Hörsturz

Du hörst auf einem Ohr plötzlich nicht mehr richtig oder hast das Gefühl „Watte im Ohr“ zu haben? Du kannst den Hörverlust keiner erklärlichen Ursache zuordnen und verspürst möglicherweise auch ein Schwindelgefühl oder Dich plagen Ohrgeräusche? Dann hast Du womöglich einen Hörsturz. Der Hörverlust kann zwischen minimaler Hörverschlechterung bis hin zur kompletten Gehörlosigkeit variieren und das ganze Frequenzspektrum betreffen oder nur auf bestimmte Tonhöhen beschränkt sein. In der Regel treten die Beschwerden einseitig auf und sind durch eine Funktionsstörung im Innenohr bedingt. Die Symptomatik wird in 85 Prozent der Fälle von einem Ohrensausen, dem sogenannten Tinnitus, begleitet. Auch ein ausgeprägter Schwindel oder ein Druckgefühl im betroffenen Ohr sind typische Begleitsymptome. Ein Lärmschaden äußert sich meistens ähnlich einem Hörsturz, ist aber nicht mit diesem gleichzusetzen. Obwohl es bei rund 50 Prozent aller Betroffenen in den ersten Wochen nach Symptombeginn zu einer spontanen Genesung kommt, solltest Du bei unerwartet, stark ausgeprägtem Hörverlust möglichst schnell einen Arzt konsultieren, um das Risiko möglicher Folgeschäden zu minimieren.


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Medizinischer Experte

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Cand. med.

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Hörsturz


ICD-10-GM-2020 H91.2

Was versteht die Medizin unter einem Hörsturz?

Wie es letztendlich zu einem Hörsturz kommt, ist bislang unklar, jedoch wird er oft mit starken psychischen Belastungssituationen assoziiert. Eine Durchblutungsstörung der Gehörschnecke, eine Fehlfunktion der Hörzellen und ein Entzündungsprozess des Innenohrs werden ursächlich diskutiert. Hierbei spielen mehrere Faktoren eine Rolle.

Beispielsweise führen akustische Traumata und Durchblutungsstörungen im Innenohr zu einer Mangelversorgung der Sinneszellen und schlimmstenfalls zum Hörverlust. Die Durchblutungsstörung kann durch Schwellungen und Verletzungen von Sinneszellen der Gehörschnecke oder durch Störungen im Blutfluss bedingt sein.

Infolge der Schädigung im Innenohr kommt es zu einem Untergang der Verbindung zwischen innerer Haarzelle und Neuron, der informationsübertragenden Nervenzelle. Dadurch kann der akustische Reiz im Innenohr nicht in ein neuronales Signal umgewandelt werden, was mit einer Hörminderung einhergeht.

Die Anzahl und Lage der betroffenen Haarzellen entscheidet über das Ausmaß und die Frequenz des Hörsturzes. Die Hörminderung ist in der Regel reversibel, vor allem wenn der schädigende Mechanismus durch eine regionale Minderdurchblutung bedingt ist und diese therapeutisch beseitigt wird.

Wie häufig ist ein Hörsturz und wer ist besonders davon betroffen?

Pro Jahr erleiden rund 15.000 Menschen einen Hörsturz. Die Tendenz ist steigend. Männer und Frauen sind in gleichem Ausmaß betroffen. Meist tritt der Hörsturz um das 50. Lebensjahr auf, im Kindesalter ist das Vorkommen eine Seltenheit. In den Monaten März und Oktober kommt es zu einem jahreszeitlichen Erkrankungsgipfel beobachtet werden.

Welche Formen von Hörsturz gibt es?

Die Hörminderung kann individuell variieren und hängt in erster Linie von der Art des Hörsturzes ab. Anhand des betroffenen Frequenzbereichs und dem Schweregrad des Beschwerdebildes unterscheidet man Tiefton-, Hochton- und Mittelton-Innenohrschwerhörigkeit. Auch Taubheit oder an Taubheit grenzender Hörverlust macht eine Untergruppe aus.

Bei einem Tiefton-Hörsturz werden vor allem tiefe Töne schlecht wahrgenommen. Umso tiefer der Ton, desto schlechter kann das Ohr diesen erfassen. Die Hörminderung ist in diesem Zusammenhang mutmaßlich auf eine krankhafte Zunahme von Innenohr-Flüssigkeit, der sogenannten Endolymphe, zurückzuführen.

