Hühnerauge

Ungewöhnliche Hauterhebungen an Füßen und Händen, ein unangenehmes Druckgefühl auf der Haut bis hin zu einem schmerzhaften Stechen beim Gehen: All das können Anzeichen für ein Hühnerauge sein. Dabei handelt es sich um eine harmlose, aber manchmal schmerzhafte Hornhautverdickung, die durch übermäßigen Druck und Reibung auf der Haut entstehen kann. Wir haben für Dich die wichtigsten Informationen dazu zusammengefasst, woran man Hühneraugen erkennt, wie sie entstehen, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt und wie Du ihnen vorbeugen kannst.


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Hühnerauge

Was versteht die Medizin unter einem Hühnerauge?

Bei einem Hühnerauge, medizinisch Clavus genannt, handelt es sich um eine circa fünf bis zehn Millimeter große, kreisrunde Hornhautbildung. Am häufigsten finden sich Hühneraugen an den Fußzehen, der Fußsohle und dem Fußballen, äußerst selten auch an den Händen und Fingern.
 
In der Mitte der verdickten Hautstelle befindet sich ein härterer Hautkern (auch Hornzapfen genannt), der sich kegelförmig nach unten zuspitzt und bis in die unteren Hautschichten ragen kann. Wird darauf Druck ausgeübt, kann dies Schmerzen verursachen. Auch beim Gehen können Schmerzen entstehen, da kurzzeitig das gesamte Körpergewicht auf dem abrollenden Fuß lastet und besonders viel Druck auf die betroffenen Hautbereiche ausübt, wodurch der Hornhautkern gegen die unterliegenden Hautschichten drückt.

Wie unterscheide ich Hühneraugen von Warzen?

Nicht zu verwechseln ist das Hühnerauge mit einer Warze. Warzen stellen gutartige Wucherungen der Haut dar, welche auf dem gesamten Körper auftreten können. Farblich entsprechen sie etwa der Hautfarbe oder sind hell- bis dunkelbraun verfärbt.
 
In der Regel verursachen Warzen keine Beschwerden, allerdings können einige Arten intensiven Juckreiz verursachen. Anders als ein Clavus wachsen Warzen auch nicht nach innen in die Haut hinein, sondern nach außen. Eine Ausnahme bildet hierbei die oft schmerzhafte Dornwarze, welche sich an der Fußsohle oder zwischen den Zehen bildet und aufgrund des Körpergewichts, welches Druck auf den Fuß ausübt, nicht nach außen wachsen kann. Eine Dornwarze ist daher eventuell optisch von Laien etwas schwerer von einem Hühnerauge an der Fußsohle zu unterscheiden. Bei genauem Hinsehen lassen sich bei Dornwarzen jedoch dunkle Punkte oder Streifen entdecken; sie zeigen sich als eine etwas dickere Hornhautschicht mit einer grau-braunen Farbe.
 
Warzen sind außerdem sehr ansteckend, da sie durch Bakterien oder bestimmte Virenarten, wie beispielsweise bestimmte Stränge des Humanen Papillom-Virus (HPV), verursacht werden. Im Gegensatz dazu sind Hühneraugen nur eine Folge von Überbelastung der Haut und bergen kein Ansteckungs- oder Vermehrungsrisiko.

Wie sieht ein Hühnerauge aus?

Hühneraugen sind erhabene Hornhautwucherungen an den Füßen oder den Händen, die oft einen härteren Kern besitzen. Dieser kann stachelartig in die unteren Hautschichten hinein ragen und bei Reibung oder Druckausübung starke Schmerzen verursachen.

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Da diese verhärtete Mitte üblicherweise gelblich bis dunkelbeige verfärbt ist und von einer etwas weicheren Hornhautwulst umgeben ist, erinnern Hühneraugen optisch an das Auge eines Huhns – daher auch die umgangssprachliche Bezeichnung „Hühnerauge”.
 
Bevor sich das für Hühneraugen typische Erscheinungsbild sowie die schmerzhaften Symptome ausbilden, bildet sich zunächst lokal nur eine dickere Schicht Hornhaut an den betroffenen Stellen. Diese entwickeln sich dann bei weiterer Reibung oder starkem Druck nach und nach zu härteren Hornschwielen, die langsam nach innen wachsen, bis sie deutlich als gelbliche Erhebungen zu erkennen sind. Ohne eine Behandlung des Hühnerauges und einer Beseitigung der Ursachen können sich Hühneraugen in manchen Fällen sogar entzünden.
 
