Aufgrund der Verengung der Herzkranzgefäße kommt es zu einer Sauerstoff-Unterversorgung des Herzens. Arteriosklerotische Plaques verstopfen die Gefäße und beeinflussen den Stoffaustausch zwischen Blut und Gewebe. Ebenso haben sie einen negativen Einfluss auf die Fließfähigkeit des Blutes und den Blutdruck. Die koronare Herzkrankheit wird auch als ischämische Herzkrankheit bezeichnet. Eine koronare Herzkrankheit kann zu einem Herzinfarkt führen.
Im Frühstadium kommt es zwar zu einem Missverhältnis zwischen Sauerstoffangebot und Sauerstoffbedarf, davon abgesehen treten aber keinerlei klinische Symptome auf.
Im weiteren Verlauf, wenn die Gefäße stärker verengt sind, kann es zu brennenden oder bohrenden Schmerzen im Brustkorb kommen. Auch das Ausstrahlen der Schmerzen in die Arme, den Oberbauch, Hals, Nacken oder Kiefer ist möglich. Atemnot, starkes Schwitzen, Panik oder Übelkeit können diese Schmerzen begleiten. Üblicherweise treten die Beschwerden nach körperlicher oder psychischer Belastung auf. Ebenso werden sie von Kälte oder üppigem Essen begleitet.
Die Schmerzen im Brustkorb treten bei Betroffenen im Frühstadium, die zusätzlich unter Diabetes oder Niereninsuffizienz leiden, häufig nicht auf. Auch bei Herzoperierten, weiblichen Patienten, Betroffenen über 75 Jahren bleiben die typischen Symptome häufig aus. Es treten unspezifische Symptome wie Schwindel, Übelkeit und Atemnot auf.
Anzeichen für einen Notfall sind ein Druckgefühl (Angina Pectoris), ein Brennen oder Schmerzen hinter dem Brustbein. Diese können in den linken Arm, den Rücken, den Hals oder den Kiefer ausstrahlen. Auch, wenn die Beschwerden länger andauern und im Ruhezustand auftreten ist das ein Alarmsignal. Ebenso handelt es sich um einen Notfall wenn starke Atemnot im Zusammenhang mit Übelkeit, Schweißausbrüchen, Erbrechen und Todesangst auftreten. In all diesen Fällen solltest Du umgehend den Notruf wählen.
Nach der asymptomatischen KHK folgt die symptomatische KHK- der Verlauf der Angina Pectoris und damit verbundene Beschwerden werden in vier Stadien unterteilt. Im ersten Stadium treten Symptome nur während plötzlicher oder längerer physischer Belastung auf, jedoch nicht im Alltag. Im zweiten Stadium zeigen sich Beschwerden bei stärkerer Anstrengung, wie bergauf gehen oder schnellem Laufen. Im dritten Stadium reichen bereits leichte körperliche Belastungen wie Gehen oder einfache Alltagsaktivitäten zum Auftreten von Beschwerden aus. Im vierten Stadium treten Symptome auch in Ruhephasen oder bei geringster körperlicher Belastung auf.
Der häufigste Auslöser für eine koronare Herzkrankheit ist eine Arteriosklerose. Fetthaltige Ablagerungen, sogenannte Plaques, lagern sich an den Innenwänden der Gefäße ab und es kommt zu Engstellen in den Blutgefäßen. Somit kann das Herz nicht mehr mit ausreichend Nährstoffen versorgt werden.
Es gibt einige Risikofaktoren, die die Entstehung einer koronaren Herzkrankheit begünstigen. Dazu zählen hohe Cholesterinwerte, Rauchen, Diabetes, Bluthochdruck, Alter und Geschlecht, familiäre Veranlagung, Übergewicht, falsche Ernährung, erhöhter Blutzucker und eine ungünstige soziale und finanzielle Situation.
Zu Beginn der Diagnose steht eine Anamnese, ein ausführliches Gespräch mit dem Arzt. Dabei klärt er die Art der Beschwerden ab, erhebt mögliche Risikofaktoren und schätzt die körperliche Belastbarkeit ein.
Dann folgt eine körperliche Untersuchung des Herzens, der Lunge und der Beine auf Hinweise für eine Herzfehlbildung, eine Herzinsuffizienz oder eine Stauung in der Lunge, die anhand rasselnder Geräusche beim Atmen erkennbar ist. Ebenso überprüft der Arzt den Puls und den Blutdruck, den Gefäßstatus und das Gewicht.
Darüber hinaus erfolgt eine Blutabnahme. Im entnommenen Blut werden dann Werte wie der Blutzucker, der Cholesterinspiegel, Triglyceride und Elektrolyte bestimmt. Ebenso wird der Harn im laboranalytisch untersucht.
Je nach individueller Situation des Patienten führt der Arzt eventuell weitere Untersuchungen wie ein EKG, eine Ultraschalluntersuchung des Herzens, eine Computertomographie, eine Szintigraphie oder eine Koronarangiographie durch.
Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen. Bei Frauen erhöht sich das Risiko, sobald sie die Wechseljahre erreichen. Männer erkranken im Durchschnitt schon zehn Jahre früher.
Eine koronare Herzerkrankung kann im fortgeschrittenen Stadium zu weiteren schweren Krankheiten mit einer erhöhten Sterblichkeitsrate führen. Mögliche Folgeerscheinungen sind Herzinfarkt, Herzinsuffizienz, Angina pectoris, Herzrhythmusstörungen, plötzlicher Herztod.
