Ohren anlegen

Beim Ohren anlegen geht es in den meisten Fällen darum, abstehende Ohren, sogenannte Segelohren, im Rahmen eines chirurgischen Eingriffs zu kontrollieren. Das Ohren anlegen ist ein mittelgroßer Eingriff, der oft bereits im Kindesalter durchgeführt wird, da Kinder mit abstehenden Ohren häufig Hänseleien ausgesetzt sind.


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Medizinischer Experte

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Online-Redaktion

Dieser Text wurde nach höchsten wissenschaftlichen Standards verfasst und von Medizinern geprüft.


Zuletzt aktualisiert: 9. März, 2023

INHALTSVERZEICHNISInhaltsverzeichnis

Unter Ohren anlegen versteht man in der Medizin einen kleinen chirurgischen Eingriff, bei dem abstehende Ohren korrigiert werden. Dabei kann ein plastischer Chirurg die Ohren an den Kopf anlegen, die Ohrläppchen verkleinern oder die Ohrmuschel neu formen.

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Als Segelohren bezeichnet man in der Medizin Ohren, die in einem Winkel von mehr als 30 Grad vom Kopf abstehen. Es handelt sich dabei um die häufigste Ohrenfehlbildung, der vermutlich genetische Bedingungen zugrunde liegen.

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Der Eingriff empfiehlt sich für jeden, der unzufrieden mit der optischen Erscheinung seiner Ohren ist. Voraussetzung für den Eingriff ist ansonsten nur ein guter, körperlicher Zustand.

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Abstehende Ohren können durch drei unterschiedliche Methoden korrigiert werden. Je nach Ausgangslage und Wunsch des Patienten versprechen eine klassische Ohrenanlegeplastik, die sogenannte Fadenmethode oder die Earfold-Methode zufriedenstellende Ergebnisse.

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Das Ohren anlegen ist risikoarmer Eingriff. Dennoch können nach dem Eingriff Komplikationen wie etwa Wundheilungsstörungen, Infektionen oder Empfindungsstörungen in den Ohren vorkommen.

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Nach dem Eingriff muss, je nach Methode, ein Verband oder ein Stirnband getragen werden. Unmittelbar nach dem Eingriff sollte darauf geachtet werden, dass die Ohren nicht abgeknickt werden und auch Sport ist in den ersten Tagen nicht empfehlenswert. Um eine optimale Genesung zu gewährleisten, sollte in der Zeit nach der Operation auf Alkohol und Zigaretten verzichtet werden.

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Zum einen handelt es sich beim Ohren anlegen um einen unkomplizierten und risikoarmen Eingriff, der keinen stationären Aufenthalt erfordert. Des Weiteren verhilft er vielen Patienten zu mehr Selbstbewusstsein und Wohlbefinden.

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Die Kosten variieren je nach gewählter Methode und belaufen sich auf 1.000 bis 4.900 Euro. Während die anfallenden Kosten bei Kindern von der Krankenkasse gedeckt werden, müssen erwachsene Patienten selbst dafür aufkommen.

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Wichtige Punkte zusammengefasst

Das Wichtigste zusammengefasst

Unter Segelohren versteht man in der Medizin Ohren, die mehr als 30 Grad vom Kopf abstehen. Diese und weitere Fehlbildungen können durch das Anlegen von Ohren korrigiert werden.


Beim Ohren anlegen handelt es sich um einen kleinen operativen Eingriff durch einen plastischen Chirurgen. Dieser wählt für die Operation, je nach Ausgangslage und Wunsch des Patienten, die herkömmliche Ohranlegeplastik, die Fadenmethode oder die Earfold-Methode.


Der Eingriff dauert in der Regel nicht länger als zwei Stunden und ist sehr risikoarm. Er wird bei Erwachsenen unter örtlicher Betäubung durchgeführt, eine Vollnarkose ist nur bei Kindern notwendig.


