Die Gleitsichtbrille – alles, was Du darüber wissen musst

Wer in die Ferne nichts sehen kann, bekommt eine Brille (alternativ dazu Kontaktlinsen). Aber was passiert eigentlich, wenn im Alter die typische Altersweitsichtigkeit dazu kommt? Zwei Brillen? Kontaktlinsen zur Brille? Es gibt eine effiziente Lösung, die vor allem bei Menschen über 40 im Trend ist. Die Rede ist von einer Gleitsichtbrille. Davon hast Du sicher schon einmal gehört, aber weißt Du auch, wie sie funktioniert?


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Inhaltsverzeichnis

Die Gleitsichtbrille – alles, was Du darüber wissen musst

So funktioniert eine Gleitsichtbrillen – der Leitfaden für alle Interessierten

Es gibt auf dem Markt viele Angebote für Gleitsichtbrillen, die sich wunderbar auf den persönlichen Geschmack anpassen lassen. Wie bei der klassischen Sehhilfe auch, wählst Du bei deiner neuen Gleitsichtbrille ein Gestell, was zu Dir und Deinen Vorlieben passt. Die größte Veränderung zur klassischen Brille ist die Glasauswahl.
 
Gleitsichtbrillen verfügen über eine spezielle Art von Brillengläsern, die für Menschen mit Alterssichtigkeit entwickelt wurden. Der Sinn der Gleitsichtbrille besteht darin, dass Du Kurz- und Weitsichtigkeit mit einer Brille ausgleichen kannst.
 
Das Brillenglas einer Gleitsichtbrille besteht aus der Zusammenführung von drei verschiedenen Sehkorrekturen in einem Glas. Der oberste Bereich ist für den Blick in die Ferne gedacht, während die untere Zone für das Sehen aus der Nähe ausgelegt ist. Die mittlere Zone zwischen den beiden Zonen ist für das Sehen auf mittlere Entfernung gedacht. Damit erklärt sich dann auch der Name „Gleitsichtbrille“, denn Dein Blick gleitet von oben nach unten in verschiedene Sichtzonen.
 
Die eingesetzten Additionslinsen verändern ihre Stärke Stück für Stück, wenn du Deinen Blick von der Ferne in die Nähe schwenkst. Sie sind im unteren Teil des Brillenglases verarbeitet, wo die Korrektur der Nahsicht erfolgt. Diese konvexen Linsen sind zur Mitte hin dicker als am Rand. Dadurch haben sie die Fähigkeit, die Brennweite des Brillenglases zu wechseln, wenn Du den Blickwinkel änderst.

Die individuellen Vorzüge einer Gleitsichtbrille bei Sehschwäche

Die Anzahl der ständigen Brillenträger in Deutschland lag 2022 bei über 24 Millionen Menschen. Für junge Menschen ist die Gleitsichtbrille wenig interessant, da sie nur selten unter Weitsichtigkeit leiden. Mit wachsendem Alter lässt die Fähigkeit des Blicks in die Nähe jedoch nach. Spätestens dann ist es von Vorteil, auch zum Lesen und zum Erfassen von Dingen in der Nähe eine Sehhilfe zu haben.

Eine zweite Brille für diesen Zweck ist zwar hilfreich, sorgt aber auch für Komplikationen. Stell Dir vor, du kaufst im Supermarkt ein und musst ständig zwischen Deinen Brillen hin- und herwechseln. Um das Etikett zu lesen, nutzt Du die Lesebrille. Um dann wieder in der Ferne nach der Kasse zu suchen, benötigst Du Deine Standardbrille.
 
