Spondylose

Eine Spondylose gilt als degenerative Erkrankung, die altersbedingt bei vielen Menschen auftritt. Dabei kommt es oft zu Rückenschmerzen, wobei die Krankheit auch symptomlos verlaufen kann. Charakteristisch sind hierbei knöcherne Sporne, die sich vor allem am Wirbelkörper zeigen. So gilt die Spondylose nicht als Entzündung, sondern ist eine Verschleißerkrankung der Wirbelsäule. In den folgenden Absätzen kannst Du Genaueres darüber erfahren.


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Spondylose

ICD-10-GM-2020 M47

Was versteht die Medizin unter einer Spondylose?

Der Begriff Spondylose bezeichnet degenerative Veränderungen der Wirbelgelenke. Dabei können Wirbel, Bandscheiben oder auch die Bänder zwischen den Wirbeln von der Erkrankung betroffen sein.
 
Grundsätzlich ist es normal, dass die Bandscheiben zwischen den Wirbeln allmählich etwas an Elastizität verlieren. Dadurch werden die Bänder der Wirbelsäule stärker belastet und dies wiederum begünstigt eine zunehmende Belastung der Wirbel. Dadurch kann es zu einer Verkalkung zwischen den Wirbeln kommen, die eine reduzierte Mobilität zur Folge hat. Meist tritt die Spondylose im Alter über 40 Jahren auf und verläuft in einigen Fällen auch symptomlos.

Welche Formen der Spondylose gibt es?

Im Grunde unterscheiden Ärzte vor allem zwischen drei verschiedenen Arten der Spondylose.
 

  1. Zervikale Spondylose: Bei dieser Art ist vor allem der Nackenbereich betroffen und verursacht daher oft Taubheitsgefühle und eine mangelhafte Koordinationsfähigkeit.
  2. Thorakale Spondylose: Hierbei treten die Schmerzen hauptsächlich am oberen und mittleren Rücken auf. Diese Form tritt recht häufig bei Menschen auf, die ihren Rücken stark und regelmäßig belasten.
  3. Lumbale Spondylose: Die lumbale Spondylose hingegen macht sich im unteren Rücken bemerkbar und führt oftmals zu Koordinationsschwierigkeiten. Dabei betrifft sie vorwiegend Personen, die beispielsweise berufsbedingt viel sitzen oder stehen müssen.

Was sind die Symptome einer Spondylose?

Die Bandbreite der Symptome ist hier besonders groß, da die Anzeichen davon abhängen, welche Wirbelbereiche von der Spondylose betroffen sind. In den häufigsten Fällen kommt es allerdings zu Rückenschmerzen. Dabei können die Schmerzen aber genauso im Nacken auftreten oder bis in die Extremitäten ausstrahlen. Bei dieser Erscheinung kommt es meist anfangs zu eher leichteren Schmerzen, die nach und nach zunehmen. Diese Schmerzen können dabei brennend, stechend oder ziehend sein und sind bei manchen Betroffenen nur in den Schultern spürbar.
 
Oftmals kommt es jedoch zu neurologischen Symptomen und zu einer Beeinträchtigung der peripheren Nerven. Vor allem Empfindungsstörungen, zum Beispiel Kribbeln im Arm und Taubheitsgefühle, zählen zu den Anzeichen der Erkrankung. Dabei kann ebenso ein Kontrollverlust über die Blase und eine Störung der Darmfunktion auftreten. In einigen Fällen können die Beschwerden besonders schwerwiegend sein und Bewegungsstörungen, Lähmungen und Gangstörungen zur Folge haben.

Welche Ursachen hat eine Spondylose?

Im Laufe des Lebens wird die Wirbelsäule besonders stark beansprucht. Somit werden vorwiegend die Bandscheiben dünner. Da sie jedoch als Puffer zwischen den Wirbeln fungieren, können sich übereinanderliegende Wirbel einander nähern und eine Abnutzung verursachen. Dadurch entstehen wiederum Knochensporne. Da die zusätzliche Knochenmasse mehr Platz benötigt, können Nerven und Blutgefäße zusammengedrückt werden.
 
