Gebärmuttersenkung

Eine Gebärmuttersenkung tritt auf, wenn der Beckenboden geschwächt ist und sich dadurch die Gebärmutter nach unten verlagert. Bei der betroffenen Frau kann es zusätzlich zu Beschwerden im Unterbauch kommen, die häufig mit Problemen beim Wasserlassen oder beim Stuhlgang einhergehen. Bei einer fortgeschrittenen Gebärmuttersenkung kann die Gebärmutter teilweise aus der Scheide austreten, meist lässt sich dies allerdings durch eine rechtzeitige Behandlung verhindern. Die Ursache dafür ist immer eine Schwächung des Beckenbodens, die unter anderem durch die Geburt bedingt sein kann. Dein Arzt kann eine Gebärmuttersenkung mit verschiedenen konservativen Methoden behandeln, in schwereren Fällen kommt eine Operation oder eine Behandlung mit einem Pessar infrage. Außerdem kannst Du meist schon durch einfache Übungen Deine Beschwerden selbst lindern.


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Gebärmuttersenkung

ICD-Codes N81.2, N81.3, N81.4

Was versteht die Medizin unter einer Gebärmuttersenkung?

Bei einer Gebärmuttersenkung – oder medizinisch Descensus uteri – sinkt die Gebärmutter nach unten ab. Dadurch befindet sie sich tiefer im Becken als gewöhnlich, im Extremfall tritt sie sogar teilweise oder ganz durch die Scheide nach außen. In einem solchen Fall sprechen Mediziner von einem Gebärmuttervorfall, einem sogenannten Uterusprolaps. In leichten Fällen kann eine Gebärmuttersenkung auch komplett symptomfrei verlaufen, meist kommt es aber zu verschiedenen Beschwerden. Neben der Gebärmuttersenkung gibt es auch die Scheidensenkung (Descensus vaginae). Dabei sackt die Vagina nach unten ab. Wenn dabei Teile aus der Vagina heraushängen, spricht die Medizin von einem Scheidenvorfall, einem sogenannten Prolaps vaginae oder einem Vaginalprolaps. Die Scheidensenkung tritt häufig gemeinsam mit einer Gebärmuttersenkung auf.
 

Wo liegt die Gebärmutter und was ist ihre Funktion?

Die Gebärmutter oder auch der Uterus liegt im kleinen Becken der Frau zwischen der Harnblase und dem Enddarm. Die äußerste Schicht der Gebärmutterwand, das Perimetrium, reicht vom oberen Ende bis zur Vorderfläche der Gebärmutter, die auf der Harnblase aufliegt und weiter nach unten bis zur Engstelle der Gebärmutter (Isthmus), wo es sich auf die Harnblase fortsetzt. Im rückwärtigen Bereich des Uterus liegt das Perimetrium bis zum Gebärmutterhals, der Zervix, hinunter der Gebärmutter auf. Es gibt bestimmte Bindegewebsstrukturen, die als Haltebänder fungieren und die Gebärmutter in ihrer Position halten. Im Normalfall verhindert die Beckenbodenmuskulatur, dass der Uterus absinkt.
 
Die Gebärmutter bereitet sich jeden Monat aufs Neue darauf vor, eine befruchtete Eizelle aufzunehmen, welche sich dort dann zu einem lebensfähigen Kind entwickelt. In der ersten Zyklushälfte verdickt sich die Gebärmutterschleimhaut unter dem Einfluss von Östrogenen. Im weiteren Verlauf des Zyklus bereitet das Hormon Progesteron die Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung einer potenziell befruchteten Eizelle vor. Hat keine Befruchtung stattgefunden, stößt der Körper die verdickte Schleimhaut ab und scheidet sie über die Regelblutung aus. Dabei zieht sich die kräftige Muskelschicht im Inneren der Gebärmutter zusammen, um das abgestoßene Gewebe nach außen zu befördern. Du spürst diesen Vorgang vielleicht als Regelschmerzen. Wenn allerdings eine Eizelle befruchtet wurde, nistet sie sich in der Gebärmutterschleimhaut ein. Diese wächst dann weiter, um den Embryo zu ernähren. Die Größe der Gebärmutter passt sich an das Wachstum des Kindes an und kann ein inneres Volumen von bis zu fünf Litern erreichen.

