Glücksspiel wird in unterschiedlicher Form betrieben. Zu den häufigsten Aktivitäten gehören das Wetten auf Sportereignisse, das Spielen im Online-Casino, Rubbellose und die Lotterie. Die Gründe, warum sich Menschen diesen Beschäftigungen hingeben, sind vielfältig. Zum einen liegt es an einer effizienten Vermarktung und attraktiven Bonusangeboten. Ein gut präsentierter Casino Bonus 2022 wirkt anziehend auf Spieler.
Spielsucht-Anzeichen gibt es für zwanghaftes Glücksspiel viele. Dazu zählen:
Diese Störung taucht oft mit anderen Störungen parallel auf. 96% der Personen, die eine lebenslange Störung im Zusammenhang mit Glücksspiel aufweisen, haben mindestens eine weitere lebenslange, psychische Störung. 49% waren schon in Behandlung wegen einer anderen, psychischen Erkrankung. Eine Korrelation zwischen Glücksspiel- und Drogensucht wurde festgestellt.
Außerdem bringen Betroffene oftmals psychische Konditionen mit, wie Impulssteuerung, launisch sein, Ängstlichkeit und Persönlichkeitsstörungen. Menschen mit der Neigung zur Spielsucht weisen ein hohes Maß an Schadensvermeidung auf. Die individuellen Unterschiede zwischen Menschen mit verschiedenen Abhängigkeiten muss dabei berücksichtigt werden.
In Experimenten wurden Beeinträchtigungen bei der Abschätzung von Risiken und Gewinnmöglichkeiten im Vergleich zu Kontrollgruppen festgestellt. Getestet wurde dies mithilfe der „Iowa Gambling Task“. Ähnlich wie Personen mit Alkoholabhängigkeit schneiden Spielsüchtige bei diesem Test schlechter ab.
Auf der Ebene der Neurochemie haben sich einige Zusammenhänge und Erkenntnisse aufgetan. Dopamin sticht als der Botenstoff hervor, der besonders stark mit dem Verarbeiten von Gewinnen und Verlusten in Verbindung steht. Daher steht für Studien, die Verhaltensstörungen untersuchen, die Übermittlung dieses Neurotransmitters im Blickpunkt. Dopaminausstöße korrelieren unter Betroffenen mit dem Ausmaß des problematischen Spielens.
Eine Diagnose kann erfolgen, insofern Klarheit über die Definition von Spielsucht besteht. Eine Sucht ist gekennzeichnet durch eine zwanghafte Fortsetzung der Tätigkeit trotz negativer Konsequenzen, mangelnde Selbstkontrolle über sich selbst, zwanghaftes Verhalten und ein Verlangen nach der Tätigkeit.
Dementsprechend gestalten sich die Spielsucht Symptome: Betroffenen sind schnell gereizt, impulsiv, müssen mit höheren Einsätzen weiterspielen und können nicht aufhören. Zur Diagnose einer Glücksspielstörung müssen mindestens vier der folgenden Symptome innerhalb des letzten Jahres aufgetreten sein:
Die meisten Gelegenheitsspieler oder Spieler, die keinem zwanghaften Glücksspiel unterliegen, besitzen die Fähigkeit, aufzuhören. Eventuell auch, weil Sie sich vor einer Partie ein festes Verlustlimit gesetzt haben, an das sie sich halten. Menschen mit einem Glücksspielproblem fühlen sich hingegen gezwungen, ihre Aktivität fortzusetzen. Womöglich, um erlittene Verluste wieder hereinzuholen. Dieses Verhalten führt schnell in eine destruktive Teufelsspirale aus negativen Emotionen und der Obsession weiterzumachen.
Bei manchen von Spielsucht Betroffenen kann es zu einem zeitweiligen Nachlassen der Symptome kommen. In diesem Fall reduziert sich ihr Konsum oder sie stellen
ihn komplett ein. Diese Phase ist allerdings selten von Dauer.
Die meisten Menschen, die Karten spielen oder Wetten abschließen, entwickeln im Laufe ihres Lebens zu keinem Zeitpunkt ein Glücksspielproblem. Dennoch gibt es bestimmte Faktoren, die häufiger mit zwanghaftem Spielen in Verbindung gebracht werden. Eine Liste dieser Faktoren finden Sie hier:
Manche Menschen können das Spielen um Glück aus eigener Kraft heraus beenden. Viele andere wiederum benötigen Hilfe, um ihre Probleme in den Griff zu bekommen. Menschen weisen diesbezüglich unterschiedliche Prädispositionen auf. Eine von zehn Personen mit Glücksspielstörung oder Suchtverhalten begibt sich in klinische Behandlung.
Glücksspiel beeinträchtigt unterschiedliche Typen von Menschen auf unterschiedliche Art und Weise. Gleichermaßen funktionieren manche Ansätze für manche Menschen besser als für andere. Es kann zur Behandlung eine Spielsucht-Therapie zum Einsatz kommen: die kognitive Verhaltenstherapie (CBT), psychodynamische Therapie, Familien- sowie Gruppentherapie.