Die Kosten für den Eingriff belaufen sich, je nach Methode, auf 1.000 bis 4.900 Euro und werden bei Kindern unter 14 Jahren von der Krankenkasse gedeckt, Erwachsene müssen die Kosten hingegen selbst entrichten.

Was versteht die Medizin unter Ohren anlegen?

Das Ohren anlegen oder auch Ohrenkorrektur genannt ist ein operativer Eingriff, bei dem angeborene Ohrfehlstellungen korrigiert werden. Die Ohren stellen nicht nur ein unverzichtbares Sinnesorgan dar, auch ihr äußerliches Erscheinungsbild ist individuell unterschiedlich. Denn bei vielen Menschen sind die Ohren asymmetrisch. Bei Menschen mit sogenannten Segelohren, deren Ohren abstehen, ungewöhnlich groß sind oder wenn sich die Ohren äußerlich stark unterscheiden, besteht häufig der Wunsch nach einer Korrektur dieses „Makels . Besonders in jungen Jahren werden Menschen aufgrund der Abnormalität der Ohrenform von anderen Kindern gehänselt. Viele Eltern entscheiden sich aus diesem Grund bereits vor der Einschulung ihres Kindes für eine Ohrenkorrektur. Das Anlegen der Ohren wird aber auch bei Erwachsenen immer beliebter, da die Ohren ein Leben lang wachsen.

Für wen empfiehlt sich das Ohren anlegen?

Viele Menschen leiden unter ihren Segelohren und möchten diese schnellstmöglich loswerden. Sie stellen nicht nur ein ästhetisches Problem dar, sondern können bei den Betroffenen zu psychologischen Beschwerden und einem verminderten Selbstwertgefühl führen. Eine Ohrenkorrektur kommt für jeden Menschen infrage, der sich mit seinen abstehenden Ohren unwohl fühlt. Weder Alter noch Geschlecht spielen eine Rolle, denn für jeden Patienten kann die richtige Lösung gefunden werden. Selbst bei Säuglingen ist eine Ohrenkorrektur möglich. Allerdings sollte der operative Eingriff idealerweise zwischen dem sechs und vierzehn Jahren stattfinden. Bis zum fünften Lebensjahr ist die Ohrmuschel noch nicht vollständig ausgereift und die Form der Ohren noch nicht endgültig. Es gibt aber auch schonende und effektive Behandlungsmöglichkeiten für Kinder unter fünf Jahren, die ganz ohne operativen Eingriff auskommen.

Ab welchem Alter ist das Anlegen der Ohren möglich?

Grundsätzlich kann man sich in jedem Alter die Ohren anlegen lassen. Lediglich die Methode unterscheidet sich. Beispielsweise können abstehende Ohren bereits bei Säuglingen bis zur fünften Lebenswoche behandelt werden. Bei Kindern unter fünf Jahren kommen meist nicht operative Behandlungsmethoden zum Einsatz. Ab einem Alter von fünf Jahren können Fehlstellungen des Ohrs operativ korrigiert werden.

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Welche Gründe gibt es sich die Ohren anlegen zu lassen?

Abstehende Ohren sind in der Regel kein gesundheitliches, sondern ein ästhetisches Problem. Die meisten Menschen, die eine Ohrenkorrektur durchführen lassen, machen es aufgrund der psychischen Belastung. Nicht nur Kinder leiden unter den sogenannten Segelohren. Auch für Erwachsene stellen abstehende Ohren eine Belastung dar. Sie trauen sich oft nicht ihre Haare kurz oder in einem Zopf zu tragen, da ihre Ohren sonst zum Vorschein kommen. Aber auch altersbedingter schütterer Haarwuchs kann die Ohren ungewollt in Szene setzen.
 