Was sind die Symptome einer Gebärmuttersenkung?

Manchmal verläuft eine Gebärmuttersenkung ohne Symptome, meistens macht sie sich allerdings durch verschiedene Symptome bemerkbar. Typisch ist zum Beispiel ein Druckgefühl nach unten, aber auch ein Fremdkörpergefühl in der Scheide tritt relativ häufig auf. Viele betroffene Frauen leiden außerdem unter ziehenden Unterbauchschmerzen, die nach körperlicher Belastung in den Rücken ausstrahlen. Diese Symptome sind auf den Zug der Gebärmutter an den Bändern zurückzuführen, an denen sie aufgehängt ist. Außerdem treten manchmal Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder häufige Harnwegsinfekte auf. Wenn der Beckenboden überdehnt wurde, ist in vielen Fällen auch die Harnröhre nicht mehr fest im Gewebe fixiert. Etwa die Hälfte der Patientinnen ist von unwillkürlichem Harnverlust bei körperlicher Aktivität, Lachen, Niesen, Husten, Hüpfen oder Heben betroffen (Belastungsinkontinenz).
 
Des Weiteren können Blasenentleerungsstörungen mit Schwierigkeiten beim Harnlassen oder unvollständiger Blasenentleerung auftreten. Verbleibt dabei Resturin in der Blase, kann dies zu häufigen Blasenentzündungen führen. Sinkt die hintere Scheidenwand ab und stülpt sich gleichzeitig der Enddarm in die Scheide aus, kann die betroffene Frau Schwierigkeiten bei der Stuhlentleerung haben. Wenn die Schleimhaut der Scheide beziehungsweise der Gebärmutterhals vorfällt, kommt es zu Druckgeschwüren an der unverhornten Schleimhaut. Dadurch können Blutungen entstehen oder eine Besiedelung der Schleimhaut mit Bakterien und Pilzen begünstigen. Dies ist wiederum mit Ausfluss und Geruchsbildung verbunden.

Welche Ursachen hat eine Gebärmuttersenkung?

Der Beckenboden besteht aus Muskeln und stützendem Bindegewebe, wodurch die Organe im Unterleib an ihrem Platz bleiben. Eine Schwangerschaft und auch die Geburt sind für den Beckenboden sehr belastend, außerdem nimmt mit fortschreitendem Alter die Festigkeit des Gewebes ab. Dies kann dazu führen, dass sich die Organe im Becken nach unten verschieben. Auch die genetische Veranlagung ist bei der Festigkeit des Bindegewebes von Bedeutung.
 
Nach den Wechseljahren sinkt Dein Östrogenspiegel, wodurch die Schleimhäute der Scheide dünner und verletzlicher werden. Jedoch ist noch nicht abschließend geklärt, ob der Östrogenmangel ursächlich an der Schwächung des Stützgewebes beteiligt ist. Insgesamt steigt das Risiko für eine Gebärmuttersenkung mit zunehmendem Alter und der Anzahl an Geburten. Des Weiteren können Tätigkeiten, die mit schwerem Heben verbunden sind, eine Senkung auslösen. Übergewicht und chronischer Husten verstärken durch den zusätzlichen Druck auf den Unterbauch die Beschwerden.

Welche Risikofaktoren begünstigen eine Gebärmuttersenkung?

Risikofaktoren, die eine Gebärmuttersenkung begünstigen sind demnach schwere körperliche Arbeit, Erkrankungen wie chronische Bronchitis oder chronische Verstopfung, Fettleibigkeit sowie eine allgemeine Bindegewebsschwäche. Außerdem kann es von Geburt an zu einer abweichenden Lage der Gebärmutter kommen. Bei solchen Lageanomalien ist das Risiko für eine Gebärmuttersenkung ebenfalls erhöht, hier zeigen sich die ersten Symptome oft schon ab dem 30. Lebensjahr.
 