Als Behandlungsmethoden der koronaren Herzkrankheit stehen medikamentöse Therapien zur Verfügung. Im weit fortgeschrittenen Stadium kann auch eine Operation erfolgen. Zusätzlich ist ein gesunder Lebensstil bei der Behandlung essenziell.
Zur Behandlung einer koronaren Herzkrankheit kommen in erster Linie Thrombozyten-Aggregationshemmern (ASS, Clopidogrel), Beta-Blockern, Statinen (Cholesterinsenker) und eventuell ACE-Hemmern zum Einsatz. Die Symptome einer Angina pectoris können zusätzlich mit Kalzium-Kanal-Blockern und Nitraten behandelt werden.
Wenn die medikamentöse Behandlung nicht ausreicht, können die verengte Stellen der Herzkranzgefäße mittels einer Perkutane transluminale koronare Angioplastie (PTCA) aufgedehnt oder im Rahmen einer Bypass-Operation überbrückt werden.
Die Grippe-Schutzimpfung sollte von Patienten mit koronarer Herzkrankheit jährlich aufgefrischt werden.
Neben der medikamentösen Behandlung der koronaren Herzkrankheit ist es wichtig, auf einen gesunden Lebensstil in Form von gesunder und ausgewogener Ernährung sowie ausreichend Sport zu achten. Vermeide den Konsum von Alkohol und Nikotin so gut wie möglich. Dadurch kannst Du den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen und das Risiko für Folgeerkrankungen verringern.
Eine Operation ist dann sinnvoll, wenn die medikamentöse Behandlung keinen ausreichenden Erfolg zeigt oder Gefäße bereits zu stark verengt sind. Ebenso erfolgt eine Operation, wenn es zu einem akuten Herzinfarkt kommt und das Herz droht stehen zu bleiben.
Die koronare Herzkrankheit beziehungsweise die Arteriosklerose kann einen Herzinfarkt auslösen. Wenn ein Plaque, das die Herzkranzgefäße verschließt, einreißt, beginnt an dieser Stelle die Blutgerinnung. In recht kurzer Zeit kommt es dadurch zu einem Verschluss des betroffenen Herzkranzgefäßes durch die Ausbildung eines Thrombus. Der jeweilige Bereich erhält nicht mehr genug Sauerstoff und es kommt zu einem Herzinfarkt.
Die Prognose bei der koronaren Herzkrankheit hängt stark von zusätzlichen Faktoren ab. Dazu zählen beispielsweise Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck, Lebererkrankungen, COPD, Herzmuskelschwäche, Durchblutungsstörungen, Krebs und chronisch entzündliche Erkrankungen.
Ebenso haben Alter und Geschlecht und der Lebensstil einen starken Einfluss auf die Prognose. Auch die psychische Verfassung des Patienten beeinflussen die Prognose. Eine dauerhafte depressive Gemütslage und Vereinsamung wirken sich negativ auf die Prognose aus.
Auf viele dieser Faktoren hat der Betroffene selbst einen großen Einfluss. Wenn der Patient einen aktiven und gesunden Lebensstil verfolgt und sich an die Behandlungsvorgaben des Arztes hält, stehen die Chancen auf ein Leben mit hoher Lebensqualität gut.
Achte auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit viel frischen Zutaten, sowie Obst und Gemüse. Nimm ausreichend vitaminhaltige und ballaststoffreiche Nahrung zu Dir. Achte darauf, Dich ausreichend zu bewegen. Verzichte auf das Rauchen und reduziere den Konsum von Alkohol auf ein Minimum. Wenn Du übergewichtig bist, reduziere Dein Gewicht mit gesunder Ernährung und ausreichend Bewegung. Besonders gut geeignet sind Ausdauersportarten, wie Gehen, Laufen oder Rad fahren.
Bei einer koronaren Herzkrankheit zeigen sich die Symptome häufig erst, wenn die Blutgefäße bereits stark verengt sind. Vor allem Menschen mit Risikofaktoren sollten daher regelmäßig eine Vorsorgeuntersuchung beim Arzt wahrnehmen.
Wenn Du mit der Diagnose einer koronaren Herzkrankheit konfrontiert bist, ist es besonders wichtig, dass Du Dich an die Vorgaben Deines Arztes hältst. So kannst Du aktiv zu einer besseren Prognose beitragen.
Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für die Diagnose und die Therapie einer koronaren Herzkrankheit. Je nach Versicherungsträger kann ein Selbstbehalt für weiterreichende Diagnostiken anfallen. Nähere Informationen darüber erhältst Du direkt bei Deinem behandelnden Arzt oder von Deiner Krankenkasse.
Bei einer koronaren Herzkrankheit verengen sich im Laufe der Zeit die Herzkranzgefäße, die für die Sauerstoffversorgung des Herzens verantwortlich sind, zunehmend. Grund dafür sind Ablagerungen von Fett und Kalk an den Innenwänden der Gefäße, einer sogenannten Arteriosklerose. Die koronare Herzkrankheit ist die häufigste Todesursache in westlichen Ländern.
AUTOR
Dr. med. Benjamin Gehl
Medizinischer Experte
CO-AUTOR
Maja Lechthaler
Online-Redaktion
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