Aufgrund ihres ungewöhnlichen Aussehens sind Hühneraugen selbst für Laien leicht zu erkennen. Solltest Du doch unsicher sein, wendest Du Dich am besten an einen Hautarzt oder an einen medizinischen Fußpfleger, einen sogenannten Podologen. Für diese genügt normalerweise bereits eine einfache Blickdiagnose, um das Hühnerauge zu identifizieren. Manchmal kann der Facharzt auch ein spezielles Mikroskop (Dermatoskop) oder gezielte Fragen im Patientengespräch einsetzen.

Welche Formen von Hühneraugen gibt es?

Mediziner unterscheiden je nach Ort und Beschaffenheit der Clavi zwischen mehreren Arten von Hühneraugen. Zum einen gibt es schmerzfreie Hühneraugen mit einem weichen, nachgiebigen Hautkern (Clavus mollis), zum anderen gibt es solche mit einem harten, dichten Hautkern (Clavus durus), die häufig stechende Schmerzen verursachen. Ein Clavus mollis findet sich in der Regel an eng stehenden oder verformten Fußzehen, während sich ein Clavus durus eher an der Fußsohle und der Zehenoberseite bildet. Auch unter den Fußnägeln können Hühneraugen entstehen (Clavus subungualis).
 
Daneben gibt es Clavi, die mit Nervenfasern und Blutgefäßen durchzogen sind und deshalb stark schmerzen (Clavus neurovasculare), Clavi, die nur Blutgefäßen enthalten und zur Blutung neigen (Clavus vasculare), oder auch schmerzempfindliche Hühneraugen mit einem weißen Rand, die manchmal von einem Bluterguss umgeben sind (Clavus papillaris). Eine weitere Variante stellt der Clavus neurofibrosus dar, welches großflächig mit Vernarbungen an der Fußsohle auftritt und tief in das Gewebe hineinreicht. Zuletzt existiert noch der schmerzfreie Clavus miliaris, welcher sich sogar ohne große mechanische Belastung bilden kann und mehrere kleine, runde Hornzapfen besitzt.

Wie entsteht ein Hühnerauge?

Hühneraugen entstehen, wenn auf eine Hautpartie zu viel Druck oder übermäßige Reibung ausgeübt wird. Die Haut schützt sich vor Verletzungen, indem sich an den betroffenen Stellen Hornhaut bildet, um die Haut zu stärken. Dies erfolgt mithilfe von sogenannten Hornzellen, die in der obersten Hautschicht sitzen. Entwickelt sich in der Mitte der verdickten Hautpartie ein härterer Kern, spricht man von einem Hühnerauge.

Anders als Warzen, welche durch Bakterien und bestimmte Viren entstehen, bilden sich Hühneraugen somit aufgrund einer Überbeanspruchung eines Hautareals. Demnach sind sie auch nicht ansteckend.

Welche Risikofaktoren begünstigen ein Hühnerauge?

Hühneraugen treten für gewöhnlich am Fuß, insbesondere an den Zehen auf, können sich jedoch auch in sehr seltenen Fällen an den Handflächen und Fingern bilden. Fußfehlstellungen, verformte Zehen, eine ungleiche Belastung der Fußflächen sowie schlecht sitzende, zu enge oder zu hohe Schuhe können zur Entstehung von Hühneraugen beitragen.

Letzteres ist übrigens der Grund, weshalb Frauen weit häufiger von Hühneraugen betroffen sind als Männer. An den Händen formen sich Hühneraugen beispielsweise durch häufiges Kratzen oder Reiben, etwa durch einen zu engen Ring oder durch die häufige Verwendung von Handwerkzeug.
 
Neben diesen Ursachen vermuten einige Experten, dass eine genetische Veranlagung zu besonders ausgeprägter Hornhautbildung oder trockener Haut ebenfalls einen Risikofaktor darstellt. Manche Mediziner warnen zudem, dass bestimmte medizinische Behandlungen, wie eine Chemotherapie (d.h. eine Strahlentherapie bei Krebserkrankungen) oder bestimmte Stoffwechselerkrankungen wie Rheuma oder Diabetes (sowohl Typ 1 als auch Typ 2), zu einer stärkeren Verhornung der Haut führen können.
 
Insbesondere bei Patienten mit Diabetes können Nervenschädigungen auftreten, die das Schmerzempfinden beeinträchtigen. Hühneraugen, die sonst normalerweise direkt durch ihre typischen schmerzhaften Symptome auffallen würden, werden so oft erst zu spät entdeckt. Darüber hinaus besteht auch bei Kindern ein sehr hohes Risiko, da ihre Haut empfindlicher ist als bei Erwachsenen. Aufgrund der schnellen Wachstumsphasen von Kindern fallen eng sitzende oder zu klein gewordene Schuhe meist erst später auf. Am häufigsten führen diese zu Druckstellen am kleinen Zeh.