Welche Rolle spielt die Geburt bei einer Gebärmuttersenkung?

Nach einer oder mehreren Geburten ist die Wahrscheinlichkeit für eine Gebärmuttersenkung erhöht. Besonders, wenn die Föten ein hohes Gewicht haben, werden die Mutterbänder im Beckenbereich stark belastet. Außerdem stellen auch Vaginalverletzungen bei der Geburt ein mögliches Risiko dar. Folglich erleiden Frauen, die mehrere Kinder geboren haben, sowohl häufiger als auch früher eine Gebärmuttersenkung. Des Weiteren kann nach einer vaginalen Geburt eine vorübergehende Gebärmuttersenkung eintreten. Sie bildet sich meistens innerhalb von wenigen Tagen von selbst wieder zurück. Wenn dies nicht der Fall sein sollte, ist auch in diesem Fall eine Behandlung nötig. Ein Dammschnitt kann das Risiko für eine Gebärmuttersenkung verringern, da sich durch den gezielten Einschnitt eine überhöhte Druckbelastung und auch das Einreißen des Gewebes vermeiden lässt.

Welche Stufen der Gebärmuttersenkung werden unterschieden?

Die Gebärmuttersenkung lässt sich in vier Stufen beziehungsweise Schweregrade einteilen. In Grad I handelt es sich um eine Gebärmuttersenkung, die unter das obere Scheidendrittel, jedoch nicht bis zum Scheideneingang reicht. In Grad II reicht die Gebärmuttersenkung bis zum Scheideneingang. Bei Grad III reicht die Gebärmuttersenkung bereits über den Scheideneingang hinaus. Im letzten Grad, Grad IV, kommt es zum Totalprolaps. Das bedeutet, dass sich die Gebärmutter durch die Scheide nach außen stülpt und die Scheidenwände mitzieht.

Wie diagnostiziert der Arzt eine Gebärmuttersenkung?

Wenn Du vermutest, an einer Gebärmuttersenkung zu leiden, solltest Du Deinen Frauenarzt aufsuchen. Dieser erhebt dann zunächst in einem ersten Gespräch, dem sogenannten Anamnesegespräch die Krankengeschichte. In diesem Gespräch kannst Du dem Arzt Deine Symptome schildern. Meist erkennt der Arzt die Symptome und es entsteht der Verdacht auf eine Gebärmuttersenkung. Bei der anschließenden gynäkologischen Untersuchung kann er diesem Verdacht nachgehen. Mithilfe eines Spekulums begutachtet der Arzt Deine Scheide und erkennt die Gebärmuttersenkung leicht.
 
Zu den Untersuchungen bei Verdacht auf eine Gebärmuttersenkung gehört auch eine rektale Untersuchung. Dabei tastet Dein Arzt direkt in das Rektum hinein, da er so zum Beispiel eine Einstülpung der Wand des Rektums zur Scheide hin ertasten kann. Oft ist eine solche Aussackung die Ursache für eine Verstopfung. Um abzuschätzen, inwieweit Deine Harnblase von der Gebärmuttersenkung betroffen ist, führt der Arzt eine Ultraschalluntersuchung durch. Dadurch kann er auch mögliche Folgen der Gebärmuttersenkung besser bestimmen. Besteht der Verdacht auf eine Infektion der Harnröhre, nimmt Dein Arzt eine Urinprobe und untersucht diese im Labor.

Wie wird eine Gebärmuttersenkung behandelt?

