Hodensackvergrößerung

Während die Brüste einer Frau als Symbol der Weiblichkeit gelten, sind es bei Männern die Länge des Penis, sein Umfang und das Volumen des Hodensacks, die als Inbegriff der Männlichkeit gelten. Ist ein Mann nun mit der Größe und Form seines Hodensacks unzufrieden, wirkt sich dies negativ auf sein Selbstbewusstsein, sein Sexualleben und mögliche Partnerschaften aus. Eine von der Norm abweichende Form oder Größe des Hodensacks hat in den meisten Fällen keinen Krankheitswert, weshalb im ersten Schritt versucht wird, das Problem psychosomatisch zu behandeln. Falls diese Therapie nicht anschlägt, gibt es verschiedene Möglichkeiten, den Hodensack effektiv und langfristig zu vergrößern. Im Folgenden erfährst Du alles über den Ablauf einer Hodensackvergrößerung und welche Ergebnisse Du von den verschiedenen Behandlungsmethoden erwarten kannst.


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Hodensackvergrößerung

Was ist eine Hodensackvergrößerung?

Unter einer Hodensackvergrößerung versteht die Medizin konservative und operative Behandlungsmethoden, mit denen sich die Form und Größe des Hodens verändern lässt. Je nach Ausgangslage und gewünschtem Ergebnis kann der Hoden mittels der Injektion von Hyaluronsäure oder Eigenfett sowie mittels Implantation von speziellen Prothesen vergrößert werden. Die Hodensackvergrößerung erfreut sich in den letzten Jahren wachsender Beliebtheit im Bereich der ästhetischen Chirurgie, da der Fokus im männlichen Intimbereich immer mehr auf ein harmonisches Gesamtbild gelegt wird.

Aus welchen Gründen lassen sich Männer die Hoden vergrößern?

Warum ein Mann eine Hodensackvergrößerung anstrebt, kann verschiedene Gründe haben. Es gibt beispielsweise Männer, bei denen der Hodensack von Geburt an unterentwickelt ist. Der unterentwickelte Hodensack entsteht aufgrund einer Fehlentwicklung der Hoden oder einer Fehlentwicklung der Bestandteile, die die beiden Hälften des Hodensacks bilden.

Doch auch ein durch einen Unfall bedingter Verlust oder die chirurgische Entfernung von Teilen des Hodensacks können zu dessen Ungleichheit oder Verlust führen und eine Hodensackvergrößerung indizieren. Die Hauptgründe für eine Hodensackvergrößerung sind somit ein kleiner Hodensack, ein kleiner Hoden oder eine Hodenatrophie, umgangssprachlich auch als Schrumpfhoden bekannt. Einige Betroffene leiden so stark unter dem Erscheinungsbild ihres Intimbereichs, dass sie nicht nur psychisch darunter leiden, sondern auch eine Abneigung gegen sexuellen Kontakt entwickeln.

Für wen ist eine Hodensackvergrößerung geeignet und für wen nicht?

Die Hodensackvergrößerung eignet sich für jeden Mann, der mit der Größe und Form seines Hodens unzufrieden ist und sich bessere Proportionen zwischen Penis und Hodensack wünscht. Voraussetzung für eine erfolgreiche Vergrößerung des Hodensacks ist, dass der Patient einen allgemein guten Gesundheitszustand aufweist. Im Vorfeld ist es deshalb wichtig zu klären, dass der Patient nicht an einer Dysmorphophobie leidet. Dabei handelt es sich um ein Krankheitsbild, bei dem Betroffene der festen Überzeugung sind, dass bestimmte Teile ihres Körpers kosmetisch nicht ansprechend sind oder nicht zu anderen Teilen ihres Körpers passen. Personen, die unter einer Dysmorphophobie leiden, werden auch nach erfolgreicher Behandlung nicht mit ihrem Körper zufrieden sein und sollten deshalb an einen Psychologen weitergeleitet und nicht chirurgisch behandelt werden. Vor einer Hodensackvergrößerung ist es außerdem wichtig, dass am Behandlungsareal keine lokale Entzündung oder Durchblutungsstörung vorhanden ist. Solltest Du Deinen Hodensack bereits einmal operiert haben lassen, ist eine operative Hodensackvergrößerung nur bedingt möglich – dies klärst Du jedoch gemeinsam mit Deinem Arzt im Rahmen des Beratungsgesprächs.