Wie lässt sich ein Hühnerauge entfernen?

Hühneraugen lassen sich oftmals bereits eigenständig behandeln oder verschwinden in manchen Fällen sogar von selbst, wenn die Haut gründlich gepflegt und entlastet wird. Bei korrekter Behandlung, zum Beispiel mit Hühneraugenpflastern, verschwinden Hühneraugen je nach Ausprägung nach einer bis vier Wochen.

Kommt es zu starken Schmerzen, Entzündungen oder liegen Erkrankungen vor, die ein besonderes Risiko mit sich führen (etwa Durchblutungsstörungen oder Diabetes), solltest Du Dich jedoch direkt an einen Hautarzt oder an einen Podologen wenden. Diese können das Hühnerauge mit chirurgischen Instrumenten in einer sterilen Umgebung mechanisch entfernen. In äußerst seltenen Fällen muss ein Hühnerauge auch operiert werden, nämlich wenn der Hornzapfen zu tief reicht.

 

Bei der mechanischen Entfernung schabt der Podologe oder Hautarzt den Hornhautkegel mit einem Skalpell ab. Der Eingriff dauert nur wenige Minuten und wird ambulant in der Praxis ohne lokale Betäubung, da die Prozedur im Normalfall schmerzfrei ist, durchgeführt. Eine Ausnahme bilden allerdings Hühneraugen, die mit Nerven und Blutgefäßen durchzogen sind. Nach der Ausschabung bleibt ein kleines Loch übrig, das täglich mit Feuchtigkeitssalben eingecremt werden muss, bis die Wunde vollständig verheilt ist.

Wie hilfreich ist ein Hühneraugenpflaster?

Hühneraugenpflaster sind in Drogerien und Apotheken häufig in Kombination mit einem druckentlastenden Schaumstoffring erhältlich. Diese speziellen Pflaster enthalten Salicylsäure, welche das verhärtete Gewebe aufweicht, indem die Hornhaut und die interzelluläre Substanz, die ihre Schichten zusammenhält, gelöst werden. Dadurch kann der Bereich besser mit Feuchtigkeit versorgt werden, wodurch die Haut nach wenigen Tagen weich genug wird, um sie vorsichtig zu entfernen. Diese Methode dauert etwa eine bis zwei Wochen.
 
Um Hühneraugenpflaster zu benutzen, musst Du zunächst die betroffene Stelle gründlich reinigen. Das Pflaster bringst Du dann so auf die trockene Haut an, dass die Öffnung des Schaumstoffrings direkt auf dem Hornzapfen liegt. Alle zwei bis vier Tage solltest Du das Pflaster erneuern. Nach ungefähr drei bis fünf Tagen lässt sich die aufgeweichte Haut sanft mit warmem Salzwasser oder Seifenwasser und einem Handtuch oder Bimsstein entfernen. Auf keinen Fall solltest Du die Haut mit einem scharfen Gegenstand abschaben. Bei Bedarf kannst Du den gesamten Prozess wiederholen. Zum Schluss solltest Du eine Feuchtigkeitspflege verwenden.

Da Salicylsäure gesunde Hautbereiche reizen und schädigen kann, ist es sehr wichtig, die Pflaster exakt zu platzieren. Ist das Hühnerauge schwer erreichbar oder die Haut trocken und rissig, solltest Du keine Hühneraugenpflaster verwenden. Mediziner raten auch bei Diabetes oder Kreislaufproblemen von ihrer Nutzung ab. Besonders bei Kindern kann ihr Einsatz gefährlich werden, weil ein Pflaster unbemerkt verrutschen könnte und ihre Haut hochempfindlich ist.

Welche Hausmittel helfen bei einem Hühnerauge?

Falls Du es mit kleineren Hühneraugen zu tun hast, gibt es bereits einige Hausmittel, mit denen Du Dir unkompliziert Abhilfe verschaffen kannst. Grundsätzlich solltest Du einen Podologen oder Hautarzt kontaktieren, wenn das Hühnerauge starke Schmerzen verursacht, entzündet wirkt oder bestimmte Erkrankungen, wie etwa Diabetes, vorliegen.

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Niemals solltest Du versuchen, Hühneraugen mit spitzen Gegenständen wie einer Schere, Messerklingen oder einem Hornhauthobel zu bearbeiten – die Verletzungs- und Entzündungsgefahr ist zu hoch.
 