Die Ursachen für eine Ohrdeformation können unterschiedlich sein. Zum Beispiel haben Menschen mit stark abstehenden Ohren häufig eine stark ausgeprägte Ohrmuschel. Dabei weisen die Betroffenen eine talförmige Struktur am Eingang des Außenohrs auf, die unterschiedlich stark ausgeprägt sein kann. Das hat dann wiederum einen Einfluss darauf, wie weit die Ohrmuschel vom Schädelknochen entfernt ist. Bei manchen Patienten liegt die Ohrmuschel zu tief, was ebenfalls zu abstehenden Ohren führen kann. Es kann aber auch sein, dass die Anthelixfalte fehlt. Dabei handelt es sich um eine unvollständige Formung der Ohrmuschel. Fehlstellungen, abweichende Form und Größe der Ohren führen häufig zu Unzufriedenheit bei den Betroffenen, die sie unbedingt beseitigen möchten. Ein operativer Eingriff kann Abhilfe verschaffen und den Patienten ein besseres Selbstwertgefühl verleihen.

Was sind Segelohren?

Abstehende Ohren werden umgangssprachlich aus als Segelohren verstanden. Genauer gesagt handelt es sich hierbei um einen Abstand von mehr als 2,8 cm zwischen dem Schädel und der Kante des Ohrs. Auch wenn die Ohrmuscheln in einem Winkel von über 30 Grad abstehen, spricht man in der Medizin von Segelohren. Meist ist eine genetisch bedingte Fehlbildung die Ursache für abstehende Ohren. Die Fehlstellung hat keinen Einfluss auf die Hörfähigkeit.

Welche Methoden zur Ohrenkorrektur gibt es?

In den meisten Fällen ist der elastische Knorpel verantwortlich für die abstehenden Ohren, da er einen Einfluss auf die Form der Ohrmuschel hat. Bei abstehenden Ohren ist der Knorpel nicht ausreichend gefaltet, weshalb er bei den meisten Behandlungsmethoden neu geformt werden muss. Grundsätzlich wird bei der Ohrenkorrektur zwischen drei Methoden unterschieden:

  • Nahttechnik
  • Schnittnahttechnik
  • Ritztechnik

Diese drei Methoden finden am meisten Anwendung. Sie können aber auch kombiniert oder auf unterschiedliche Weise angewendet werden. Bei allen Eingriffen setzt der Arzt einen Schnitt an der Vorder- oder Hinterseite des Ohres an. Dadurch kann er den Knorpel mittels kleiner Schnitte und Nähte neu modellieren. Um die Ohren anlegen zu können, entnimmt der Arzt ein kleines Stück Haut hinter dem Ohr und näht daraufhin die Ränder zusammen. Häufig ist es auch nötig den fehlenden Längswulst (Anthelix) am Ohrknorpel nachzuformen. Liegt ein Knorpelüberschuss am Gehörgang vor, so tragt der Chirurg diesen ab und vernäht ihn. Besteht der Wunsch die Ohren zu verkleinern, setzt der Mediziner Schnitte im oberen Bereich der Ohrmuschel und gegebenenfalls auch am Ohrläppchen. Zum Schluss wird bei allen Eingriffen ein Verband angelegt, damit das neu geformte Ohr stabilisiert wird und keine Nachblutungen entstehen

Abstehende Ohren können bereits bei Säuglingen bis zur fünften Lebenswoche behandelt werden. Bei Kindern unter fünf Jahren kommen meist nicht operative Behandlungsmethoden zum Einsatz. Ab einem Alter von fünf Jahren können Fehlstellungen des Ohrs operativ korrigiert werden.

Was passiert bei einer klassischen Ohranlegeplastik?

Bei der klassischen Ohranlegeplastik legt der Arzt den Ohrknorpel zunächst frei, indem er einen Schnitt an der Ohrmuschel anlegt. Dadurch kann er den Ohrknorpel bearbeiten und die gewünschte Größe und Neigung erzeugen. Im Anschluss fixiert er das Ohr an der gewünschten Position. Diese Methode hat den Vorteil, dass kaum Narben sichtbar sind, da der Arzt den Eingriff auf der Rückseite des Ohrs durchführt. Nach dem Eingriff dauert es einige Zeit, bis die Ergebnisse sichtbar sind, da der Heilungsprozess abgewartet und ein Verband um die Ohren getragen werden muss.

