Tollwut (Rabies)

Die Tollwut. Es gibt zahlreiche Geschichten über dieses Virus. Das wohl typischste Klischee ist der Schaum vorm Mund. Doch wie kann dieser überhaupt zustande kommen? Und wie gefährlich ist die Krankheit? Welche Tiere übertragen die sogenannte Wutkrankheit? Und was sind die nächsten Schritte, wenn es zu einem Biss oder einer Kratzwunde durch ein erkranktes Tier kommt? Die wenigsten wissen, dass man, wenn es zu Ansteckung kommt, rasch reagieren muss, da die Tollwut ansonsten ausnahmslos tödlich endet.


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Inhaltsverzeichnis

Tollwut (Rabies)

ICD-10-GM-2020 A82.

Was versteht die Medizin unter Tollwut?

Tollwut ist wohl eine der gefährlichsten Krankheiten, die sowohl Mensch als auch Tier betreffen kann. Dadurch fällt die Erkrankung unter die sogenannten Zoonosen. Es handelt sich dabei um eine Virusinfektion des zentralen Nervensystems. Die Krankheit ist auch noch unter den Namen Wutkrankheiten, Lyssa, Rabies oder Rage bekannt. Die Erreger der Krankheit sind sogenannte Lyssaviren. Bricht die Krankheit einmal aus, endet sie fast immer tödlich.
 

 
Direkt nach der Infektion kann eine Immunisierung der Krankheit den Ausbruch im Körper allerdings noch verhindern. Die Inkubationszeit – also die Zeit zwischen Ansteckung und dem tatsächlichen Ausbruch der Krankheit – beträgt in der Regel sechs bis acht Wochen, kann allerdings in seltenen Fällen auch weniger sein.
 
Die Tollwut gibt es nahezu weltweit, wobei rund 95 Prozent aller Fälle aus Asien – vor allem Indien – und Afrika gemeldet werden. Bereits im Jahr 2008 hat die Weltgesundheitsorganisation Österreich als tollwutfrei erklärt. Im Jahr 2004 und im Jahr 2006 wurde je bei einem Fuchs Tollwut diagnostiziert. Außerdem gab es im Jahr 2002 in Kärnten einen Tier-Tollwutausbruch, der auf aus Slowenien kommende Füchse zurückzuführen war. Die Krankheit wird von infizierten Tieren durch Biss- und Kratzwunden beziehungsweise Hautkontakt übertragen.
 
Jährlich werden laut der Weltgesundheitsorganisation in etwa 55 000 bis 60 000 Menschen mit dem Tollwutvirus infiziert. Hunde sind dabei die häufigsten Überträger, wobei rund die Hälfte der Personen, die von einem tollwut-verdächtigen Hund gebissen wurden, Kinder unter fünfzehn Jahren sind. Das Lyssavirus in der Hundepopulation ließ sich in Österreich bereits seit 1950 nicht mehr nachweisen.
 
Je nach dem Wirtstier kann die Krankheit in drei verschiedenen Formen auftreten:
 
Experten definieren die urbane Tollwut dadurch, dass Hunde das Hauptreservoir bilden und das Virus auf andere Tiere und Menschen übertragen können.
 
Bei der silvatischen Wut handelt es sich um eine Tollwut, die durch Wildkarnivoren, also Wildfresser, übertragen wird. In Europa ist der Rotfuchs das Hauptreservoir, während es in Osteuropa zusätzlich auch der Marderhund ist.
 
Die dritte Form ist die Fledermaustollwut. Diese ist ein eigenständiges Infektionsgeschehen, ließ sich aber in Österreich bislang weder bei Fledermäusen noch bei anderen Tieren oder Menschen nachweisen.
 
Auch die Übertragung von Mensch zu Mensch ist möglich. Es wurde bereits die Ansteckung mit dem Tollwutvirus nach Organtransplantationen dokumentiert. Die Übertragung durch Speichel, beispielsweise durch Bisse oder die Kontamination von Wunden ist zwar theoretisch denkbar, wurde bis jetzt aber nicht aufgezeichnet. Die Ansteckungsgefahr bei Menschen besteht vermutlich mit dem Symptombeginn.