Die Behandlung der Gebärmuttersenkung richtet sich vor allem nach Deinen Beschwerden, weniger danach, wie ausgeprägt die Senkung ist. Welche Behandlung Dein Arzt letztendlich wählt, hängt unter anderem davon ab, welche Beschwerden sich bessern sollen und als wie belastend Du sie empfindest, wie alt Du bist, ob Du noch Kinder bekommen möchtest, ob es Dir wichtig ist, Deine Gebärmutter zu behalten, welches Organ sich abgesenkt hat und wie gut Du auf nicht operative Behandlungen anspricht und ob bei Dir bereits eine Blasenschwäche oder weitere Erkrankungen vorliegen. Dir und Deinem Arzt stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Die konservative Methode basiert auf regelmäßigem Beckenbodentraining zur Stärkung der Muskeln und einer lokalen Östrogenisierung. Allerdings kann das Beckenbodentraining eine bestehende Senkung nicht mehr beseitigen, sondern lediglich die Beschwerden lindern und einer weiteren Absenkung vorbeugen.
 
Du kannst außerdem eine Biofeedback- und Elektrostimulationsbehandlung während des Beckenbodentrainings durchführen lassen. Dadurch bekommst Du während der Ausführung der Übungen sofort ein Feedback zu Deiner Muskelbetätigung oder die Muskulatur wird über Impulse selbst gesteuert. Die medikamentöse Behandlung mit Östrogenen soll helfen, leichte Senkungs- und/ oder Inkontinenzbeschwerden zu lindern. Das Medikament ist als Salbe oder Vaginalzäpfchen verfügbar.
 
Eine weitere Behandlungsmöglichkeit ist das Pessar. Dieses soll die Organe im Becken stützen, kann aber wie auch das Beckenbodentraining bestehende Schädigungen nicht heilen. Die einzige Möglichkeit, die Organe im Beckenboden wieder an ihre ursprüngliche Position zu bewegen, ist eine Operation. Dabei hebt der Arzt die Organe im Becken an und stabilisiert sie. In manchen Fällen bietet der Arzt auch eine Entfernung der Gebärmutter an, meist kann diese aber erhalten werden.
 

Wie bereite ich mich auf die Operation vor?

Dein Arzt bespricht mit Dir, was Du vor der Operation beachten musst. Verzichte ungefähr zwei Wochen vor dem Eingriff auf Alkohol und Nikotin und setze in Absprache mit Deinem Arzt gegebenenfalls blutverdünnende Medikamente wie zum Beispiel Plavix, ASS, Thrombo ASS, Marcoumar oder Aspirin ab. Zudem solltest Du ganz genau den Anweisungen Deines Arztes folgen, wie lange vor der Operation Du nach Nahrung und Getränke zu Dir nehmen darfst.

Wie operiert der Arzt eine Gebärmuttersenkung?

Besonders in schweren Fällen muss der Arzt eine Operation durchführen. Dabei stehen ihm zwei Methoden zur Verfügung. Im günstigsten Fall operiert Dein Arzt nur durch die Scheide hindurch. In anderen Fällen muss er jedoch einen etwa fünf Zentimeter langen Schnitt am Unterbauch setzen, durch welchen er dann operiert. Es gibt verschiedene operative Methoden. Welches Verfahren sich für Dich am besten eignet, hängt unter anderem davon ab, welches Organ sich wie stark gesenkt hat und welche Beschwerden Du hast. Bei dem Eingriff rafft der Arzt die Beckenmuskulatur und bringt die Organe, die sich gesenkt haben, in ihre ursprüngliche Lage zurück.
 
Um die Beckenbodenmuskulatur zu raffen und gleichzeitig den Damm zu verstärken, setzt er die sogenannte Scheidenplastik ein. In der Medizin unterscheidet man zwischen der vorderen und der hinteren Scheidenplastik. Die vordere Scheidenplastik verwendet der Arzt, wenn bei Dir eine Blasen- und Scheidensenkung vorliegt. Dabei rafft er den Blasenboden zusammen und hebt den Blasenhals an. Bei der hinteren Scheidenplastik löst er die Scheidenhaut vom Enddarm ab, entfernt die überschüssige, gedehnte Scheidenhaut und vernäht Dich wieder, nachdem er die Blase beziehungsweise den Enddarm hochgenäht hat. Wenn die Patientin keine Kinder mehr bekommen will, entfernt der Arzt die Gebärmutter in der Regel bei der Operation. Damit nach dem Eingriff auch der verbliebene Scheidenblindsack nicht vorfallen kann, fixiert ihn der Arzt mithilfe eines speziellen Gewebestreifens in der Beckenhöhle.
 