Was ist die Fadenmethode zum Ohren anlegen?

Die Fadenmethode ist eine minimal-invasive Methode, die sich besonders für Kinder eignet. Bei Jugendlichen und Erwachsenen reicht eine lokale Betäubung. Bei Kindern ist es sinnvoll, den Eingriff unter Vollnarkose durchzuführen. Der Arzt setzt einen kleinen Schnitt an der Rückseite des Ohrs, genauer gesagt zwischen Kopf und Ohr, an. Dort entfernt er einen kleinen Teil der Haut und legt dort spezielle, resorbierbare Fäden an. Diese Fäden sind komplett unsichtbar und biegen den Knorpel. So wird das Ohr in die gewünschte Position gebracht. Manchmal muss hierfür ein Teil des Knorpels entfernt und anschließend mit Nähten fixiert werden. Zum Schluss wird die Wunde vernäht und man muss einen Kopfverband tragen. Nach ungefähr zwei Wochen werden die Nähte entfernt.

Wie funktioniert die sogenannte EarFold Methode?

Die EarFold Methode ist eine neue, minimal-invasive Art der Ohrenkorrektur, bei der Implantate im Ohr positioniert werden, die dieses in die gewünschte Position bringen. Sie eignet sich für Personen, die eine unterentwickelte oder fehlende Ohrfaltung (Antihelixfalte) haben. Mittels der PreFold Positionierungshilfe kann der Arzt vor dem Eingriff das Behandlungsergebnis simulieren und veranschaulichen. Die Implantate sind sehr fein und bestehen aus Nitinol und sind mit 24-karätigem Gold beschichtet. Durch die Goldbeschichtung sind die Implantate sehr gut verträglich, formstabil und von außen unsichtbar. Je nach individueller Situation platziert der Arzt sie an verschiedene Stellen, um die Ohren in die gewünschte Position zu bringen. Die Behandlungsdauer ist im Vergleich zur klassischen Ohrkorrektur sehr kurz und beträgt nur fünf bis 20 Minuten. Zudem muss kein kleines Hautstück hinter dem Ohr entfernt werden. Die Implantate werden über kleine Hautschnitte entlang der Vorderseite der großen Ohrfalte eingebracht und positioniert. Das EarFold Verfahren erweist sich als eine schonende Alternative zur klassischen Ohrenkorrektur, bei der keine Narben sichtbar sind und nach dem Eingriff kein Verband getragen werden muss. Nach dem Eingriff ist man wieder gesellschafts- und arbeitsfähig.

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Worauf ist vor dem Ohren anlegen zu achten?

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Zwei Wochen vor dem operativen Eingriff solltest Du blutverdünnende Medikamente (z.B. Aspirin) nicht mehr zu Dir nehmen. Des Weiteren solltest Du aufs Rauchen verzichten, da das die Durchblutung und die Wundheilung beeinträchtigt. Einen Tag vor der OP führt Dein behandelnder Arzt einige Voruntersuchungen durch.

Findet der Eingriff unter einer Vollnarkose statt, dann solltest Du sechs Stunden vor dem Eingriff nicht essen oder trinken. Wenn Du morgens regelmäßig Medikamente einnimmst, so solltest Du das vor der OP mit dem behandelnden Arzt besprechen Dieser wird Dir dann sagen, ob Du diese absetzen oder weiterhin einnehmen kannst

Wie läuft das Anlegen von abstehenden Ohren ab?

Der Eingriff beginnt mit der Narkose. Je nachdem, welche Methode durchgeführt wird, wird eine lokale Anästhesie oder eine Vollnarkose durchgeführt. Meistens findet die OP bei Kindern unter Vollnarkose statt.
 
