Zahnbrücke

Sind die eigenen Zähne ausgefallen, mussten gezogen werden oder wurden durch einen Unfall irreparabel beschädigt, dann kommt die Zahnbrücke ins Spiel. Mit ihr lassen sich selbst große Zahnlücken im Mund wieder schließen, sodass Du bald wieder zu einem strahlenden Lächeln kommst. Wie genau die Zahnbehandlung funktioniert, welche Risiken es gibt und was Du unbedingt vor und nach der Behandlung beachten solltest, erfährst Du hier.


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Medizinischer Experte

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Online-Redaktion

Dieser Text wurde nach höchsten wissenschaftlichen Standards verfasst und von Medizinern geprüft.


Zuletzt aktualisiert: 3. Februar, 2022



Wichtige Punkte zusammengefasst

Das Wichtigste zusammengefasst

Das Prinzip der Zahnbrücke ist die Füllung einer Zahnlücke mit Hilfe der Stützfunktion von Nachbarzähnen nach zahnärztlicher Entfernung eines kariösen Zahns oder nach Unfall. Dabei können eine oder mehrere Zahnlücken nebeneinander durch Kunstzähne, die über eine Krone mit dem Pfeilerzahn verbunden sind, gefüllt werden


Heutzutage existieren viele verschiedene Arten von Zahnbrücken, die sich sowohl im Mechanismus der Verankerung, als auch im Material oder in der Dauerhaftigkeit der Befestigung unterscheiden


Ob eine Brückenbehandlung und welche Art der Brücke die passendste Methode für Deine Zähne und Deine Wünsche ist, muss im persönlichen Beratungsgespräch mit dem Spezialisten festgestellt werden. Erst in Zusammenschau aller entscheidenden Faktoren wie dem Zustand des Gebisses, der Hygiene der Zähne, den vorliegenden Beschwerden und den konkreten Wünschen und Vorstellungen kann eine Entscheidung getroffen werden


Die Brücke gilt als sehr risikoarme und langlebige Methode, die zwar einiges an Vorbereitungszeit und mehrere Arztbesuche benötigt, dafür aber zu ästhetisch und funktionell ausgezeichneten Ergebnissen führt

Was versteht die Medizin unter einer Zahnbrücke?

Unter der Zahnbrücke wird eine Methode des Zahnersatzes verstanden, bei der eine Konstruktion bestehend aus zwei Ankern (meist in Form von Kronen auf den sogenannten Pfeilerzähnen oder auch Zahnimplantate), einen künstlichen Zahn in der Mitte trägt und dadurch eine Zahnlücke überbrückt.

Zahnbrücke

Wann kommt die Zahnbrücke zum Einsatz?

Eine Brücke wird dann eingesetzt, wenn eine entweder nach Zahnausfall oder operativ entstandene Zahnlücke, bedingt durch Karies, Parodontitis, genetische Defekte oder Unfälle, wieder aufgefüllt werden soll. Dabei kann der Spezialist sowohl Ästhetik als auch Sprech- und Kaufunktion wiederherstellen.

Für wen sind Zahnbrücken geeignet und für wen nicht?

Die Option der Behandlung mittels Zahnbrücke hängt in erster Linie vom Zustand des Gebisses und der Gesundheit der Zähne ab. Nur intakte, gut verwurzelte und stabile Zähne stehen als Pfeilerzähne zur Auswahl. Da die als Pfeiler in Frage kommenden Zähne mitbehandelt werden müssen, sollte gerade bei jungen Patienten, oder Personen mit gesunden Zähnen eher auf ein Implantat zurückgegriffen werden, da hier die Nachbarzähne intakt bleiben und der darunterliegende Kieferknochen weiterhin belastet wird, wodurch einem Knochenschwund vorgebeugt werden kann. Eine Brückenbehandlung sollten demnach vor allem PatientInnen in Betracht ziehen, die entweder schon ein Implantat besitzen, stark beschädigte oder überkronte Zähne haben oder bei denen mehrere Zahnlücken zu füllen sind.

Welche unterschiedlichen Arten von Zahnbrücken gibt es?

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen festen und herausnehmbaren Brücken sowie zwischen konventionellen und Adhäsiv- oder Klebebrücken. Festsitzende Brücken werden einmalig durch Kronen auf gesunden Zähnen befestigt und können nicht mehr eigenständig herausgenommen werden. Herausnehmbare Brücken entsprechen den Teilprothesen und werden bei mangelhaft gesundem und stabilen Zahnbestand angewendet.

