Das waren die beliebtesten Behandlungen 2019!

Gerne berichten wir auch dieses Jahr wieder über die beliebtesten ästhetischen Behandlungen des Vorjahres. In diesem Artikel erhältst Du einen guten Überblick über die  häufigsten Eingriffe 2019, welche Unterschiede bei den Behandlungen zwischen Frauen und Männern erkennbar sind, aus welchen Gründen sich Patienten einer Behandlung unterziehen und welche Trends sich abzeichnen. Dabei stützen wir uns primär auf die Ergebnisse der alljährlichen DGÄPC Statistik, bei der rund 1.333 Patienten von DGÄPC Mitgliedern aus Deutschland in einem anonymen Fragebogen befragt wurden.


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Medizinischer Experte

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Online-Redaktion


Zuletzt aktualisiert: 26. Februar, 2020

Invasive oder nicht-invasive Behandlungen?

Auch 2019 wurden in Summe mit 58,5% mehr operative Eingriffe durchgeführt, als nicht-invasive Eingriffe. Dennoch zeigt sich, dass auch nicht-invasive Behandlungen sehr beliebt sind. Das mag unter anderem daran liegen, dass die Behandlungsmöglichkeiten immer vielfältiger werden, die Ausfallzeiten gering sind und Patienten meistens einen Sofort-Effekt direkt nach der Behandlung erhalten. Häufig wurden klassische Behandlungen mit Botulinumtoxin und Fillern durchgeführt, vermehrt werden aber auch Behandlungen mit Eigenfett oder auch das sogenannte Vampirlifting zur Reduktion von Falten nachgefragt. Die häufigsten operativen Eingriffe sind, wie auch die Jahre zuvor, die Brustvergrößerung, Fettabsaugung und die Oberlidstraffung.

Ranking der beliebtesten Behandlungen

  • #1 Faltenunterspritzung
  • #2 Brustvergrößerung
  • #3 Fettabsaugung
  • #4 Oberlidstraffung

Häufig wurden klassische Behandlungen mit Botulinumtoxin und Fillern durchgeführt

Mit großem Abstand liegt in Deutschland auch dieses Jahr wieder ein nicht-invasiver Eingriff auf Platz 1 der beliebtesten Behandlungen: die Faltenunterspritzung (39,4%). Danach folgt eine Reihe an operativen Behandlungen, mit der Brustvergrößerung auf Platz 2 (8,3%), der Fettabsaugung auf Platz 3 (5,5%) und der Oberlidstraffung auf Platz 4 (4,5%).

In den letzten vergangenen 10 Jahren stieg die weltweite Nachfrage an ästhetischen Eingriffen um rund 66%. Spitzenreiter der weltweit häufigsten ästhetischen Eingriffe sind übrigens ungeschlagen die USA und Brasilien, auf die knapp ein Drittel der durchgeführten Schönheitsoperationen fällt. Die weltweit beliebtesten Operationen sind, genau wie auch in Deutschland, Brustvergrößerungen, Fettabsaugung und die Lidplastik. Am schnellsten wächst die Nachfrage nach Schamlippenkorrekturen, Postraffungen und Nasenkorrekturen.

Frauen vs. Männer – der Vergleich

Ästhetische Behandlungen werden nach wie vor primär von Frauen in Anspruch genommen. So sind es stolze 86,8% Frauen und nur 12,3% Männer, die 2019 einen plastischen Chirurgen aufsuchten. Die Ergebnisse der DGÄPC Studie zeigen auch deutlich, dass Frauen besonders an verjüngenden Behandlungen interessiert sind und dabei die Faltenunterspritzung mit Fillern bevorzugen. Erst danach folgen operative Behandlungen wie Brustvergrößerung, Fettabsaugung, Oberlidstraffung, Brustkorrekturen, Nasenkorrekturen, Bauchdeckenstraffung und Facelifting in absteigender Reihenfolge. Im Vergleich zum Jahr 2018 stieg die Nachfrage an Brustvergrößerungen und Fettabsaugung an, die der Oberlidstraffung sank hingegen ein wenig. Die meisten Brustvergrößerungen werden dabei im Alter zwischen 20 und 30 Jahren durchgeführt, während Faltenunterspritzungen besonders bei Patienten zwischen 40 und 60 Jahren beliebt sind. Die häufigsten Oberlidstraffungen wurden zwischen 50 und 60 Jahren durchgeführt.

Bei Männern liegen ganz klar operative Eingriffe vorne. An erster Stelle steht dabei die Fettabsaugung, gefolgt von Gynäkomastie, Nasenkorrektur und Oberlidstraffung. Einen deutlichen Anstieg im Vergleich zum Jahr 2018 zeigte auch die Nachfrage an Intimkorrekturen bei Männern. Ebenso wurde ein Anstieg an Fettabsaugungen, Gynäkomastie-Behandlungen und Straffungen bei Männern verzeichnet.

Einflussfaktoren: Weshalb werden ästhetische Eingriffe durchgeführt?

Dieses Jahr untersuchte die DGÄPC die Motivation der Patienten sich einer ästhetischen Behandlung zu unterziehen. Die Mehrheit gab an, es aus eigener Motivation (77,2%) zu tun, weitere Gründe waren das persönliche Umfeld (15,9%), das Berufsumfeld (4,1%) und auch soziale Medien (2,3%). Als Hauptgrund für das Aufsuchen eines plastischen Chirurgen wurden der ästhetische Leidensdruck (61,7%) sowie gesundheitliche Beschwerden (14,9%) angegeben. Überraschend ist auch, dass 14,0% der Befragten ihr eigenes Erscheinungsbild auf Fotos (besonders Selfies) als Grund für eine ästhetische Behandlung angaben.