Während der Operation liegst Du in Rückenlage mit einem leicht angehobenen Kopf. Der Chirurg beginnt mit einem Schnitt hinter den Ohren, also dem Übergang vom Ohr zum Kopf. Über diesen Schnitt entfernt er Haut- und Knorpelgewebe. Das macht er so lange, bis die Ohren in der richtigen Position und im richtigen Winkel sind. Überschüssiges Knorpelgewebe entfernt er gegebenenfalls mit einer speziellen Fräse. Das ist aber nicht immer notwendig, manchmal reicht es auch den Knorpel in die gewünschte Position zu biegen und ihn dort zu fixieren. In manchen Fällen muss der Chirurg gezielte Nähte zwischen Knochenhaut und Knorpel setzen, um die Ohren zu fixieren. Im letzten Schritt sichert der Chirurg die OP mit sogenannten Pflasterzügeln und vernäht die Hautschnitte miteinander. Nach der OP bekommst Du einen Verband um den Kopf.
 
Sollen bei der OP die Ohren verkleinert werden (Otoplastik), verkleinert der Chirurg den Knorpel durch spezifische Schnitte. Hierfür setzt er an der Oberkante der Ohrmuschel einen kleinen Schnitt an und löst zugleich die Haut an der Vorderseite. Im Anschluss entfernt er die überschüssigen Hautreste und vernäht die Knorpelränder miteinander. Gegebenenfalls kann der Chirurg auch die Ohrläppchen verkleinern.
 
Sofern beide Ohren von einer Fehlstellung betroffen sind, werde bei der OP beide Ohren neu geformt und positioniert. Da die Falte im Randbereich des Ohres (Anthelix) bei den meisten Menschen sehr schwach oder kaum ausgeprägt ist, muss diese neu aus dem Ohrknorpel geformt und fixiert werden.

Wie lange ist die Ausfallszeit nach dem Ohren anlegen?

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In der Regel sind die Ausfallzeiten nach dem Ohren anlegen sehr kurz. Beispielsweise ist die Arbeitsfähigkeit nach dem Eingriff meist nicht eingeschränkt und Du kannst nach dem kurzen, ambulanten Eingriff die Klinik wieder verlassen. Kinder können nach etwa einer Woche wieder zur Schule gehen. Für die Dauer von drei Wochen nach dem Eingriff musst Du rund um die Uhr einen Verband um den Kopf tragen.

Sind Schmerzen nach dem Ohren anlegen möglich?

Nach der OP können Schmerzen und Schwellungen an den Ohren auftreten. Das ist vollkommen normal und der Spezialist wird Dir ein Schmerzmittel verschreiben. In der Regel klingen diese Nebenwirkungen nach wenigen Tagen wieder ab

Wird die Hörfähigkeit durch das Ohren anlegen verändert?

Der Chirurg führt die Operation am äußerlichen Teil des Ohrs durch. Daher wird das Innenohr keineswegs beeinträchtigt und die Hörfähigkeit bleibt vollständig erhalten

Wie lange dauert der Heilungsprozess nach einer Segelohren OP?

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Der Heilungsprozess ist bei jedem Patienten unterschiedlich. Das endgültige Ergebnis ist erst nach zwei oder drei Monaten zu sehen. In einigen Fällen setzen sich die Ohren in dieser Zeit in ihre ursprüngliche Position zurück. In diesem Fall ist ein zweiter Eingriff notwendig.
 
Häufig treten nach dem operativen Eingriff Schmerzen auf, die nach einigen Tagen wieder verschwinden. Bleiben die Schmerzen jedoch bestehen oder treten Fieber und Nachblutungen auf, solltest Du den behandelnden Arzt aufsuchen. Des Weiteren kann es im Rahmen des Heilungsprozesses zu einer bakteriellen Infektion des Knorpels kommen. In diesem Fall verschreibt der Arzt ein Antibiotikum.
 
