Xanthelasmen

Xanthelasmen sind weißliche bis hellgelbe Erhebungen an den Augenlidern, die entweder flach oder erhaben sind. Sie treten meist am inneren Augenwinkel bei der Nasenwurzel auf und sind oft symmetrisch angeordnet. Oft geht das Auftreten von Xanthelasmen mit einem erhöhten Cholesterinwert im Blut einher. Grundsätzlich sind sie harmlos und meist nur ästhetisch störend. Jedoch können sie sehr wohl einen Hinweis auf eine weitere bestehende Erkrankung geben, wie beispielsweise Diabetes Mellitus.


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Xanthelasmen

Was versteht die Medizin unter einem Xanthelasma?

Xanthelasmen sind harmlose Ablagerung als Folge einer erhöhten Speicherung von Cholesterin in der obersten Hautschicht der Augenlider. Dennoch ist es ratsam bei erhöhten Blutfetten die Ursache für Xanthelasmen zu finden und sie zu behandeln, denn das Cholesterin kann sich in den Blutgefäßen ablagern und somit das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen erhöhen. Bei vielen Betroffenen treten Xanthelasmen ohne erkennbare Ursache auf, wobei meist eine vorliegende Erkrankung der Auslöser ist. Beispielsweise kann Diabetes mellitus den Fettstoffwechsel negativ beeinflussen und zu einem erhöhten Cholesterin- und Fettspiegel im Blut führen. In weiterer Folge lagert sich das Cholesterin unter der Haut ab und bildet mit Lipoproteinen und den Immunzellen, die Makrophagen, Xanthelasmen.

Wie sehen die Symptome eines Xanthelasmas aus?

Xanthelasmen treten in Form von weißlich bis gelben Ablagerungen auf, die eine runde oder bogenförmige Form aufweisen. Diese Ablagerungen können als flache oder erhabene Plättchen an beiden Seiten der Nasenwurzel im Bereich der Unterlider auftreten und sind daher öfters symmetrisch angeordnet. Sie verursachen jedoch keine Schmerzen und sind somit grundsätzlich harmlos.

Welche Ursache hat die Erkrankung?

Xanthelasmen treten vorwiegend bei Personen auf, die erhöhte Fette und Fett-Transport-Eiweiße (Lipoproteine) und Cholesterin im Blut haben. Denn die erhöhte Menge an Fetten führt zu diesen charakteristischen Ablagerungen unter der Haut der Augenlider, die hauptsächlich aus Cholesterin und Fetten bestehen. Hierbei sprechen Ärzte von sogenannten hyperlipidämischen Xanthelasmen, die bei hohen Blutfettkonzentrationen auftreten.

Wie diagnostiziert ein Arzt ein Xanthelasma?

Der Arzt erkennt die Xanthelasmen mit einer Blickdiagnose, also mit bloßem Auge. Meist liegt der Erkrankung eine Fettstoffwechselstörung zugrunde. Daher ordnet der Arzt in der Regel eine Blutuntersuchung an, um mögliche Veränderungen festzustellen.

Wenn einzelne oder alle Blutfettwerte erhöht sind, so liegt meist eine sogenannte Hyperlipoproteinämie vor. Treten Xanthelasmen im Rahmen von anderen Krankheiten wie Diabetes, Schilddrüsenunterfunktion oder Leber- und Nierenerkrankungen auf, so sprechen Ärzte von einer sekundären Hyperlipoproteinämie.

Wer ist am häufigsten davon betroffen?

Ein Xanthelasma tritt am häufigsten bei Frauen über 50, speziell in den Wechseljahren, mit Lipidstoffwechselstörungen auf, wobei auch viele Männer davon betroffen sein können. Xanthelasmen selbst können auch in früherem Alter ein Hinweis auf Stoffwechselstörungen sein.

Welche Folgen hat das Xanthelasma für die Patienten?

In der Regel ist ein Xanthelasma harmlos, wobei es auch ein Symptom für eine weitere vorliegende Krankheit sein kann. Wenn die Xanthelasmen beispielsweise im Rahmen einer Herz-Kreislauferkrankung entstehen, so kann dies sehr wohl zu Herzinfarkten und Schlaganfällen führen. Denn erhöhte Blutfette führen zu Arterienerkrankungen und können somit lebensbedrohlich werden.

