Kreuzbein

Viele Menschen leiden unter Rückenschmerzen, die allgemein oft auch als Kreuzschmerzen bezeichnet werden. Dieser Ausdruck kommt jedoch nicht von irgendwo: Denn vor allem der Bereich des Kreuzbeins scheint oft ein Auslöser für diverse Beschwerden zu sein. Doch was ist und kann das Kreuzbein überhaupt? Was kannst Du gegen diese unangenehmen Erscheinungen tun? Wann ist es an der Zeit, einen Arzt aufzusuchen? Antworten auf diese Fragen sowie Möglichkeiten zur Vorbeugung und Therapie erfährst Du in dem folgenden Artikel.


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Kreuzbein

ICD-10-GM-2020 M54.

Was versteht die Medizin unter dem Kreuzbein?

Das Kreuzbein ist der vorletzte Abschnitt der Wirbelsäule. Genauer gesagt, ist es der Bereich, der zwischen dem letzten Lendenwirbel und dem ersten Steißbeinwirbel liegt. Es besteht aus fünf Kreuzbeinwirbeln, die im Laufe Deines Lebens zu einem verschmelzen, und den Rippenresten. Zusammen bildet sich daraus ein großer, starrer Knochen der als Verbindungsstelle zwischen Wirbelsäule und Becken dient und zeitgleich Spinalnerven des Rückenmarks schützt. Während die Wirbel der Hals-, Lenden- und Brustwirbelsäule beweglich sind, sind die Wirbel des Kreuzbeins unbeweglich.
 
Die Form des Knochens kannst Du Dir als Keil vorstellen: Oben ist er breit und nach unten gehend immer schmäler und dünner. Die untere Spitze ist mit dem angrenzenden Steißbein verbunden. Gemeinsam mit dem Darmbein und dem Hüftbein bildet das Kreuzbein den Beckengürtel, der für die Stabilisation des Körpers zuständig ist. Ohne ihn würde Dein Oberkörper einfach in sich zusammensinken.
 
Die Rückfläche des Kreuzbeins, die nach außen gebogene Seite, weist fünf längs verlaufende Leisten auf. Außerdem verläuft rechts und links je eine Leiste, die durch eine Verschmelzung der Gelenkvorsätze entstanden ist. Das obere Ende dieser Leisten bildet eine Gelenkfläche, die über eine Bandscheibe mit dem fünften Lendenwirbel verbunden ist. Am unteren Ende hingegen ist die untere Öffnung des Sakralkanals – der im Kreuzbein liegende Abschnitt der Wirbelsäule.
 

 
Die links und rechts vorhandene Verbindung mit dem jeweiligen Darmbein besteht aus Gelenken und wird Iliosakralgelenke genannt. Weitere typische Bezeichnungen sind ISG oder auf Kreuzbein-Darmbein-Gelenk. Diese Gelenke kannst Du nicht aktiv, sondern nur über die dort vorhandenen Bänder bewegen.
 
Das Kreuzbein hat mehrere zentrale Funktionen. Grundsätzlich beinhalten alle seine Bewegungsvorgänge eine Verschiebung seiner Spitze. Es stabilisiert nicht nur Deinen Oberkörper, sondern verschafft Dir auch eine gewisse Beweglichkeit. Das Kreizbein sorgt dafür, dass Du Dich beugen und strecken kannst. Es ist auch eine physiologische Grundlage für das Gehen und den Geburtsvorgang. Zusätzlich hat das Kreuzbein eine Federwirkung, die Dein Körpergewicht beim Laufen relativiert. Es ist auch erwähnenswert, dass der keilförmige Knochen Dein Becken und Deine Beine mit Blutgefäßen und Nerven versorgt. Diverse Sehnen, Muskeln und Bänder unterstützen das Kreuzbein in seiner Funktionsweise.

Wie sehen die Symptome von Schmerzen am Kreuzbein aus?

Das Kreuzbein ist ein sensibles Knochenkonstrukt, das durch seine direkte Verbindung zur Wirbelsäule und dem Becken anfällig für Probleme ist. Auch die Sehnen und Bänder können eine mögliche Ursache sein. Charakteristisch für Erkrankungen oder Verletzungen am Kreuzbein sind Beschwerden, die man häufig als Rückenschmerzen beschreibt. Oft sind diese Schmerzen einseitig und haben ihren Ursprung über dem Gesäß, am seitlichen Becken oder in der Leistengegend.
 