Nachfolgend haben wir einige ungefährliche Hausmittel aufgeführt, die sich augenscheinlich am besten bewährt haben. Das Vorgehen ist bei allen Methoden relativ ähnlich: Druckbelastung reduzieren (z. B. durch offene Schuhe und Druckpolster), betroffene Hautstelle aufweichen und vorsichtig abrubbeln.

Warmes Fußbad und Pflegezusätze

Ein tägliches Einweichen der Füße bzw. der Hände in warmem Wasser hilft dabei, die entstandene Hornhaut aufzuweichen. Spezielle Badezusätze aus der Apotheke können diesen Prozess beschleunigen und pflegen gleichzeitig die Haut. Nach etwa zehn Minuten kannst Du mit einem feuchten Bimsstein oder einer sanften Feile die Hornhautbildungen abtragen. Hautärzte empfehlen, täglich nur kleine Mengen der Haut zu entfernen, um Blutungen und Schmerzen zu verhindern und die Haut anschließend mit einer reichhaltigen Creme zu pflegen. Dieser Prozess kann einige Wochen dauern, ist jedoch sehr schonend und eignet sich daher auch für Schwangere und Kinder.


Teebaumöl

Aufgrund seiner entzündungshemmenden und antibakteriellen Qualitäten eignet sich auch Teebaumöl zum Einweichen der Hornhautverdickungen. Experten empfehlen, die betroffenen Hautstellen täglich mit wenigen Tropfen des ätherischen Öls einzureiben. Neben Feilen kann bei empfindlicher Haut auch ein weiches Handtuch genutzt werden.


Zwiebeln und Knoblauch

Manche Patienten schwören auf die Heilkraft von Zwiebel- oder Knoblauchwickeln, die sie direkt auf das Hühnerauge binden. Die ätherischen Dämpfe wirken hierbei ähnlich wie das Teebaumöl und sollen die Haut aufweichen.


Keratolytikum – Salben und Tinkturen

Viele Apotheken bieten mittlerweile sogenannte Keratolytika in Form von Tinkturen und Salben an, die Salicylsäure enthalten. Der Wirkstoff, der sich auch in Hühneraugenpflastern findet, kann so über mehrere Tage gezielt auf die verhärteten Hautareale aufgetragen werden. Da Keratolytika die gesunde Haut reizen können, sollte die umliegende Haut mit einer fetthaltigen Creme geschützt werden. Nach vier bis fünf Tagen kann die Haut vorsichtig entfernt werden. Ein ergänzendes warmes Fußbad kann das Abschaben der Haut weiter erleichtern.

Was kann ich sonst noch bei einem Hühnerauge tun?

Glücklicherweise lassen sich Hühneraugen meist schnell und unkompliziert entfernen. Identifiziert und bekämpft man jedoch nicht die zugrunde liegenden Ursachen, wird der Heilungsprozess erschwert und die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass sich immer wieder neue Hühneraugen bilden. Der wichtigste Punkt ist die Druckentlastung. Betroffene und empfindliche Hautpartien solltest Du sorgsam vor intensivem Druck und Reibung schützen. Silikonpflaster, Schaumstoffringe und offene beziehungsweise bequeme Schuhe können die Belastung reduzieren. Eine sorgfältige Hautpflege verringert zudem die Bildung von Hornhaut und hält die empfindlichen Hautbereiche geschmeidig, sodass sie weniger anfällig für Hühneraugen sind.

Welche Komplikationen können bei einem Hühnerauge auftreten?

Obwohl Hühneraugen als relativ harmlos und ungefährlich gelten, sollten sie möglichst frühzeitig und korrekt behandelt werden, um Komplikationen zu verhindern. Zahlreiche Patienten klagen beim Auftreten über so starke Schmerzen, dass sie in ihrer Bewegung eingeschränkt sind oder ihren Fuß komplett schonen müssen. Solche Schmerzen können sich verstärken, wenn die betroffenen Hautstellen beispielsweise durch falsches Schuhwerk weiterhin belastet werden oder sich entzünden.

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In den oberen Hautschichten um das Hühnerauge und den Hornzapfen herum können sich eitrige Entzündungen oder Flüssigkeitseinlagerungen bilden. Das könnte etwa die Folge einer falschen Behandlung sein. Ärzte raten daher dringend davon ab, eigenständig am Hühnerauge herumzuschneiden. Die Verletzungsgefahr und das damit einhergehende Entzündungsrisiko sind sehr hoch.
 
Patienten mit Diabetes, Herz-Kreislaufproblemen und empfindlicher Haut wird empfohlen, frühzeitig einen Podologen oder Facharzt zu konsultieren. Das Immunsystem dieser Menschen kann geschwächt sein, wodurch die Infektionsgefahr steigt. Durch eventuelle Nervenschäden kann es sein, dass Komplikationen zu spät auffallen. Auch von der Eigenbehandlung mit Salicylsäure-Pflastern raten Mediziner in diesen Fällen ab.
 