Ein Hochton-Hörsturz macht sich vor allem in sehr hohen Tonlagen bemerkbar. In diesem Fall werden die Beschwerden wahrscheinlich durch eine Fehlfunktion der Haarzellen im Ohr ausgelöst.

Beim Mittelfrequenz-Hörsturz hörst Du sowohl hohe als auch tiefe Töne, nur mittlere Tonfrequenzen bereiten Probleme. Hier werden ursächlich Durchblutungsstörungen und ein Sauerstoffmangel im Bereich des Innenohrs diskutiert. Taubheit stellt die schwerwiegendste Hörsturz-Form dar, verantwortlich hierfür kann ein Gefäßverschluss im Innenohr sein.

Was sind die Symptome von einem Hörsturz?

Grundsätzlich kommt es bei einem Hörsturz innerhalb von 24 Stunden zu den typischen Symptomen: Hörminderung bis hin zur Taubheit. Betroffene berichten von einem „wattigen“ und betäubenden Gefühl im Ohr. Auch eine starke Empfindlichkeit gegenüber Lärm oder ein ausgeprägtes Schwindelgefühl, sind charakteristische Merkmale, die gelegentlich auftreten.

Ein Ohrensausen, der sogenannte Tinnitus, kann einen Hörsturz vorankündigen oder zusätzlich während des Beschwerdezeitraums begleiten. Hast Du Ohrenschmerzen? Wenn ja, leidest Du womöglich an einer Ohrenentzündung, ein Hörsturz tut in der Regel nicht weh. Es kann aber sein, dass Du ein Druckgefühl im Ohr verspürst.

Welche Ursachen hat ein Hörsturz?

Wie es zu einem Hörsturz kommt, ist bis heute unklar. Es liegt aber die Vermutung nahe, dass es aufgrund von Durchblutungsstörungen im Innenohr zu einem Verlust des Hörvermögens kommt. Auslöser dafür können starker psychischer Stress, Ohrenentzündungen, akustische Schäden, Virusinfektionen, Nervendefekte, Herz-Kreislauferkrankungen und Durchblutungsstörungen, sowie Halswirbelsäulenverletzungen nach beispielsweise einem Schleudertrauma sein.

Auch Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes oder ein hoher Cholesterinspiegel können auslösend wirken. Da Halswirbelsäule und Ohren anatomisch miteinander verbunden sind, können auch Verspannungen der Nackenmuskulatur mögliche Ursache für einen Hörsturz sein.

Welche Risikofaktoren begünstigen einen Hörsturz?

Chronischer Stress, Bewegungsmangel, übermäßiger Alkoholkonsum und Rauchen haben einen negativen Einfluss auf das Krankheitsgeschehen und können das Risiko für das Auftreten eines Hörsturzes erhöhen oder bereits bestehende Beschwerden verstärken. Bluthochdruck, sehr hohe Blutfettwerte und Diabetes begünstigen ebenfalls einen Hörverlust.

Wie lange dauert ein Hörsturz?

Der Verlauf eines Hörsturzes ist sehr individuell und kann nur schwer prognostiziert werden. In ausgesprochen vielen Fällen ist eine spontane Heilung innerhalb der ersten Wochen beobachtbar.

Wann sollte ich mit einem Hörsturz zum Arzt gehen?

Obwohl es bei rund 50 Prozent aller Betroffenen in den ersten Wochen nach Symptombeginn zu einer spontanen Genesung kommt, solltest Du bei unerwartet, stark ausgeprägtem Hörverlust möglichst schnell einen Arzt konsultieren, um das Risiko möglicher Folgeschäden zu minimieren. Ein zeitgerechter Therapiestart erhöht die Chance auf eine vollkommene Genesung.

Wie diagnostiziert der Arzt einen Hörsturz?

Dein Arzt kann nur Mutmaßungen mittels Ausschlussdiagnose stellen. Hier muss der Arzt zusätzlich an andere Ursachen, die mit einer akuten Innenohrschwerhörigkeit einhergehen, denken. Zu diesen Ursachen zählen beispielsweise die Verlegung des Gehörgangs durch Ohrenschmalz oder die Einnahme bestimmter Arzneimittel.

Auch virale Infektionen, ein hoher Blutdruck, eine Mittelohrentzündung oder gar eine Hirnhautentzündung können sich mit ähnlichen Symptomen bemerkbar machen. Bei neurologischen Begleitsymptomen muss unverzüglich eine Klinikeinweisung erfolgen!

Wie behandelt der Arzt einen Hörsturz?