Typische Symptome sind stark stechende oder ziehende Schmerzen, die sich entweder auf einen lokal begrenzten Punkt konzentrieren oder aber bis hin zum Knie ausstrahlen. Im Normalfall beeinflussen Deine Bewegungen den Grad der Stärke Deiner Beschwerden und behindern Dich dadurch in Deiner Bewegungsfreiheit und somit auch in Deinem Alltag.

Was können Schmerzen am Kreuzbein für Ursachen haben?

Beschwerden am Kreuzbein sind oft als Hexenschuss, Rheuma oder Ischias bekannt. Durch langes Sitzen oder eine schlechte Haltung, kann sich Deine Beugemuskulatur versteifen und verkürzen, was zu starken Schmerzen führen kann, da dabei die Belastung auf das Kreuzbein und die Lendenwirbel steigt. Spontane Bewegungen aus dem Kreuz heraus begünstigen ebenfalls die Beschwerden am Kreuzbein oder führen zu Nervenblockaden.
 
Morbus Bechterew ist eine entzündlich-rheumatische Erkrankung zwischen den Bandscheiben und Wirbeln, die auf lange Sicht auch die Wirbelsäule versteifen kann. Diese Krankheit zeigt sich vor allem durch einen lang anhaltenden dumpfen Schmerz und kann sich auch in umliegende Wirbelteile, Gelenke oder Sehnen ausbreiten. Oftmals sind die Ursachen für diese Entzündung Infektionen wie beispielsweise Harnwegsinfekte, Magen-Darm-Infekte oder auch sexuell übertragbare Infektionen. Diese können auch schon mehrere Wochen zurückliegen, was die Diagnose der Krankheit deutlich erschwert. Morbus Bechterew zählt zu den sogenannten Spondylarthrititiden, welche chronische rheumatische Erkrankungen sind, die sich durch Entzündungen im Bereich der Wirbelsäule äußern.
 
Im Gegensatz dazu umfasst das ISG-Syndrom verschiedene Krankheiten, die sich durch Schmerzen im Iliosakralgelenk bemerkbar machen. Charakteristisch sind Rückenschmerzen, Beschwerden in der Leistengegend, dem Bereich des Beckens oder auch dem des Gesäßes. Verschiedene Ursachen können dieses Syndrom hervorrufen. Zu diesen zählen beispielsweise Arthrose, eine Überbelastung des Bandapparates, rheumatische Erkrankungen oder auch Entzündungen am Gelenk. In manchen Fällen treten die Beschwerden nur kurzfristig auf und lassen sich gut behandeln. Ein Drittel aller Fälle entwickelt sich jedoch zu einem chronischen Leiden. Auch eine Blockade des ISG-Gelenks kann derartige Schmerzen hervorrufen. Spezialisten gehen hier von verkanteten Gelenkflächen aus, die dadurch das Gelenkspiel einschränken.
 
Auch hormonelle Disharmonien während der Schwangerschaft oder in der Menopause können zu Beschwerden im Bereich des Kreuzbeins führen. Aber auch Stress, psychische Erkrankungen und Verspannungen können die Schmerzen im unteren Rücken verstärken oder sogar auslösen. Akute Knochenbrüche sind hingegen selten die Ursache für derartige Probleme, da der keilförmige Knochen sehr stabil und massiv ist.
 
Dennoch kann es zu sogenannten Ermüdungsbrüchen kommen. Umgangssprachlich spricht man hier jedoch eher von einem Ermüdungsbruch des Beckens. Dieser tritt häufiger bei Sportlern auf, da das Kreuzbein einer sich ständig wiederholenden Belastung ausgesetzt ist. Durch diese und geringe Regenerationszeiten entstehen kleine Risse, die schließlich zu der Fraktur führen. Dieser Verletzung kann sowohl gesunde Knochen als auch erkrankte Knochen – durch beispielsweise Knochengewebe-Erkrankungen – betreffen.
 

 
Verschiedene Faktoren erhöhen die Gefahr eines Ermüdungsbruchs. Dazu zählt unter anderem Vitamin-D Mangel, dauerhaftes, zu intensives Training, zu wenig Schlaf und eine nährstoffarme Ernährung. Hier gilt dann vor allem eins: Ruhe! Denn in diesem Fall verordnet Dir der Arzt zunächst sicherlich eine Trainingspause. Es kann jedoch auch dazu kommen, dass Du einen Gips tragen musst, Krücken benötigst oder sogar eine Operation notwendig ist.

Wer ist am häufigsten von Schmerzen am Kreuzbein betroffen?

