Intimgesundheit – richtige Pflege im Intimbereich

Sich im Intimbereich rund um gepflegt zu fühlen, ist nicht nur wichtig für das Wohlbefinden. Die passende Pflege ist auch essenziell für die Intimgesundheit. Doch wer blickt in dem Dschungel aus Produkten und Empfehlungen noch durch? Deshalb gibt es hier einen Überblick für eine nachhaltige Intimgesundheit.


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Zuletzt aktualisiert: 19. Oktober, 2022



Wichtige Punkte zusammengefasst

Das Wichtigste zusammengefasst

Bei jeder Dusche reinigen Sie automatisch auch die Intimzone. Manche Frauen nutzen dafür das normale Duschgel, andere spezielle Gels oder Lotions. In jedem Fall gilt: Übertreiben sollten Sie es nicht, denn zu viel Reinigung schadet der Intimgesundheit.


Der Intimbereich hat von Natur aus ein saures Milieu mit einem durchschnittlichen pH-Wert zwischen 3,8 und 4,4. Diesen niedrigen Wert verdankt der Bereich vor allem den Lactobazillen, die wesentlich zur Intimgesundheit beitragen.


Der Gang zur Toilette kann Infektionen verhindern – oder fördern. Essenziell für die Intimgesundheit ist hier die richtige Wischtechnik: Wer von hinten nach vorn wischt, verschleppt dabei automatisch Keime, die den Darm besiedeln.


Auch die falsche Kleidung kann sich negativ auf die Intimgesundheit auswirken. Vor allem undurchlässige, dicht gewebte Kunstfasern schaffen im Intimbereich ein feuchtes, warmes Klima. Und das ist ideal für unerwünschte Keime.

Wie pflegen Sie den Intimbereich richtig?

Bei jeder Dusche reinigen Sie automatisch auch die Intimzone. Manche Frauen nutzen dafür das normale Duschgel, andere spezielle Gels oder Lotions. In jedem Fall gilt: Übertreiben sollten Sie es nicht, denn zu viel Reinigung schadet der Intimgesundheit.
 
Wer zu viel schäumt, rubbelt und wäscht, beeinträchtigt die Scheidenflora. Die mögliche Folge: ein gestörter Intimbereich. Hier haben es Keime wie Pilze oder schädliche Bakterien deutlich leichter, sich einzunisten.
 
Um Schäden zu vermeiden, ist bei der Intimhygiene also weniger mehr. Prinzipiell reicht auch klares Wasser, um diesen Bereich zu reinigen. So erhalten Sie das empfindliche Gleichgewicht dieser Zone und damit die Intimgesundheit.

Der Körper schützt sich selbst

Der Intimbereich hat von Natur aus ein saures Milieu mit einem durchschnittlichen pH-Wert zwischen 3,8 und 4,4. Diesen niedrigen Wert verdankt der Bereich vor allem den Lactobazillen, die wesentlich zur Intimgesundheit beitragen.

Durch das saure Milieu haben es schädliche Bakterien und Pilze schwerer, sich anzusiedeln. Sie finden hier keinen guten Lebensraum. Allerdings haben die meisten Reinigungskosmetika einen deutlich höheren pH-Wert. Wer sie also häufig und intensiv beim Waschen verwendet, stört damit die natürliche Umgebung und es kommt zu Veränderungen im Intimbereich. Der ist nun für schädliche Keime deutlich wirtlicher als vorher und die Gefahr von Infektionen steigt.
 
Maßnahmen zum Erhalt der Intimgesundheit zielen also vor allem darauf ab, den natürlichen pH-Wert zu erhalten und auch sonst ein für schädliche Mikroorganismen unfreundliches Klima zu schaffen.

Intimgesundheit beim Toilettengang fördern

Der Gang zur Toilette kann Infektionen verhindern – oder fördern. Essenziell für die Intimgesundheit ist hier die richtige Wischtechnik: Wer von hinten nach vorn wischt, verschleppt dabei automatisch Keime, die den Darm besiedeln. Während die im Darm völlig unproblematisch sind, können sie vor allem in einem gestörten Intimbereich unangenehme Infektionen auslösen.
 
Förderlicher für die Intimgesundheit ist es also, immer von vorn nach hinten zu wischen. So wird das Klopapier nicht zum Vehikel für Bakterien und Pilze. Das macht lästige Infektionen unwahrscheinlicher.
Ähnliches gilt übrigens auch für den Waschlappen: Am besten sollten Sie für den Intimbereich einen anderen verwenden als für den Po. So lässt sich eine Verschleppung krankmachender Keime am zuverlässigsten verhindern.

