Kollagen – Das Anti-Aging-Wundermittel?

Was ist Kollagen eigentlich?

Kollagen zählt zu den Eiweißen, die in den Zellen Deines Körpers vor allem als Gerüst dienen. Daher werden sie auch als Strukturproteine bezeichnet. Sie haben unter anderem die Aufgabe, den Zellen und dem Gewebe im Körper Form zu verleihen. So können sie die Strukturen elastisch halten und zugleich für eine gewisse Festigkeit sorgen. Damit zählt es, neben Elastin und Keratin, zu den wichtigsten Strukturproteinen im Körper. Einflüsse wie Hitze oder Säuren können sich negativ auf das Kollagen auswirken und die wertvollen und wichtigen Strukturen zerstören. Bei älteren Personen, Rheumatikern, Diabetikern und Rauchern ist das Bindegewebe stärker belastet, daher besteht ein erhöhter Bedarf an Kollagen. Dies gilt ebenfalls für Menschen mit Hautschäden und Wunden.

Wo kommt Kollagen im Körper vor?

Kollagen ist eines der wichtigsten Faserbestandteile der Haut, Knochen, Knorpel, Sehnen, Bänder und Blutgefäße. Im menschlichen Organismus kommt es zudem speziell im Bindegewebe vor. Das Strukturprotein an sich besteht aus sehr feinen Strukturen, die sich zu Fasern mit einer hohen Festigkeit verdichten.

Wieso und ab wann reduziert der Körper die Produktion von Kollagen?

Mit dem zunehmenden Alter findet eine natürliche Änderung des Hautaufbaus statt. Die Hautschichten verlieren stetig an Dicke und die Anzahl der Kollagenfasern verringert sich. Der Alterungsprozess macht sich ebenfalls bei anderen Bestandteilen der Haut bemerkbar, wie beim Fett- und Wassergehalt. Die Haut neigt zu Trockenheit, es bilden sich Falten und die Elastizität der Haut lässt nach. Der Verlust der natürlichen Hautspannung stellt sich unter anderem deswegen ein, da Dein Körper die Produktion von Kollagen verringert. Unabhängig von der natürlichen Hautalterung greifen verschiedene Umwelteinflüsse und ein ungesunder Lebensstil Dein Kollagendepot an. Dazu zählen Faktoren wie Stress, Rauchen, Alkohol, starke Sonneneinstrahlung und chronische Erkrankungen.

 

Um das 30. Lebensjahr herum, nimmt die natürliche Produktion von Kollagen ab. Anstelle des zerfallenen Kollagens wird zwar neues Kollagen aufgebaut, jedoch viel langsamer als zuvor. Die Kollagenerneuerung bleibt schließlich hinter dem Zerfall zurück, was sich durch eine fahl erscheinende Haut bemerkbar macht. Ab der Menopause wird die Drosselung der Kollagenproduktion noch einmal forciert, da eine Änderung im Hormonhaushalt stattfindet.

Was passiert, wenn sich die Kollagenproduktion reduziert?

Die Kollagenfasern in unserem Körper wirken wie Bänder, die die Zellen stützen, zudem hat es die Eigenschaft Wasser zu speichern und sorgt so dafür, dass unsere Haut prall und fest aussieht. Durch den sinkenden Kollagenhaushalt verliert Deine Haut ihre natürliche Spannkraft, was sich wiederum auf die Form Deiner Wangen auswirkt und dazu führt, dass sich auch erste Fältchen bemerkbar machen. Auch die Entstehung von Augenringen lässt sich darauf zurückführen.

Die Verringerung der Kollagenproduktion wirkt sich auch auf Dein Hautgewebe aus, das bedeutet, dass Deine Haut dünner wird und an Volumen verliert. Dies wiederum beeinflusst den Nährstoffaustausch zwischen Epidermis und Dermis und die Haut kann ihre Funktionen nicht mehr vollständig ausüben. Zusätzlich werden die Knochen instabil, die Haare dünnen aus und es kann zu Gelenkproblemen kommen, da die Flexibilität der Sehnen abnimmt.

Wie kann ich Kollagen zu mir nehmen?

Damit Du Deine Kollagenproduktion wieder ankurbeln kannst, solltest Du auf eine ausgewogene Ernährung achten und Nahrungsmittel zu Dir nehmen, die die Bildung von Kollagen verstärken. Dabei ist es beispielsweise ganz wichtig, Vitamin C reiches Obst und Gemüse zu essen. Auch eine selbst gemachte Brühe aus Rinderknochen kann hilfreich sein.

 

Für die körpereigene Produktion von Kollagen benötigt Dein Organismus zudem Aminosäuren. Um eine optimale Kollagenbildung zu ermöglichen, solltest Du am besten aminosäurereiche Nahrungsmittel wie Fleisch, Fisch und Ei, mit Vitamin C reichen Nahrungsmitteln kombinieren. Zudem unterstützen Nahrungsmittel, die reich an Zink und Silizium sind, die Produktion der Strukturproteine. Dies wären beispielsweise Kürbiskerne, Hagebutte und Hirse. Damit kannst Du den Aufbau von Kollagen fördern und verzögerst zusätzlich den Abbau.

 

Kollagen ist genauso wie Hyaluronsäure ein essenzieller Bestandteil für Hautstabilität und Elastizität. Um den Alterungsprozess und den Abbau von Kollagen aufzuhalten oder gar rückgängig zu machen, stehen viele wirksame Methoden zur Verfügung. Die Therapien erfreuen sich einer hohen Zufriedenheit zumal sie ohne Schmerzen und Risiken eingesetzt werden können. Auch neuartig Nahrungsergänzungsmittel stimulieren nachweislich die Kollagenproduktion der Haut.

Dr. med. Kaan Harmankaya, Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten

Was ist der Unterschied zwischen Kollagen und Hyaluron?

Sowohl Kollagen als auch Hyaluron zählen zu den beliebtesten Wirkstoffen gegen die Hautalterung. Beide Mittel sind zwar ähnlich, unterscheiden sich jedoch ein wenig. Kollagen ist ein Strukturprotein, das im Bindegewebe vorkommt, doch im Gegensatz zum Hyaluron auch in Knochen und Knorpeln anzufinden ist. Zudem besitzt es eine starke Konsistenz und kann so Sehnen und Bänder stabilisieren. Hyaluronsäure kommt ebenfalls im Bindegewebe vor, dient jedoch auch Deinen Gelenken als natürlicher Schmier- oder Dämpfungsstoff. Außerdem bindet Hyaluron die Feuchtigkeit in Deiner Haut, glättet auf diese Weise Fältchen und verleiht Dir ein frisches Aussehen. Kollagen ist zwar auch ein Feuchtigkeitsspender, allerdings hat Hyaluron die Eigenschaft, eine sehr viel größere Menge an Wasser zu speichern.

Wirken kollagenhaltige Produkte wirklich effektiv gegen Falten?

Du kannst Deiner Haut allein mithilfe von Kosmetik kein reines Kollagen zuführen, auch wenn dies die Kosmetikbranche gern verspricht und ihre kollagenhaltigen Produkte anpreist. Zwar ist es möglich, dass die Stoffe der Produkte oberflächlich wirken, allerdings kurbeln diese nicht Deine natürliche Kollagenproduktion an. Sie können jedoch Deiner Haut Feuchtigkeit spenden und sie so frischer aussehen lassen. Am besten ist es, wenn Du Dich ausgewogen ernährst und einen gesunden Lebensstil anstrebst, denn dies wirkt sich, wie bereits erwähnt, definitiv positiv auf Deine körpereigene Kollagenproduktion aus!