Hausmittel –  Mythos oder Naturheilmittel. Was hilft wirklich?

Wir haben die Informationen unserer Omas mit wissenschaftlichen Studien verglichen und erzählen Dir heute, welche Hausmittel wirklich halten was sie versprechen.


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Medizinischer Experte

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Online-Redaktion


Zuletzt aktualisiert: 4. September, 2023

Halsweh, Bauchschmerzen oder Sonnenbrand? Bevor Du bei diesen Beschwerden sofort zu Medikamenten oder vielleicht sogar Antibiotika greifst, solltest Du Dir vielleicht zuerst Deine versteckten Naturheilmittel Zuhause genauer ansehen. Meistens kannten Naturvölker, aber auch Deine Oma, schon die wundersame Wirkung von Hausmitteln, doch im Laufe der Zeit sind viele Hausmittel in Vergessenheit geraten. Wir haben die Informationen unserer Omas mit wissenschaftlichen Studien verglichen und erzählen Dir heute, welche Hausmittel wirklich halten was sie versprechen.

Der „Superhero der Hausmittel“

Das bekannteste und beliebteste Hausmittel ist eindeutig der Honig. Der süße Honig besteht neben 80% Zucker aus wichtigen Aminosäuren, Vitaminen, Mineralstoffen, Enzymen, organischen Säuren und sekundären Pflanzenstoffen. Genau diesen sekundären Pflanzenstoffen verdankt er seine antibakteriellen, antimykotischen und antioxidativen Eigenschaften. Bakterien, Pilze und übermäßig freie Radikale, die Hauptverursacher zahlreicher entzündlicher Erkrankungen, werden somit natürlich bekämpft und können  dank dem hohen Zuckergehalt im Honig bei regelmäßigem Kontakt absterben. Neben dem hohen Zuckergehalt ist die antibakterielle Wirkung von Honig auch auf seinen Entstehungsprozess zurückzuführen. Bei der Produktion setzten Bienen dem rohen Honig nämlich regelmäßig ein Enzym hinzu, dass zur Bildung von kleinen Mengen an Wasserstoffperoxid führt. In größerer Menge ist Wasserstoffperoxid zwar zellschädigend, aber durch die geringe Menge im Honig entfaltet es die perfekte antibakterielle Wirkung. Zusätzlich blockiert Honig die Bildung von Biofilmen, wodurch das Kommunikationssystem von Bakterien gestört wird und diese anfälliger für Antibiotika Behandlungen sind. Honig eignet sich daher als perfekte Ergänzung für konventionelle medikamentöse Behandlungen.

Honig hilft Dir auch bei kleineren Wunden, Hals- oder Hautproblemen, Magen- Darmbeschwerden und Pilzinfektionen. Er besitzt sogar eine probiotische Wirkung und kann bei regelmäßiger Einnahme die Entstehung vieler Krankheiten verhindern. Auch wenn Honig nicht mit einer langen Liste an Nebenwirkungen kommt, musst Du dennoch ein paar Dinge beachten. Das Bakterium Clostridium botulinum ist zwar für Erwachsene unbedenklich, kann aber bei Kindern unter 12 Monaten schädlich sein. Daher ist Honig für Babys streng verboten! Zusätzlich kommt Honig bei übermäßigem Konsum mit den typischen negativen Auswirkungen von zu viel Zuckerkonsum: Karies, Übergewicht und einer gestörten Darmflora.

Der neuseeländische Manuka Honig übertrifft den klassischen Honig in seiner heilenden Wirkung sogar noch um Längen und kann bei Infektionen der Atemwege manchmal hilfreicher als Antibiotika sein. Aber Achtung: Du solltest sowohl den klassischen Honig sowie den Manuka Honig auf nicht mehr als 40°C erhitzen, da er sonst seine Wirkung verliert. Wird der Honig nämlich zu heiß, verliert er alle seine gesundheitlichen Vorteile. Es ist zudem wichtig, Honig aus guter, bevorzugt auch Bio, Qualität zu kaufen, da industriell verarbeiteter und meist erhitzter Honig kaum noch seine positiven Inhaltsstoffe besitzt.

