Ein Tag mit… Dr. Andrea Oßberger

In Linz haben wir Dr. Andrea Oßberger besucht und Ihr einige Fragen zu Ihrem Alltag gestellt.


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Medizinischer Experte

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Online-Redaktion


Zuletzt aktualisiert: 27. Februar, 2020

Vor ein paar Tagen haben wir uns mal wieder auf den Weg gemacht und haben eine Ärztin aus unserem Netzwerk besucht. Von Wien aus ging es diesmal in das schöne Linz wo wir Dr. Andrea Oßberger in ihrer Praxis besucht haben. Mit im Gepäck hatten wir natürlich wieder einige Fragen. Sie verrät euch unter anderem warum sie sich für die Plastische Chirurgie entschieden hat, ob es eine Alternative zum Medizinstudium gab und welches Erlebnis ihr besonders in Erinnerung geblieben ist.

Stellen Sie sich bitte kurz vor.

Mein Name ist Dr. Andrea Oßberger und ich bin Fachärztin für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie.

Warum sind Sie Ärztin geworden?

Ich habe schon relativ bald gewusst, dass ich Ärztin werden möchte. Das hatte mit einem Schlüsselerlebnis in meiner Jugend bei meinem damaligen Hausarzt zu tun. Bei dem durfte ich dann auch in den Ferien immer als Ferialpraktikantin reinschnuppern und von da an war es für mich schnell klar, dass mich die Medizin begeistert.

Das Fach Plastische Chirurgie hat sich dadurch herauskristallisiert, dass mich das Handwerkliche in Kombination mit der Ästhetik immer schon interessiert hat.

Gab es noch einen anderen Berufswunsch als Ärztin?

Wenn ich nicht Ärztin geworden wäre, dann wäre etwas Künstlerisches in Frage gekommen, ich hatte auch schon meine Mappe für die Aufnahmeprüfung vor Studienbeginn fertig. Ich habe mich aber dann im Endeffekt für die Medizin und den Kontakt mit Menschen entschieden.

Wie sieht ein typischer Tag bei Ihnen aus?

Mein Tag startet sehr früh, meist so gegen halb sechs. Dann heißt es die Familie für den Tag fertig machen. Die Hälfte der Woche, von Montag bis Mittwoch, arbeite ich im Krankenhaus und da fange ich um 7:00 Uhr an. Je nach Aufgabenbereich bin ich in der Ambulanz, im Laserzentrum oder im OP-Saal, tätig. Donnerstag und Freitag sind meine Ordinationstage, wo sich Beratung und Behandlung abwechseln.Nach getaner Arbeit verbringe ich meine Freizeit mit meiner Familie Dieser Spagat funktioniert nur deshalb so gut, weil ich ein tolles Netzwerk habe. Meine Eltern und mein Mann unterstützen mich wo es geht, sonst würde das nicht klappen.

Was machen Sie in Ihrer Freizeit zum Abschalten?

Ich glaube, es gibt nichts, was einen so erdet wie Kinder. Die leben im Hier und Jetzt und es bleibt einem eigentlich gar nichts anderes übrig, als auch da zu sein und ich geniesse dies Zeit mit Ihnen. Zur Entspannung lese ich auch sehr gerne und arbeite im Garten. Gemeinsam mit meiner Familie mache ich auch gerne Sport. Im Sommer gehen wir Wandern Radfahren und Schwimmen und im Winter gerne Schifahren und Eislaufen.

Gibt es ein Erlebnis, dass Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist bei Ihrer Arbeit?

Es gibt natürlich viele Erlebnisse über die man lange nachdenkt oder die einem besonders in Erinnerung bleiben. Aber ein Erlebnis, oder besser gesagt ein Patient ist mir wirklich sehr in Erinnerung geblieben. Wir mussten bei einem Patienten aufgrund eines bösartigen Tumors die Nase komplett amputieren. Diese wurde dann von mir wieder mit Rippenknorpel und Stirnlappen aufgebaut.das ist natürlich etwas, das nicht in einer Operation machbar ist. Es benötigt viele Eingriffe und da ich den Patienten wirklich von Anfang an begleitet habe, verbindet das natürlich auf eine besondere Weise.. Dieser Patient war wirklich unglaublich stark und hat meinen höchsten Respekt. Wie er mit der Situation umginghat mich sratk beeindruckt Das ist sicherlich ein Erlebnis, dass mir ewig in Erinnerung bleiben wird. Auch die Operation an sich war schon etwas, dass man nicht alle Tage erlebt. Teilrekonstruktionen führen wir natürlich öfter durch, aber eine komplette Nasenrekonstruktion ist schon etwas Besonderes.

Haben Sie Lieblingsoperationen oder –behandlungen, die Sie gerne durchführen?

„Liebling“ kann man eigentlich nicht sagen, denn die Vielfalt in der Plastischen Chirurgie ist das, was mir so gefällt. Ob von der Brustvergrößerung, -straffung bis hin zu einer Faltenbehandlung in der Ordination.. Im Vordergrund steht für mich die Zufriedenheit meiner Patienten. Wenn der Patient nach der OP oder der Behandlung zufrieden und glücklich ist, dann befriedigt mich das. Dabei ist es eigentliche egal, welche Operation oder Behandlung ich gemacht habe. Das kann eine junge Frau sein, die eine Brustvergrößerung hatte genauso wie der Aufbau einer Brust bei einer Brustkrebspatientin, deren beider Lebensqualität sich durch meine Arbeit verbessert hat.

Es ist kein Geheimnis mehr, dass die Invasivität der Eingriffe und Behandlungen immer weniger wird. Während meiner Zeit im Turnus, waren Facelifts definitiv noch häufiger als heute. Das hat vor allem damit zu tun, dass die Leute gewillt sind, früher mit minimal invasiven Behandlungen beginnen und somit größere chirurgische Eingriffe nicht oder sehr viel später gewünscht werden. Natürlich möchten die Patienten nicht mehr so viel Ausfallzeit in Kauf zu nehmen. Nach einer Operation ist man teilweise für Wochen eingeschränkt und durch minimal-invasive Eingriffe maximal wenige Tage. Zudem ist das Tabuthema „Plastische Chirurgie“ oder „etwas machen zu lassen“ zwar immer noch vorhanden, aber die Hemmschwelle ist schon stark gesunken.


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