Nur äußerst selten kann es zu einer Schädigung der Knochenhaut oder Gelenkkapsel kommen, falls das Hühnerauge noch tiefer in die unteren Hautschichten hineinwachsen sollte. Dies führt zu Bewegungseinschränkungen und stärkeren Schmerzen. Deshalb sollte unbedingt ein Facharzt die weitere Behandlung übernehmen.

Wie kann ich einem Hühnerauge vorbeugen?

Hühneraugen entstehen in erster Linie durch dauerhaften Druck und Reibung. Es ist daher sinnvoll, solche Belastungen an den Füßen (und Händen) weitestgehend zu vermeiden. Experten empfehlen, passende und bequeme Schuhe zu tragen.

Kleinere Fußfehlstellungen lassen sich durch orthopädische Einlagen ausgleichen. Druckstellenpolster aus der Drogerie (etwa Antirutsch-Sticker für High Heels oder Fersenschutz-Sticker) können den Tragekomfort ebenfalls leicht erhöhen. Personen, die unter übermäßigem Schwitzen und daher unter verstärkter Reibung in Schuhen leiden, sollten zu Woll- oder Baumwollstrümpfen greifen, da diese atmungsaktiver als Strümpfe aus synthetischem Material sind.
 
Verformungen oder stärkere Fußfehlstellungen solltest Du von einem Orthopäden untersuchen und behandeln lassen, da diese nicht nur Hühneraugen begünstigen, sondern auch weitere körperliche Beschwerden verursachen können. Spezialisten raten außerdem zu regelmäßiger Haut- und Fußpflege. Sorgfältiges Eincremen der Füße und Hände, Fußbäder sowie eine regelmäßige Pediküre verhindern die übermäßige Bildung von Hornhaut, welche sich zu einem Hühnerauge weiterentwickeln kann. Besonders Diabetes-Patienten sollten auf eine sorgfältige Fußpflege achten, da bei ihnen ein höheres Infektionsrisiko als bei anderen Betroffenen besteht.
 
Im Falle einer starken handwerklichen Belastung empfehlen sich natürlich auch regelmäßige Maniküren. In einigen Fällen könnte das Tragen von Sicherheitshandschuhen während der Arbeit bereits Drucklinderung verschaffen.

Was kostet die Behandlung von einem Hühnerauge und übernimmt die Krankenkasse die Kosten?

Je nach Art und Schweregrad des Hühnerauges kommen unterschiedliche Behandlungsarten zum Einsatz. Bei kleineren Exemplaren lassen sich die Beschwerden mithilfe von Hausmitteln wie Teebaumöl und Fußbädern, speziellen Cremes oder Hühneraugenpflastern beseitigen.

Diese erhält man bereits für wenig Geld in Drogerien oder Apotheken. Preisgünstigere Marken bieten beispielsweise Packungen mit 20 Hühneraugenpflastern (inklusive drucklindernder Polster) ab knapp drei bis vier Euro an.

 

Die Kosten für eine ambulante Behandlung beim Podologen oder Facharzt unterscheiden sich von Praxis zu Praxis. Auch die Art des Hühnerauges und der Schweregrad der Beschwerden spielt eine Rolle. In der Regel liegen die Preise für das Entfernen eines Hühnerauges zwischen 25 und 60 Euro.

 

Die meisten gesetzlichen Krankenversicherungen übernehmen in der Regel einen Großteil der Kosten für die Behandlung beim Podologen, sodass Patienten lediglich eine vorher festgesetzte Eigenleistung (häufig zehn Prozent der Gesamtkosten) zahlen müssen. Zur Sicherheit solltest Du dies aber im Voraus für den individuellen Fall mit der Krankenversicherung abklären.

 

Engelhardt Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie, Springer Verlag

Niethard, F.U.: Duale Reihe Orthopädie und Unfallchirurgie, Georg Thieme Verlag, 2009.

Wolansky, R.: Krankheitsbilder in der Podologie: Anatomie, Bildgebende Diagnostik, Therapie, Hippokrates Verlag, 2006. Apotheken Umschau

Hühnerauge – Bundesministerium für Gesundheit (letzter Zugriff: 23.08.2021)

Clavus unterm Zehennagel wird oft als bösartig verkannt – ÄrzteZeitung (letzter Zugriff: 23.08.2021)

Hühneraugen: schmerzhaft, aber harmlos – Pharmazeutische Zeitung (letzter Zugriff: 23.08.2021)