Bitterstoffe – Wie gesund sind sie wirklich?

Süßes Essen ist für viele Menschen ein Seelentröster. Das hängt vor allem damit zusammen, dass das Belohnungssystem in unserem Gehirn anspringt: Wird Dopamin ausgeschüttet, fühlen wir uns gut. Dass jedoch vor allem bitter schmeckende Lebensmittel gut für unsere Gesundheit sind, beweisen wissenschaftliche Untersuchungen.


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Zuletzt aktualisiert: 29. Januar, 2024



Wichtige Punkte zusammengefasst

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In vielen Kulturen gelten bittere Pflanzen seit jeher als Allheilmittel. Und auch Tiere fressen instinktiv bittere Kräuter wenn sie akut erkranken. Doch in der westlichen Kultur sind Bitterstoffe zunehmend in Vergessenheit geraten. Dabei kann es sich für die Gesundheit lohnen, sich langsam wieder an den bitteren Geschmack mancher Lebensmittel zu gewöhnen.

 

In diesen Lebensmitteln stecken Bitterstoffe

In den letzten Jahrzehnten wurden die menschlichen Geschmacksknospen mehr und mehr auf Süßes und Salziges ausgerichtet. Um Bitteres zu überdecken, werden verarbeiteten Lebensmitteln daher oft Aromen und Zusatzstoffe hinzugefügt – nicht unbedingt zu unserem Vorteil. Denn als echte Multitalente können Bitterstoffe nicht nur eine gute Verdauung unterstützen sondern auch für ein gutes Immunsystem sorgen. Ähnlich wie Mandelöl reich an wertvollen Inhaltsstoffen ist, gehören auch Bitterstoffe zu den Allroundern.

 

Natürliche Bitterstoffe findet man in vielen Lebensmitteln wie zum Beispiel in

  • Salaten (Chicorée, Rucola, Endivien)
  • heimischem Kohl (Grünkohl, Rosenkohl)
  • grünem Gemüse (Mangold und Spinat)
  • Kräutern (Löwenzahn, Giersch, Brennnessel)
  • bitteren Gewürzen (Senfkörner, Thymian, Estragon, Kurkuma, Zimt)
  • Artischocken, Oliven, Ingwer und Auberginen
  • Kaffee, Salbeitee, grünem Tee und Grapefruitsaft

 

Wem diese Lebensmittel nicht schmecken, der kann Bitterstoffe Tropfen kaufen. Je nach Verzehrempfehlung des Produkts mehrmals täglich  einige Tropfen vor oder nach den Mahlzeiten langsam auf der Zunge zergehen lassen. Der bittere Geschmack lässt sich überdecken wenn man die Tropfen zuvor in ein Glas mit Wasser gibt.

 

Bitterstoffe und ihre Wirkung auf die Verdauung

Bereits im Mund entfalten Bitterstoffe ihre Wirkung. Indem sie beim Kauen die Nerven auf der Zunge reizen, wird die Speichelproduktion angeregt. Die im Speichel enthaltenen Enzyme beginnen nun damit, das Essen zu zerlegen, verdauen es also schon mal vor.

 

 

 

 

Auch im Magen und im Darm haben Bitterstoffe eine unterstützende Wirkung. Sie können bei Beschwerden wie Verstopfung, Magenschmerzen, Völlegefühl, Blähungen sowie Reizdarm und Gastritis helfen.

 

Wie sich Bitterstoffe auf das Immunsystem auswirken

Verdauungssystem und Immunsystem sind eng miteinander verknüpft. Schließlich befinden sich mehr als 80 % des körpereigenen Immunsystems in der Darmschleimhaut. Dank sekretfördernder Eigenschaften sind Bitterstoffe wie ein Training für die Schleimhaut des Verdauungstraktes. Beim Zusammenziehen und Ausdehnen der Schleimhäute durch den bitteren Geschmack können Gifte, Schlacke und Krankheitserreger schneller ausgeschieden werden.

 

So wirken Bitterstoffe auf das Nervensystem und die Leber

Weil sie herzstärkend und durchblutungsfördernd wirken, werden Bitterstoffe oft bei Schwächezuständen empfohlen. Je nach Dosierung regen Bitterstoffe sowohl den Sympathikus als auch den Parasympathikus an: Durch die Geschmacksinformation „bitter“ werden die Organe gestärkt, gleichzeitig regeneriert sich der Körper.

 

Obwohl die Leber recht robust ist und kleine Schädigungen problemlos selbst ausgleichen kann, freut sich das Organ über ein wenig Aufmerksamkeit. Diese kann man ihm durch bitter schmeckende Kräuter, Gemüse und Obst schenken. Sie kurbeln den Gallenfluss an und helfen der Leber bei ihrer Entgiftungsfunktion.

 

Bitter ist gut

Betrachtet man sich die vielen positiven Auswirkungen, verwundert es nicht, dass die 10 gesündesten Lebensmittel der Welt größtenteils Bitterstoffe enthalten. Es kann also nicht schaden, „bitter“ hin und wieder in den Speiseplan zu integrieren.

 


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Über den Autor: Dr. med. Benjamin Gehl

Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie


Als Facharzt für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie liegt die Leidenschaft von Dr. Gehl schon immer im Bereich der medizinischen Contentproduktion.

Aufgrund seiner Ausbildung, einer langjährigen Einsatzzeit in der rekonstruktiven und plastischen Chirurgie, sowie zahlreichen Auslandseinsätzen in Indien, Afrika und Amerika weiß er, welche Techniken und Behandlungen für medizinische Indikationen international Anwendung finden und State of the art sind.

Weiterhin beschäftigt er sich täglich mit neuen Trends und Techniken in der operativen und nicht-operativen Chirurgie. Fortbildungen sowie Studien zählen genauso zu seiner Leidenschaft wie die Veröffentlichung wissenschaftlicher Arbeiten zu den neuesten fachspezifischen Themen.

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