Wie sehen die Symptome von Tollwut aus?

Am Beginn der Erkrankung leiden Betroffene oftmals an unspezifischen Symptomen wie Fieber, Übelkeit, Erbrechen und Unwohlsein. Dazu kommen noch die Schmerzen an der Bissstelle sowie Angstzustände und Depressionen. Später verursacht der Erreger neurologische Beschwerden. Darunter fallen Zeichen des Sauerstoffmangels, Hyperventilationen, Sprachunfähigkeiten, Lähmungen, Wasser- und Lichtscheu, eine zugeschnürte Kehle, Halluzinationen, Verwirrtheitszustände und Bewegungsdrang. Diese Symptome dauern bis zu einer Woche an und der Erkrankte durchleidet sie bei vollem Bewusstsein. Danach fällt der Betroffene in ein Koma, bevor er an der Krankheit schlussendlich stirbt.
 

In welchen Stadien verläuft die Tollwut?

Das erste Stadium der Tollwut ist bei Spezialisten auch unter Prodromalstadium bekannt. Hier kommt es zu unspezifischen Symptomen wie Kopfschmerzen, Übelkeit und Fieber. Außerdem kribbelt oder schmerzt die Bissstelle. Mit der Zeit kommen weitere Beschwerden wie Reizbarkeit und Empfindlichkeit gegen Geräusche, Luftzüge und Licht hinzu. Zusätzlich steigt auch das Fieber kontinuierlich. Diese Phase der Erkrankung dauert in der Regel drei bis zehn Tage.
 
Im Exzitationsstadium, auch akute neurologische Phase genannt, wandert das Virus von der Eintrittswunde über das Rückenmark bis in das Gehirn. Der Betroffene entwickelt eine ausgeprägte Scheu vor Wasser sowie die Angst vor dem Schlucken, da sich dabei die Schlundmuskulatur verkrampft. Oftmals vermeiden die Erkrankten sogar ihren eigenen Speichel zu schlucken, sodass ihnen dieser aus dem Mund fließt – also der bekannte Schaum vorm Mund.
 
Die Angst vor Wasser ist derart ausgeprägt, dass schon der Anblick davon Unruhe oder Krämpfe auslöst. Auch das Rauschen oder Tropfen von Wasser löst dieses Verhalten bei Betroffenen aus. Zusätzlich schwankt der Gemütszustand der Patienten zwischen Aggressionen und Depressionen. Auch Halluzinationen können in dieser Phase auftreten.
 
Es gibt auch eine paralytische Form der Tollwut. Diese betrifft vor allem die Nerven des Rückenmarks und die peripheren Nerven. Hier kommt es bereits im zweiten Stadium zunehmend zu Lähmungen.
 
Im dritten und letzten Stadium, dem Paralysestadium, treten dann bei allen Betroffenen fortschreitende Lähmungserscheinungen auf. Schließlich fällt der Erkrankte in ein Koma und stirbt im Normalfall an einer Atem- oder Herzlähmung. Nach Ausbruch der Krankheit endet die Rabies ausnahmslos tödlich.
 
Es gibt jedoch auch einen sehr untypischen Verlauf der Tollwut. In diesem Fall beginnt die Erkrankung mit Nervenschmerzen, Zuckungen der gebissenen Gliedmaßen, Hirnstammsymptomen, wie Schwindel, Gleichgewichtsstörungen und Krampfanfällen. Dieser Verlauf tritt am ehesten nach einem Fledermaus-Biss auf.

Was sind Ursachen und Risikofaktoren von Tollwut?

Der Erreger der Tollwut ist das Lyssavirus. Dieses Virus findet sich in Industrieländern hauptsächlich bei Waldtieren, die es wiederum auf Haustiere oder Menschen übertragen können. In Asien, Afrika und Lateinamerika hingegen übertragen zu groß Teilen Hunde die Krankheit und sind damit auch für die meisten Todesfälle durch Tollwut verantwortlich.
 
