Kapselfibrose

Die Kapselfibrose stellt bei Brustvergrößerungen mittels Implantaten eine seltene aber gefürchtete Komplikation dar. Es handelt sich dabei um eine Fremdreaktion des Körpers, der das Implantat abstoßen möchte. Die eindeutigen Ursachen der Gewebeverhärtung sind noch ungeklärt, allerdings gibt es Risikofaktoren, die deren Entstehung begünstigen können. Meistens bemerken Patientinnen eine Kapselfibrose zunächst nicht, da sich die Brust weiterhin weich anfühlt. Reagiert der Körper jedoch stärker, entsteht eine dicke und feste Schicht um die Implantate herum. Was nun zu tun ist, erfährst Du im folgenden Text.


AUTOR

Medizinischer Experte

CO-AUTOR

Online-Redaktion

Dieser Text wurde nach höchsten wissenschaftlichen Standards verfasst und von Medizinern geprüft.


Kapselfibrose

Was ist eine Kapselfibrose?

Die Kapselfibrose ist eine Fremdkörperreaktion und eine mögliche Komplikation nach einer Brustvergrößerung. Eine Kapsel entsteht als dünne Gewebsschicht aus Narbengewebe um ein Implantat herum, da der Körper das Implantat als Fremdkörper erkennt und es „abkapseln“ möchte.

Dieser Vorgang ist eine ganz normale Immunreaktion des Organismus. Meistens bemerkst Du das überhaupt nicht, da die Gewebsschicht lediglich als Schutzfunktion des Körpers dient und dabei weich und elastisch bleibt. Es kann allerdings passieren, dass der Körper stärker reagiert und eine dickere und festere Schicht um die Implantate herum bildet, was die Medizin dann als Kapselfibrose bezeichnet.

Wie oft kommt eine Kapselfibrose vor?

Eine Kapselfibrose ist eine Komplikation, die nicht zu unterschätzen ist. Nach einer Brustvergrößerung entsteht bei 0,5 bis 30 Prozent der Patientinnen eine Kapselbildung. Hier kommt es unter anderem darauf an, welches Implantat zum Einsatz kommt und wie es eingesetzt wird. Ein erfahrener Chirurg, der unter strengen Hygienevorschriften und qualitativ hochwertig arbeitet, kann das Risiko für eine Kapselfibrose deutlich minimieren. Nicht immer ist es notwendig, dass die Implantate komplett entfernt werden müssen.

Wer ist von der Kapselfibrose betroffen?

Prinzipiell kann jede Person eine Kapselfibrose bekommen, die ein Brustimplantat im Körper hat, allerdings hängt das Risiko auch mit dem Alter des Implantats zusammen. Ist Deine Brustvergrößerung schon viele Jahre her, dann besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit, an einer Kapselfibrose zu erkranken. Das liegt daran, dass die Implantate früher in den meisten Fällen eine glatte Oberfläche hatten, was die Gefahr für eine Kapselfibrose deutlich erhöht. Weitere Informationen dazu findest Du weiter unten im Text, wenn wir darauf eingehen, welche Rolle die Implantate bei einer Kapselfibrose spielen können.

Warst Du in der Vergangenheit im Rahmen einer Brustkrebstherapie Bestrahlungen ausgesetzt oder besitzt Du eine genetische Veranlagung zu Narbenbildung, ist das Risiko für eine Kapselfibrose ebenfalls erhöht. Falls Dein Implantat über dem Brustmuskel gesetzt wurde, hast Du auch ein erhöhtes Risiko für eine Kapselfibrose. Auch wenn das jetzt etwas beängstigend klingt, solltest Du nicht in Panik verfallen! Das Risiko zur Entwicklung einer Kapselfibrose ist heutzutage eher gering. Falls Du trotzdem besorgt sein solltest, kannst Du jederzeit einen Spezialisten aufsuchen, welcher Deine Brust begutachtet. Du selbst kannst zudem das Risiko aktiv minimieren, indem Du Dich genau an die Nachsorgeempfehlungen Deines Arztes hältst.

Ist eine Kapselfibrose gefährlich?

Eine Kapselfibrose ist grundsätzlich nicht gefährlich, stellt allerdings eine Komplikation bei Implantaten dar und kann für Dich zu unangenehmen Schmerzen und sichtbaren Verformungen führen. Erst in einem fortgeschrittenen Stadium muss meist eine Operation erfolgen, da es ansonsten zu ernsthaften negativen Folgen für Deine Gesundheit kommen kann.