Besteht nach Vorstellung bei Deinem HNO-Arzt der Verdacht auf einen Hörsturz, richtet sich die Therapie in erster Linie nach der auftretenden Hörsturzform und Deinem Beschwerdebild. Auch wenn die Wirksamkeit der bei Hörsturz eingesetzten Therapien bislang nicht belegt ist, solltest Du so schnell wie möglich behandelt werden, um die Durchblutung des Innenohres zu verbessern und das Risiko auf Spätfolgen zu minimieren.

Auch wenn von keiner Heilung ausgegangen werden kann, zeigen die verschiedenen medizinisch angewendeten Therapieverfahren einen positiven Einfluss auf die Erholung des Gehörs. Nicht zwingend jeder Hörsturz muss behandelt werden: Diagnostiziert Dein Arzt nur einen geringgradigen Hörverlust ohne eine Beeinträchtigung im alltäglichen Leben, so können, nach genauer Aufklärung, zunächst einige Tage mit Aussicht auf eine spontane Heilung abgewartet werden.

Leidest Du aber an einem ausgeprägten Hörverlust, hast bereits vorgeschädigte Ohren oder bemerkst zusätzlich neurologische Auffälligkeiten, sollte eine unmittelbare Behandlung eingeleitet werden.

Primär wird beim akuten Hörsturz ein hoch dosiertes Glukokortikoid, ein sogenanntes Kortison wie beispielsweise Prednisolon, über mehrere Tage empfohlen. Die Darreichungsform kann entweder als Infusion oder Tablette erfolgen. Hierbei spricht man von einer systemischen Therapie, weil das Medikament im ganzen Körper wirksam wird.

Wenn die Kortison-Therapie auf systemischen Weg nicht ausreichend hilft, kann Dein Arzt das Kortison auch direkt ins Ohr spritzen, hier spricht man von einer intratympanalen Injektion. Das Medikament entfaltet so seine Wirkung nur lokal-begrenzt und Kortison-Nebenwirkungen, die den ganzen Körper betreffen würden, können umgangen werden. Die Wirksamkeit von Kortison bei Hörsturz hängt von der entzündungshemmenden und das Immunsystem unterdrückenden Wirkung ab.

Auch die abschwellende Eigenschaft von Glukokortikoiden könnten von Bedeutung sein. Medikamente, die die Durchblutung des Innenohrs verbessern sollen, sogenannte Rheologika, werden aufgrund der massiven Nebenwirkungen im Verhältnis zu dem nur geringen Nutzen heute nicht mehr angewendet. Der Therapieversuch mit hyperbarem Sauerstoff zeigte ebenfalls keine signifikanten Vorteile gegenüber der Glukokortikosteroid-Therapie und wird deshalb nur als Reservetherapie angewendet.

Wie helfen Hörgeräte bei einem Hörsturz?

Solltest Du nach dem Hörsturz an einem dauerhaft reduzierten Hörvermögen leiden, dann kann ein Hörgerät Abhilfe schaffen, um Sprache und Klänge wieder optimal zu hören. Hörgeräte gibt es in allen Preisklassen: Vom Basic-Gerät bis hin zum programmierbaren Hörsystem, welches Du mit dem Smartphone verbinden kannst. Es gibt für jeden eine maßgeschneiderte Hörgerät-Lösung.

Die Nutzung eines Hörgerätes ist nicht nur sinnvoll, um wieder besser zu hören, sondern auch immens wichtig, um das Gehör weiterhin in Form zu halten, damit das Gehirn nicht verlernt, Geräusche richtig zu deuten und zuzuordnen.

Was kann ich selbst bei einem Hörsturz tun?

Nicht bei jedem Hörsturz handelt es sich zwangsläufig um einen Notfall, dennoch solltest Du so bald wie möglich einen HNO-Arzt aufsuchen, um Dir eine fachkundige Meinung einzuholen. Zumal können hinter einem Hörsturz viele Ursachen stecken und diese muss Dein Arzt mitunter zeitnah therapieren.

Demnach gilt: Umso schneller die richtige Behandlung eingeleitet wird, desto größer sind die Chancen auf Genesung und eine Verbesserung der Hörfähigkeit. Bei frühzeitiger Therapie kann das Hörvermögen mit großer Wahrscheinlichkeit wieder vollständig hergestellt werden. Da oft Blockaden und Verengungen der Gefäße im Innenohr ausschlaggebend für die Hörsturz-Symptome sind, kannst Du therapiebegleitend auch einiges selbst tun, um die Durchblutung des Ohrs zu verbessern.