Am häufigsten wird die Krankheit auf den Menschen durch Bisse oder Kratzverletzungen eines infizierten Tieres übertragen. Das können Hunde, Katzen, Füchse, Waschbären, Stinktiere, Schakale, Wölfe oder auch Insektenfresser wie Igel oder Vampirfledermäuse sein. Auch Wild, Rinder, Pferde und weitere Pflanzenfresser können sich infizieren, sind aber nur in den seltensten Fällen Überträger auf den Menschen. Dies gilt auch für Vögel.
 
Das Virus kann jedoch auch bei einfachem Kontakt, beispielsweise dem Streicheln eines infizierten Tieres, übertragen werden, das Infektionsrisiko ist allerdings sehr gering. Auch ein leichter Biss durch die Kleidung reicht bereits, um angesteckt zu werden. Ein großes Ansteckungsrisiko besteht dann, wenn der Speichel des infizierten Tieres mit Wunden oder Schleimhäuten in Kontakt kommt, da dieser die meisten Viren beinhaltet.
 
Da die Tollwut in Österreich als ausgerottet gilt, ist die Gefahr sich anzustecken kaum vorhanden. Wenn Du allerdings auf Reisen in Ländern bist, in denen es noch tollwutkranke Tiere gibt, musst Du aufpassen. Häufig verlieren wild lebende Tiere, die sich mit Tollwut infiziert haben, ihre Scheu vor Menschen. Wenn Dir also auffällt, dass sich ein Tier ungewöhnlich verhält, solltest Du besonders Acht geben und eher auf Distanz gehen.
 

Wer ist am häufigsten von Tollwut betroffen?

Von der Tollwut kann grundsätzlich jeder betroffen sein, da man sich schnell infizieren kann. Da die Krankheit allerdings schon in vielen Ländern wie Österreich, Deutschland, der Schweiz, Frankreich, Belgien, Luxemburg und vielen weiteren ausgerottet ist, ist es sehr unwahrscheinlich sich hier anzustecken. Lateinamerika, Asien und auch Afrika hingegen haben weiterhin mit diesem Virus zu kämpfen.

Wann sollte man bei Tollwut einen Arzt aufsuchen?

Wenn Du von einem Tier, egal ob wild lebend oder nicht, gebissen wirst, wasche die Wunde unbedingt gründlich aus und verwende Desinfektionsmittel! Auch wenn Du gegen Tollwut geimpft bist, solltest Du umgehend nach dem Kontakt ein Krankenhaus oder einen Arzt aufsuchen. Der behandelnde Spezialist ist dann dazu verpflichtet, nach den Behandlungsrichtlinien der Weltgesundheitsorganisation vorzugehen. Bei einer hohen Ansteckungsgefahr muss er Dir eine Impfung rund um die Wunde sowie in den Oberarm injizieren.

Wie lässt sich Tollwut diagnostizieren?

Der Verdacht auf die Krankheit ist grundsätzlich bei jedem Kontakt mit einem (möglicherweise) infizierten Tier gegeben. Verstärkt natürlich, wenn das Tier Dir eine Biss- oder Kratzwunde zugefügt hat. Der Verdacht verstärkt sich mit dem Auftreten klinischer Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit und Verwirrtheit. Oftmals weiß der Betroffene gar nicht, dass er mit einem erkrankten Tier in Kontakt war.
 
Um eine genaue Diagnose erstellen zu können, muss der Spezialist das Erbgut des Tollwut-Erregers, also die RNA, im Speichel, in der Hornhaut des Auges oder auch in der Hirnflüssigkeit nachweisen. Dies ist jedoch nicht immer möglich, weshalb eine eindeutige Diagnose oft erst mit dem Tod des Betroffenen einhergehen kann.
 
Es besteht auch die Möglichkeit, dass der Spezialist eine Hautprobe, gewöhnlich am Hals, entnimmt und anhand dieser unter dem Mikroskop bestimmt, ob das Virus vorhanden ist oder nicht.
 