Rund jeder zehnte Patient von Hausärzten klagt über Rückenschmerzen. Beinahe jeder Erwachsene hat zumindest gelegentlich Schmerzen. Dabei macht das Geschlecht kaum einen Unterschied. Interessant ist hingegen, dass jüngere Menschen öfter über Probleme am Rücken klagen als ältere. Vor allem Personen, die viel sitzen, weil es ihr Beruf mit sich bringt, aber auch beispielsweise Schüler, die viel Zeit am Schreibtisch und vor dem Computer verbringen, sind betroffen.
 
Durch die ständig sitzende Position ist der untere Rücken und auch das Becken einer ständigen Belastung ausgesetzt. Eine schlechte Haltung verstärkt diesen Effekt noch zusätzlich. Auch Leute, die in ihrem Beruf schwer heben müssen, belasten ihren Rücken und erhöhen somit auch das Risiko auf Verletzungen, Entzündungen oder Erkrankungen des Kreuzbeins oder umliegende Gelenke und Bänder.
 

Wie lassen sich die Schmerzen am Kreuzbein diagnostizieren?

Die Diagnose der Schmerzen am Kreuzbein beginnt mit einer Anamnese, also einem Gespräch zwischen Dir und Deinem Arzt, bei dem Du ihm Deine Symptome und Beschwerden erklären kannst. Hier ist vor allem relevant, dass Du in etwa weißt, in welchem Zusammenhang Deine Schmerzen auftreten, wie sie sich anfühlen und ob es bestimmte Bewegungsabläufe gibt, die sie auslösen oder provozieren. Hier solltest Du auch unbedingt erwähnen, ob Du beispielsweise gestürzt bist oder vor Kurzem etwaige Krankheiten hattest, da dies ein wichtiger Hinweis für Deinen Arzt sein kann.
 
Auch Deine Kranken- und Familiengeschichte spielt eine große Rolle. Außerdem wird er Dich auch körperlich untersuchen. Dies kann er in Form von Abtasten oder dem Ausprobieren verschiedener Bewegungen machen. Hierfür kommen verschiedene Methoden wie ein Test auf Druckschmerz oder auch ein Provokationstest, bei dem durch Bewegungen Schmerzen hervorgerufen werden sollen, infrage. Zusätzlich wird der Arzt verstärkt auf Deine Haltung fokussiert sein.
 
Aufgrund der Eindrücke Deines Spezialisten wird er dann über die weitere Vorgehensweise entscheiden. Wenn er nun eine Prellung oder Fraktur in diesem Bereich annimmt, sind die weiteren Schritte Röntgenaufnahmen oder CTs. Vermutet er die Ursache jedoch in den Weichteilen der Wirbelsäule, so wird er ein MRT anordnen oder durchführen. Des Weiteren können Blutuntersuchungen, bei denen der Arzt sein Hauptaugenmerk auf die Entzündungswerte legt, Aufschluss über den Grund Deiner Schmerzen geben.

Wie lassen sich Schmerzen am Kreuzbein behandeln?

Abhängig von der Diagnose des Spezialisten gibt es auch unterschiedliche Behandlungsmethoden. Als grundlegende Empfehlung von Ärzten gilt ausreichend Bewegung, die sie oftmals noch mit der Verordnung von Physiotherapie oder Krankengymnastik kombinieren. Damit sollst Du erreichen, dass Dein ISG entlastet und die Kreuzbandstruktur gestärkt wird. Physiotherapeuten oder Orthopäden können außerdem Blockaden am ISG lösen oder lockern, indem sie dieses dehnen und durch schnelle Krafteinwirkungen mobilisieren.
 
Sie können diese Vorgänge zusätzlich mit Wärmebehandlungen ergänzen, die Deine Muskeln entspannen sollen. Falls diese Maßnahmen Deine Schmerzen nur gering oder gar nicht lindern, kann der Arzt örtlich wirkende Medikamente einsetzen, um diese einzudämmen. Dabei setzt er die Injektionen entweder direkt in die Umgebung des Entstehungsortes, in das Iliosakralgelenk oder in den Gelenkspalt. Auch Medikamente, die Du selbst einnimmst, kommen infrage. Diese sind einerseits schmerzlindernd und andererseits auch entzündungshemmend.

Wann ist eine Operation notwendig?

Generell sind Operationen am Kreuzbein eher selten. Wenn Du schon lange bestehende Schmerzen am ISG-Gelenk hast und der Erfolg konservativer Behandlungsmethoden ausbleibt, kannst Du eine Operation in Erwägung ziehen, wobei Dir hier der Arzt genaue Auskünfte geben kann. Außerdem kann die Operation auch notwendig sein, wenn Du einen schweren Bandscheibenvorfall, eine massive Verletzung oder auch eine Knochen- oder Gelenkerkrankung hast. Diese Operationen sind zur Lagekorrektur oder dem Einsatz von Implantaten. Du solltest den chirurgischen Eingriff auf jeden Fall unterlassen, wenn Du unter einer fortgeschrittenen Osteoporose, einer rheumatischen Krankheit oder einer Entzündung des Iliosakralgelenks leidest.
 