Mit beruhigenden Tees, Yoga oder gezielten Atemübungen kannst Du Stress lindern und die Heilung unterstützen. Ruhe und Entspannung können Dir helfen, den Selbstheilungsprozess Deines Körpers zu fördern. Ginkgo-Präparate, auf pflanzlicher Basis, finden oft in der traditionellen chinesischen Medizin Anwendung und können Beschwerden bei Tinnitus oder Hörsturz lindern, indem sie die Durchblutung und damit die Sauerstoffversorgung im Innenohr und Gehirn verbessern.

Auch Vitamin-C-Infusionen können zur Linderung beitragen. Wichtige Aspekte im Rahmen einer Hörsturz-Therapie sind die Minimierung von Stress und eine Kreislaufstabilisierung. Entspannung und Ruhe sollten jetzt zu Priorität in Deinem Leben gemacht werden! Ergänzend zur schulmedizinischen Therapie kannst Du begleitend auch auf Akupunktur oder Heilmassagen setzen. In erster Linie kannst Du alles machen, was Dir hilft, Dein Stresspensum zu minimieren und Deinen Körper bei der Genesung zu unterstützen.

Bedauerlicherweise nutzen viele umstrittene Geschäftemacher die Unsicherheiten rund um die Hörsturz-Therapie aus und versuchen teure, jedoch wirkungslose Ideen zu vermarkten. Skeptisch solltest Du vor allem dann sein, wenn Dir Erfolge versprochen werden oder der Hörsturz-Auslöser anscheinend bekannt ist. Im Zweifelsfall lasse Dich bei Deinem behandelnden Arzt rückversichern, was er von der beworbenen Therapieoption hält, auch um mögliche Wechselwirkungen zu vermeiden.

Welche Folgen hat ein Hörsturz für Betroffene?

Bei etwa 50 Prozent aller Betroffenen verschwinden die Beschwerden tatsächlich innerhalb von 24 Stunden. Eine Hörsturz-Diagnose hinterlässt oft Unzufriedenheit und Frust, weil kein eindeutiger Auslöser für das schlechte Hörvermögen gegeben werden kann. Primär ist ein Hörsturz nicht von Dauer und auch nach Abheilung nicht schmerzhaft.

Leidest Du rückwirkend an Ohrenschmerzen, steckt meist eine andere Ursache oder Erkrankung hinter dem Symptom und muss von Deinem HNO-Arzt abgeklärt werden.

Schwimmen, Tauchen, Fliegen – wie verhältst Du Dich nach einem Hörsturz richtig?

In erster Linie kann Dein Arzt am besten abschätzen, welche Dinge und Aktivitäten Du in der Zeit während eines Hörsturzes und danach vermeiden solltest. Es kann sein, dass Du beim Fliegen, abhängig von der Flughöhe, ein unangenehmes Druckgefühl im Ohr verspürst. Auch beim Tauchen oder bei extremer Sportbelastung kann Dich dieses Gefühl begleiten.

Situationen wie diese stellen eine Herausforderung für unsere Ohren dar, daher ist es ratsam, diese Dinge während einem Hörsturz zu unterlassen und nach Abheilung genau auf Deinen Körper und dessen Signale zu hören. Wenn möglich solltest Du bei nicht vollständiger Genesung jegliche Anstrengung weitgehend meiden und Deine Ohren auch so gut es geht vor starker Lärmeinwirkung schützen.

Ob eine Krankschreibung in Deinem Fall notwendig ist, kann nur Dein behandelnder Arzt bewerten. Abhängig von der Schwere und dem Verlauf des Hörsturzes kann der Zeitraum Deiner Krankschreibung ein bis zwei Wochen oder auch in schweren Fällen länger betragen.

Wie ist die Prognose bei einem Hörsturz?

Bei leichtgradigen Hörverlusten beziehungsweise bei Schwerhörigkeit, die ausschließlich den Tiefton- und Mittelfrequenzbereich betrifft, ist in 70 bis 90 Prozent, auch bezüglich Ohrensausen und Schwindel, mit einer vollständigen Erholung zu rechnen. Umso hochgradiger der Hörverlust, desto ungünstiger die Prognose. Ist der Hochtonbereich betroffen, grenzt die Schwerhörigkeit bereits an Taubheit oder kommt es zusätzlich zu deutlichen Gleichgewichtsstörungen, musst Du mit schlechteren Heilungschancen rechnen.