Um an die Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit, also die Flüssigkeit, die durch Dein Gewebe fließt, zu gelangen, führt der Experte eine sogenannte Spinalpunktion durch. Diese Probe untersucht und analysiert er. Oftmals kommt eine Variante des Polymerase-Kettenreaktion-Verfahrens zur Anwendung, um die DNA-Sequenz des Virus zu identifizieren. Dabei erfolgt eine Art Kopie eines Gens. Außerdem entnimmt der Arzt mehrere Proben von Speichel- und Hirnflüssigkeit zu unterschiedlichen Zeiten, um die Wahrscheinlichkeit den Virus nachzuweisen zu erhöhen.
 

Wie erfolgt die Behandlung von Tollwut?

Bis jetzt ist noch kein Heilmittel gegen Tollwut bekannt. Es wurden bereits einige Therapieversuche mit antiviralen Medikamenten, Virostatika oder eine Verlangsamung des Stoffwechsels erprobt. Dennoch überleben nur die wenigsten und auch dies nur mit schweren, bleibenden Schäden.
 
Bei der tatsächlichen Behandlung von Tollwut geht es im Endeffekt nur noch um die Linderung der Symptome und darum, dass der Betroffene möglichst wenig leidet.
 
Sobald Du den Verdacht hast mit dem Virus in Kontakt gekommen zu sein, solltest Du auf jeden Fall eine Impfung durchführen lassen. In Österreich ist dies selbst bei Hundebissen nicht notwendig, da das Land als tollwutfrei gilt. Diese Impfung ist dann besonders erfolgreich, wenn sie innerhalb der ersten 48 Stunden nach der Verletzung verabreicht wird und außerdem keine venösen Blutgefäße verletzt wurden.
 
Die Impfung setzt sich aus verschiedenen Teilen zusammen. Zum einen aus der einmaligen Gabe von Tollwut-Antikörpern, sehr hoch dosiertes, menschliches Immunglobulin, welches der Arzt zum Teil in den Bereich der frischen Wunde spritzt. Zum anderen führt der Mediziner eine Aktiv-Immunisierung mit einem Totimpfstoff durch. Diese besteht aus fünf Teilimpfungen, die innerhalb eines Monats erfolgen. Zusätzlich kann der Spezialist am 90. Tag noch eine Sechste durchführen. Diese Impfung gilt als hochwirksam.
 
Es gibt auch eine vorbeugende Impfung, die vor allem Reisenden zu empfehlen ist. Dies ist gerade bei Ländern in Indien, Burma, Pakistan, aber auch in Afrika, China, Kambodscha, Thailand und Bali der Fall. Spezialisten raten dazu, sich als Reisender in diese Gebiete bereits in Österreich prophylaktisch impfen zu lassen, da hier die Qualität des Impfstoffs auf jeden Fall als einwandfrei gegeben ist. Dieser Impfstoff besteht aus interaktiven Viren, gezüchtet in Kulturen von menschlichen Zellen oder auch Hühnerzellen.
 
Des Weiteren gibt es eine Grundimmunisierung. Diese besteht aus drei aufeinanderfolgenden Impfungen in den Oberarm. Etwa 35 Tage nach dem Beginn des Impfschemas besteht dann ein Immunschutz. Diese Grundimmunisierung ist vor allem für Personen, die in Gesundheitseinrichtungen oder Laboren mit Tollwutviren arbeiten.
 
Sie sollten sich halbjährlich auf Antikörper testen lassen. Auch Leute, die einem ständigen Risiko ausgesetzt sind, also gerade Förster, Zoowärter oder Tierärzte, sollten alle zwei Jahre einen Test auf Antikörper durchführen lassen. Wenn dieser einen bestimmten Wert unterschreitet, ist es dringend notwendig, die Impfung wieder aufzufrischen. Generell ist diese Auffrischung alle zwei bis fünf Jahre notwendig.

Was kann ich selbst bei Tollwut machen?

Generell solltest Du Tierbisse, vor allem die von Wildtieren, vermeiden. Es hilft Tieren, die Du nicht kennst aus dem Weg zu gehen, beziehungsweise eine gewisse Distanz zu ihnen zu halten. Es gibt einige Anzeichen die Dich erkennen lassen, dass ein Tier erkrankt ist. Sie sind jedoch häufig eher unauffällig. Wilde Tiere sind oftmals nicht so scheu und nähern sich Menschen. Bei nachtaktiven Tieren, wie Fledermäuse, Stinktiere oder Füchse, kann es durchaus sein, dass sie auch tagsüber unterwegs sind. Bei Fledermäusen ist es typisch, dass sie Schwierigkeiten beim Fliegen haben oder ungewöhnliche Geräusche von sich geben.
 