Wenn bei Dir neben der Gebärmuttersenkung auch eine Inkontinenz besteht, stehen Deinem Arzt daneben noch weitere Operationsverfahren zur Verfügung. Er kann zum Beispiel die Scheidenwand anheben und den Harnröhren-Blasenhalswinkel korrigieren. Außerdem gibt es noch das Transvaginal-mesh-Verfahren (TVM) zur Behandlung einer Gebärmuttersenkung. Dabei setzt Dir Dein Arzt in einer Operation über die Scheide ein Netz zwischen Blase und Beckenboden ein.

Was erwartet mich nach der Operation?

Die Operation selbst dauert ungefähr 30 bis 60 Minuten und wird in der Regel in Vollnarkose durchgeführt. Nach dem Eingriff musst Du für ungefähr zwei Tage im Krankenhaus bleiben, Du kannst aber sehr wahrscheinlich schon wenige Tage nach dem Eingriff wieder zur Arbeit gehen. Glücklicherweise kommt es bei der Operation der Gebärmuttersenkung nur sehr selten zu Komplikationen, Nachblutungen oder Infektionen treten im Vergleich zu anderen Operationen sehr selten auf. Allerdings kann es vorkommen, dass das Wasserlassen nach dem Eingriff erschwert ist oder Du Probleme und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr hast. Diese Probleme entstehen durch eine Überkorrektur.

Wie funktioniert die Behandlung mittels eines Pessar?

Für Patientinnen, für die eine operative Behandlung nicht infrage kommt, also meist ältere und körperlich sehr schwache Frauen, gibt es die Möglichkeit, sie mit einem sogenannten Pessar zu behandeln. Dabei handelt es sich um einen schalen-, würfel- oder ringförmigen Gegenstand aus Hartgummi oder Silikon, den der Arzt in die Scheide einführt und welcher dann die Gebärmutter stützt. Bedenke dabei, dass ein Pessar eine bestehende Senkung nicht behebt, sondern lediglich einer weiteren Senkung vorbeugt. Du musst das Pessar regelmäßig reinigen und neu einlegen lassen, da es ansonsten zu Entzündungen kommen kann. Eine Voraussetzung für das Einsetzen eines Pessars ist eine noch ausreichend starke Dammmuskulatur.
 

Was kann ich bei einer Gebärmuttersenkung zusätzlich tun?

Wenn Du selbst etwas gegen die Beschwerden einer Gebärmuttersenkung tun möchtest, solltest Du regelmäßig Deinen Beckenboden trainieren und auch Deinen Lebensstil positiv beeinflussen. Reduziere möglicherweise bestehendes Übergewicht. Falls Du rauchst, solltest Du versuchen, Deinen Konsum deutlich zu reduzieren oder am besten ganz aufzuhören. Sowohl Übergewicht als auch das Rauchen können zu einer Gebärmuttersenkung oder einer Scheidensenkung beitragen. Da auch chronische Verstopfung ein Risikofaktor ist, solltest Du auf eine ausgewogene und ballaststoffreiche Ernährung achten, um Deine Verdauung anzukurbeln und auch um Normalgewicht zu erreichen oder zu halten.
 
