Bei einer Analthrombose kommt es zu einem venösen Blutgerinnsel. Das heißt, die Venen am Ausgang des Afters sind durch ein Gerinnsel verschlossen. So kommt es bei den Betroffenen oft zu einem schmerzhaften bläulichen Knoten unter der Haut.
Analthrombosen sind im Vergleich zu Beinvenenthrombosen harmlos, da nur die oberflächlichen Venen betroffen sind. Hingegen bei Beinvenenthrombosen, oder auch TVT genannt, sind vor allem die tieferen Gefäße betroffen.
Analthrombosen sind im Vergleich zu Beinvenenthrombosen harmlos. Bemerkbar machen sie sich vor allem durch einen plötzlich auftretenden Knoten am Afterrand. Dieser Knoten ist meist bläulich gefärbt und sehr schmerzhaft.
Dabei kann der Knoten der Analthrombose unterschiedlich groß sein, je nachdem wie viele Thromben entstanden sind. In den allermeisten Fällen kommt es aber zu einer tastbaren Vorwölbung am Afterrrand. Dadurch sind auch Symptome wie Brennen, Stechen, nässende Entzündungen und ein starker Juckreiz möglich.
Eine Analthrombose kann in erster Linie aufgrund von steigendem intraabdominellen Druck bei ständiger Verstopfung entstehen. So ist auch eine hohe Spannung des Schließmuskels oft der Grund für eine Thrombose am Afterrand. Die Gründe hierfür können sehr unterschiedlich sein.
Dabei zählt aber berufsbedingtes langes Sitzen sowie ein vermehrter Druckaufbau auf den Bauchraum während der Schwangerschaft und Entbindung zu den häufigsten Risikofaktoren. Auch bei Krafttraining oder Stuhlgang kann es zu einem zunehmenden Druck kommen.
Aber auch ein proktologischer Eingriff kann diese Erkrankung auslösen, denn in der Haut um den Anus befinden sich ganz feine Venen. Staut sich der natürliche Blutfluss in einem dieser Gefäße, dann schwillt das Gefäß an und es kommt zu einem sogenannten venösen Blutgerinnsel, der die Analthrombose verursacht. Dadurch wird die Analthrombose oft auch als Analvenenthrombose bezeichnet.
Im Normalfall kann der Arzt die Diagnose der Analvenenthrombose durch eine einfache Blickdiagnose und das Abtasten mit dem Finger stellen. Dabei kann die Größe stark variieren, da oft nicht nur ein, sondern mehrere Knoten vorliegen. Wichtig ist dabei auch, sonstige Erkrankungen, wie zum Beispiel ein eingeklemmter Hämorridalvorfall, bösartige Tumore oder ein Abszess auszuschließen.
Daher gilt grundsätzlich, wenn Du unklare Symptome oder starke Schmerzen im Bereich des Afters hast, dann solltest Du keine Scheu haben, Dich von einem Arzt untersuchen zu lassen. Denn so können schlimme Erkrankungen frühzeitig erkannt oder gar vermieden werden.
Nicht selten werden Analthrombosen mit Hämorrhoiden verwechselt, da beide durch Blutgerinnsel entstehen. Jedoch gibt es eindeutige Unterscheidungsmerkmale, um diese voneinander abzugrenzen. Dabei handelt es sich auch um unterschiedliche Entstehungsmechanismen und Beschwerden:
Kleine Analthrombosen können sich nach ein bis zwei Wochen wieder selbstständig zurückbilden. Grundsätzlich gibt es aber unterschiedliche Methode, um die Thrombose am After zu behandeln. Das Therapieverfahren hängt dabei vor allem von der Größe und den auftretenden Schmerzen ab. Bei kleineren Analthrombosen genügen oft lokale Umschläge und schmerzlindernde Salben mit Lokalanästhetika. Wenn die Schmerzen jedoch sehr stark sind, so können zusätzlich entzündungshemmende Tabletten helfen.