 
Außerdem neigen betroffene Tiere dazu zu beißen, ohne dass sie provoziert wurden. Zudem sind sie schwach, erregt oder gar bösartig.
 
Falls Du ein Tier siehst, dass an Tollwut leiden könnte, darfst Du es auf keinen Fall aufheben, um ihm zu helfen. Stattdessen solltest Du die örtliche Gesundheitsbehörde oder auch einen Tierarzt rufen, der das Tier entfernen kann. Über die Tierarztsuche von Go4vet findest du direkt einen Tierarzt in deiner Nähe.
 
Wenn Du den Kadaver eines Tieres findest, das möglicherweise mit Tollwut infiziert war, solltest Du ebenfalls unbedingt den Förster oder die Polizei kontaktieren, um diesen sicherstellen zu lassen. Dies ist auch für die Forschung und die Tollwutüberwachung in Österreich nicht irrelevant
 
Außerdem ist die Grundimmunisierung eine gute Möglichkeit, sich bereits im Vorhinein vor der Krankheit zu schützen. Sollte es doch zu einem Biss gekommen sein, solltest Du unbedingt die oben angeführten Schritte beachten.
 
Der Dich behandelnde Arzt versucht dann auch zu entscheiden, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass die Tollwut auf Dich übertragen wurde. Dies ist besonders wichtig, da die Tollwut nur dann zu bekämpfen ist, wenn Du und der Spezialist rasch handelt.
 
Der Arzt kann nicht unmittelbar nach dem Zufügen des Bisses oder der Wunde bestimmen, ob das Virus tatsächlich übertragen wurde. Daher lassen sich Menschen auch nur auf Verdacht mit dem Impfstoff schützen. Dabei gibt es Immunglobulin, welches sofort aber nur für kurze Zeit wirkt oder den Tollwut-Impfstoff. Dieser stimuliert den Körper dazu, Antikörper gegen das Virus zu produzieren. Er bietet zwar erst nach einiger Zeit Schutz, hält dafür aber wesentlich länger an.
 
Ob der Impfstoff oder das Immunglobulin erforderlich sind, hängt davon ab, ob Du bereits grundsätzlich mit dem Tollwut-Impfstoff immunisiert wurdest und um welche Tierart es sich handelt. Auch der Zustand des Tieres ist wesentlich. Dabei achten die Ärzte besonders darauf, ob das Tier eine Fledermaus, ein Waschbär, ein Hund oder etwas anderes war, ob das Tier krank wirkte und ob der Angriff provoziert war. Außerdem ist es hilfreich, wenn man das Tier noch beobachten kann.

Wie ist die Prognose bei Tollwut?

Wenn Du nicht gegen Tollwut geimpft bist und infiziert wirst, hängt die Prognose davon ab, ob und wie rasch Du einen aktiven Immunschutz bekommst. Gerade deswegen ist es so wichtig, dass Du nach dem Kontakt mit dem Tier die Wunde reinigst und anschließend sofort einen Arzt aufsuchst.
 
Je schneller die nachträgliche Impfung erfolgt, desto besser ist auch die Prognose. Das Virus wandert von der Wunde über das Rückenmark in Dein Gehirn. Wenn es dort bereits eingenistet ist und auch die dazugehörigen Symptome auftreten, kann Dir auch die Impfung nicht mehr helfen. In diesem Fall stirbt der Patient in der Regel an einer Atem- oder Herzlähmung.
 

Was kostet die Behandlung von Tollwut?

Die vorbeugende Impfung gegen Tollwut musst Du selbst übernehmen. Sie kostet im Schnitt € 95,00. Für den Fall, dass Du tatsächlich von einem infizierten Tier gebissen oder anderweitig verletzt oder angesteckt wirst, übernimmt Deine Krankenversicherung die Kosten Deiner Behandlung.