Mikro- und Makrodontie

Schöne Zähne und ein natürliches Lächeln sind unser Aushängeschild, sie sind der Schlüssel zum Erfolg und zu einem gepflegten und sicheren Auftreten. Fehlstellungen oder –funktionen sind häufig und können dank zahlreicher moderner Techniken so behoben werden, dass das ästhetische Ergebnis überzeugend ist. Auch Mikro- und Makrodontie gehören zu solchen Zahnanomalien – hier erfährst Du etwas mehr darüber.


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Mikro- und Makrodontie

Was versteht die Medizin unter Mikro- und was unter Makrodontie?

Unter Mikrodontie versteht man im Verhältnis zum Kiefer zu kleine Zähne, bei der Makrodontie sind die Zähne im Verhältnis zu groß. Grundsätzlich können diese Anomalien – egal ob Makro- oder Mikrodontie – sowohl Einzelzähne als auch mehrere Zähne oder auch das gesamte Gebiss (generalisierte Form) betreffen.

Was sind die Ursachen von Mikro- und Makrodontie?

Generalisierte Mikro- und Makrodontien sind auf genetische Anlagestörungen zurückzuführen, vor allem die Mikrodontie ist mit anderen angeborenen Erkrankungen wie beispielsweise dem Downsyndrom, der Osteogenesis imperfecta (Glasknochenkrankheit) und der Lues connata (von der Mutter auf das ungeborene Kind übertragene Syphilis-Erkrankung) assoziiert. Kindlicher Mangel an Wachstumshormonen kann ebenfalls dazu führen, dass die Zähne nur sehr klein ausgebildet werden.

Wie werden Mikro- und Makrodontie diagnostiziert?

Beide Formen werden in der Regel durch Blickdiagnostik festgestellt, vor allem wenn nicht nur ein Zahn, sondern mehrere betroffen sind. Ein Übersichtsröntgenbild des Kiefers kann einen noch besseren Überblick über die Zahnsituation liefern und ist außerdem notwendig, um weiterführende Behandlungen zu planen.

Welche Folgen können Mikro- und Makrodontie mit sich bringen?

Sind nur einzelne Zähne betroffen, leiden die betroffenen Personen meist unter keinen spezifischen Symptomen, Kaubeschwerden oder Schmerzen – hier steht meist der ästhetische Aspekt im Vordergrund.

 

Die generalisierte Form der Mikrodontie kann die Funktion der Zähne stark einschränken und zu Beschwerden beim Kauen und Beißen führen, da die Zähne nicht nur zu klein, sondern auch recht schwach sind.

Bei der generalisierten Form der Makrodontie sind die Zähne hingegen so groß, dass sie keinen Platz im Kiefer haben und sich daher gegenseitig verdrängen, schief aus dem Zahnfleisch wachsen und daher zu Schmerzen sowie Problemen beim Sprechen und Kauen führen.

Wie kann Mikro- und Makrodontie behandelt werden?

Dies ist vor allem von der individuellen Ausprägung abhängig – entscheidend ist also nicht nur die Quantität, also die Anzahl der größentechnisch anormalen Zähne, sondern auch die Qualität, also wie stark vergrößert oder verkleinert die Zähne sind. Eine Mikrodontie kann mit kieferorthopädischen Maßnahmen wie einer Zahnregulierung oder prothetisch behandelt werden.
 
Die Makrodontie kann mittels Verkleinerung oder Extraktion einzelner Zähne behandelt werden, auch hier wird meist vorher eine Regulation der Zahnstellung im Kiefer vorgenommen.

Gibt es Risiken oder Komplikationen bei der Behandlung?

Dies hängt vor allem von der Art der Zahnanomalie und Therapie ab. Grundsätzlich gehören Implantate, Kronen und Brücken zu Routinemaßnahmen, die jeweils ihr Vor- und Nachteile mit sich bringen. Wie jede Operation können auch kieferchirurgische Eingriffe gewisse Komplikationen wie Nachblutungen, Schmerzen oder ein erhöhtes Infektionsrisiko begünstigen.

Werden die Kosten für die Behandlung von der Krankenkasse übernommen?

Dies ist am ehesten individuell zu klären. Grundsätzlich übernehmen Krankenkassen bei der zahnärztlichen Versorgung nur Behandlungen, die medizinisch notwendig und unumgänglich sind. Handelt es sich um eine einzelne ästhetische Regulierung aufgrund eines zu groß oder klein geratenen Zahns, wird die Kasse eher keine Kostenzuschüsse genehmigen.

 
 

Hellwig E., Kliemek J., Attin T.: Einführung in die Zahnerhaltung. Prüfungswissen Kariologie, Endodontologie und Parodontologie. Deutscher Zahnärzte Verlag. Köln. 2013

Schmidt-Kittler, Norbert: Microdonty and Macrodonty in Herbivorous Mammals. Palaeontographica Abteilung A. Band 278. Lieferung 1-6 (2006), p. 163 – 179. 10/2006