Um den Beckenboden zu trainieren, gibt es verschiedene Übungen, je nach Fitness-Level und Motivation. Du solltest die Übungen regelmäßig wiederholen, um die besten Effekte zu erzielen. Bei der ersten Übung spannst Du Deinen Beckenboden an, indem Du Deine Scheide und Deinen After verschließt und sie sozusagen in die Körpermitte einsaugst. Halte die Spannung für fünf Sekunden und lasse sie danach für zehn Sekunden los. Wiederhole die Übung zehnmal hintereinander und fokussiere besonders auf die Phase der Entspannung. Bei der zweiten Übung spannst Du wie schon bei der ersten Übung ebenfalls Deinen Beckenboden an und lässt ihn sofort wieder locker.
 
Wenn sich Dein Beckenboden komplett entspannt anfühlt, wiederholst Du die Übung zehnmal. Sie soll eine kurze Anspannung wie beim Husten oder Niesen simulieren. Für die dritte Übung spannst Du die Beckenbodenmuskulatur so leicht an, dass Du gerade so eine Anspannung spürst. Halte diese Spannung für 20 Sekunden. Neben diesen Übungen kannst Du auch Deinen Arzt nach Kursen für professionelles Beckenbodentraining fragen.

Wie kann ich einer Gebärmuttersenkung vorbeugen?

Um einer Gebärmuttersenkung vorzubeugen, solltest Du Deine Beckenbodenmuskulatur regelmäßig trainieren. Außerdem solltest Du bestehendes Übergewicht reduzieren und Dich sportlich betätigen. Sportarten, die sich gut zur Kräftigung des Beckenbodens eignen, sind zum Beispiel Wandern, Walken, Schwimmen, Reiten oder Tanzen. Dagegen sind Sportarten mit abrupten Bewegungen wie Tennis, Aerobic oder Trampolinspringen eher ungeeignet. Wenn Du Dein Risiko für spätere Senkungsbeschwerden erfahren möchtest, kannst Du bei Deinem Frauenarzt einen Beckenbodencheck durchführen lassen.
 
Auch bei einer Geburtsplanung solltest Du die Risiken für den Beckenboden mitbedenken. Nach einer Geburt ist es wichtig, dass Dein Arzt Geburtsverletzungen erkennt und gut versorgt. Auch Wochenbettgymnastik und Rückbildungsgymnastik sind essenziell, um die Körpermitte zu kräftigen. Idealerweise führst Du diese Übungen auch nach den Geburten regelmäßig durch. Besonders nach den Wechseljahren solltest Du es vermeiden, schwere Lasten zu heben oder zu tragen. Um die Durchblutung zu erhalten und den Gewebeabbau zu verzögern, kann Dir Dein Frauenarzt lokal Estriol verabreichen.
 

Wie viel kostet die Behandlung einer Gebärmuttersenkung?

Die Kosten für die Behandlung einer Gebärmuttersenkung setzen sich aus verschiedenen Faktoren zusammen, unter anderem aus dem Honorar des Arztes, den verwendeten Materialien und Medikamenten sowie eventuellen Kosten für einen Aufenthalt im Spital.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für eine Gebärmuttersenkung?

Die Krankenversicherungsträger übernehmen alle notwendigen und zweckmäßigen Therapiemaßnahmen, bei manchen Versicherungsträgern kann allerdings ein Selbstbehalt anfallen, den Du zahlen musst. Wenn ein Krankenhausaufenthalt erforderlich ist, wird dies über die Krankenhauskosten abgerechnet. Du musst pro Tag jedoch einen Kostenbeitrag bezahlen. Die weitere medikamentöse Behandlung erfolgt per Rezept durch Deinen Allgemein- oder Facharzt. Falls Du Fragen zur Kostenübernahme bestimmter Untersuchungen oder Therapien hast, frage am besten direkt bei Deinem Versicherungsträger nach. Unsere Spezialisten stehen Dir ebenfalls gerne bei allen Fragen zur Seite.

 

Quellen

Urologische Klinik

Gesundheit. GV. AT

Frauenärzte im Netz

Leitlinienprogramm der DGGG, OEGGG und SGGG: Diagnostik und Therapie des weiblichen Descensus genitalis