Blutdrucktherapie: zwischen Leitlinien und frühzeitiger Prävention

Bluthochdruck ist ein weltweites Problem. Während man früher dachte, dass vor allem Menschen in wohlhabenden Ländern wie Nordamerika oder mitteleuropäischen Staaten unter hohen Drücken im Gefäßsystem leiden, zeigt sich inzwischen immer mehr, dass weltweit eine Vielzahl an Menschen von Bluthochdruck betroffen ist. Aktuell geht man davon aus, dass etwas ein Viertel der Weltbevölkerung unter Bluthochdruck leidet – bis ins Jahr 2025 sollen es nach aktuellen Schätzungen sogar 29 % sein. In Deutschland stellt sich die Lage sogar noch drastischer dar: fast jeder Dritte hat einen erhöhten Blutdruck – bei den 70- bis 79-Jährigen sind es sogar drei von vier Menschen1. Bluthochdruck ist aber nicht nur ein häufiges, sondern auch ein chronisches Krankheitsbild, das diverse Folgeschäden verursachen kann. Dazu gehören in erster Linie Veränderungen am Gefäßsystem, die zu einer Einschränkung der Sehfähigkeit und der Nierenfunktion, zu Demenz und zu lebensbedrohlichen Ereignissen wie Schlaganfall oder Herzinfarkt führen können.


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Zuletzt aktualisiert: 18. März, 2024



Wichtige Punkte zusammengefasst

Das Wichtigste zusammengefasst

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Aktuelle Behandlungsempfehlungen: Deutsche und Amerikanische Leitlinien zur Bluthochdrucktherapie

Um diese Spätfolgen zu verhindern, sollte Bluthochdruck frühzeitig erkannt und behandelt werden. Die aktuellen deutschen Leitlinien (nationale Versorgungsleitlinie von Bundesärztekammer, Kassenärztlicher Bundesvereinigung und Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF)) definieren Blutdruckwerte ≥ 140/90 mmHg in mehreren aufeinanderfolgenden Messungen oder ≥ 135/85 mmHg in Messungen im häuslichen Umfeld (Selbstmessung oder 24-Stunden-Blutdruckmessung) als Bluthochdruck2. Bei diesen Blutdruckwerten sind Lebensstilmaßnahmen wie beispielsweise gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und Stressmanagement sowie eine Therapie mit blutdrucksenkenden Medikamenten angeraten. Die medizinischen Leitlinien der amerikanischen Fachgesellschaften gehen sogar noch einen Schritt weiter: basierend auf einer Studie aus dem Jahr 2015 definiert die amerikanische Leitlinie Bluthochdruck bereits bei Messwerten ≥ 130/80 mmHg3 – in Deutschland bezeichnet man diese Werte noch als hochnormal.

 

 

 

Das Herz-Kreislauf-System schützen: Warum frühes Eingreifen sinnvoll ist

Die amerikanischen Leitlinien sorgen durch ihre strengeren Blutdruckwertobergrenzen dafür, dass Patienten früher einer Therapie zugeführt werden. Diese muss nicht immer mit den klassischen Blutdrucktabletten erfolgen, sondern kann auch mithilfe der oben genannten Lebensstilmaßnahmen begonnen werden. Für viele Menschen ist es jedoch verständlicherweise sehr schwierig, das Leben von heute auf morgen umzukrempeln und all die Dinge, die man schon sein halbes Leben so macht, jetzt „einfach mal so“ anders zu machen.

 

Es ist aber wichtig, dass ein zu hoher Blutdruck langfristig und effektiv gesenkt wird! Oft macht der hohe Druck in den Gefäßen zwar keine akuten Beschwerden, doch er nagt langsam, aber sicher, an verschiedenen Organen und verschlechtert deren Funktion immer weiter. Daher wird in Fachkreisen immer wieder aufs Neue diskutiert: ab wann – also bei welchen Blutdruckwerten – und wie soll therapiert werden?

Pflanzliche Wirkstoffe: Bindeglied zwischen hochnormalem Blutdruck und Bluthochdruck

Einer der großen Streitpunkte bei der Diskussion, ab welchen Werten man von einem Bluthochdruck sprechen soll, ist die Frage, welche Konsequenz man für die Personen zieht, die nach einer neuen Einordnung als Menschen mit Bluthochdruck gelten würden. Soll man bereits bei Blutdrücken um 135/85 mmHg blutdrucksenkende Medikamente geben? Rechtfertigt der Nutzen dieser Medikamente die Nebenwirkungen, die durch die Behandlung entstehen können? Senkt man durch diese Therapie den Blutdruck nicht zu schnell zu stark und kauft sich dadurch Beschwerden wie Schwindel, Stürze, verminderte Leistungsfähigkeit oder Ohnmachtsanfälle ein? Oder empfiehlt man „nur“ Lebensstilmaßnahmen wie gesunde Ernährung, Sport und Stressmanagement? Kann man das im Alltag dann auch so gut umsetzen, dass es wirklich Auswirkungen auf den Blutdruck hat und Spätfolgen verhindert?

