Conn-Syndrom 

Bluthochdruck ist keine Seltenheit und an sich noch kein alarmierendes Anzeichen für gesundheitliche Probleme. Etwa ein Viertel der Bevölkerung leidet an einem zu hohen Blutdruck, die Gründe dafür sind sehr vielfältig. Beobachtest du bei Dir aber einen dauerhaft erhöhten Blutdruck ohne erkennbaren Grund, solltest Du dies beim Arzt früher oder später überprüfen lassen. Denn auch chronische Krankheitsbilder, wie das Conn-Syndrom, können sich hinter einem hohen Blutdruck verbergen. Aufgrund seiner Seltenheit wird es aber oft gar nicht erkannt. Hier kannst Du alles Wichtige über das Conn-Syndrom erfahren.


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Zuletzt aktualisiert: 5. Juli, 2023

INHALTSVERZEICHNISInhaltsverzeichnis

Bei dem Conn-Syndrom, medizinisch auch primärer Hyperaldosteronismus genannt, kommt es zu einer Überproduktion des Hormons Aldosteron durch die Nebennierenrinde, welche in vielen Fällen vergrößert ist. Aldosteron ist ein Botenstoff, das an der Regulierung von Salzen im Blut, wie Natrium und Kalium, beteiligt ist.

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Das Leitsymptom beim Conn-Syndrom ist der dauerhaft erhöhte Blutdruck. Dabei löst ein primärer Hyperaldosteronismus nicht zwingend spürbare Beschwerden aus, in vielen Fällen ist die einzige Manifestation eine milde bis moderate Hypertonie.

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Der Verlauf der Krankheit und deren Prognose hängen stark davon ab, welche Ursachen ihr zugrunde liegen und ob diese (rechtzeitig) erkannt werden.

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In den meisten Fällen ist eine gutartige Vergrößerung der Nebennierenrinde verantwortlich für den anhaltenden Bluthochdruck. Diese produziert viele wichtige Botenstoffe, die in den Körperkreislauf abgegeben werden, um ihren Zielort zu erreichen.

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Da in den meisten Fällen ein Bluthochdruck, eine sogenannte Hypertonie, als einziges Symptom auftritt, beginnt die Diagnose mit einer Ursachensuche und Schweregradeinteilung der Hypertonie.

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Frauen sind mit einem Verhältnis von 2:1 häufiger vom Conn-Syndrom betroffen als Männer.

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Zur Behandlung des Syndroms verschreibt der Arzt zunächst Medikamente, sogenannte „Aldosteron-Antagonisten“ (Spironolacton und Eplerenon), die die Wirkung von Aldosteron an ihrem Zielort hemmen sollen und eine Senkung des Blutdrucks zur Folge haben, falls Hyperaldosteronismus die Ursache ist.

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Das Conn-Syndrom direkt kannst Du nicht vorbeugen. Ist in Deiner Familie zumindest einmal ein Hyperaldosteronismus nachgewiesen, kann der Arzt Dir einen reduzierten Salzkonsum verordnen, da dieser in Zusammenhang mit Bluthochdruck und damit verbundener Symptome steht.

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Liegt eine medizinische Notwendigkeit für eine medikamentöse Therapie oder einen operativen Eingriff bei Dir vor, werden die Kosten in der Regel von den gesetzlichen Krankenkassen getragen.

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Wichtige Punkte zusammengefasst

Das Wichtigste zusammengefasst

Als Conn-Syndrom bezeichnet man eine seltene Erkrankung der Nebennieren, bei der es zu einer Überproduktion des Hormons Aldosteron kommt


Das Leitsymptom stellt ein dauerhaft erhöhter Blutdruck dar. Nur in manchen Fällen kommt es zu einem Kaliummangel mit entsprechenden Beschwerden wie Atemnot, Kopfschmerzen, Muskelschwäche und Herzrhythmusstörungen


Häufigste Ursache ist eine beidseitige Vergrößerung der Nebennierenrinde. Nebennierenrindentumore oder ein genetisch bedingter Hyperaldosteronismus sind seltener Gründe und machen nur einen geringen Prozentsatz aus


Behandelt wird das Conn-Syndrom hauptsächlich zunächst medikamentös, um die Aldosteron-Aktivität zu blockieren. Handelt es sich um einen Tumor, muss dieser, inklusive der betroffenen Nebennierenrinde, operativ entfernt werden

Was versteht die Medizin unter dem Conn-Syndrom?