Was muss ich vor einer Operation beachten?

Generell musst Du vor einer Operation, egal welchen Ausmaßes, nüchtern bleiben. Das bezieht sich nicht nur auf den Konsum von Alkohol, sondern generell auf Essen und Trinken. Im Normalfall gilt, dass Du sechs Stunden vor dem Eingriff weder Nahrungsmittel noch trübe Flüssigkeiten wie beispielsweise Milch zu Dir nehmen darfst. Klare Flüssigkeiten, also Wasser oder Tee, darfst Du grundsätzlich bis zu zwei Stunden vor der Operation zu Dir nehmen. Auch Kaugummi-Kauen oder Bonbon-Lutschen ist nicht erlaubt. Falls Du doch etwas zu Dir genommen hast, solltest Du es unbedingt Deinem Arzt oder dem Pflegepersonal mitteilen, da es sonst zu Komplikationen kommen kann.
 
Für Raucher gilt generell ein höheres Risiko von Komplikationen als für Nichtraucher. Dies ist auf die Wundheilungsstörungen, die Sauerstoffversorgung und auch auf die erhöhte Gefahr von Infektionen zurückzuführen. Insbesondere in den Tagen vor dem Eingriff solltest Du aufhören zu rauchen oder zu Tabakersatzprodukten wie Nikotinpflaster greifen.
 
Es ist wichtig, dass Du Dich vor Deiner Operation genau erkundigst, was Dir erlaubt ist und was Du unterlassen sollst, um das Risiko auf Komplikationen während des Eingriffs so gering wie möglich zu halten.

Wie verläuft eine Operation am Kreuzbein?

Heutzutage ist es üblich, dass Chirurgen weitgehend minimal-invasive Techniken anwenden. Das bedeutet, dass Ärzte das Gewebe des Körpers möglichst wenig verletzen. Generell gelten diese Operationen als risikoärmer und hinterlassen außerdem nur kaum sichtbare Narben.
 
Ein gängiges Verfahren ist die sogenannte DIANA-Operation. Dies steht für Distraktions-Interferenz-Arthrodese. Bei diesem Eingriff steht der Patient unter Vollnarkose. Durch einen kleinen Schnitt in Deiner Haut setzt der operierende Arzt ein schraubenförmiges Implantat ein. Dieses spreizt die Gelenkflächen Deines Iliosakralgelenks auseinander. Dadurch reiben diese Flächen, auch ohne die fehlende Knorpelschicht, wodurch die Schmerzen überhaupt erst ausgelöst werden, nicht mehr aneinander und können somit auch keine Beschwerden mehr hervorrufen. Zeitgleich strafft dieses Implantat auch die Bänder, was wiederum zu einer Erhöhung der Stabilität führt. Nach diesem Eingriff musst Du etwa eine Woche im Krankenhaus bleiben.
 
Auch das iFuse Implantat System zählt zu den minimal-invasiven Eingriffen am Kreuzbein. Chirurgen wenden es vor allem bei Instabilität oder fortgeschrittener Arthrose an. Dabei setzen Ärzte drei Titanstäbe in das Kreuzbein-Darmbein-Gelenk ein. Diese Stäbe wachsen dann im Knochen fest und versteifen das Gelenk. Im Normalfall führen Ärzte diesen Eingriff ambulant oder mit nur einer Nacht Krankenhausaufenthalt durch, da diese Operation im Durchschnitt etwa 45 Minuten dauert.

Was muss ich nach der Operation beachten?

Grundsätzlich musst Du nach einer Operation am Kreuzband circa sechs bis acht Wochen darauf achten, dass Du das Gelenk nicht belastest. Scherbewegungen und das Abspreizen des Beines solltest Du auch vermeiden. Dies gilt beispielsweise für Sportarten wie Reiten oder Brustschwimmen, aber auch frauenärztliche Besuche auf dem Gyn-Stuhl. Falls Du eine Operation benötigst, wird Dich Dein Arzt allerdings genau darüber aufklären, was Du tun darfst und was nicht. Falls Du Dir bei etwas unsicher bist, frage sicherheitshalber noch einmal nach.

Wie sind die Heilungsaussichten bei Schmerzen am Kreuzbein?

