Lachgassedierung

Oftmals zögern viele Menschen einen Zahnarzttermin aus Angst lange hinaus. Um die jeweiligen Behandlungstermine rechtzeitig und schmerzfrei wahrnehmen zu können, eignet sich die Lachgassedierung aber besonders gut. Dabei handelt es sich um eine Narkose, bei der Du fast vollkommen bei Bewusstsein bleibst und dennoch kaum Schmerzen oder Angst verspürst. Diese kann nicht nur bei Erwachsenen, sondern genauso gut bei Kindern eingesetzt werden. Nachfolgend erfährst Du Genaueres über die Sedierung mit Lachgas.


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Lachgassedierung

Was versteht die Medizin unter einer Sedierung mit Lachgas?

Bei einer Sedierung im Allgemeinen wird die Funktion des zentralen Nervensystems mit Beruhigungsmitteln gedämpft. In einigen Fällen verabreicht der Arzt zusätzlich ein Schmerzmittel. Lachgas wird in der Medizin oft als Distickstoffmonoxid (N2O) bezeichnet und ist ein Gas, welches vorwiegend in der Zahnmedizin zum Einsatz kommt. Da das Gas schwer löslich ist, tritt die Wirkung schnell ein und die Erholungsphase im Anschluss ist kurz. N2O wird vor allem zur Schmerzlinderung und Angstlösung eingesetzt. So gilt diese Methode in der Medizin als eine extrem sichere, um angstfrei behandelt zu werden.
 

Was ist Lachgas und was sind seine Anwendungsbereiche?

Die Lachgassedierung ist eine altbewährte Betäubungsmethode, die vorwiegend in der Zahnbehandlung eingesetzt wird. In seltenen Fällen kommt die Sedierung ebenso in der Intensivmedizin zum Einsatz. Es löst einerseits mögliche Ängste und andererseits dämpft es den Würgereiz. Das Gas an sich ist farb- und geruchslos und hat einen leicht süßlichen Geschmack. Bei der Betäubung kommt jedoch nicht reines Distickstoffmonoxid zur Anwendung, sondern eine Mischung aus Sauerstoff und Lachgas. Diese Sedierung wirkt in erster Linie entspannend und schmerzstillend.
 
Zwar kann Lachgas ebenfalls in kurzen Operationen außerhalb der Zahnmedizin Verwendung finden, allerdings geschieht dies in der Praxis eher selten, da es mittlerweile andere narkotisierende Mittel gibt, welche sich für plastische oder rekonstruktive Eingriffe besser eignen.

Wer ist für eine Sedierung mit Lachgas geeignet?

Lachgas ist nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Kinder geeignet. Die Lachgassedierung wird vorwiegend bei jungen Patienten, ab etwa vier Jahren, eingesetzt. Grundsätzlich gibt es hierfür keine Altersbeschränkung, sofern keine Erkrankung vorliegt, die sich auf das gesamte Organsystem auswirkt.

Wann kommt eine Sedierung mit Lachgas nicht zum Einsatz?

Liegt beispielsweise eine chronische Lungenerkrankung oder eine Schädigung der Lunge, wie beispielsweise durch Rauchen, vor, so darf die Lachgassedierung häufig nicht zum Einsatz kommen. Auch bei psychischen Störungen oder psychiatrische Erkrankungen ist die dentale Sedierung nicht immer möglich. Darüber hinaus verwenden Ärzte diese Betäubungsmethode bei einer Mittelohrentzündung oder Schnupfen nicht, da sich hierbei das Gas in luftgefüllten Hohlräumen sammeln und somit gefährlich werden könnte. Ebenso ist der Einsatz von Lachgas bei einer Schwangerschaft nicht erlaubt, da dies dem ungeborenen Kind schaden könnte.
 
Liegt ein starker Vitamin-B12-Mangel vor, darf das Lachgas auch hier nicht zum Einsatz kommen. Der Grund ist, dass Distickstoffmonoxid die Aktivität der entsprechenden Enzyme reduziert und somit weitere Erkrankungen verursachen könnte.

Wie verläuft eine Lachgassedierung?

Lachgas wird mit einem hohen Anteil an Sauerstoff in einem Lachgasgerät vermischt und über eine kleine Nasenmaske inhaliert, wobei der Zahnarzt in der Regel mit reinem Sauerstoff beginnt, dann schrittweise Lachgas hinzufügt und so die Zufuhr langsam steigert, bis sich ein angenehmes und entspanntes Gefühl bei Dir einstellt. Während des gesamten Sedierungsprozesses überprüft der Arzt ständig Deinen Puls und die Sauerstoff-Sättigung in Deinem Blut.
 