Die kleinen Helfer in der Küche

Honig ist aber nicht das einzige Hausmittel, das Du bestimmt bei Dir im Schrank findest. Ihre ätherischen Öle, die Dich so leicht zum Weinen bringen, machen sie nämlich zu einem antibakteriellen, schleimlösenden und entzündungshemmenden Wundermittel. Die Rede ist von der Zwiebel. Roh und frisch aufgeschnitten entfaltet sie ihre beste Wirkung und hilft gegen Blähungen, Blutergüsse, Brandwunden, Fieber, Heiserkeit, Insektenstiche und sogar Kopfschmerzen. Dabei kannst Du sie roh essen, die Dämpfe der gekochten Zwiebel inhalieren, Sirup oder Saft herstellen oder die Zwiebel einfach auf die Haut auflegen.

Schauen wir weiter ins Tee-Regal: Der Geschmack von Kamillentee spaltet zwar meistens die Meinungen, aber seine positiven Wirkungen sind eindeutig. Die Kamille wirkt entzündungshemmend und fördert die Wundheilung. Gleichzeitig stoppt sie den Juckreiz und eignet sich dadurch perfekt zur Reinigung und Pflege von Ekzemen und Hautausschlägen. Gleichzeitig hilft sie bei Störungen im Magen- Darmbereich, entspannend und krampflösend bei Blähungen und Bauchschmerzen und kann beim Gurgeln sogar Zahnschmerzen beseitigen. Unbedingt aber die Kamille aus der Apotheke besorgen, nur sie hat eine Heilwirkung, die stark genug ist.

Gerade zum Gurgeln kannst Du auch Salbei verwenden. Er enthält kein Cholesterin, ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen und vereint mit 60 Inhaltsstoffen die heilenden Wirkungen von Rosmarin, Eukalyptus, Teebaumöl, Wermut und Thuja. Eine richtige Wunderwaffe also. Dank seinen entzündungshemmenden, krampflösenden und gallentreibenden Eigenschaften hilft er bei Halsschmerzen, Rachenentzündungen und Entzündungen der Mundschleimhaut.

Hautpflege ist das A und O

Apropos Teebaumöl: Das ätherische Öl besitzt nachgewiesener Weise eine antiseptische, bakterizide und fungizide Wirkung. Es wirkt entzündungshemmend und wundheilend und ist somit bei entzündlichen Hautproblemen wie Pickel, Akne oder Warzen perfekt geeignet. Du kannst ebenfalls mit Teebaumöl gurgeln. Dabei hilft es bei Erkältungen, Entzündung des Zahnfleisches oder im Hals. Teebaumöl ist sehr gewebeschonend, kann bei manchen in stark konzentrierter Form aber allergische Reaktionen auslösen. Du solltest also zuerst prüfen, ob Du das Öl verträgst, bevor Du es auf betroffenen Stellen anwendest.

Das beste Naturheilmittel für die Haut ist jedoch Aloe Vera. Das Gel der Heilpflanze kann helfen beschädigtes Gewebe zu regenerieren, Entzündungen der Haut zu lindern und sogar das Aussehen von Narben positiv beeinflussen. Zusätzlich spendet es extrem viel Feuchtigkeit, hilft gegen Juckreiz und Brennen und stärkt die Haut mit über 200 Vitaminen und Mineralien. Aloe Vera ist die ultimative Waffe gegen einen Sonnenbrand und daher auch Hauptbestandteil vieler After Sun Lotions.

Hausmittel können also richtige Wundermittel sein, aber Achtung: Kein Hausmittel ersetzt die Behandlung durch einen Arzt! Bei starken oder anhaltenden Beschwerden musst Du daher unbedingt zum Arzt.


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