Was muss ich vor einer Hodensackvergrößerung beachten?

Vor einer Hodensackvergrößerung steht ein ausführliches Beratungsgespräch mit Deinem behandelnden Arzt an. In diesem stehen zunächst Du und Deine Bedürfnisse im Vordergrund: Dein Arzt wird Dich bitten, ihm genau zu schildern, was Dich an Deinem Intimbereich stört und welche Erwartungen Du an den Eingriff hast. Im Anschluss erfolgt eine körperliche Untersuchung, die dem Arzt dabei hilft, die optimale Behandlungsmethode für Dich zu finden. Dein Arzt informiert Dich im Beratungsgespräch über die Möglichkeiten und Grenzen einer Hodensackvergrößerung, wie die Behandlung abläuft und wie sich die Vor- und Nachsorge bei einer Skrotum-Augmentation gestaltet.
 
Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Hodensackvergrößerung ist eine genitale Hygiene und ein gesunder Behandlungsbereich, der frei von Entzündungen ist. Daher ist im Vorfeld das Auftragen eines Antibiotika-Gels im Genitalbereichs notwendig. Dieses bekommst Du von Deinem Arzt verschrieben und trägst es drei Tage lang auf das Behandlungsareal auf.

Wie lässt sich der Hodensack vergrößern?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Hodensack zu vergrößern. Eine Behandlungsmethode ist die Injektion von Hyaluronsäure. Dabei handelt es sich um einen künstlich hergestellten Füllstoff, der vor allem bei ästhetischen Gesichtsbehandlungen zum Einsatz kommt und sich auch für die Vergrößerung des Hodensacks eignet. Dabei reinigt und desinfiziert der behandelnde Arzt zunächst Deinen Hoden und injiziert das Hyaluron anschließend mit einer feinen Nadel in den Hoden – auf Wunsch kann er im Vorfeld eine betäubende Creme auftragen, damit Du nichts vom Einstich mitbekommst. Doch auch ohne Narkosesalbe empfinden Patienten die Injektion in der Regel nicht als schmerzhaft, sondern verspüren lediglich einen leichten Pikser.
 


 
Eine weitere Möglichkeit ist die Hodensackvergrößerung mit Eigenfett. Dabei entnimmt der Arzt in einem ersten Schritt im Rahmen einer Fettabsaugung Fett aus Deinem Bauch oder den Oberschenkeln und bereitet dieses entsprechend auf. Anschließend wird das aufbereitete Eigenfett wie bei der Behandlung mit Hyaluronsäure in den Hoden injiziert und führt dort zu einer deutlichen Volumenzunahme.
 


 
Die operative Hodensackvergrößerung gilt als eine besonders effektive Möglichkeit, den Hodensack dauerhaft zu vergrößern. Im ersten Schritt erfolgt die Erweiterung des Hodensacks und die Implantation einer speziellen Silikonprothese, die an die Anatomie Deines Körpers angepasst ist. Im zweiten Schritt erfolgt eine teilweise Verschiebung des Hodensackansatzes am Penis nach hinten, um die Proportionen zwischen Hodensack und Penis aufrechtzuerhalten.

Welche Komplikationen können bei einer Hodensackvergrößerung auftreten?

Um das Risiko für unerwünschte Komplikationen möglichst gering zu halten, ist es wichtig, dass Du Dich nur in die Hände von einem kompetenten Arzt begibst, der eine gute Ausbildung und langjährige Berufserfahrung vorweisen kann. Doch auch bei einem erfahrenen Arzt lassen sich gewisse Komplikationen oder Nebenwirkungen nie zu hundert Prozent ausschließen.