Bei dem Conn-Syndrom, medizinisch auch primärer Hyperaldosteronismus genannt, kommt es zu einer Überproduktion des Hormons Aldosteron durch die Nebennierenrinde, welche in vielen Fällen vergrößert ist. Aldosteron ist ein Botenstoff, das an der Regulierung von Salzen im Blut, wie Natrium und Kalium, beteiligt ist. In Folge wird Natrium und damit auch Wasser im Körper zurückgehalten, Kalium dagegen vermehrt über den Urin ausgeschieden, was einen Kaliummangel und einen Anstieg des Blutdrucks generiert. Die Krankheit wurde 1955 von Jerome W. Conn beschrieben und bleibt in vielen Fällen, aufgrund der weiten Verbreitung von Bluthochdruck in der Bevölkerung, unentdeckt. Mit einer Häufigkeit von etwa ein Prozent zählt sie zu den seltensten Gründen für einen Bluthochdruck, stellt jedoch eine der häufigsten Ursachen für eine sogenannte sekundäre Hypertonie dar.

Bei dem Conn-Syndrom, medizinisch auch primärer Hyperaldosteronismus genannt, kommt es zu einer Überproduktion des Hormons Aldosteron durch die Nebennierenrinde

Wie sehen die Symptome des Conn-Syndroms aus?

Das Leitsymptom beim Conn-Syndrom ist der dauerhaft erhöhte Blutdruck. Dabei löst ein primärer Hyperaldosteronismus nicht zwingend spürbare Beschwerden aus, in vielen Fällen ist die einzige Manifestation eine milde bis moderate Hypertonie. Nur einige der Betroffenen klagen über konkrete Symptome, die größtenteils durch den Kaliummangel im Blut verursacht werden. Zu diesen Krankheitsbeschwerden zählen unter anderem Kopfschmerzen, Muskelschwäche, Atemnot, Ohrenrauschen, Nasenbluten sowie ein erhitztes und rotes Gesicht. Seh- und Herzrhythmusstörungen, Krämpfe und Ohnmacht (Synkopen) können ebenfalls Symptome für das Conn-Syndrom darstellen. Zudem findet sich bei weiteren Untersuchungen oft ein verminderter Blut-Kalium-Spiegel.

Wie ist der Krankheitsverlauf und welche möglichen Folgen hat das Conn-Syndrom?

Der Verlauf der Krankheit und deren Prognose hängen stark davon ab, welche Ursachen ihr zugrunde liegen und ob diese (rechtzeitig) erkannt werden. Dies ist oft problematisch, wenn sich z. B. die Kalium-Konzentration noch im Normalbereich bewegt und so keinen Hinweis auf eine chronische Erkrankung liefert. Die richtige Prognose und Behandlung helfen, den Blutdruck langfristig in einen gesunden Bereich zu senken und mögliche Folgen, wie erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Augen- und Nierenschäden oder eine sekundären Hypertonie, zu vermeiden.

Was sind die Ursachen für das Conn-Syndrom?

In den meisten Fällen ist eine gutartige Vergrößerung der Nebennierenrinde verantwortlich für den anhaltenden Bluthochdruck. Diese produziert viele wichtige Botenstoffe, die in den Körperkreislauf abgegeben werden, um ihren Zielort zu erreichen. Darunter ist auch das Hormon Aldosteron, welches wiederum den Blutdruck und den Wasserhaushalt des Körpers reguliert. Eine Vergrößerung der Nebennierenrinde erhöht die abgegebene Menge des Hormons und kann beide Seiten (bilaterale Nebennierenhyperplasie) oder nur eine (unilaterale Hyperplasie) betreffen.
 
Es kann aber auch einige andere Ursachen für die Überproduktion von Aldosteron geben, die nicht so geläufig sind. Dazu zählen unter anderem das Aldosteron-produzierendes Nebennierenrindenadenom, ein genetisch bedingter Hyperaldosteronismus sowie gut- oder bösartige, hormonproduzierende Tumoren und Nebennierenrindenkarzinome.

Die richtige Prognose und Behandlung helfen, den Blutdruck langfristig in einen gesunden Bereich zu senken

Wie lässt sich das Conn-Syndrom diagnostizieren?

Da in den meisten Fällen ein Bluthochdruck, eine sogenannte Hypertonie, als einziges Symptom auftritt, beginnt die Diagnose mit einer Ursachensuche und Schweregradeinteilung der Hypertonie. Lässt sich der Blutdruck trotz diverser Medikamente nicht senken, sollte das Anlass für weitere Untersuchungen geben. Da beim Conn-Syndrom der Aldosterongehalt im Blut erhöht ist und die Konzentration des Hormons Renin, welches die Freisetzung von Aldosteron reguliert, gesenkt ist, wird zur Diagnose oft ein Screening-Test zum sogenannten Aldosteron-Renin-Quotienten verwendet. Weil viele Blutdruckmedikamente das Ergebnis dieser Tests verfälschen können, wird der Arzt bestehende medikamentöse Behandlungen gegebenenfalls umstellen.
 
Ein Urintest kann ebenfalls eine erhöhte Aldosteronkonzentration und Aldosteronmetabolite (Vorstufen des Hormons) nachweisen. In schwierigen Fällen kommen zudem eine Katheter-Untersuchung der Nebennierenvenen sowie bildgebende Verfahren, wie z. B. die Computertomografie (CT) oder die Magnetresonanztomografie (MRT), zum Einsatz, um die Ursache des Bluthochdrucks zu lokalisieren.

