Der Stand zur Cannabis-Legalisierung beim Nachbarn in Deutschland

Während Politiker in Österreich sich vor allem noch uneins sind, hat die Regierung in Deutschland kürzlich einen neuen Gesetzentwurf gebilligt, der den Kauf und Besitz von Cannabis für den Freizeitgebrauch legalisieren soll. Der deutsche Gesundheitsminister muss sich zwar noch gegen die Kritik an den umstrittenen Plänen wehren und betont vor allem die vielen Vorteile. Doch der vollständigen Legalisierung über die nächsten Jahre hinweg steht eigentlich nichts mehr im Weg.


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Zuletzt aktualisiert: 21. August, 2023



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In vielen anderen Ländern sind Verkauf und Konsum bereits größtenteils legalisiert. Deutschland möchte daran anschließen und Cannabis ebenfalls entkriminalisieren. Schließlich konsumierten nach Angaben der Bundesregierung allein im letzten Jahr 4,5 Millionen Erwachsene in Deutschland mindestens einmal Cannabis. Die meisten Konsumenten sehen darin eine willkommene Abwechslung, um vom Alltagsstress abzuschalten, so wie beim Spielen bei NetBet.

Was soll das neue Gesetz in Zukunft erlauben?

Der Gesetzentwurf sieht vor, dass Personen über 18 Jahren den Besitz von bis zu 25 Gramm Cannabis und den Anbau von bis zu drei Pflanzen für den Eigenbedarf legalisieren können. Aber der Anbau für den Eigenbedarf ist nur eine der neuen Möglichkeiten, die steigende Nachfrage nach Cannabis zu bedienen.

Es werden auch sogenannte Anbauverbände zugelassen. Sie werden oft als „Cannabis Social Clubs“ bezeichnet und versorgen ihre Mitglieder mit selbst angebauten Cannabisprodukten. Den Mitgliedern ist es nicht gestattet, Cannabis auf dem Gelände des Clubs oder im Umkreis von 200 Metern zu konsumieren. Zudem dürfen die Clubs selbst nicht in einem Umkreis von 200 Metern von Schulen, Kindertagesstätten oder Kindergärten sein. Das dürfte die Suche nach einem geeigneten Standort zu einer ziemlichen Herausforderung machen.

Die Entkriminalisierung ist jedoch lediglich der erste Schritt. Im nächsten Schritt dürfen legalisierte Fachgeschäfte sowohl Cannabis als auch THC-haltige Produkte verkaufen. Das gilt allerdings nur in ausgewählten Kreisen und Städten, die für einen Zeitraum von fünf Jahren übergangsweise zu sogenannten Modellregionen ernannt werden sollen.

Höhere Qualität und mehr Sicherheit

Deutsche Politiker argumentieren, dass eine Legalisierung vor allem die Qualität der verkauften Substanzen verbessern könnte. In den letzten Jahren ist immer häufiger verunreinigtes und gesundheitsschädliches Cannabis aufgetaucht. Nach Angaben des Deutschen Hanfverbandes ist es oft mit Sand, Zucker, Glas oder Gewürzen gestreckt, um den Profit weiter zu steigern.

 

Außerdem wird immer mehr Cannabis auf der Straße mit synthetischen Wirkstoffen versetzt, um Konsumenten in eine Abhängigkeit zu drängen. Diese so genannten synthetischen Cannabinoide sind wesentlich gefährlicher als THC, da sie die Wirkung der Droge verstärken. Bei den Konsumenten können Wahnvorstellungen und Kreislaufzusammenbrüche auftreten.

 

Cannabis wird von Gesellschaft und Politik oft als gefährliche Einstiegsdroge bezeichnet. Es ist jedoch schwer nachzuweisen, dass Cannabiskonsumenten zwangsläufig auf härtere Drogen umsteigen. Allerdings haben die meisten Cannabiskonsumenten zuvor Alkohol und Tabak konsumiert, so dass diese beiden legalen Drogen eher als Einstiegsdrogen betrachtet werden können.

Entkriminalisierung in vollem Gang

Befürworter der Legalisierung von Cannabis argumentieren, dass eine Entkriminalisierung und Legalisierung in Verbindung mit einer gesetzlichen Begrenzung des THC-Gehalts sowie einer Kennzeichnungspflicht von Zusatzstoffen die gesundheitlichen Risiken deutlich verringern könnte. Das gilt insbesondere dann, wenn die Droge über legale und staatlich kontrollierte Abgabestellen vertrieben würde.

 

Wenn sich junge Cannabiskonsumenten nicht mehr verstecken müssten, so die Befürworter, könnten auch Therapie- und Präventionsangebote offener angeboten werden. Jugendliche können über die Risiken des Cannabiskonsums aufgeklärt werden und über ihre Probleme zu Hause und in der Schule sprechen, ohne Angst vor rechtlichen Sanktionen haben zu müssen.

Wie bereitet sich Österreich auf das neue Gesetz vor?

Österreich sieht vor allem eine Gefahr durch grenzübergreifenden Handel. Sollte das Gesetz in Deutschland in dieser Form tatsächlich in Kraft treten, rechnen Grenzschutz und Polizei mit einer Zunahme an organisierter Kriminalität an der Grenze, um deutsches Cannabis gewinnbringend nach Österreich zu bringen und zu verkaufen. Grenzkontrollen könnten deswegen verstärkt werden. Ob die Entscheidung der deutschen Regierung einen Einfluss auf mögliche Legalisierungsschritte in Österreich hat, ist derzeit eher fraglich.


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Über den Autor: Dr. med. Benjamin Gehl

Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie


Als Facharzt für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie liegt die Leidenschaft von Dr. Gehl schon immer im Bereich der medizinischen Contentproduktion.

Aufgrund seiner Ausbildung, einer langjährigen Einsatzzeit in der rekonstruktiven und plastischen Chirurgie, sowie zahlreichen Auslandseinsätzen in Indien, Afrika und Amerika weiß er, welche Techniken und Behandlungen für medizinische Indikationen international Anwendung finden und State of the art sind.

Weiterhin beschäftigt er sich täglich mit neuen Trends und Techniken in der operativen und nicht-operativen Chirurgie. Fortbildungen sowie Studien zählen genauso zu seiner Leidenschaft wie die Veröffentlichung wissenschaftlicher Arbeiten zu den neuesten fachspezifischen Themen.

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