Dabei werden über eine sogenannte Teleskopkrone mehrere Lücken oder stark beschädigte Zähne ersetzt. Bei der konventionellen Brücke werden die beiden Nachbarzähne als Anker benutzt, abgeschliffen und präpariert und mit einem Verbindungsstück zum Kunstzahn überkront. Diese Form ist zwar besonders stabil und langlebig, allerdings müssen Nachbarzähne zurechtgeformt werden, wodurch hier auch gesunde Zahnsubstanz verloren geht.

Bei Adhäsivbrücken wird der Kunstzahn mittels Verbindungsstück, das an die Rückfläche des Nachbarzahns angepasst wird, durch einen speziellen Kleber angebracht. Diese Methode wird vor allem im Bereich der Schneidezähne angewendet, da hier die Anpassungsfläche besonders groß und gleichmäßig ist. Sie ist zwar für die Nachbarzähne und Zahnfleisch schonender, scheint allerdings auch bisherigen Beobachtungen zufolge eine kürzere Lebenszeit mit sich zu bringen.

Zahnbrücke

Aus welchen Materialien kann eine Zahnbrücke bestehen?

Eine Brücke besteht stets aus einem Brückenanker, also dem Grundgerüst der Konstruktion, und einem Brückenkörper, also die eigentlichen künstlichen Zähne. Da jede Brücke individuell angefertigt wird und massiven Belastungen standhalten soll, kommen hier gut formbare, stabile und feste Materialien zum Einsatz. Dazu zählen Metalle (teils auch Goldlegierungen), Keramik oder Titan. Am häufigsten werden Metallkeramikmodelle oder Vollkeramikmodelle angeboten. Metallkeramikbrücken besitzen unter der verblendenden Keramikschicht ein Metallgerüst, das für eine besonders hohe Stabilität sorgt, allerdings sind diese farblich nicht so leicht an die anderen Zähne anzupassen, wie es bei Vollkeramikbrücken der Fall ist.

Was sind Inlay-Brücken?

Bei Inlay-Brücken werden auf die Nachbarzähne keine Vollkronen gesetzt, die als Anker dienen, sondern Gussfüllungen der Pfeilerzähne als Befestigung genutzt. Inlay-Brücken können allerdings nur bei Backenzähnen angewendet werden, da nur hier die Auflagefläche für die Gussfüllung groß genug ist.

Was sind die Vor- und Nachteile einer Zahnbrücke?

Vor- und Nachteile ergeben sich im Vergleich zu anderen Zahnersatzmethoden wie dem Implantat und der Prothese. Im Gegensatz zum Implantat ist kein aufwendiger chirurgischer Eingriff notwendig, der in vielen Fällen auch eine längere Ausheildauer benötigt. Auch kostentechnisch kommt die Zahnbrücke günstiger. Allerdings muss die Brücke im Vergleich zum Implantat stets intensiver und häufiger gepflegt werden, regelmäßige Zahnarztbesuche sind Pflicht.

Auch das schon erwähnte Abschleifen und Überkronen von Nachbarzähnen kann als essentieller Nachteil angesehen werden, sofern die betroffenen Zähne eigentlich gesund wären. Dieser Minuspunkt fällt allerdings weg, wenn die umliegenden Zähne ohnehin behandelt werden müssen oder schon verkront sind. Eine Zahnprothese ist meist dann sinnvoll, wenn mehrere Zahnlücken gefüllt werden müssen, schneidet allerdings beim Tragekomfort und beim kosmetischen Ergebnis weniger gut ab.

Wie viele Termine braucht es für das Anbringen der Zahnbrücke?

Mindestens zwei. In einem ersten Schritt bestimmt der Zahnarzt mittels genauer Inspektion und radiologischer Untersuchung den Zustand des Gebisses und die Stabilität der Nachbarzähne und entscheidet, ob und welche Art der Brücke in Frage kommt.