Eine Belastung der Wirbelsäule durch Übergewicht oder durch bestimmte Sportarten, kann eine Spondylose verursachen. Degenerative Veränderungen der Halswirbel (zervikale Spondylose) hingegen entwickeln sich häufig bei Friseuren, da sie ihren Kopf arbeitsbedingt oft senken müssen.
 
Zudem kann ein Bandscheibenvorfall genauso eine Spondylose hervorrufen. So kann die Verschleißerscheinung genauso durch eine Verletzung entstehen, wobei die Erkrankung in solch einem Fall verlangsamt werden kann.

Wie ist der Krankheitsverlauf einer Spondylose?

Krankheitsverlauf sind auch schmerzhafte Muskelverspannungen und Nervenschmerzen möglich. Vor allem, wenn Du wegen der Spondylose eine unnatürliche Körperhaltung einnimmst, kannst Du eine Muskelverspannung verursachen, da Du so den Körper ungleichmäßig belastest.
 
Grundsätzlich kann eine Spondylose nicht direkt behandelt werden, vielmehr versucht der Mediziner die Schmerzen zu lindern, um eine weitere Verschlechterung zu verhindern.

Wie diagnostiziert der Arzt eine Spondylose?

Um eine Spondylose diagnostizieren zu können, fertigt der Arzt ein Röntgen- oder CT-Bild der Wirbelsäule an. Denn so kann er eine mögliche Spondylose erkennen und auch ähnliche Erkrankungen ausschließen. Oftmals kann dann der Arzt beispielsweise erkennen, dass einige Bandscheiben schmaler sind, als sie sein sollten.
 
Zudem werden dadurch oft Verkalkungen an den Wirbeln sichtbar. Dabei sind in einigen Fällen noch zusätzlich weitere Tests erforderlich, um zum Beispiel Nervenausfälle zu überprüfen. Meist ist auch eine Blutuntersuchung notwendig, um eine Gelenkentzündung als Ursache ausklammern zu können.

Wie wird eine Spondylose behandelt?

Die Verschleißerkrankung wird in der Regel konservativ behandelt. Zu dieser Therapie zählen vor allem bestimmte Medikamente und Physiotherapien. Die konservativen Behandlungsmethoden führen häufig zu besonders guten Erfolgen, da die Medikamentengabe meist mit einer Physiotherapie kombiniert wird. Grundsätzlich ist das oberste Ziel die Schmerzen zu lindern, da der Arzt die ursprüngliche Gelenkfunktion bei einer Verschleißerkrankung nicht mehr wiederherstellen kann.
 
Bei einer Spondylose mit Lähmungen hingegen muss eine operative Behandlung erfolgen. Genauso kann eine operative Behandlung auch infrage kommen, wenn die konservative Therapie der Krankheit die vorliegenden Beschwerden nicht ausreichend lindern kann. Denn eine OP kann das Rückenmark entlasten und die Gelenke wieder beweglicher machen.
 
Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten zur operativen Behandlung, daher geht der Arzt bei jedem Patienten anders vor. Diese Operation erfolgt jedoch immer in einem Krankenhaus unter Vollnarkose. Je nach Ausmaß der Erkrankung können entweder ausgedehnte Schnitte in einem größeren Eingriff oder ein minimal-invasiver Eingriff notwendig sein.

Was kann ich selbst bei einer Spondylose tun?

Es gibt auch einige hilfreiche Tipps, mit denen Du die auftretenden Schmerzen lindern kannst. Dazu zählen nicht nur gezielte Übungen, sondern auch ein sanftes Dehnen wirkt sich positiv auf Deine Rückengesundheit aus. Zusätzlich kannst Du versuchen, Wärme- und Kältepacks abwechselnd für ein paar Minuten auf die betroffene Region zu legen. Allerdings ist es auch wichtig, dass Du Deine Lebensweise an die jeweiligen Umstände anpasst, um Deine Wirbelgelenke nicht noch mehr zu belasten.
 
