Rippenprellung

Eine Rippenprellung ist eine Verletzung, die durch äußerliche Einwirkung an den Rippen entsteht. Diese verursacht meist einen starken Schmerz, der vor allem beim Atmen deutlich wahrgenommen wird. Zusätzlich kommt es oft zu sichtbaren Schwellungen und Blutergüssen an den Rippen. In den nachfolgenden Absätzen kannst Du unter anderem mehr über Symptome, Ursachen und Behandlungsmethoden erfahren.


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Rippenprellung

ICD-10-GM-2020 S20.2

Was versteht die Medizin unter einer Rippenprellung?

Bei einer Rippenprellung wird das weiche Gewebe gegen die Rippen gedrückt und gequetscht. Somit wird in den meisten Fällen Blut und Flüssigkeit der Lymphgefäße in umliegendes Gewebe abgegeben. Dadurch können Schwellungen, Blutergüsse oder Entzündungen entstehen. Somit entwickeln sich starke Schmerzen im Rippenbereich, die schon bei Alltagstätigkeiten Beschwerden bereiten können.

Was ist der Unterschied zwischen einer Prellung, einer Verstauchung und einem Bruch?

Verstauchungen, Prellungen und Knochenbrüche weisen oft ähnliche Symptome und Ursachen auf, wobei sie sich sehr wohl unterscheiden.
 

  • Knochenbruch: Ein Knochenbruch wird in der Medizin oft als Knochenfraktur bezeichnet, wobei zwischen geschlossenen Brüchen und offenen Brüchen unterschieden wird. Handelt es sich um einen geschlossenen Bruch, dann ist die Haut der jeweiligen Bruchstelle unverletzt. Liegen hingegen Wunden oder sichtbare Blutungen an der Bruchstelle vor, sprechen Ärzte von einem offenen Bruch.
  • Verstauchung: Bei einer Verstauchung kommt es zu einer übermäßigen Bewegung des schmerzenden Gelenks. Dies kann beispielsweise durch ein Umknicken des Fußes passieren. Wenn dadurch auch die Bänder geschädigt werden, dann ist eine Zerrung die Folge.
  • Prellung: Eine Prellung wird in der Medizin oftmals als Kontusion bezeichnet.  Dabei entsteht durch einen Schlag oder einen Sturz eine Einblutung in den jeweiligen Muskel. Dabei kommt es zu einer Quetschung, Blut sammelt sich und das Muskelgewebe schwillt deutlich an.

 

Wie sind die Rippen aufgebaut und was ist ihre Funktion?

Unsere Rippen sind zwölf paarig angelegt und bilden einen Teil des Brustkorbes. Sie schützen nicht nur Herz und Lunge, sondern auch für die Speiseröhre und die Luftröhre wird dadurch ein Schutz gewährleistet. Die Rippen bilden gemeinsam mit dem Brustbein einen bogenförmigen Käfig, der die Organe schützt.
 
So können die Rippen beispielsweise einen Sturz auf die Brust gut abfedern, da sie elastische Eigenschaften haben. Nur wenn die Krafteinwirkung von außen, zum Beispiel bei einem Stoß, zu stark war, dann kann es sehr wohl zu einer Prellung oder zu einem Bruch der Rippen kommen.

Was sind die Symptome einer Rippenprellung?

Bei einer Rippenprellung lässt sich meist eine Prellmarke erkennen, da sie auf der Haut sichtbar wird. Wurden bei der Prellung zusätzlich Blutgefäße verletzt, dann sind deutliche Blutergüsse in Form von blauen Flecken zu sehen. In den meisten Fällen treten lokalisierte Schmerzen auf, die somit auf eine Rippenprellung hindeuten. Diese auftretenden Schmerzen können beispielsweise beim Atmen oder Husten deutlich zunehmen. Der Grund hierfür liegt darin, dass sich die Atemwege dabei ausdehnen.

Welche Ursachen hat eine Rippenprellung?

In den meisten Fällen entsteht eine Rippenprellung durch einen Sturz oder festen Schlag auf den Brustkorb. Dabei sind vorwiegend Kampfsportler und Spieler in Kontaktsportarten, wie beispielsweise Fußball oder Handball, am häufigsten davon betroffen. Bei diesen Sportarten sind die Spieler nämlich ständig in engem und intensivem Körperkontakt mit den Mitspielern.
 