Wie entsteht eine Kapselfibrose?

Die genauen Gründe für die Entstehung von Kapselfibrosen sind nach wie vor ungeklärt. Experten vermuten, es handle sich dabei um eine Entzündungsreaktion durch Bakterien auf Deinem Implantat. Aber auch bei anderen Komplikationen – wie Nachblutungen – können Kapselfibrosen gehäuft auftreten. Die „Kapsel“ entsteht als Reaktion Deines Immunsystems ganz natürlich aus einer dünnen, flexiblen Schicht Narbengewebe um jeden Fremdkörper. Je dicker sie wird, desto mehr zieht sie sich zusammen und führt damit zu einer Verformung Deiner Brust.

Kann eine Kapselfibrose nach Jahren erst auftreten?

Ja, eine Kapselfibrose kann auch erst Jahre nach dem Einsetzen der Implantate auftreten. Einige Studien weisen zwar darauf hin, dass die meisten Kapselfibrosen bereits in den Ersten ein bis zwei Jahren auftreten. Allerdings gibt es auch Studien, welche besagen, dass auch dann das Risiko einer Kapselfibrose ansteigt, je länger sich das Implantat im Körper befindet.

Welche Rolle spielen die unterschiedlichen Implantate bei der Entstehung einer Kapselfibrose?

Um das Risiko für eine Kapselfibrose zu senken, wurde ständig an der Entwicklung der Brustimplantate gearbeitet. Schließlich wurde festgestellt, dass eine glatte Implantathülle das Risiko zur Ausbildung einer Kapselfibrose erhöht, während Implantate mit einer rauen Oberfläche weniger dazu neigen vom Organismus verkapselt zu werden. Aus diesem Grund kommen heutzutage vermehrt Silikonkissen zum Einsatz, welche eine aufgeraute Struktur besitzen.

Doch auch hier existieren wieder unterschiedliche Varianten. So gibt es Implantate mit einer fein-mikrotexturierten Oberfläche und Implantate mit einer mikrotexturierten Oberfläche. Während diese beiden Implantatformen eine leicht aufgeraute Oberfläche besitzen, haben Silikonkissen mit einer makrotexturierung eine etwas stärker aufgeraute Hülle.
 
Neben dem Vorteil, dass sich seltener eine Kapselfibrose ausbildet, ist bei der aufgerauten Implantathülle ebenfalls die Gefahr geringer, dass es nach dem Einsetzen in der Brust rotiert und es dadurch zu einer unschönen Verformung der Brust kommt. Weiter interessante Informationen zu den verschiedenen Implantatformen kannst Du in unserem Beitrag über Brustimplantate lesen.

Was sind weitere Faktoren, die die Entstehung einer Kapselfibrose begünstigen?

Wie bereits erwähnt, ist die genaue Ursache der Entstehung einer Kapselfibrose noch nicht vollkommen geklärt. Es wird jedoch angenommen, dass Frauen, die zu einer überschießenden Narbenbildung neigen, zu den Risikopatientinnen gehören. Zudem besteht die Annahme, dass eventuell eine Autoimmunstörung ein Grund sein könnte, die zu einer Kapselfibrose führen. Weiter haben sich bereits Studien mit der Frage befasst, ob es nicht auch eine Rolle spielt, wie alt die Patientin beim Einsetzen der Implantate war. Einige Ergebnisse könnten darauf hinweisen, dass eine Kapselfibrose wahrscheinlicher ist, je älter die Patientin bei der Operation war.

Wie sehen die unterschiedlichen Stadien einer Kapselfibrose aus?

Baker teilt die Kapselfibrose in vier Stadien ein, welche heute unter dem Namen Baker-Stadien bekannt sind. Abhängig ihres Schweregrades kann eine leichte Verhärtung (Baker 1) bis hin zu einer ausgeprägten Kapselbildung und sichtbaren Deformierung (Baker 4) auftreten.

Grad I

(Normalzustand)

Deine Brust ist weich und hat ein natürliches Aussehen. Es gibt keine sichtbaren oder tastbaren Veränderungen. Dein Arzt oder Du selbst können das Implantat nicht ertasten.

Grad II

(leichte Kapselfibrose)

Du hast eine minimal verhärtete Konsistenz der Brust. Weiterhin gibt es keine äußerlichen Veränderungen. Deine Brust fühlt sich geringfügig verhärtet an. Du kannst das Implantat fühlen, aber nicht sehen.