Wer ist am häufigsten davon betroffen?

Frauen sind mit einem Verhältnis von 2:1 häufiger vom Conn-Syndrom betroffen als Männer. Bei einer positiven Familienanamnese auf einen früh eintretenden Bluthochdruck oder bei einem primären Hyperaldosteronismus in der engen Verwandtschaft, empfehlen Ärzte ihren Patienten eine Untersuchung auf das Conn-Syndrom.

Wie lässt sich das Conn-Syndrom behandeln?

Zur Behandlung des Syndroms verschreibt der Arzt zunächst Medikamente, sogenannte „Aldosteron-Antagonisten“ (Spironolacton und Eplerenon), die die Wirkung von Aldosteron an ihrem Zielort hemmen sollen und eine Senkung des Blutdrucks zur Folge haben, falls Hyperaldosteronismus die Ursache ist. Wird das Conn-Syndrom durch einen Tumor (Karzinom oder Adenom) hervorgerufen, muss die davon betroffene Nebenniere operativ entfernt werden, dies geschieht mit minimal-invasiven Methoden. Nach der Entfernung beruhigt sich der Kaliumspiegel wieder und auch der Blutdruck sollte sich senken. Bei etwa 50-70 Prozent der Patienten normalisiert sich der Blutdruck ohne blutdrucksenkende Therapie vollständig.

Wie kann ich das Conn-Syndrom vorbeugen?

Das Conn-Syndrom direkt kannst Du nicht vorbeugen. Ist in Deiner Familie zumindest einmal ein Hyperaldosteronismus nachgewiesen, kann der Arzt Dir einen reduzierten Salzkonsum verordnen, da dieser in Zusammenhang mit Bluthochdruck und damit verbundener Symptome steht. Generell empfiehlt sich eine gesunde Lebensweise, um das Auftreten einer Hypertonie zu verringern. Regelmäßige Bewegung, eine gesunde und ausgewogene Ernährung oder ein verringerter Alkoholkonsum können den Bluthochdruck senken und damit auch die Wahrscheinlichkeit, am Conn-Syndrom zu erkranken.

Regelmäßige Bewegung, eine gesunde und ausgewogene Ernährung oder ein verringerter Alkoholkonsum können den Bluthochdruck senken und damit auch die Wahrscheinlichkeit, am Conn-Syndrom zu erkranken

Übernehmen die Krankenkassen die Kosten?

Liegt eine medizinische Notwendigkeit für eine medikamentöse Therapie oder einen operativen Eingriff bei Dir vor, werden die Kosten in der Regel von den gesetzlichen Krankenkassen getragen.


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Über den Autor: Dr. med. Benjamin Gehl

Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie


Als Facharzt für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie liegt die Leidenschaft von Dr. Gehl schon immer im Bereich der medizinischen Contentproduktion.

Aufgrund seiner Ausbildung, einer langjährigen Einsatzzeit in der rekonstruktiven und plastischen Chirurgie, sowie zahlreichen Auslandseinsätzen in Indien, Afrika und Amerika weiß er, welche Techniken und Behandlungen für medizinische Indikationen international Anwendung finden und State of the art sind.

Weiterhin beschäftigt er sich täglich mit neuen Trends und Techniken in der operativen und nicht-operativen Chirurgie. Fortbildungen sowie Studien zählen genauso zu seiner Leidenschaft wie die Veröffentlichung wissenschaftlicher Arbeiten zu den neuesten fachspezifischen Themen.

Bitte beachte, dass sämtliche zur Verfügung gestellten Inhalte zu den einzelnen Behandlungen, Abläufen, Preisen etc. generelle Informationen sind und je nach Ärzt*in und individuellem Fall und Ausgangslage variieren können.

Für genauere Auskünfte frag bitte direkt bei dem/der von Dir ausgewählten Ärzt*in an.

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Wichtige Punkte zusammengefasst

Das Wichtigste zusammengefasst

Als Conn-Syndrom bezeichnet man eine seltene Erkrankung der Nebennieren, bei der es zu einer Überproduktion des Hormons Aldosteron kommt


Das Leitsymptom stellt ein dauerhaft erhöhter Blutdruck dar. Nur in manchen Fällen kommt es zu einem Kaliummangel mit entsprechenden Beschwerden wie Atemnot, Kopfschmerzen, Muskelschwäche und Herzrhythmusstörungen


Häufigste Ursache ist eine beidseitige Vergrößerung der Nebennierenrinde. Nebennierenrindentumore oder ein genetisch bedingter Hyperaldosteronismus sind seltener Gründe und machen nur einen geringen Prozentsatz aus


Behandelt wird das Conn-Syndrom hauptsächlich zunächst medikamentös, um die Aldosteron-Aktivität zu blockieren. Handelt es sich um einen Tumor, muss dieser, inklusive der betroffenen Nebennierenrinde, operativ entfernt werden

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