 
Nach der Sedierung mit Lachgas führt Dir der Arzt noch mehrere Minuten vollkommen reinen Sauerstoff zu, damit Deine Lunge das restliche Lachgas wieder abatmen kann. So bist Du in der Regel bereits nach etwa 15 Minuten wieder verkehrstüchtig und arbeitsfähig. Allerdings ist es ratsam, trotzdem nicht am selben Tag Auto zu fahren, sondern sich lieber von einer Begleitperson abholen zu lassen oder ein Taxi zu nehmen.

Wie wirkt die Lachgassedierung auf den Patienten?

Im Regelfall entfaltet das Lachgas seine therapeutische Wirkung im Zentralnervensystem. Üblicherweise kommen Konzentrationen von 30-50% zum Einsatz, die zu der Betäubung führen. Dadurch ruft die Sedierung einen Zustand hervor, der von psychischer Entkopplung und tiefster Entspannung gekennzeichnet ist. Wobei bei der zahnärztlichen Sedierung eine Entkrampfung und Angstlösung im Vordergrund stehen. Überdies wird Deine Schmerzwahrnehmung erheblich reduziert, obwohl Du währenddessen vollkommen kommunikations- und aufnahmefähig bist.

Wie sicher ist die Lachgassedierung?

Grundsätzlich ist eine Lachgassedierung eine besonders sichere Form zur Betäubung, die weltweit zum Einsatz kommt. Sie ist ungiftig und hat nur geringe Nebenwirkungen. Bei einer Sedierung gelangen etwa 0,04% in den Stoffwechsel des Körpers und der übrige Rest wird gänzlich über die Lungen abgeatmet. Dadurch verfliegt die Wirkung des Lachgases innerhalb von wenigen Minuten. Während der Sedierungsphase selbst, überwacht der Arzt Deinen Puls und die Sauerstoff-Sättigung des Blutes, was das Betäubungsverfahren noch sicherer macht. Somit kommt es auch nicht zu einer Überdosierung, denn die Zufuhr des Lachgases erfolgt prozentual und der Zahnarzt stimmt dieses ganz genau auf Deine Bedürfnisse ab. Da Du während der Behandlung vollkommen bei Bewusstsein bist, kannst Du Dich natürlich jederzeit bemerkbar machen, falls Du Dich unwohl fühlst.

Welche Nebenwirkungen kann eine Lachgassedierung haben?

Obwohl es sich bei der Sedierung mit Lachgas um eine eher schwache Narkose handelt, kann es vorkommen, dass Du auch noch einige Stunden danach eine leichte Benommenheit verspürst. Fahre deswegen lieber nicht selbst mit dem Auto, sondern lasse Dich abholen oder nimm ein Taxi. Zudem kann es vorkommen, dass Du die nächsten Tage mit Übelkeit oder Kopfschmerzen zu kämpfen hast. Auch wenn eine Überdosierung so gut wie nie vorkommt, besteht dennoch die Gefahr. In diesem Fall können Sprachstörungen, neurologische Störungen und Lähmungen auftreten.

Welche Vorteile hat eine Lachgassedierung?

Die Lachgassedierung reduziert einerseits das Schmerzempfinden und verringert andererseits noch zusätzlich Ängste. Außerdem führt diese Betäubungsmethode zu einer Entspannung während der zahnärztlichen Behandlung. Der Arzt kann die Zufuhr des Gases ebenso individuell abstimmen und auch nach Bedarf steuern. Eine Sedierung mittels Lachgas hat zudem den Vorteil, dass die Betroffenen in der Regel schon wenige Minuten nach dieser Behandlung wieder fit sind.

Muss ich bei einer Lachgassedierung wirklich lachen?

Das Lachgas stimuliert unter anderem das Zwerchfell und löst somit zu Beginn euphorische Gefühle aus, die jedoch schon nach wenigen Minuten vergehen. Hierbei kann es also sehr wohl dazu kommen, dass Du lachen musst oder etwas sehr amüsant findest.
 

Was ist der Unterschied zwischen einer Lachgassedierung und einer Vollnarkose?

Eine Sedierung mit Lachgas unterscheidet sich im Vergleich zur Vollnarkose darin, dass Du während der Behandlung mit Lachgas ansprechbar und wach bleibst. Das heißt, Du kannst mit Deinem Zahnarzt fast normal kommunizieren. Außerdem bist Du in der Regel nur wenige Minuten nach der Behandlung wieder fit. Des Weiteren ist diese Betäubung, verglichen mit anderen Methoden, erheblich preisgünstiger.

Wie viel kostet eine Sedierung mit Lachgas?

Der Preis dieser Betäubungsmethode hängt in erster Linie von der Dauer der Sedierung ab, deswegen sind absolute Preisangaben nicht direkt möglich. Das heißt, die Kosten werden vom Arzt immer individuell berechnet. Durchschnittlich kosten 30 Minuten aber meistens zwischen 50 und 100 EUR.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für eine Lachgassedierung?

Nein, im Grunde werden die Kosten der Lachgassedierung nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Ebenso müssen bei Kindern in der Regel die Erziehungsberechtigten für die Kosten der Betäubung aufkommen.