Läuft der Heilungsprozess komplikationsfrei ab, kann der Verband nach circa einer Woche abgelegt werden. Allerdings sollte er mindestens eine Woche getragen werden, da der Verband sozusagen als Kompresse dient und somit die Wundheilung fördert. Zehn Tage nach der OP werden die Fäden gezogen. Um das Abknicken der Ohren, insbesondere beim Schlafen, empfiehlt es sich, den Kopfverband, zumindest in der
Nacht, noch weiterhin zu tragen.

Welche Komplikationen können beim Ohren anlegen auftreten?

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Für gewöhnlich ist das Anlegen der Ohren ein einfacher und risikoarmer Eingriff. Je mehr Erfahrung der Chirurg hat, desto sicherer ist die OP. Allerdings können, wie bei jedem operativen Eingriff, Komplikationen nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Es besteht immer ein Restrisiko für Schwellungen, Nachblutungen, Taubheitsgefühle, Infektionen, Hämatome, Störungen bei der Wundheilung, Taubheitsgefühle oder Empfindungsstörungen. Selten treten Blutergüsse auf, die operativ punktiert werden müssen. Normalerweise verschwinden diese von selbst. Zudem kann es sein, dass Deine Ohren nach der Operation für kurze Zeit überempfindlich sind. Dies klingt jedoch nach einiger Zeit wieder ab.
 
Neben den medizinischen Risiken kann es auch zu unzufriedenen Ergebnissen hinsichtlich der Ästhetik der operierten Ohren kommen, etwa ein unsymmetrisches Erscheinungsbild. In äußerst seltenen Fällen können sich bei Kindern überschießende Narben bilden. Es besteht zudem ein Risiko, dass das Gewebe abstirbt (Nekrose). Dies kommt aber sehr selten vor und hängt stark mit der Operationstechnik und dem Kopfverband zusammen.

Welche Vorteile bietet das Ohren anlegen?

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Der wohl offensichtlichste Vorteil der Ohrenkorrektur ist, dass die Segelohren dauerhaft korrigiert werden. Besonders für Kinder kann es befreiend sein, da sie aufgrund ihrer abstehenden Ohren häufig gehänselt werden. Die „neuen Ohren verleihen den Betroffenen ein neues Selbstwertgefühl und sie haben mehr Freiheiten, da sie sich nicht mehr Gedanken darum machen müssen ihre Ohren zu verstecken. Das Anlegen der Ohren ist ein unkomplizierter ambulanter Eingriff, bei dem keine sichtbaren Narben auftreten. Zudem hat der Eingriff den Vorteil, dass die Wundheilung im Vergleich zu anderen ästhetischen Eingriffen sehr schmerzarm ist.

Welche anderen Möglichkeiten der Ohrenkorrektur gibt es?

Ohrenvergrößerung

Neben der klassischen Ohranlegeplastik gibt es auch die Ohrenvergrößerung. Diese kommt bei Menschen infrage, deren Ohren zu klein oder deren Ohrmuschel nicht vollständig entwickelt ist. Nach einem Unfall kann manchmal eine Rekonstruktion der Ohren nötig sein. Eine Ohrenvergrößerung ist immer ein operativer Eingriff, da es keine Mittel gibt diese ohne OP durchzuführen. Je nach Umfang der OP kann der Eingriff sehr lange dauern.

Ohrenverkleinerung

Bei einer abnormen Vergrößerung der Ohrmuschel wird meist eine Ohrenverkleinerung durchgeführt. Das ist ein recht komplexer Eingriff, da das ganze Ohr neu geformt werden muss. Häufig ist der obere Teil der Ohrmuschel vergrößert, was meist bei älteren Patienten der Fall ist. Die Ohren wachsen das ganze Leben lang, weshalb die Ohren im Alter häufig nicht proportional sein können. Die Ohrenverkleinerung schafft den Patienten Abhilfe.