Zudem ist eine gesunde und vitaminreiche Ernährung besonders wichtig, um eine weitere degenerative Veränderung zu verhindern. Grundsätzlich kann Dein Körper einer Abnutzungserscheinung nicht lange standhalten, wenn es nicht zu einer ausreichenden Zufuhr von Kalzium und Magnesium kommt. Dies liegt daran, dass diese Mineralien besonders knochenstärkend sind.

Welche Komplikationen können bei einer Spondylose auftreten?

Im Grunde kann eine Spondylose einige Komplikationen nach sich ziehen. Tritt die Verschleißerkrankung zusammen mit einem Bandscheibenvorfall auf, dann kann es zu einer Spinalkanalstenose kommen. In seltenen Fällen führt die Spondylose auch zu einer Kompression der Nervenwurzeln. Sind auch die Halswirbel von der Spondylose betroffen, dann sind ebenso Schluckbeschwerden und Luftnot eine mögliche Folge.

Wie ist die Prognose einer Spondylose?

Die Spondylose gilt als altersbedingte Verschleißerscheinung, die mit zunehmendem Alter fortschreitet. Dabei kommt es aber nicht bei allen Betroffenen zu den jeweiligen Symptomen, denn eine Spondylose kann auch symptomlos verlaufen. Grundsätzlich zieht die Verschleißerkrankung oftmals weitere gesundheitliche Probleme nach sich, insbesondere wenn es anfangs zu keinen sichtbaren Anzeichen kommt.

Wie kann ich einer Spondylose vorbeugen?

Leider kannst Du eine degenerative Veränderung nur bedingt durch Vorbeugung verhindern, da die Entstehung dieser Erkrankung eher altersbedingt ist. Deshalb gilt: Versuche, die natürliche Abnutzung der Gelenke möglichst hinauszuzögern.
 
Dies gelingt vor allem, wenn Du extreme körperliche Belastungen vermeidest. Zudem ist es besonders wichtig, sowohl die Rücken- als auch die Bauchmuskulatur zu stärken, um der Verschleißerscheinung vorbeugen zu können. Versuche daher, beide Bereiche gleich gut zu trainieren, um eine unausgeglichene Stabilität zu vermeiden, da Du dadurch Deine Wirbelsäule zusätzlich belastest.
 
Auch Dehnübungen sind dabei essenziell, da die Muskeln so kräftiger werden und Deinen Körper besser stützen können. Um Deine Wirbelsäule zu entlasten, solltest Du zusätzlich auf eine gesunde Körperhaltung achten – sowohl im Sitzen als auch im Stehen. Ebenso wirkt sich ein gesundes Körpergewicht auf Deine Rückengesundheit aus und hält sie länger aufrecht.
 
Ein erhöhter Tabakkonsum kann sich dagegen schlecht auf Deine Knochen und Gelenke auswirken. Denn Rauchen schädigt grundsätzlich nicht nur den Lungen, sondern es entzieht den Knochen auch das knochenstärkende Calcium. In solch einem Fall ist eine Spondylose fast unvermeidlich.

Wie viel kostet die Behandlung einer Spondylose?

In den meisten Fällen erfolgt die Kostenübernahme der OP durch den Versicherungsträger, daher musst Du oft für keine Kosten aufkommen. Wobei dies vor allem von dem jeweiligen Behandlungsverfahren abhängt.

Übernehmen die Krankenkassen die Kosten für eine Spondylose?

Da es sich hierbei um eine medizinisch notwendige Behandlung handelt, übernimmt die Krankenversicherung in den meisten Fällen die Kosten hierfür. Allerdings wird durch die OP meist ein Krankenhausaufenthalt notwendig, weshalb in vielen Fällen ein Selbstbehalt für Dich anfällt. Du kannst Dich jedoch schon im Voraus genauer bei Deinem Versicherungsträger darüber informieren.

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