Sollte nach einem Jahr keine Besserung des Hörvermögens eintreten, kann von keiner vollständigen Genesung mehr ausgegangen werden. Aufgrund dessen macht auch eine Hörgeräteversorgung erst nach diesem Zeitraum Sinn, nur bei hohem Leidensdruck gegebenenfalls auch früher.

Während sich bei einem „kleinen“ Hörsturz die Zellen im Innenohr meist wieder erholen und sich das Hörvermögen nach einer gewissen Zeit wieder normalisiert, kann bei einem „schweren“ Hörsturz ein Großteil der Hörzellen absterben und eine Hörschädigung im betroffenen Frequenzbereich bestehen bleiben. Wenn Du einen hochgradigen Hörsturz nicht behandeln lässt, kann dies in einer völligen Gehörlosigkeit enden.

Leider kommt es bei etwa 30 Prozent aller Betroffenen früher oder später zu einem erneuten Hörsturz. Vor allem jene mit bestehenden Risikofaktoren wie anhaltendem Stress oder Bluthochdruck sind gefährdet, einen erneuten Hörsturz zu erleiden. Auch bei Hörsturzformen, die den Tiefton- oder Mittelfrequenzbereich betreffen, kommt es öfter zum Wiederauftreten.

Kann ich einem Hörsturz vorbeugen?

Direkt vorbeugen oder verhindern kannst Du einen Hörsturz nicht. Du kannst nur Dauerstress vermeiden und Dir immer wieder Momente der Ruhe und Entspannung gönnen. So schonst Du nicht nur Körper und Geist, sondern auch Dein Gehör. Versuche auch, Dich starkem Lärm so wenig wie möglich auszusetzen. In unvermeidbaren Situationen, wie einem Konzert- oder Clubbesuch, wäre es gut, einen Gehörschutz zu tragen.

Patienten mit chronischen Erkrankungen, wie beispielsweise Diabetes, Bluthochdruck oder Hypercholesterinämie, sollten sich in regelmäßigen Abständen beim behandelnden Arzt durchchecken lassen und bei neu aufgetretenen gesundheitlichen Beschwerden ihren Arzt konsultieren.

Wichtig ist auch, dass Du Erkrankungen und Akutinfektionen, wie zum Beispiel eine Grippe, immer auskurierst und nicht verharmlost. Im Falle einer Mittelohrentzündung solltest Du grundsätzlich immer einen HNO-Arzt aufsuchen, um das Risiko für mögliche Innenohr-Folgeschäden gering zu halten.

Wenn Du Dein Nikotinpensum etwas reduzierst, machst Du nicht nur einen großen Schritt Richtung gesünderem Lebensstil, sondern verminderst auch die Gefahr, früher oder später einen Hörsturz zu erleiden.

Ist jeder plötzliche Hörverlust ein Hörsturz?

Es ist wichtig, Schädigungen durch laute Musik, Knalltraumata als Folge von Silvesterraketen oder berufsbedingte Lärmbelastungen von einem Hörsturz zu unterscheiden. Lärmschäden zeigen zwar das gleiche Beschwerdebild und werden auch genauso behandelt, gelten aber nicht als Hörsturz. In den beschriebenen Beispielen ist die Ursache für den Schaden bekannt, anders beim Hörsturz.

Wie viel kostet die Behandlung eines Hörsturzes?

Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für Spezialbehandlungen aufgrund mangelnder Belege für seine Wirksamkeit nicht. Bei Standardverfahren und medizinisch indizierten Therapien musst Du in der Regel mit keinen großen Summen rechnen. Solltest Du ein Hörgerät benötigen, sind die Krankenkassen gesetzlich dazu verpflichtet,  Dir die Hörhilfe zu bezahlen, wenn diese medizinisch indiziert ist.

Übernehmen die Krankenkassen die Kosten für die Behandlung eines Hörsturzes?

Abhängig vom Schweregrad kann eine Hörsturztherapie ambulant oder stationär durchgeführt werden. In den meisten Fällen reicht eine ambulant, begleitende Behandlung.

In Österreich übernehmen die Krankenversicherungsträger alle notwendigen und zweckmäßigen Therapien. Prinzipiell rechnet Dein behandelnder Arzt direkt mit der Krankenkasse ab. Bei einzelnen Sozialversicherungsträgern kann jedoch ein Selbstbehalt für Dich anfallen. Du kannst Dich auch von einem Wahlarzt behandeln lassen oder Leistungen eines Privatambulatoriums in Anspruch nehmen.