Ist die Entscheidung zur Zahnbrücke gefallen, werden die Pfeilerzähne saniert, gründlich gereinigt und für die Überkronung präpariert. Erst dann kann ein Abdruck genommen werden, anhand dessen der Zahntechniker die individuelle Zahnbrücke im Labor anfertigt. Dieser Schritt kann mehrere Tage in Anspruch nehmen, denn nur bei exakter Arbeit, passt die Brücke danach optimal. Je nach Vorgehen des Arztes wird in der Zwischenzeit eine vorübergehende Kunststoffbrücke eingesetzt und kann eine probeweise Tragezeit der fertigen Brücke mit Behebung eventueller Anpassungsfehler durchgeführt werden. Beim letzten Schritt erfolgt dann die endgültige Einsetzung, bei der die Brücke mit zementiert bzw. adhäsiv befestigt wird.

Zahnbrücke

Was muss ich vor der Behandlung beachten?

Nur gesunde und stabile Zähne können als Pfeiler für eine Brücke benutzt werden, weshalb in gewissen Fällen vor der eigentlichen Brückenversorgung eine Behandlung einzelner Zähne (Karies, Parodontitis, Fehlstellungen) vorgenommen werden muss.

Welche Risiken und Komplikationen können bei und nach der Behandlung auftreten?

Das Anbringen der Brücke selbst ist heutzutage eine Routineprozedur und bringt kaum Risiken mit sich. Sowohl die Vorbehandlung der Pfeilerzähne als auch das Einsetzen der Brücke werden unter Lokalanästhesie durchgeführt, sollten also schmerzlos verlaufen. Wie bei einer reinen Überkronung kann es durch das Abschleifen des Zahns allerdings zu Verletzungen oder Entzündungen des Nervs und des umliegenden Zahnfleisches sowie zu Blutungen kommen, was weitere Nachbehandlungen und einen Hinausschub der eigentlichen Brückenanbringung bedeutet.

Krone und Brücke sind für einige Patienten anfangs ungewohnt, oftmals dauert es einige Tage, bis eine Gewöhnung an den Fremdkörper im Mund eintritt und eine mögliche Überempfindlichkeit der Zähne auf sehr heiße oder kalte Lebensmittel und Flüssigkeiten oder auf Säuren nachlässt. Wie bei jeder Operation und Einbringung von Fremdkörpern in den Organismus, zählen natürlich auch Allergien und Überempfindlichkeitsreaktionen auf Narkosemittel oder Materialien zu möglichen Nebenwirkungen.

Wie lange hält eine Zahnbrücke und was kann ich tun, damit sie länger hält?

Bei guter Qualität der Brücke, regelmäßiger Kontrolle und ausgiebiger Pflege beträgt die Haltbarkeit bis zu 20 Jahre. Allerdings ist eine regelmäßige und gründliche Zahn- und Mundhygiene, bestehend aus täglichem Zähneputzen, Verwendung von Zahnseide und Spülungen, unerlässlich, da der Hauptgrund einer verminderten Haltbarkeit vor allem Kariesbefall des Pfeilerzahns ist.

Zahnbrücke

Was kann ich tun, um eine Zahnbrücken-Behandlung vorzubeugen?

Da eine Zahnbrücke grundsätzlich nur dann notwendig ist, wenn eine Lücke im Gebiss entstanden ist und der Sprech- und Kauvorgang sowie die Funktion der anderen Zähne beeinträchtigt sind, ist eine regelmäßige und ausgiebige Zahnpflege, aber auch eine gesunde, ausgewogene, säure- und zuckerreduzierte Ernährung die wichtigste Maßnahme.

Übernehmen die Krankenkassen die Kosten?

Grundsätzlich ist eine Brückenversorgung – wie zahlreiche andere zahnmedizinische Behandlungen auch – privat zu zahlen. Je nach Krankenkasse, verwendeten Material und Vertrag des eigenen Zahnarztes besteht allerdings die Möglichkeit einen Zuschuss durch die Kasse zugesprochen zu bekommen. Ein Kostenvoranschlag des Zahnarztes und die Anfrage bei der Versicherung ist demnach in jedem Fall anzuraten.


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Über den Autor: Dr. Florian Lanza

Assistenzarzt auf der Universitätszahnklink in Wien


Dr. Florian Lanza ist als Assistenzarzt auf der Universitätszahnklink in Wien tätig und unterstützt MOOCI seit August 2019 als medizinischer Experte für den Bereich der Zahnmedizin.

Neben der konservierenden und ästhetischen Zahnheilkunde bildet er mit Begeisterung die nächste Generation an Zahnärzten aus.

Sein Anliegen ist es, dass mit der Aufklärungs- und Informationsarbeit bei MOOCI dazu beigetragen wird den Patienten absolute Transparenz zu bieten.

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