Lebensmittel, die eine Verstopfung natürlich lösen

Viele Millionen Menschen leiden an einer akuten oder chronischen Verstopfung, die medizinisch auch als “Obstipation” bezeichnet wird. Betroffene, die an einer Verstopfung leiden, haben einen schwerfälligen Stuhlgang, bei dem lediglich kleine Mengen oder gar kein Kot ausgeschieden wird. Häufig ist es nur unter starkem Pressen und schmerzhaften Blähungen möglich, den Darm zu entleeren. Im medizinischen Sinn tritt eine Verstopfung dann ein, wenn Betroffene weniger als dreimal wöchentlich Stuhlgang haben. Dennoch ist eine schmerzhafte Verstopfung keine Krankheit an sich, sondern ein Symptom, das aufzeigt, dass im Körper etwas nicht stimmt. Um die Beschwerden zu lindern, sollten Betroffene nicht sofort auf Abführmittel zurückgreifen, sondern zunächst mit natürlichen Mitteln versuchen, den Darm wieder in Schwung zu bringen. Hilfreich sein können Lebensmittel, die eine Verstopfung auf natürliche Art lösen.


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Inhaltsverzeichnis

Lebensmittel, die eine Verstopfung natürlich lösen

Ernährung bei Verstopfung: Wie Ballaststoffe helfen

Das wichtigste natürliche Mittel gegen Verstopfung heißt Ballaststoffe. Als „Sofortmaßnahme” bei Verstopfungen ist es daher sinnvoll, die Ballaststoffzufuhr zu erhöhen. Wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, sollte man täglich rund 30 Gramm Ballaststoffe zu sich nehmen. Dieser faserartigen Nahrungsbestandteile bringen den Darm in Schwung, da sie das Stuhlvolumen erhöhen und den Kot weicher machen. Damit die Ballaststoffe im Darm aufquellen, ist es ratsam, gleichzeitig auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten. Ballaststoffe sind in vielen unterschiedlichen Lebensmitteln enthalten. Gute Quellen sind Vollkornprodukte, Nüsse, Samen sowie bestimmte Obst- und Gemüsesorten.

Fermentierte Lebensmittel lösen die Verstopfung auf

Auch fermentierte Lebensmittel sollen gegen Verstopfungen wirken. Sauerkraut, aber auch Miso oder fermentierte Tee wirken sich positiv auf die Darmflora aus. Auch Milchprodukte wie Joghurt oder Kefir sind hilfreich, wobei diese Laktose enthalten und für sensible Menschen möglicherweise nicht empfehlenswert sind. Fermentierte Lebensmittel sind deshalb zu empfehlen, da sie Milchsäurebakterien enthalten, die das Immunsystem stärken und die „guten” Bakterien im Darm unterstützen.

Trockenobst wirkt abführend

Ein weiteres Hilfsmittel gegen Verstopfung ist Trockenobst, das durch seinen hohen Sorbitgehalt eine abführende Wirkung entfaltet. Deshalb kann es bei langanhaltenden Beschwerden hilfreich sein, trockene Pflaumen oder Aprikosen zu essen. Jedoch sollten Menschen, die möglicherweise an einer Sorbitintoleranz leiden, hier vorsichtig sein. Falls sie zu viel Trockenobst essen, könnten sie an Bauchkrämpfen und Durchfällen leiden. Auch Diabetiker sollten sich bei Trockenobst in Zurückhaltung üben, da die Früchte im getrockneten Zustand teilweise achtmal so viele Kalorien enthalten.

Kaffee als natürliches Abführmittel

Kaffee als eines der beliebtesten Heißgetränke überhaupt soll, wie mehrere Studien untermauern, eine abführende Wirkung erzielen. Obwohl der Eindruck entstehen mag, ist diese Wirkungsweise nicht dem Koffein geschuldet. Vielmehr sorgt Kaffee dafür, dass der Körper Gastrin produziert, das wiederum dafür sorgt, dass mehr Magensäure produziert wird. In ausreichend hoher Menge kann die Magensäure wiederum die Darmentleerung beschleunigen, weshalb ein abführender Effekt eintritt.

Fruchtsäfte und Grapefruit gegen Verstopfungen

Oftmals fördert ein trockener Stuhl Verstopfungsbeschwerden, falls er über einen längeren Zeitraum im Dickdarm bleibt. Dann nämlich nimmt der Dickdarm Wasser auf, der dem Stuhl entzogen wird, sodass der Kot hart und trocken ausgeschieden wird. Ein natürliches Mittel, das gegen den trockenen Stuhl hilft, sind Fruchtsäfte. Sie enthalten neben Wasser auch Ballaststoffe, wodurch der Stuhl wieder wässriger wird. Besonders empfehlenswert soll Grapefruitsaft sein, da er einen Stoff (Naringinin) enthält, der die Darmentleerung anregt.
Kräuter, Öle und Gewürze können Verstopfungen schonend auflösen.
 
Es empfiehlt sich, beim Erwerb von Kräutern auf die Expertise eines Fachmanns in einem Kräuterladen zurückzugreifen.
 
Wer eine Verstopfung auf natürliche Weise in den Griff bekommen möchte, sollte möglichst oft das selbstgekochte Essen mit Kräutern und Gewürzen verfeinern. Bestimmte Kräuter und Gewürze sollen verdauungsförderlich wirken und den Stoffwechsel anregen. Dazu gehören beispielsweise Ingwer, Fenchel, Anis, Kümmel oder Koriander.
 
Auch bestimmten Ölen schreibt man eine abführende Wirkungsweise zu. Dies trifft beispielsweise bei hochwertigen, kalt gepressten Ölen (Raps-, Oliven- oder Sonnenblumenöl) zu, die wie eine Art “Schmiermittel” im Darm wirken und die Verdauung leichter machen. Ein Esslöffel täglich reicht aus, um den trägen Darm wieder anzuregen. Vorsicht ist allerdings bei Rizinusöl geboten: Dieses gilt als natürliches Hausmittel, um Verstopfungen zu lösen, kann aber in größeren Mengen Durchfall auslösen. Zudem sollten Sie das Rizinusöl nicht dauerhaft anwenden, da es langfristig den Elektrolythaushalt stört und beispielsweise einen Kaliummangel begünstigt.

Stopfende Lebensmittel meiden

Um die Symptome nicht zu verschlimmern, sollten Betroffene stopfende Lebensmittel meiden. Hierbei gilt als Faustregel: Süße und fetthaltige Speisen verlangsamen den Darm und können die Symptome verschlechtern. Daher sollten Nahrungsmittel wie Weißmehlprodukte, Schokolade und Kakao, Eier, Käse, Fertiggerichte, weißer Reis oder rote Fleischsorten bei Verstopfung nur in Maßen gegessen werden.