Grad III

(starke Kapselfibrose)

Deine Brust ist deutlich verhärtet und weist sichtbare Verformungen auf, dennoch verspürst Du keine Schmerzen. Dein Implantat ist fühl- und sichtbar.

Grad IV

(ausgeprägte Kapselfibrose)

Deine Brust ist deutlich verhärtet und Du verspürst möglicherweise symptomatische Schmerzen und kannst eine starke Verformung Deiner Brust feststellen. Dein Implantat ist verschoben.

Was sind die Symptome einer Kapselkontraktur?

Zu Beginn stellen sich Schmerzen sehr schleichend ein, wodurch Du eine Kapselfibrose nur schwer erkennen kannst. Häufig auftretende Symptome sind Verhärtungen Deiner Brust, beziehungsweise an Deinem Implantat. Dazu kommen Schmerzen und Spannungsgefühle, sowie eine auffällige Verformung, Asymmetrie oder Faltenbildung.

Was sind die Ursachen einer Gewebeverhärtung nach einer Brustvergrößerung?

Es gibt viele verschiedene Ursachen, welche dafür verantwortlich sein können, dass bei Dir eine Kapselfibrose entsteht. Die Kapselfibrose stellt unter anderem eine Reaktion Deines Immunsystems auf das Implantat dar. Hat Dich Dein Arzt beispielsweise traumatisch operiert, also so, dass er beim Eingriff viel Gewebe beschädigt hat, kann eine Kapselfibrose entstehen. Weitere Ursachen können Einblutungen in der Brust und eine ungünstige Lage Deines Implantats sein. Auch durch eine Kontamination des Implantats mit Bakterien kann eine Fibrose entstehen.

Wie diagnostiziert der Arzt eine Kapselfibrose?

Dein Arzt erkennt dies dadurch, dass eine Deiner Brüste fester ist als die andere. Je nach Schweregrad wirken die Brüste asymmetrisch und verzogen. Ultraschall, Röntgen oder MRT können den Spezialisten nicht erkennen lassen, ob Du von einer Kapselfibrose betroffen bist. Der Arzt ist bei der Diagnostik auf die Beschreibung Deiner Symptome und Deine klinischen Befunde angewiesen.

Hast Du Schmerzen in Deiner Brust? Kannst Du möglicherweise sogar eine leichte Verhärtung feststellen? Obwohl Du eine leichte Kapselfibrose nicht zwangsläufig behandeln lassen musst, kann Dir Dein Arzt Medikamente zur Schmerzlinderung und Hemmung der Entzündung verschreiben. Bei einer Formveränderung sollte Dein Arzt allerdings unbedingt einen Blick darauf werfen. Dies muss nicht zwangsläufig eine Operation oder eine Entfernung Deiner Implantate bedeuten. Oft genügt eine Massage oder spezielle medikamentöse Therapien. Suche Deinen Arzt auf, sobald Du Veränderungen an Dir feststellen kannst.

Welche Untersuchungen sind bei der Diagnose einer Kapselverhärtung notwendig?

Vorerst führt Dein Arzt eine klinische Untersuchung durch. Danach folgt eine Mammasonographie. Er kann außerdem ein Nativ-MRT durchführen.
 

Mammasonographie

Hierbei handelt es sich um eine Ultraschalluntersuchung der weiblichen Brustdrüse (Mamma). Du liegst dabei auf einer Liege. Dein Arzt bittet Dich, Deinen rechten Arm zu heben und über Deinen Kopf zu legen. Anschließend trägt er das Ultraschallgel auf der jeweiligen Brust auf. Mit dem Schallkopf verteilt er das Gel gleichmäßig über der Brustdrüse. Dein Arzt stellt anschließend das Ultraschallbild so ein, sodass er Deine gesamte Brust über den Ultraschall sehen und gut beurteilen kann. Mit dem Schallkopf fährt er Deine Brust und die Regionen ab. Kleinere Zysten kann er anschließend näher betrachten. Danach untersucht er die zweite Seite Deiner Brust. Zum Schluss fährt er mit dem Ultraschallgerät auch Deine Achseln entlang. Nach der Untersuchung trocknest Du Dich ab und Dein Arzt bespricht den Befund mit Dir.

Nativ-MRT (ballonartige Vorwölbung)

Lassen sich die unterschiedlichen Gewebe bei einem MRT (Magnetresonanztomographie) nicht deutlich voneinander unterscheiden, muss der Arzt auf ein Kontrastmittel zurückgreifen, damit er eine genaue Diagnose stellen kann. Von einem Nativ-MRT spricht die Medizin allerdings, wenn kein Kontrastmittel zum Einsatz kommt. Es handelt sich hier um ein diagnostisches, bildgebendes Verfahren, bei dem mithilfe von elektromagnetischen Wellen sehr detaillierte Schnittbilder des Körpers erstellt werden können.