Ohrläppchenkorrektur

Große Ohrläppchen können bereits von Geburt an auftreten, aber auch die Folge von schwerem Ohrschmuck sein, der das Gewebe stark beansprucht und ausdehnt. Beispielsweise sorgt das jahrelange Tragen von sogenannten „Tunnel für stark ausgeleierte Ohrlöcher, wobei die Ohrläppchen sogar reißen können. Die Korrektur der Ohrläppchen ist ein recht kleiner Eingriff, der nur einer lokalen Betäubung bedarf. Der Arzt entfernt überschüssige Haut und das Ergebnis ist ein verkleinertes und schön geformtes Ohrläppchen.

Wie lange hält das Ohren anlegen?

Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass die Ohrenkorrektur ein Leben lang hält. Wichtige Faktoren sind dabei die Beschaffenheit der Haut und des Knorpels sowie der natürliche Alterungsprozess. Allerdings kann die Behandlung bei Bedarf wiederholt werden.

Gibt es eine Möglichkeit die Ohren anzulegen ohne OP?

Wer sich nicht unters Messer legen möchte, kann seine Ohren auch ohne OP anlegen lassen. Dazu klebt der Arzt die Ohren mit einem speziellen Kleber enger an den Kopf. Allerdings ist das Ergebnis bei dieser Methode meist nicht langfristig.

Ist das Ohrenanlegen bei Kindern möglich?

Abstehende Ohren können so stark ausgeprägt sein und somit selbst im Kleinkindalter eine enorme Belastung darstellen. Die betroffenen Kinder werden dann oftmals für ihre auffälligen Ohren gehänselt. Daher entscheiden sich viele Eltern dazu, die Ohren ihres Kindes operativ anlegen zu lassen. Allerdings wird hier empfohlen, mindestens bis zum fünften Lebensjahr zu warten, da sich ab diesem Alter die Ohrmuscheln in ihrer Form voll ausgebildet haben. Zudem sollte das Kind den Eingriff auch wirklich wollen und nicht von den Eltern dazu gedrängt werden.
 
Der Ablauf der OP ist bei Kindern ab einem Alter von fünf Jahren gleich wie bei Erwachsenen. Der einzige Unterschied ist, dass bei jungen Kindern der Eingriff unter Vollnarkose abläuft, während bei Jugendlichen und Erwachsenen eine lokale Betäubung oder ein Dämmerschlaf ausreicht. Bei Säuglingen kann bis zur fünften Lebenswoche die Ohrmuschel auch ohne chirurgischen Eingriff korrigiert werden, da in dieser Zeit das Ohrläppchen noch formbar ist. Das bezeichnet man als EarWell-Methode, bei der eine Silikonschale um das Ohr des Säuglings gelegt und mit einem medizinischen Klebeband fixiert wird. Entlang des Ohrrandes wird eine kleine Schiene befestigt, die in Kombination mit einem Ohrmuschelformer leichten Druck auf die Ohrmuschel ausübt und diese in die gewünschte Form bringt. Das Baby muss dieses Silikongehäuse für mindestens zwei Wochen tragen. Nach ungefähr zwei bis sechs Wochen ist bereits ein Ergebnis sichtbar. Diese Methode hat den Vorteil, dass sie schmerzlos ist und eine frühe Korrektur ermöglicht. Somit bleibt dem Kind eine spätere Operation erspart.

Wer kann solch eine Operation durchführen?

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Fachärzte für Plastische und Ästhetische Chirurgie und erfahrene HNO-Ärzte verfügen über die notwendige Ausbildung, um eine Korrektur der Ohren sachgemäß durchführen zu können. Ob der Arzt ein Spezialist in Sachen Ohrenkorrektur ist, hängt von seiner praktischen Erfahrung auf dem Gebiet der Ohroperationen ab. Je öfter ein Arzt eine Ohrenkorrektur durchführt, desto mehr Erfahrung hat er auf diesem Gebiet. Daher solltest Du Dich vor einem ästhetischen Eingriff von mehreren Fachärzten beraten lassen, um einen persönlichen Eindruck zu gewinnen

Was kostet das Anlegen von Ohren?