 

 

 

An dieser Stelle kommt eine Gruppe an Mitteln ins Spiel, die einige Ärzte unter Umständen nicht unbedingt als zusätzliche Behandlungsmöglichkeit im Kopf haben: pflanzliche Wirkstoffe. Diese bieten den Vorteil, dass sie – vor allem in verdünnter bzw. potenzierter Form – sehr feine Effekte auf das Herzkreislaufsystem haben und starke Nebenwirkungen seltener auftreten, da generell ein geringeres Absinken des Blutdrucks initiiert wird. Aber genau diese beiden Punkte – also eine vergleichsweise geringere Blutdrucksenkung bei wenig Nebenwirkungen und gleichbleibender Lebensqualität – sind der Grund, warum pflanzliche Wirkstoffe bei hochnormalem Blutdruck (>130/80 mmHg) eine gute Einstiegsmöglichkeit ergänzend zu den Lebensstilmaßnahmen bieten können.

Blutdruckregulierende Pflanzen: Eine Auswahl

Crataegus (Weißdorn)

Der Weißdorn enthält verschiedene sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe wie beispielweise die Flavonoide. Diese sind schon längere Zeit Gegenstand der Forschung, da es Hinweise darauf gibt, dass sie unter anderem Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen können. Diskutiert wird hierbei vor allem die gefäßerweiternde Wirkung der Flavonoide4, die zu einem niedrigeren Blutdruck und dadurch zu weniger Schäden an den Innenwänden der Gefäße führt. Neben einer Blutdrucksenkung führt die Erweiterung der Gefäße vermutlich auch zu einer verbesserten Sauerstoffversorgung des Herzmuskels, wodurch das Herz leistungsfähig und stark bleibt.

 

Viscum album (Mistel)

Die Mistel enthält verschiedenste Stoffe, darunter Lecithin. Dieses wirkt aktuellen Erkenntnissen zufolge hemmend auf die Freisetzung des Stresshormons Cortisol und erhöht das „gute Cholesterin“ (HDL) im Körper5. Zusätzlich wirkt die Mistel wassertreibend und kann den Blutdruck dadurch ebenfalls absenken.

 

Rauwolfia (indische Schlangenwurzel)

Die indische Schlangenwurzel ist in der Blutdrucktherapie schon lange bekannt. In den 50er Jahren wurde der aufgereinigte Wirkstoff der Schlangenwurzel (Reserpin) hochdosiert zur Blutdrucksenkung eingesetzt. Die damals eingesetzten Dosen zeigten starke Effekte auf den Blutdruck, aber auch starke Nebenwirkungen. Allerdings ist die Rauwolfia nach wie vor eine sehr wirksame Heilpflanze, die in niedrigerer Dosis als pflanzliches Therapeutikum eingesetzt werden kann.

 

Cactus grandiflorus (Königin der Nacht)

Die Königin der Nacht ist eine Kakteenart, die ursprünglich aus Mittelamerika stammt. Sie wirkt auf die glatte Muskulatur des Körpers und kann durch eine Weitung der Blutgefäße zu einer Senkung des Blutdrucks und einer verbesserten Durchblutung des Herzmuskels beitragen.

Homviotensin®: Die sanfte Lösung bei hochnormalem Blutdruck und leichtgradiger Hypertonie

Das Arzneimittel Homviotensin® Mischung vereint die Stärke von Weißdorn, Mistel, Schlangenwurzel und Königin der Nacht und kann so dabei helfen, den Blutdruck sanft zu senken. Es bietet dabei den Vorteil, dass es den Blutdruck langfristig reguliert und dabei vergleichsweise gut verträglich ist. Daher ist Homviotensin® vor allem bei hochnormalem Blutdruck oder leichter Hypertonie eine gute Ergänzung zu Allgemeinmaßnahmen wie einer gesunden Ernährung, viel körperlicher Bewegung und Stressmanagement. Die Therapie sollte dabei immer in Absprache mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt erfolgen und die Blutdruckwerte auch weiterhin regelmäßig kontrolliert werden!

 


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Über den Autor: Dr. med. Benjamin Gehl

Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie


Als Facharzt für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie liegt die Leidenschaft von Dr. Gehl schon immer im Bereich der medizinischen Contentproduktion.

Aufgrund seiner Ausbildung, einer langjährigen Einsatzzeit in der rekonstruktiven und plastischen Chirurgie, sowie zahlreichen Auslandseinsätzen in Indien, Afrika und Amerika weiß er, welche Techniken und Behandlungen für medizinische Indikationen international Anwendung finden und State of the art sind.

Weiterhin beschäftigt er sich täglich mit neuen Trends und Techniken in der operativen und nicht-operativen Chirurgie. Fortbildungen sowie Studien zählen genauso zu seiner Leidenschaft wie die Veröffentlichung wissenschaftlicher Arbeiten zu den neuesten fachspezifischen Themen.

Bitte beachte, dass sämtliche zur Verfügung gestellten Inhalte zu den einzelnen Behandlungen, Abläufen, Preisen etc. generelle Informationen sind und je nach Ärzt*in und individuellem Fall und Ausgangslage variieren können.

Für genauere Auskünfte frag bitte direkt bei dem/der von Dir ausgewählten Ärzt*in an.

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