Kann ich eine Kapselfibrose auch selbst ertasten?

Leichte Verhärtungen lassen sich oftmals auch selbst ertasten. Verspürst Du zudem Verhärtungen geringe Schmerzen oder ein leichtes Spannungsgefühl, solltest Du auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. Generell ist es nie verkehrt bei Verhärtungen in der Brust einen Arzt zu kontaktieren.

Wie wird eine Kapselfibrose behandelt?

Bei der Kapselfibrose gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Mithilfe dieser kann der Chirurg die Kapsel auflösen, erweitern oder in einer chirurgischen Behandlung entfernen. Welche Behandlung sich bei Dir am besten eignet, stellt der Arzt während einer gründlichen Untersuchung fest. Je früher ein Arzt eine Kapselfibrose erkennt, desto besser!

Wie verläuft ein Fibrosenschnitt/ die endoskopische Kapsulotomie?

Der Chirurg schneidet Dein geschrumpftes, vernarbtes Kapselgewebe ein wenig ein, wodurch das Implantat wieder mehr Platz hat und sich erneut entfalten kann. Diese Behandlungsmethode kommt heutzutage kaum noch vor und wenn, dann nur bei einer sehr leichten Form der Kapselfibrose.

Äußere manuelle Sprengung der Kapsel

Hierbei handelt es sich um ein nicht-operatives Verfahren, allerdings ist dieses nicht gerade ungefährlich und sollte wirklich nur von einem erfahrenen Chirurgen durchgeführt werden. Ziel ist es bei dieser Behandlungsmethode, die feste Kapsel des Implantats mithilfe festen Drucks von außen zu “sprengen”. Dadurch hat das Implantat, wie auch beim Fibroseschnitt, wieder mehr Platz und kann sich entfalten. Das Verfahren kann recht schmerzhaft sein und vor allem auch dazu führen, dass es zu einer Beschädigung am Implantat selbst kommt. Aus diesem Grund ist von dieser Methode eher abzuraten.

Wie funktioniert die Ultraschall-Methode zur Behandlung einer Kapselfibrose?

Bei der Ultraschall-Methode erzeugt ein Ultraschall-Generator spezielle Hochfrequenz-Wellen, um die Durchblutung und Sauerstoffversorgung im Gewebe anzuregen. Diese Behandlung ist nicht schmerzhaft. Auch wiederkehrende Fibrosen können theoretisch innerhalb von sechs Sitzungen aufgelöst werden. Meist sind zwei Sitzungen pro Woche empfehlenswert. Eine Einheit dauert zwischen 20 und 40 Minuten. Viele Experten sehen diese Methode allerdings als fraglich an

Wann ist bei einer Kapselfibrose ein Implantatwechsel notwendig?

Ist die Kapselfibrose stark ausgeprägt, kann ein Implantantwechsel notwendig sein. Hierbei entfernt Dein Chirurg Dein Implantat über die vorhandene OP-Narbe und beseitigt dabei entweder Teile oder die gesamte verdickte Kapsel. Ein Vorteil des Implantatwechsels ist die Tatsache, dass Dein Arzt danach die Lage des neuen Implantats verändern kann. Leidest Du unter einer starken und schmerzhaften Kapselfibrose, so ist es am sinnvollsten, das Implantat komplett zu entfernen

Was muss ich vor einer Kapsulektomie beachten?

Vor Deinem operativen Eingriff solltest Du gesund und körperlich vollkommen fit sein. Am wichtigsten ist es, die Anweisungen Deines Arztes zu befolgen. Verzichte auf den Konsum von Alkohol, Nikotin und Medikamenten, die Einfluss auf Deine Blutgerinnung haben. Dazu zählen beispielsweise Aspirin, ASS, Thrombo ASS, Plavix und Marcoumar. Generell ist es wichtig, dass Du Deinem Arzt ganz genau mitteilst, welche Medikamente Du zu Dir nimmst. Er gibt Dir dann Bescheid, welche Arzneimittel Du unbedingt absetzen musst und welche Du auch weiterhin einnehmen darfst. Findet die Operation unter Vollnarkose statt, darfst Du nur noch bis zu sechs Stunden vor der Operation etwas essen. Wasser und ungesüßten Tee darfst Du noch bis zu zwei Stunden vor dem Eingriff zu Dir nehmen.