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Die Kosten für das Anlegen der Ohren variieren je nach behandelndem Arzt und dem Umfang des Eingriffs. In der Regel kannst Du für eine Ohrenkorrektur mit Kosten von 2000 bis 3700 Euro rechnen. Der Preis beinhaltet meist die Kosten für den Dämmerschlaf oder lokalanästhesierende Betäubung, den operativen Eingriff inklusive der Nachkontrollen sowie den ambulanten Aufenthalt. Da die Korrektur von Ohrfehlstellungen meist eine rein ästhetische Maßnahme ist, übernimmt die Krankenkasse die Kosten nicht. Allerdings bieten viele Ärzte die Möglichkeit an, die anfallenden Kosten für die OP in monatlichen Raten zu bezahlen..

Gibt es die Möglichkeit, dass die Krankenkassen die Kosten für das Anlegen von Ohren übernehmen?

Bei Kindern bis zum 14. Lebensjahr besteht die Möglichkeit, dass die Krankenkasse die Kosten für den gewünschten Eingriff ganz oder teilweise übernimmt. Wieviel übernommen wird hängt vom Schweregrad der Fehlstellung ab. Zudem benötigst Du ein Gutachten eines Psychologen, der die psychische Belastung aufgrund der abstehenden Ohren bescheinigt. Daher solltest Du Dich vor einer geplanten Ohrkorrektur bei Deiner Krankenkasse erkundigen, was Du alles für eine Kostenübernahme benötigst.


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Über den Autor: Dr. med. Benjamin Gehl

Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie


Als Facharzt für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie liegt die Leidenschaft von Dr. Gehl schon immer im Bereich der medizinischen Contentproduktion.

Aufgrund seiner Ausbildung, einer langjährigen Einsatzzeit in der rekonstruktiven und plastischen Chirurgie, sowie zahlreichen Auslandseinsätzen in Indien, Afrika und Amerika weiß er, welche Techniken und Behandlungen für medizinische Indikationen international Anwendung finden und State of the art sind.

Weiterhin beschäftigt er sich täglich mit neuen Trends und Techniken in der operativen und nicht-operativen Chirurgie. Fortbildungen sowie Studien zählen genauso zu seiner Leidenschaft wie die Veröffentlichung wissenschaftlicher Arbeiten zu den neuesten fachspezifischen Themen.

Bitte beachte, dass sämtliche zur Verfügung gestellten Inhalte zu den einzelnen Behandlungen, Abläufen, Preisen etc. generelle Informationen sind und je nach Ärzt*in und individuellem Fall und Ausgangslage variieren können.

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Wichtige Punkte zusammengefasst

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Unter Segelohren versteht man in der Medizin Ohren, die mehr als 30 Grad vom Kopf abstehen. Diese und weitere Fehlbildungen können durch das Anlegen von Ohren korrigiert werden.


Beim Ohren anlegen handelt es sich um einen kleinen operativen Eingriff durch einen plastischen Chirurgen. Dieser wählt für die Operation, je nach Ausgangslage und Wunsch des Patienten, die herkömmliche Ohranlegeplastik, die Fadenmethode oder die Earfold-Methode.


Der Eingriff dauert in der Regel nicht länger als zwei Stunden und ist sehr risikoarm. Er wird bei Erwachsenen unter örtlicher Betäubung durchgeführt, eine Vollnarkose ist nur bei Kindern notwendig.


Die Kosten für den Eingriff belaufen sich, je nach Methode, auf 1.000 bis 4.900 Euro und werden bei Kindern unter 14 Jahren von der Krankenkasse gedeckt, Erwachsene müssen die Kosten hingegen selbst entrichten.

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