Zu den klassischen Schönheitsoperationen zählt immer noch die Brustvergrößerung

Anmerkung der Redaktion: Bei diesen Ergebnissen wurde ausschließlich die persönliche Einschätzung der Patienten hinterfragt. Welche tatsächlichen Motivationsfaktoren und Einflussfaktoren auf die Patientinnen wirken, wurden hier nicht näher untersucht.

Waren es früher Prominente aus Magazinen, denen die Leser unbedingt ähnlich schauen wollten, so scheint sich ein neuer Trend zu entwickeln. Wie die Ergebnisse der DGÄPC Studie zeigen, ist es Patienten zunehmend wichtig so auszusehen, wie auf ihren eigenen mit Filtern bearbeiteten Fotos. Solche Filter ermöglichen es in nur wenigen Sekunden ein idealisiertes Bild von sich selbst zu erstellen – mit einer schärferen Kinnlinie, einem schmalen Gesicht und einer perfekten Nase, porenfreier Haut, voluminösen Lippen und strahlende Augen.

Hingegen gaben nur 2,3% der Befragten an, dass soziale Medien für sie ein Einflussfaktor für ästhetische Behandlungen sind. Tatsächlich berichteten auch rund 60% der befragten Chirurgen, dass bereits erste Patienten mit dem Wunsch zu ihnen kamen, so auszusehen wie auf dem bearbeiteten Foto von sich selbst. Die beeinflussende Wirkung von sozialen Medien liegt also nahe, besonders wenn man bedenkt, dass die meisten Patienten mit solch einem Wunsch zwischen 18 und 25 Jahren waren – also genau der Zielgruppe, die sich primär auf Instagram aufhält. Die Mehrheit der befragten Ärzte ist sich sicher, dass dieses Phänomen in den letzten Jahren zugenommen hat und sich sogar noch verschärfen wird.

Außerdem sind sie der Meinung, dass dieses Phänomen zunehmend zu gestörten Körperwahrnehmungen und unrealistischen Behandlungsvorstellungen führen kann. Hier liegt es also besonders stark an der Professionalität und Expertise des Arztes, die Patienten ausführlich aufzuklären, um Enttäuschungen vorzubeugen. Die DGÄPC untersuchte auch, wie Patienten ihre Behandlungen 2019 finanzierten. Der Großteil bezahlte die Behandlungen direkt aus ihren eigenen Ersparnissen oder dem laufenden Gehalt. Nur jeder Zehnte nutzt Finanzierungsmöglichkeiten wie Kredite oder medizinische Finanzierungen. Dennoch zeigt sich, dass auch hier Frauen häufiger auf medizinische Finanzierungen zurückgreifen, als Männer.

So suchten Patienten 2019 nach ihrem Arzt

Eine weitere Untersuchung der DGÄPC zeigte, dass Patienten vor der Wahl eines Arztes mehrere Informationsquellen in Anspruch nehmen. Primär ist es die Internetrecherche, gefolgt von Portalen/Foren, Ärzte-Websites, Empfehlungen, Literatur und auch sozialen Medien. Die meisten Patienten verwenden also spezifische Portale und die individuellen Arzt-Websites besonders gerne als Recherchequelle. Ungefähr jeder Zehnte sucht auf Instagram, Facebook & Co. nach Informationen über Ästhetisch-Plastische Behandlungen.
Besonders entscheidend bei der Wahl des Arztes sind dabei der gute Ruf des Arztes, die Expertise für den Eingriff sowie ein vertrauensvoller Eindruck.

Großteils werden zwar weiterhin operative Eingriffe durchgeführt, Patienten wünschen sich aber immer kürzere Ausfallzeiten und schnelle Ergebnisse

Fazit

Großteils werden zwar weiterhin operative Eingriffe durchgeführt, Patienten wünschen sich aber immer kürzere Ausfallzeiten und schnelle Ergebnisse. So ist es kaum verwunderlich, dass nicht-invasive Behandlungen auf dem Vormarsch sind. Auch konnten die Ergebnisse der DGÄPC zeigen, dass hauptsächlich Frauen ästhetische Behandlungen in Anspruch nehmen und dabei Faltenbehandlungen bevorzugen. Männer hingegen unterziehen sich eher einer Operation.

Außerdem konnte gezeigt werden, dass ein Zusammenhang zwischen Selfieboom und ästhetischer Medizin immer deutlicher zu werden scheint. Seitens der Ärzte wird es also immer wichtiger kritisch zu hinterfragen und qualitative Aufklärungsarbeiten zu leisten. Was uns als MOOCI-Team besonders erfreut: Patienten wird es zunehmend wichtig sich vor der Behandlung ausführlich (meist online) zu informieren und von einem Experten beraten zu lassen. Diese Tendenz begrüßen wir sehr gerne, denn dadurch kann “Behandlungs-Pfusch” immer stärker vermieden werden. Das ist nicht zuletzt auch der Grund, weshalb es MOOCI gibt: Wir möchten Patienten Zugang zu geprüften medizinischen Informationen bieten und sie bei der Wahl eines qualifizierten Arztes unterstützen.


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