Ist die Thrombose erst kürzlich aufgetreten, sind die Schmerzen unerträglich oder die Thrombose am After droht zu platzen, so ist die operative Entfernung notwendig. Bei einem operativen Eingriff wird zwischen zwei verschiedenen operativen Verfahren unterschieden.
Die Wunde heilt nach der operativen Behandlung meist problemlos ab, wenn die Nachbehandlung auch sorgfältig mit der Salbenanwendung erfolgt. Meist verschreibt der Arzt auch zusätzlich Schmerzmittel in Tablettenform, falls es zu Schmerzen kommt.
Zur Behandlung von starken Schmerzen bei der Analthrombose eignen sich beispielsweise Fettcremes, wie Vaseline. Denn dadurch kannst Du die betroffene Haut im Afterbereich elastisch halten. Um die Schmerzen und den Juckreiz im Analbereich zu lindern, können Sitzbäder mit Kamillenextrakt helfen.
Damit Du den schmerzempfindlichen Bereich nicht zusätzlich reizt, solltest Du die Analregion nach dem Stuhlgang vorsichtig mit lauwarmem Wasser reinigen. Dazu kannst Du die Afterregion abduschen und danach mit einem Handtuch nur trocken tupfen und nicht abreiben. Denn beim Abreiben kann sich die Schwellung verstärken.
Zudem solltest Du einen weichen Stuhlgang sicherstellen, indem Du vor allem auf Deine Ernährung achtest. Von Abführmittel als Alternative dazu raten Ärzte jedoch ab, denn sie beeinträchtigen die Darmtätigkeit und sollten somit vermieden werden.
Da vor allem langes Sitzen und hoher Druck auf den Bauch die Entstehung einer Analthrombose begünstigen, solltest Du versuchen, dies möglichst zu vermeiden. Aber auch wenn Du häufig unter einer Verstopfung leidest, kann es zu einer Analvenenthrombose kommen.
In solch einem Fall kannst Du der Thrombose in der Afterregion vorbeugen, indem Du durch viel körperliche Bewegung und mit einer ausgewogenen, ballaststoffreichen Ernährung entgegenwirkst. Sollte es Dir schwer fallen, die Verstopfung in den Griff zu bekommen, dann kannst Du Dich von einem Arzt beraten lassen. In vielen Fällen helfen Quellmittel zur Aufweichung des Stuhls.
Aber auch eine mechanische Belastung des Afters, wie beim Analverkehr, spielt eine Rolle bei der Entstehung einer Analthrombose. In solch einem Fall sollte dies vermieden werden, damit es nicht zu dem venösen Blutgerinnsel kommt.
Grundsätzlich übernehmen die Krankenkassen die Kosten in den meisten Fällen. Jedoch hängt die Kostenübernahme durch den gesetzlichen Versicherungsträger vom Ausprägungsgrad der Erkrankung und der Behandlungsmethode ab. Informiere Dich sicherheitshalber bei Deiner zuständigen Krankenkasse über die Kostenübernahme.
Eine Analthrombose ist ein schmerzhafter Knoten im Afterbereich, der durch ein venöses Blutgerinnsel verursacht wird. Dadurch können in der Afterregion unangenehme Schmerzen entstehen. In den nachstehenden Absätzen kannst Du mehr über Symptome, Ursachen, Behandlung und vieles mehr erfahren.
AUTOR
Dr. med. Benjamin Gehl
Medizinischer Experte
CO-AUTOR
Cand.med. Thiemo Osterhaus
Medizinischer Experte
Dieser Text wurde nach höchsten wissenschaftlichen Standards verfasst und von Medizinern geprüft.
Inhaltsverzeichnis
Was versteht die Medizin unter einer Analthrombose?
Was sind die Symptome einer Analthrombose?
Welche Ursachen hat eine Analthrombose?
Wie diagnostiziert der Arzt eine Analthrombose?
Welche Unterschiede zwischen Analthrombosen und Hämorrhoiden gibt es?
Wie wird eine Analthrombosee behandelt?
Was kann ich selbst tun?
Wie kann ich einer Analthrombose vorbeugen?
Übernehmen die Krankenkassen die Kosten?