Von der amerikanischen Lebens- und Arzneibehörde FDA gibt es keine zugelassenen Medikamente zur Behandlung von Glücksspielstörungen. Gewisse Medikamente können allerdings bei der Behandlung von Begleiterkrankungen wie Angstzuständen oder Depressionen helfen. Die soziale Komponente sollte nicht unterschätzt werden.
Ohne Therapien ist das Bekämpfen von Spielsucht möglich. Die Unterstützung durch die eigene Familie und durch Freunde kann für die Genesung einer Person, die von Spielsucht betroffen ist, förderlich sein. Hierbei ist die Partizipation des Patienten von entscheidender Bedeutung. Dieser selbst kann entscheiden, ob er sein Verhalten verändern möchte oder nicht.
Ein Beratungsgespräch kann den Betroffenen bereits helfen, Glücksspiel und ihr Verhalten diesbezüglich besser zu verstehen. Die Folge können Nachdenkprozesse sein, sodass die Auswirkungen des Spielens auf die Betroffenen samt ihrer Familie ins Bewusstsein gerufen werden können. Außerdem verstehen die Personen besser, die ihnen zur Verfügung stehenden Optionen einzuordnen, einander abzuwägen und ihre Probleme zu lösen. Eine Spielsucht Beratung kann auf verschiedenen Wegen eine Hilfestellung bieten. Dies umfasst die folgenden Punkte:
Sind Sie bereit, Ihre Spielsucht zu bekämpfen, gibt es mehrere Optionen. Der soziale Aspekt darf nicht unterschätzt werden. Das aktive Suchen und Annehmen von Hilfe ist essenziell. Oft beginnt es mit dem Anrufen eines guten Freundes oder eines Familienmitglieds. Gehen Sie zu einem Treffen der anonymen Spieler. Vermeiden Sie soziale Isolation.
Darüber hinaus gibt es weitere Tipps zum Aufhören mit der Spielsucht. Es kann helfen, sich mit anderen Aktivitäten abzulenken. Schieben Sie das Spielen so weit nach hinten wie möglich. Eine größere Zeitspanne zwischen Impuls und Aktivität kann das Verlangen abschwächen. Machen Sie sich die Konsequenzen bewusst. Fragen Sie sich: Was passiert, wenn Sie wieder anfangen?
Suchen Sie beim Umgang von Spielsucht die Hilfe anderer Personen auf, die vergleichbare Probleme haben. Besuchen Sie eine Selbsthilfegruppe für Familien. Im Umgang mit suchtbetroffenen Menschen sollten Sie stets deren positiven Charaktereigenschaften anerkennen und ruhig mit ihnen in Interaktion treten. Dass neben Ihrem Leben die Spielsucht ihre Kinder beeinträchtigen kann, ist eine weitere Begleiterscheinung.
Erklären Sie Ihren Kindern, was das Problematische am Glücksspiel ist. Das Verständnis dafür, dass eine Behandlung der Sucht notwendig ist und Zeit benötigt, ist unabdingbar. Setzen Sie klare Grenzen im Umgang mit dem gemeinsamen Geld. Übernehmen Sie gegebenenfalls die Kontrolle über die Familienfinanzen und überprüfen Sie Bank- und Kreditkartenabrechnungen.
Ein paar Dinge, die Sie unter keinen Umständen tun sollten, gibt es ebenfalls. Behalten Sie Ihre Emotionen im Zaum und versuchen Sie nicht belehrend aufzutreten. Schließen Sie den Spieler nicht aus dem Familienleben und damit verbundenen Aktivitäten aus. Erwarten Sie keine sofortige Heilung. Geben Sie dem Spieler kein Geld.
Wir haben zu Beginn über die Ursachen von Spielsucht gesprochen. Moderne Wissenschaft hilft einige Hintergründe zu verstehen. Es ging weiter mit einem diagnostischen Teil sowie der Behandlung der Störung. Zu guter Letzt gibt es einige Dinge, die Personen im näheren Umkreis des Betroffenen tun können.
Bei Glücksspiel handelt es sich um eine menschliche Tätigkeit, bei der mit Zufallselementen um Geld gespielt wird. Der Umgang einer Gesellschaft mit dem Thema fällt, je nach historischer Epoche und Kulturkreis, unterschiedlich aus. In Ländern, in denen derlei Tätigkeiten verboten sind, sind sie oft gesellschaftlich verpönt. In westlichen Ländern gehört die Gesetzgebung zur liberalsten der Welt, was den industrialisierten Formen von Glücksspiel Tür und Tor öffnet.
AUTOR
Dr. med. Benjamin Gehl
Medizinischer Experte
CO-AUTOR
Maja Lechthaler
Online-Redaktion
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