Richtig kleiden für die Intimgesundheit

Auch die falsche Kleidung kann sich negativ auf die Intimgesundheit auswirken. Vor allem undurchlässige, dicht gewebte Kunstfasern schaffen im Intimbereich ein feuchtes, warmes Klima. Und das ist ideal für unerwünschte Keime.
Besser für die Intimgesundheit ist eine luftige, atmungsaktive Unterwäsche aus Naturfasern wie Baumwolle. Auch obendrüber sollten Sie eher auf lockere Kleidung setzen: Verzichten Sie vor allem, wenn Sie ohnehin zu Infektionen neigen, auf sehr körpernahe Kleidung wie superenge Jeans oder Leggings verzichten.
 
Außerdem ein Tabu sind String-Tangas. Sie bilden quasi die Autobahn für Bakterien und Pilze. Über den String können die Keime die kurze Strecke vom Anus bis zur Scheide problemlos überwinden. So kommen die Darmkeime ruckzuck im Intimbereich an.
 
Beim Waschen der Unterwäsche herrscht allerdings öfter einmal Verwirrung: Reichen 30 Grad? Oder müssen es 60 Grad sein? Für die normale Unterwäsche genügt das 30-Grad-Programm völlig. Die Keime werden dabei einfach ausgespült. Nur wenn die Wäsche mit Stuhl oder Blut verschmutzt ist, sollten Sie sie im Sinne der Intimgesundheit bei 60 Grad waschen.

Was ist noch wichtig für die Intimgesundheit?

Wer seinen Intimbereich enthaart, sollte die Methode gut abwägen. Während Rasieren, Sugaring und Waxing völlig unproblematisch sind, können Enthaarungscremes der Intimgesundheit schaden, indem sie die empfindliche Haut dieser Zone unnötig reizen.
 
Auf jeden Fall verzichten sollten Frauen auf eine Vaginalspülung. Auch wenn so manche denkt, das sei besonders hygienisch – eine solche Spülung ist das Gegenteil. Sie führt eher zu einem gestörten Intimbereich und erhöht das Risiko für Infektionen.
 
Das gilt übrigens auch nach dem Sex. Dabei findet immer ein Austausch von Keimen statt. Um eine Infektion vor allem bei einem neuen Partner zu verhindern, sind ein saurer pH-Wert und eine intakte Scheidenflora besonders wichtig. Beide würden durch eine Spülung nachhaltig gestört. Förderlicher für die Intimgesundheit ist hier eher der Toilettengang direkt nach dem Verkehr.


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Über den Autor: Dr. med. Benjamin Gehl

Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie


Als Facharzt für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie liegt die Leidenschaft von Dr. Gehl schon immer im Bereich der medizinischen Contentproduktion.

Aufgrund seiner Ausbildung, einer langjährigen Einsatzzeit in der rekonstruktiven und plastischen Chirurgie, sowie zahlreichen Auslandseinsätzen in Indien, Afrika und Amerika weiß er, welche Techniken und Behandlungen für medizinische Indikationen international Anwendung finden und State of the art sind.

Weiterhin beschäftigt er sich täglich mit neuen Trends und Techniken in der operativen und nicht-operativen Chirurgie. Fortbildungen sowie Studien zählen genauso zu seiner Leidenschaft wie die Veröffentlichung wissenschaftlicher Arbeiten zu den neuesten fachspezifischen Themen.

Bitte beachte, dass sämtliche zur Verfügung gestellten Inhalte zu den einzelnen Behandlungen, Abläufen, Preisen etc. generelle Informationen sind und je nach Ärzt*in und individuellem Fall und Ausgangslage variieren können.

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Bei jeder Dusche reinigen Sie automatisch auch die Intimzone. Manche Frauen nutzen dafür das normale Duschgel, andere spezielle Gels oder Lotions. In jedem Fall gilt: Übertreiben sollten Sie es nicht, denn zu viel Reinigung schadet der Intimgesundheit.


Der Intimbereich hat von Natur aus ein saures Milieu mit einem durchschnittlichen pH-Wert zwischen 3,8 und 4,4. Diesen niedrigen Wert verdankt der Bereich vor allem den Lactobazillen, die wesentlich zur Intimgesundheit beitragen.


Der Gang zur Toilette kann Infektionen verhindern – oder fördern. Essenziell für die Intimgesundheit ist hier die richtige Wischtechnik: Wer von hinten nach vorn wischt, verschleppt dabei automatisch Keime, die den Darm besiedeln.


Auch die falsche Kleidung kann sich negativ auf die Intimgesundheit auswirken. Vor allem undurchlässige, dicht gewebte Kunstfasern schaffen im Intimbereich ein feuchtes, warmes Klima. Und das ist ideal für unerwünschte Keime.

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