Darüber hinaus sind auch Mountainbiker und Skisportler besonders gefährdet, da bei diesen Sportarten eine erhöhte Sturzgefahr besteht. Bei Verkehrs- und Fahrradunfällen ist eine Rippenkontusion ebenso eine häufige Verletzung und kann sogar zu einem Bruch der Rippen führen.

Wann sollte ich mit schmerzenden Rippen zum Arzt gehen?

Vor allem nach einem Sturz oder einem Unfall solltest Du Deine Gelenke auf ihre Beweglichkeit überprüfen und Dich bei Verdacht auf einen Knochenbruch unbedingt medizinisch untersuchen lassen. Sind die Schmerzen besonders stark und anhaltend oder nehmen ständig zu, dann solltest Du ebenfalls einen Arzt zur Abklärung der Beschwerden aufsuchen.
 
Insbesondere wenn Du beim Atmen und Bücken Schmerzen im Brustkorb verspürst oder eine Bewegungseinschränkung bemerkst, könnte dies auf eine Rippenprellung hindeuten. Kommt es hingegen zu einer Kurzatmigkeit oder zu einem akuten Sauerstoffmangel, dann ist der Rettungsdienst zu alarmieren, da somit eine Notfallsituation besteht.

Wie diagnostiziert der Arzt eine Rippenprellung?

Bei der Diagnose erhebt der Mediziner die Krankheitsgeschichte ganz genau und stellt dabei unterschiedliche Fragen, unter anderem, wo genau Du die Schmerzen spürst. Anschließend tastet er Deine Rippen, im Rahmen der körperlichen Untersuchung, vorsichtig ab. Da die Rippen sowohl bei einem Bruch als auch bei einer Prellung besonders empfindlich sind, reicht das Abtasten der Rippen jedoch nicht aus, um die richtige Diagnose zu stellen.
 
Somit ist oft noch zusätzlich eine Röntgenuntersuchung notwendig, denn auf den Röntgenbildern kann der Arzt eine Verletzung oder einen Bruch der Rippen in der Regel gut erkennen. Lässt sich die Verletzung mit der Röntgenaufnahme allerdings noch nicht genau identifizieren, kann auch eine Magnetresonanztomografie notwendig sein.

Wie erfolgt die Behandlung bei einer Rippenprellung?

Prinzipiell heilt eine Prellung der Rippen von allein ab. Es gibt aber sehr wohl Möglichkeiten, um die Heilung zu beschleunigen. In der Regel verschreibt der Arzt in erster Linie ein starkes und entzündungshemmendes Schmerzmittel. Bei Bedarf bekommst Du zudem einen Hustenstiller, da Husten bei der Rippenprellung sehr schmerzhaft ist. Bei trockenem Husten helfen hingegen schleimlösende Arzneimittel, um das Abhusten von Sekret in Deinen Atemwegen zu erleichtern.
 
Darüber hinaus solltest Du Dich schonen und Sport vermeiden. Direkt nach der Verletzung ist eine sofortige Kühlung der Rippen, zum Beispiel durch Kühlakkus, wichtig, damit die Schmerzen gelindert werden können. Zudem verengt die Kälte die Blutgefäße und so kann die Schwellung schneller zurückgehen.
 
In besonders schweren Fällen kann eine Physiotherapie zusätzlich unterstützend wirken. Außerdem kann Dir der Therapeut hierbei Übungen zur richtigen Atemtechnik zeigen, damit Du beim Atmen weniger Schmerzen verspürst.

Wie ist der Krankheitsverlauf einer Rippenprellung?

Grundsätzlich löst eine Prellung der Rippen starke Schmerzen aus. Es kann Wochen dauern, bis die Prellung abgeklungen ist, wobei die Ausprägung der Verletzung eine große Rolle beim Krankheitsverlauf spielt. Eine leichte Rippenprellung dauert im Regelfall zwei bis drei Wochen. Bei einer schweren Rippenprellung hingegen können die Beschwerden bis zu acht Wochen bestehen bleiben.
 