Genau das ist einer der Vorteile einer Gleitsichtbrille. Du brauchst nur noch ein einziges Modell und kannst damit sowohl in die Ferne als auch in die Nähe schauen. Das Thema Kurzsichtigkeit beschäftigt bereits junge Menschen, das Thema Weitsichtigkeit kommt dann im Alter dazu. Hier noch ein paar weitere Vorteile, die eine Gleitsichtbrille bieten kann:
 

  • Mehr Sicherheit: Da Du mit einer Gleitsichtbrille in der Lage bist, in der Nähe und in der Ferne zu sehen, erhöht sich Deine Sicherheit beispielsweise im Straßenverkehr und in anderen Situationen.
  • Hohe Qualität: Moderne Gleitsichtbrillen werden aus hochwertigen Materialien hergestellt und bieten eine hervorragende optische Leistung.
  • Ästhetik: Kennst Du noch diese alten Brillenmodelle, mit einem kleinen Viereck für den Blick in die Nähe? Gleitsichtgläser sind nahtlos verarbeitet und ermöglichen Dir damit mehr Ästhetik bei Deinem Look.

Die Zeit der Eingewöhnung – wie Du Dir das Leben mit Gleitsichtbrille erleichterst

Bestimmt hast Du schon einmal davon gehört, dass Gleitsichtbrillenträger zu Beginn der Nutzung einige Nebenwirkungen zu beklagen hatten. Es ist völlig normal, dass Dir am Anfang etwas schwindelig wird und Du Dich sogar instabil und unsicher fühlst. Dein Gehirn und Deine Augen müssen sich an die Veränderung der Sehkorrektur gewöhnen. In den meisten Fällen ist das Thema Schwindel innerhalb weniger Tage erledigt und die Gleitsichtbrille wird akzeptiert.
 
Manchmal ist es möglich, dass der Randbereich des Glases zu verzerrten Bildern führt. Das ist vor allem dann der Fall, wenn die Gläser plötzlich kleiner sind als zuvor. Wenn Du Dir den Umstieg leichter machen möchtest, wähle ein ähnlich großes Modell wie zuvor.
 
Eine echte Herausforderung für neue Gleitsichtbrillenträger sind Treppenstufen. Da Du auf die Treppe oft durch verschiedene Sichtzonen Deiner Gleitsichtbrille blickst, kann sich die Wahrnehmung vorübergehend verzerren. Die gute Nachricht ist, dass dieser Effekt nach wenigen Tagen nachlässt und Du dann wieder ganz normal treppauf und treppab steigen kannst.
 
Auch Kopfschmerzen sind nicht immer zu vermeiden, wenn Du von einer klassischen Brille auf eine Gleitsichtbrille wechselst. Die tauchen aber auch dann auf, wenn sich Deine Sehstärke verändert hat oder wenn Du zum ersten Mal eine Brille trägst. Gönne Deinen Augen zwischenzeitlich etwas Entspannung, indem Du sie einfach mal schließt. Hilfreich sind außerdem befeuchtende Augentropfen, die gegen Trockenheit und Reizungen helfen.

Mit diesen drei Tipps gewöhnst Du Dich an Deine neue Gleitsichtbrille

Du nennst eine Gleitsichtbrille Dein eigen und möchtest sie so schnell wie möglich in Deinen Alltag integrieren? Dann helfen Dir die folgenden drei Tipps weiter:
 

  1. Trage Deine neue Brille immer und mache keine Pausen. Es dauert ein paar Tage oder sogar Wochen, bis Du Dich daran gewöhnt hast. Je kontinuierlicher Du sie trägst, desto schneller gewöhnst Du Dich daran.
  2. Übe das Sehen in den verschiedenen Zonen. Wechsle bewusst den Blickwinkel, um Dein Gehirn an die Veränderungen zu gewöhnen.
  3. Vermeide anfangs zu ruckartige Bewegungen mit dem Kopf, denn das kann zu Schwindel führen. Versuche Deine Gleitsichtbrille an einem Wochenende zu integrieren, denn da kannst Du Dich in Ruhe umgewöhnen.

Fazit: Gleitsichtbrillen als modernste Sehhilfen

Die Gleitsichtbrille ist ein Segen für jene, die altersbedingt eine zusätzliche Sehhilfe (Lesebrille) benötigen. Auch Brillenträger müssen jetzt nicht mehr permanent wechseln, sondern können mit einer Brille wieder alles wahrnehmen.