Wie ist der Ablauf einer Kapsulektomie?

Die Operation findet unter Vollnarkose statt, das bedeutet also, dass Du absolut nichts von dem Verfahren mitbekommst. In der Regel setzt der Chirurg einen Schnitt in der Brustumschlagfalte und kann nun die sich um das Implantat gebildete Kapsel öffnen, um im nächsten Schritt das Silikonkissen zu entfernen. Zudem ist es ihm möglich, ebenfalls die komplette Kapsel zu entfernen.

 

Ist die Haut durch die Implantate gedehnt, kann teilweise eine Bruststraffung sinnvoll sein. In diesem Fall ist der vom Chirurgen gesetzte Schnitt meist so, dass er Implantat und Kapsel auf einmal und nicht einzeln entfernen kann. Diese Methode wird auch “En-bloc-Resektion” genannt. Nach der Entfernung strafft der Arzt Deine Brust und versetzt, wenn notwendig, auch die Brustwarzen entsprechend.

Kann sich eine Kapselfibrose auch von allein zurückbilden?

Ja, eine Kapselfibrose kann sich auch von allein wieder zurückbilden, allerdings solltest Du Deine Brust ganz genau im Auge behalten. Im besten Fall gehst Du jedoch immer zu einem Spezialisten, sobald Du eine Veränderung an Deiner Brust bemerkst, die Du nicht einordnen kannst. Je früher Diagnose und Behandlung stattfinden, desto besser.

Was muss ich nach der Behandlung einer Kapselfibrose beachten?

Keine sportliche Aktivitäten wie Joggen & kein schweres Heben


Tragen eines Kompressions-BHs für mind. 6 Wochen

Verzicht auf Alkohol & Nikotin bis zur Heilung der Wunde

Duschen darfst Du nach etwa 3-4 Tagen. Sauna/Dampfbad ist vorerst nicht erlaubt.

Die ersten sechs Wochen nach Deinem medizinischen Eingriff solltest Du keine Tätigkeiten durchführen, die Deinen Oberkörper belasten könnten und auch keine schweren Lasten über 20 Kilogramm heben. Auch sportliche Aktivitäten wie Joggen solltest Du die ersten sechs Wochen nach dem operativen Verfahren einstellen. Nach dieser Heilungsperiode gibt es keine weiteren Einschränkungen.
 
Trage bitte unbedingt den Kompressions-BH, und zwar für mindestens sechs Wochen am Tag und in der Nacht. Der BH sorgt für eine bessere Heilung und hilft zudem dabei, dass sich Dein Gewebe wieder schön zurückbildet.
 
Wichtig ist vor allem, dass Du Deinem Körper sehr viel Ruhe gönnst und auch auf einen gesunde und ausgewogene Ernährung achtest. Alkohol und Nikotin solltest Du erst dann wieder konsumieren, wenn der Heilungsprozess komplett abgeschlossen ist.
Zudem solltest Du auf den Gang in Sauna, Dampfbad oder Solarium in den ersten Wochen verzichten, denn hier besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer Infektion der Wunde kommt. Durch die UV-Strahlung im Solarium kann es hingegen zu einer unschönen Narbenbildung kommen, da diese dunkler werden. Deswegen solltest Du auch unbedingt für mindestens ein halbes Jahr die direkte Sonnenstrahlung meiden.
 
Duschen ist meist nach etwa drei bis vier Tagen wieder erlaubt, allerdings solltest Du darauf achten, die Wunden nicht zu durchnässen. Hier können spezielle Duschpflaster helfen.
Wichtig ist auf jeden Fall, dass Du die regelmäßigen Nachsorgeuntersuchungen einhältst, denn während diesen kontrolliert Dein Arzt ganz genau den Fortschritt der Wundheilung.

Mit welchen Risiken und Komplikationen geht eine Kapsulektomie einher?

Jede Operation kann mit Schmerzen einhergehen. Postoperative Schmerzen – also Schmerzen nach einem operativen Eingriff – können vor allem im Bereich der Arme auftreten. In den ersten 24 Stunden nach Deinem operativen Eingriff kann es zu Nachblutungen kommen. Geht diese nicht von selbst weg, kann Deine Brust deutlich anschwellen. In diesem Fall ist ein erneuter operativer Eingriff notwendig. Gelangt Blut in Dein Unterhautgewebe, so können Hämatome – also blaue Flecken – im behandelten Bereich auftreten. Durch frühzeitiges Kühlen kannst Du Schmerzen und das Auftreten von Hämatomen abmildern. Weitere Risiken, welche eine Operation mit sich bringen kann, sind Wundheilungsstörungen oder Sensibilitätsstörungen.

