Wie Du mit gesunder Ernährung die Wundheilung beschleunigen kannst

Wunden zu heilen, bedeutet für den Körper Arbeit. Du kannst ihn aber dabei unterstützen, indem Du auf eine gesunde Ernährung achtest – und zwar nicht nur während des Wundheilungsprozesses, sondern immer. Eine ausgewogene Ernährung versorgt Deinen Körper mit allen wichtigen Nährstoffen, die auch eine Wundheilung beschleunigen können. Was bei der Wundheilung genau passiert und welche Nährstoffe dafür wichtig sind, erfährst Du hier.


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Inhaltsverzeichnis

Wie Du mit gesunder Ernährung die Wundheilung beschleunigen kannst

Was passiert bei der Wundheilung?

Wenn Du Dich verletzt und dabei eine offene Stelle auf der Haut entsteht, ist der Körper sofort in Alarmbereitschaft. Mit verschiedenen Reparaturmechanismen rückt er der Wunde im wahrsten Sinne auf die Pelle und versucht diese so schnell wie möglich zu schließen. Das Immunsystem hat während dieser Heilungsphase die überaus wichtige Aufgabe, Deinen Körper vor Eindringlingen wie Keimen und Bakterien zu beschützen – denn: Eine offene Wunde bedeutet immer Infektionsgefahr!
 
Wenn keine Wundheilungsstörung vorliegt, heilt eine Wunde in der Regel innerhalb weniger Tage ohne Komplikationen und Rückstände ab. Dabei durchläuft die Wundheilung drei Phasen:

Das sind die drei Phasen der Wundheilung © malakoff-klinik.de
 
Maßgebend dafür, dass die Wunde gut abheilt: eine gesunde Ernährung. Welche Lebensmittel und Nährstoffe für eine schnelle Wundheilung ausschlaggebend sind, liest Du im Folgenden.

Welche Nährstoffe sind wichtig für die Wundheilung?

Dass Du bspw. eine Wunde nach einer OP kühlen solltest, erfährst Du in der Regel von deinem behandelnden Arzt. Dass bei einer Wunde, die Du Dir abseits einer OP zuziehst, insbesondere die Ernährung eine Rolle spielt, wissen hingegen die wenigsten. Nachfolgend findest Du eine Liste an Nährstoffen, die die Wundheilung beschleunigen können – und auch sonst wichtig für eine gesunde Lebensweise sind.
 

Proteine

Proteine gehören zu den bedeutendsten Bausteinen unserer Körperzellen und sind außerdem Hauptbestandteil von Enzymen und Hormonen sowie von Bindegewebsstrukturen in Haut, Knorpeln und Sehnen. In Bezug auf die Wundheilung sind Proteine wichtig, da sie den Sauerstofftransport zum abheilenden Wundgewebe fördern.
 
Proteinhaltige Lebensmittel sind bspw. Fleisch, Fisch, Milch- und Sojaprodukte, Eier und Hülsenfrüchte. Die empfohlene Tagesdosis an Proteinen liegt bei 1 g pro kg Körpergewicht.
 

Vitamine

Vitamine sind für Stoffwechsel und Immunsystem essenzielle Nährstoffe, die ausreichend in der Ernährung enthalten sein sollten. Wenn es konkret um die Wundheilung geht, sind vor allem diese drei Vitamine ganz zu Beginn zu nennen:
 

Vitamin A:

  • baut eine gesunde, narbenfreie Haut auf und ist an der Kollagensynthese beteiligt
  • ist in Leber, tierischen Fetten, Tomaten, Brokkoli, Eigelb etc. enthalten
  • Tagesbedarf: rund 1 mg

 

Vitamin C:

  • unterstützt die Abwehrkräfte und die Bildung von Kollagen
  • ist in Zitrusfrüchten, Paprika, Spinat, Tomaten etc. enthalten
  • Tagesbedarf: rund 100 mg

 

Vitamin E:

  • schützt den Körper vor freien Radikalen und kann entzündungshemmend wirken
  • ist in Ölen wie Sonnenblumen- oder Weizenkeimöl enthalten
  • Tagesbedarf: rund 15 mg

 

Eisen

Eisen ist wesentlich dafür verantwortlich, in den roten Blutkörperchen Sauerstoff zu binden und ihn anschließend überall in den Körper zu transportieren. Bei einer Wunde ist Eisen ebenso essenziell, da die entsprechende Verletzung an der Haut während des Heilungsprozesses Sauerstoff benötigt. Zusätzlich fördert Eisen die Kollagenvernetzung, was wichtig für den Aufbau von gesunder Haut ist.
 
Eisen ist in rotem Fleisch, Leber, Spinat, Tofu aber auch Hülsenfrüchten wie Linsen, Erbsen und Bohnen enthalten. Da der menschliche Körper Eisen aus tierischen Produkten wesentlich besser aufnehmen kann als aus pflanzlichen, lohnt sich insbesondere bei Eisenmangel der Konsum von tierischen Produkten. Die empfohlene Tagesdosis von Eisen liegt bei 10-15 mg.
 

Zink

Zink ist an zahlreichen Stoffwechselprozessen beteiligt und spielt auch im Immunsystem eine zentrale Rolle. Es ist aber auch für die Zellteilung relevant – etwas, das speziell beim Heilen und Verschließen einer Wunde von großer Bedeutung ist. Zink kann außerdem antibiotisch auf Bakterien wirken und so Entzündungen vorbeugen.
 
Zink verhält sich in der Aufnahme ähnlich wie Eisen: Pflanzliches Zink kann der Körper nur bedingt aufnehmen. Der Nährstoff ist u. a. in Austern, Leber, Soja und Kürbiskernen enthalten. Die empfohlene Tagesdosis beträgt rund 8-14 mg.
 

Omega-3-Fettsäuren

Omega-3-Fettsäuren regen die Durchblutung im Körper an und unterstützen das Immunsystem bei seiner wichtigen Arbeit. Insbesondere bei der Wundheilung sind ein intaktes Immunsystem und eine gute Durchblutung essenziell für den Heilungsprozess.
 
Omega-3-Fettsäuren sind vor allem in Fisch und Leinöl reichlich vorhanden. Um ausreichend dieser wichtigen Fettsäuren aufzunehmen, empfiehlt es sich, 1-3 Fischmahlzeiten pro Woche zu genießen.

Gesunde Ernährung: das A und O für die Wundheilung

Eine Wunde ist eine Baustelle für den Körper, bei der er Unterstützung braucht. Indem Du auf die regelmäßige Zufuhr von essenziellen Nährstoffen wie Proteinen, Vitaminen, Zink und Co. achtest, stellst Du Deinem Körper alles zur Verfügung, was er für die schnelle und narbenfreie Heilung der Wunde benötigt. Also: Hilf Deinem Körper mit der richtigen Ernährung, sich selbst zu heilen!