In den meisten Fällen kann man die Schmerzen am Kreuzbein durch konservative Therapieformen, wie die Physiotherapie, nicht nur lindern, sondern sogar beseitigen. Nur selten sind Operationen notwendig, die durch die minimal-invasiven Verfahren, welche Spezialisten als risikoarm einstufen, häufig den erwünschten Erfolg mit sich bringen. Wenn man sich die Erfolgsquote des iFuse Implantat System beispielsweise ansieht, liegt diese laut Studien nach zwölf Monaten bei circa 80 Prozent. Dennoch ist es wichtig, den Schmerzen optimal entgegenzuwirken, indem Du auf Deine Haltung achtest, Dich regelmäßig bewegst und auf Deinen Körper hörst.
 

Wie kann ich Schmerzen am Kreuzbein vorbeugen?

Generell ist es wichtig, dass Du Dich ausreichend bewegst. Das ist vor allem für Leute wichtig, die in ihrem Arbeitsalltag häufig sitzen. Gerade hier ist es empfehlenswert, dass Du immer mal wieder aufstehst, um Deinen Körper zu entlasten. Auch eine gestärkte Rückenmuskulatur sorgt dafür, dass Du den Beckengürtel und damit auch das Kreuzbein in ihrer Funktion als Stabilisator unterstützt und somit etwaigen Verletzungen oder Entzündungen entgegenwirkst. Speziell um eine ISG-Blockade vorzubeugen oder sie zu lösen oder auch einfach nur, um Deinen Beckenbereich ein wenig zu lockern, gibt es mehrere Übungen. Dabei handelt es sich um Dehnungs- und Mobilisationsübungen.
 
Die erste Übung dient zur Dehnung des Becken- und Lendenbereichs. Dafür legst Du Dich mit dem Rücken auf den Boden, Beine gestreckt und die Arme im rechten Winkel mit den Handflächen nach oben – so, dass Du eine Art Kreuz bildest. Als Nächstes stellst Du Dein linkes Bein angewinkelt neben Dein rechtes Knie. Nun greifst Du mit der rechten Hand zu Deinem linken Knie und ziehst es seitlich nach rechts Richtung Boden. Dein Rücken und Deine Schultern sollten dabei flach am Boden bleiben, während Du Deinen Kopf nach links drehst. Diese Position solltest Du für etwa 30 Sekunden halten und anschließend auf der anderen Seite wiederholen.
 
Die zweite Übung lockert Dein Becken. Hierfür stellst Du Dich mit einem Bein auf eine stabile Erhebung – das kann ein Stepper oder eine Treppe sein, was auch immer gerade in Deiner Reichweite ist – und beugst das Knie dabei leicht. Das andere Bein lässt Du einfach seitlich baumeln. Nun beginnst Du mit dem Bein in der Luft vor- und rückwärts zu pendeln. Dies wiederholst Du mehrere Male, bis Du eine Lockerung im Becken verspürst. Anschließend machst Du das Gleiche auf der anderen Seite.
 
Auch die Mobilisierung darf nicht zu kurz kommen und kann von Dir selbst in die Hand genommen werden. Dafür kniest Du Dich seitlich an die Kante eines Tisches oder einer Bank, sodass ein Bein in der Luft hängt. Als nächsten Schritt legst Du den Fuß des losen Beines über den Knöchel. Nun sollte nur noch Dein Knie in der Luft schweben. Um Dein Kreuzbein zu mobilisieren, musst Du Dein Becken auf der schwebenden Seite heben und plötzlich wieder fallen lassen. Diese Übung wiederholst Du mehrere Male und wechselst dann die Seite. Achte darauf, dass Du nicht das Gleichgewicht verlierst!
 
Idealerweise integrierst Du diese Übungen in Deinen Alltag, um Schmerzen am Kreuzbein vorzubeugen oder ihnen aktiv entgegenzuwirken. Vor allem die zweite Übung kannst Du einfach beim Treppensteigen auf Deinem Weg in die Arbeit durchführen.

Mögliche Kosten in Bezug auf das Kreuzbein

Im Normalfall werden die Kosten der Diagnose sowie die der Behandlung Deiner Beschwerden von den Sozialversicherungsträgern übernommen. Im Falle, dass der Arzt Dir eine Physiotherapie verordnet und der Physiotherapeut einen Vertrag mit Deinem Krankenversicherungsträger hat, werden die Kosten direkt mit diesem abgerechnet. Falls Du einen Wahltherapeuten bei der Hand hast, kannst Du bis zu 80 Prozent des Vertragstarifs unter Vorlegung der ärztlichen Verordnung vom Krankenversicherungsträger zurückbekommen.