Eine Rippenprellung kann vor allem beim Husten oder Einatmen äußerst schmerzhaft werden. Dies führt dazu, dass viele Betroffene dadurch nur flach atmen und das Husten unterdrücken. Insbesondere bei älteren Personen kann dies allerdings eine Lungenentzündung verursachen.
 
In schweren Fällen können ebenso die inneren Organe von der Prellung betroffen sein. So ist in diesem Zusammenhang auch eine Herz- oder Lungenprellung möglich. Dies kann lebensbedrohlich werden, denn eine Lungenprellung beispielsweise kann noch Tage nach der Verletzung tödliche Atemprobleme zur Folge haben.

Welche Hausmittel helfen bei einer Rippenprellung?

Direkt nach der erlittenen Prellung ist es wichtig, dass Du Dich ausreichend schonst. Zudem hilft ein lokales Kühlen, beispielsweise mithilfe von Kühlpads, um den Heilungsprozess zu beschleunigen. Liegen zusätzlich zu den Prellungen auch Blutergüsse vor, so können vor allem Quarkwickel helfen.
 
Hierfür legst Du Quark direkt auf die betroffene Stelle an den Rippen und legst ein sauberes Baumwolltuch darauf. Erst, wenn der Quark warm wird, kannst Du diesen Vorgang bei Bedarf wiederholen. Dies gilt grundsätzlich als Kühlmaßnahme und hilft vor allem dabei, die Schwellungen zu reduzieren. Du kannst ebenso Kältekompressoren auf die Haut legen, wobei es hierbei wichtig ist, dass Du die Kühlmasse zuerst in ein Tuch wickelst und nicht direkt auf die Haut legst.
 
Ist hingegen ein Bluterguss sichtbar, hilft ein Apfelessig-Umschlag. So wird die Heilung beschleunigt, da das geronnene Blut gelöst wird. In solch einem Fall schafft auch Apfelwein Abhilfe. Hierzu mischst Du Wasser und Apfelwein im gleichen Verhältnis zusammen, befeuchtest ein Tuch damit und legst es auf den betroffenen Bereich der Rippen.
 
Versuche außerdem, auf einem großen Kissen zu schlafen, um die Schlafposition nicht zu oft zu ändern. Es ist nämlich förderlich für die Heilung, wenn Du versuchst, nicht auf der betroffenen Seite zu schlafen, denn meist nehmen die Schmerzen zu, wenn sie Druck ausgesetzt sind.

Welche Folgen hat eine Rippenprellung für Betroffene?

Eine leichte Prellung ist im Grunde harmlos und vergeht innerhalb von wenigen Wochen wieder von selbst. Sie kann dabei zu Bewegungseinschränkungen und starken Schmerzen führen. Daher ist es wichtig, dass Du Dich ausreichend schonst, denn die Prellung kann bei einer schweren Belastung eine Rippenfraktur zur Folge haben.

Kommt es im Zuge einer Rippenkontusion allerdings zu inneren Verletzungen, können dadurch lebensbedrohliche Folgen entstehen. Dabei kann es unter anderem zu einem Herz-Lungen-Versagen kommen. Bei einem besonders starken Sturz kann es sogar zu einem Knochenbruch der Rippen kommen. Dadurch ist eine Bettlägerigkeit notwendig, damit die Knochen wieder gut zusammenwachsen können. Es kann in Folge einer schweren Rippenprellung ebenso zu einer Lungenentzündung kommen, da die Atemfähigkeit beeinträchtigt wird. Insbesondere bei Personen in hohem Alter und Kindern kann dies tödlich verlaufen.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Behandlung einer Rippenprellung?

Ja, meistens werden die Kosten vollständig von den Krankenkassen übernommen. Wenn Du Dir nicht sicher bist, kannst Du Dich im Vorfeld bei Deinem behandelnden Arzt oder Deinem Versicherungsträger hierzu informieren. Zudem steht Dir oft Schmerzensgeld zu, wenn die Prellung eindeutig durch eine Fremdeinwirkung verursacht wurde. Hierfür gibt es jedoch keine feste Summe, denn der Beitrag ist von Fall zu Fall unterschiedlich.