Bei einer Hodensackvergrößerung kann es beispielsweise zu Blutungen, Infektionen und Verletzungen des Hodens oder Samengebildes kommen. Selten ist auch eine Beeinträchtigung der Blutversorgung im Nahtbereich oder eine vorübergehende Öffnung der Wunde am Penis-Hodensack-Ansatz möglich. Letzteres lässt sich jedoch mit einem speziellen Verband und subkutaner Nähte vermeiden. Ein seitlich ungleicher Hodensack ist prinzipiell ebenfalls möglich, jedoch kann Dein Arzt dem durch eine symmetrische Platzierung der Prothesen und durch einen Kompressionsverband sehr gut vorbeugen. Rötungen, Schwellungen, Blutergüsse und ein Spannungsgefühl am Behandlungsareal gehören nach einer Hodensackvergrößerung zu natürlichen und unbedenklichen Begleiterscheinungen, die nach spätestens zehn Tagen vollständig abgeklungen sind.

Worauf muss ich nach einer Hodensackvergrößerung achten?

Wechsle in den ersten zehn Tagen regelmäßig den Verband und halte die Wunde sauber

Nehme nach der OP das vom Arzt verschriebene Antibiotikum ein

Verzichte zwei Wochen auf Baden und Schwimmen

Geschlechtsverkehr und Selbstbefriedigung ist frühestens nach vier Wochen möglich

Im Rahmen des Beratungsgesprächs wird Dich Dein Arzt auch über die optimale Nachsorge bei einer Hodensackvergrößerung informieren. Solltest Du Dich in Absprache mit Deinem Arzt für die operative Hodensackvergrößerung mittels Silikonprothese entschieden haben, ist es notwendig, dass Du zur Sicherheit eine Nacht in der Klinik verbringst. Nach einer Injektion mit Hyaluronsäure oder Eigenfett kannst Du direkt wieder nach Hause gehen. Nach dem Eingriff legt Dir Dein Arzt einen Verband an, den Du für zehn Tage tragen und regelmäßig wechseln und sauber halten musst. Für diesen Zeitraum verschreibt Dir Dein Arzt auch ein Antibiotikum, das nach einer OP dazu beiträgt, dass es zu keinen Infektionen kommt und die Wunde ohne Probleme verheilt. Um den Heilungsverlauf zu unterstützen ist es zudem wichtig, dass Du auf Baden und Schwimmen für zwei Wochen verzichtest. Geschlechtsverkehr und Selbstbefriedigung sind nach frühestens vier Wochen möglich.

Wann ist das Ergebnis der Hodensackvergrößerung sichtbar?

Die ersten Ergebnisse der Hodensackvergrößerung sind unmittelbar nach der Behandlung sichtbar. Es dauert in der Regel jedoch rund zwei Wochen, bis Du die endgültigen Ergebnisse der Skrotum-Augmentation sehen kannst, da die Schwellung stets eine gewisse Zeit benötigt, bis sie vollständig abgeklungen ist. Je nach Behandlungsmethode ist das Ergebnis einer Hodensackvergrößerung dauerhaft. Dies ist beispielsweise bei einer OP oder der Behandlung mit Eigenfett der Fall. Die Hodensackvergrößerung mit Hyaluronsäure hingegen ist nicht dauerhaft, da der Körper das Hyaluron mit der Zeit abbaut, weshalb sich regelmäßige Auffrischungsbehandlungen im Abstand von einem Jahr empfiehlt.

Was kostet eine Hodensackvergrößerung und übernimmt die Krankenkasse die Kosten?

Die Kosten für eine Hodensackvergrößerung lassen sich nicht pauschal benennen und sind von Patient zu Patient unterschiedlich. Vor allem die gewählte Behandlungsmethode spielt bei der Preisgestaltung eine ausschlaggebende Rolle: Eine operative Hodensackvergrößerung kostet beispielsweise deutlich mehr als eine Injektion mit Hyaluron, jedoch ist das Ergebnis einer OP dauerhaft, während die Behandlung mit Hyaluronsäure regelmäßig aufgefrischt werden muss. Die Krankenkassen kommen nur in Ausnahmefällen für die anfallenden Kosten bei einer Hodensackvergrößerung auf.

 

Penis augmentation by application of silicone material: Complications and surgical treatment – Acta Chirurgiae Plasticae (letzter Zugriff: 10.05.2021)

Lethal silicone embolization syndrome complicating penile, scrotal and breast self-augmentation – Forensic Science Medicine and Pathology (letzter Zugriff: 10.05.2021)

Complications of Genital Enlargement Surgery – The Journal of Sexual Medicine (letzter Zugriff: 10.05.2021)