Harninkontinenz – Was können Betroffene tun?

Es sind unangenehme Beschwerden, die jeden treffen können und sich oft mit zunehmendem Alter einstellen: Die Rede ist von Harninkontinenz. Dabei kommt es zu einem unwillkürlichen Harnverlust, der von den Betroffenen nicht gesteuert werden kann. Besonders die ältere Generation muss sich meist auf schmerzliche Art und Weise mit diesem Thema auseinandersetzen. Doch es gibt sowohl Methoden für die akute Behandlung, als auch wirksame Maßnahmen zur Prävention. Worauf in diesem Zusammenhang genau geachtet werden sollte, verrät der folgende Artikel.


AUTOR

Medizinischer Experte

CO-AUTOR

Online-Redaktion

Dieser Text wurde nach höchsten wissenschaftlichen Standards verfasst und von Medizinern geprüft.


Harninkontinenz – Was können Betroffene tun?

Formen der Harninkontinenz

Im Alltag ist meist von einer einfachen Blasenschwäche die Rede, kommt in einem Gespräch das Thema Harninkontinenz auf. Dass so viele falsche Informationen im Umlauf sind, dürfte auch damit zu tun haben, dass diese Beschwerden beim Großteil der Gesellschaft als Tabuthema gelten. Tatsächlich gibt es diverse Formen der Harninkontinenz, die genau unterschieden werden müssen. Dazu zählen:

Belastungsinkontinenz

Diese Form der Inkontinenz hat eine plötzliche Erhöhung des Drucks im Bauchraum als Ursache. Bei den Betroffenen kann es zum Beispiel beim Lachen, Niesen oder beim Heben schwerer Gegenstände zu Harnverlust kommen.

Dranginkontinenz

Bei dieser Variante der Inkontinenz ist eine überaktive Blase für den plötzlich auftretenden Harndrang verantwortlich. Am Tag und in der Nacht kann es dadurch sehr plötzlich zum Verlust von Urin kommen. Eine genaue Diagnose ist in diesem Fall besonders wichtig, da sehr viele verschiedene Ursachen zu diesem Problem führen können. Diese sind nicht immer zwingend auf der körperlichen Ebene angesiedelt – es gibt auch psychische Faktoren, die die Dranginkontinenz begünstigen können.

Überlaufinkontinenz

Bei der Überlaufinkontinenz ist eine übervolle Blase für die gesundheitlichen Schwierigkeiten verantwortlich. Auf den ersten Blick scheint es sich um ein Problem zu handeln, das per se leicht zu lösen ist. Doch die Betroffenen sind aus verschiedenen Gründen nicht dazu in der Lage, die Blase normal zu entleeren. Auf diese Art und Weise kommt es immer wieder zum kaum kontrollierbaren Harnverlust, der sich meist durch ein kleines Volumen auszeichnet.

Diese Faktoren begünstigen Harninkontinenz

Doch welche Faktoren sind nun letztendlich dafür verantwortlich, dass sich eine Harninkontinenz bildet? Die Medizin machte in den vergangenen Jahren auf eine Reihe von Risikofaktoren aufmerksam, die dabei eine große Rolle spielen. Ganz zentral ist das Alter, in dem das Bindegewebe seine Kraft nach und nach verliert. Bei Männern kann außerdem eine Vergrößerung der Prostata zusätzlichen Druck auf die Blase ausüben. Insgesamt sind Frauen aber deutlich häufiger betroffen als Männer.
 
Letztlich spielt auch unser Trinkverhalten eine große Rolle. Derzeit scheint eine besonders riskante Verhaltensweise vorzuherrschen, denn viele Menschen trinken über den Tag verteilt zu wenig und schieben die wichtigen Gänge zur Toilette auf. Auch der präventive Toilettengang, der ohne jeglichen Drang vollführt wird, kann zur Inkontinenz beitragen. Schon in jungen Jahren ist es aus diesem Grund ratsam, an diesen Dingen zu arbeiten und damit eine Besserung zu erwirken.
 
Oftmals außer Acht gelassen werden psychische Faktoren, die ebenfalls ihren Teil zu einer Inkontinenz beitragen können. Auch eine zu starke körperliche Belastung, insbesondere auf die Region des Beckenbodens bezogen, kann sich negativ auswirken. Besonders Gewichtheben, aber auch anhaltender und chronischer Husten, zählen zu den Risikofaktoren.

Die Behandlungsmöglichkeiten

Doch welche Möglichkeiten einer nachhaltigen Behandlung gibt es nun? Verschiedene Medikamente versprechen heutzutage bereits Linderung. Auf nicht-operativer Ebene sind diese Präparate gut geeignet, um die negativen Folgen einer Inkontinenz zu überwinden. Besonders Antimuskarinika erfüllen in dieser Hinsicht eine wichtige Funktion. Weitere Infos zu diesem Thema sind auf Montavit.com zu finden.
 
Inzwischen steht bei der Medikation eine große Vielfalt an unterschiedlichen Optionen zur Verfügung. Umso sinnvoller ist es vor diesem Hintergrund, sich umfassend beraten zu lassen und der eigenen Behandlung eine gut durchdachte Entscheidung zugrunde zu legen. Darüber hinaus wird in der Regel ein Blasentraining in die Therapie integriert. Damit können besonders bei einer Belastungsinkontinzenz rasche Verbesserungen erwirkt werden. Entscheidend ist, dass die Übungen regelmäßig ausgeführt werden.
 
Liegt eine Form der Dranginkontinenz vor, so ist es besonders wichtig, eine urologische Untersuchung vornehmen zu lassen. Auf diese Weise können die Ursachen dafür gefunden werden, weshalb eine normale Entleerung der Blase nicht mehr möglich ist.

Prävention lohnt sich

Die weite Verbreitung dieses gesundheitlichen Problems fordert Menschen dazu auf, aktive Maßnahmen zur Prävention zu ergreifen. Die Erkenntnisse der Wissenschaft aus den letzten Jahren machen besonders deutlich, dass dadurch mit rascheren Erfolgen zu rechnen ist. Erste essentielle Schritte sind folgende: Zum einen ist es essentiell, die richtige Menge an Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Ein nahezu farbloser Urin ist der beste Indikator dafür, dass dem Körper auch das notwendige Volumen zugeführt wurde. Darüber hinaus sollte genug Zeit für jeden Toilettengang eingeplant werden. Hierzu gehört auch, dass die Blase jedes Mal ganz zu entleeren ist.