Kann ich mir nach einer Kapselfibrosen-OP wieder ein Implantat einsetzen lassen?

Nach der Entfernung des Implantats und der Kapsel kann Dir Dein Arzt ein neues Implantat einsetzen. Er kann sogar die Lage Deines Implantats ändern, falls Du dies möchtest. Für den Implantatwechsel musst Du nicht unbedingt einen neuen Termin vereinbaren. Dein Chirurg kann das neue Implantat sofort einsetzen, nachdem er das alte Implantat entfernt und die Kapselfibrose behandelt hat.

Wie kann ich der Entstehung einer Fibrose in meiner Brust vorbeugen?

Um einer Kapselfibrose nach Deiner Brustvergrößerung, Bruststraffung oder Brustrekonstruktion vorzubeugen, solltest Du Dir auf jeden Fall ein modernes und qualitativ hochwertiges Implantat einsetzen lassen. Dieses sollte Dein Chirurg unbedingt mit einem Maximum an Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen und mit der korrekten OP-Technik (Laser und Strom) durchführen, damit das Ergebnis viele Jahre schön und natürlich bleibt. Halte Dich bitte auch an die Anweisungen Deines Chirurgen, was die Vor- und Nachbereitung der OP angeht.

Wie viel kostet die Behandlung einer Kapselfibrose?

Die Kosten für eine Implantatentfernung sind variabel, liegen allerdings ungefähr bei 4.000€. Die Kosten eines Implantatwechsels belaufen sich auf Kosten von 5.000€ bis 7.000€. Den genauen Preis kann Dir Dein Chirurg nach einer eingehenden Untersuchung nennen, denn dieser wird an jede Patientin individuell angepasst.

Wie setzen sich die Kosten einer Behandlung zusammen?

Die Kosten setzen sich aus dem Gehalt Deines durchführenden Chirurgen und dem Personal, den Kosten für die Medikamente und den bei Deiner OP verwendeten Materialien zusammen. Auch die Anmietung des OP-Saals und das Vor- und Nachgespräch sind im Preis enthalten. Zudem ist in den Kosten ein eventueller stationärer Aufenthalt einberechnet.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Behandlung einer Kapselfibrose?

Entscheidest Du Dich dafür, neue Implantate einsetzen zu lassen, solltest Du zuvor klären, ob Du selbst für die Kosten aufkommen musst, oder ob Deine Krankenkasse diese gänzlich – oder zumindest zum Teil – übernimmt. In der Regel übernehmen die Krankenkassen die Kosten für die Behandlung nicht. Bei einer diagnostischen Kapselfibrose übernehmen die Krankenkassen meist nur die Kosten für die Implantatentfernung, nicht aber für den Implantatwechsel sowie den stationären Aufenthalt. Die Kosten für den Implantatwechsel aus ästhetischen Gründen musst Du selbst übernehmen.

Was bringt eine Folgekostenversicherung bei einer Kapselfibrose?

Bei einer Folgekostenversicherung handelt es sich um eine Zusatzversicherung, die bei jedem kosmetischen Eingriff zu empfehlen ist. Dank der modernen Medizin sind Risiken und Komplikationen, zu denen auch eine Kapselfibrose gehört, zwar relativ selten, aber durchaus möglich. Sollte es nach Deiner Brustvergrößerung zu Komplikationen kommen, deckt die Folgekostenversicherung alle anfallenden Behandlungskosten.

 
 

Nonsurgical treatment of capsular contracture: Review of clinical studies

Risk factors for developing capsular contracture in women after breast implant surgery A systematic review of the literature

Wong C H et al: Capsular contracture in subglandular breast augmentation with textured versus smooth breast implants: a systematic review. Plastic and Reconstructive Surgery 2006; 118(5): 1224-1236

Krams, M., et al.: Kurzlehrbuch Pathologie. Thieme, Stuttgart 2013

Bleese, N., Mommsen, U., Schumpelick, V.: Kurzlehrbuch Chirurgie. Thieme, Stuttgart 2010

Schmidt-Rhode P et al: Sicherheit von Silikon-Brustimplantaten. Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. – Leitlinien, Empfehlungen, Stellungnahmen. Stand August 2008