Welche Erkrankungsgrade gibt es bei einem Xanthelasma?

Bei Xanthelasmen gibt es keine klar unterscheidbaren Erkrankungsgrade, vielmehr unterscheiden Ärzte zwischen einer klassischen primären Hyperlipoproteinämie und einer sekundären Hyperlipoproteinämie. Die primäre Hyperlipoproteinämie stellt eine genetisch bedingte Erkrankung dar und ist somit angeboren. Die sekundären Hyperlipoproteinämie ist die Folgeerscheinung von Grunderkrankungen, wobei ein erhöhter Cholesterinspiegel im Rahmen einer weiteren Erkrankung entstehen kann.

Welche nicht-operativen Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Da Xanthelasmen selbst harmlos sind und auch keine Schmerzen verursachen, musst Du diese nicht zwingend behandelt. Liegt eine Störung des Fettstoffwechsels vor, so ist eine Therapie der Grunderkrankung durch Lipidsenker vorgesehen, um die Blutfette zu senken. Somit kann das Fortschreiten der Stoffwechselstörung mitsamt der Folgen unterbunden werden. Sollte eine weitere Erkrankung vorliegen, wie beispielsweise Diabetes mellitus, behandelt der Arzt in erster Linie die vorliegende Erkrankung, um einer weiteren Entstehung von Xanthelasmen vorzubeugen.

Kann ich ein Xanthelasma selbst entfernen?

Nein, Du solltest auf keinen Fall versuchen ein Xanthelasma selbst zu entfernen. Überlasse die Behandlung einem Facharzt, denn er wird auf jeden Fall versuchen die Ursachen zu ergründen und in einem ersten Schritt die Grunderkrankung zu behandeln. Eine Operation führt der Arzt in der Regel nur bei einem ästhetischen Wunsch durch.

Was muss ich vor einer Operation beachten?

 

14 Tage vor der OP bestimmte Medikamente absetzen

 

Vor der OP aufNikotin und Alkoholverzichten

Vor dem operativen Eingriff findet immer eine präoperative Untersuchung statt. Ungefähr 14 Tage vor der Operation solltest Du auf Medikamente, die Acetylsalicylsäure enthalten, verzichten, denn diese Medikamente beeinträchtigen die Blutgerinnung. Außerdem solltest Du auch auf Alkohol und Zigaretten verzichten, denn Nikotin vermindert die Durchblutung der Organe

Wie verläuft die Operation bei einem Xanthelasma?

Sollten sich diese weiß gelblichen Ablagerungen nicht durch eine fettsenkende Behandlung zurückbilden, und die Funktion der Augenlider einschränken oder ein ästhetischer Wunsch bestehen, so kann sie Dein Arzt operativ entfernen. Zur operativen Entfernung unterscheidet man hierbei hauptsächlich zwischen zwei verschiedenen Methoden.
 
Meist erfolgt die Behandlung durch eine Laseranwendung, da hierbei die besten Ergebnisse erzielt werden. Durch kurze Laserimpulse werden die obersten Hautschichten abgetragen und die Xanthelasmen entfernt. Durch den Laser kann der Arzt die betroffene Region örtlich begrenzen und zielgenau arbeiten. Somit besitzt diese Methode die geringsten Nebenwirkungen, denn anders als bei der alternativen Methode mittels Skalpell, wird beim Laser das umliegende gesunde Gewebe kaum verletzt.

 
Bei der Entfernung von Xanthelasmen mittels Skalpell schneidet der Arzt die betroffene Region sanft heraus. Bei dieser Entfernungsmethode können unschöne Narben zurückbleiben und die Haut kann über längere Zeit gerötet sein. Da Xanthelasmen in unmittelbarer Nähe der Augen auftreten, arbeiten Ärzte hierbei aber besonders vorsichtig.

Was muss ich nach der Operation beachten?

Die Nahtentfernung bei der chirurgischen Methode erfolgt sieben Tage nach der Operation. Sollte selbstauflösendes Nahtmaterial verwendet werden, entfällt die Entfernung der Fäden. Außerdem empfehlen Ärzte auch zwei Wochen nach dem Eingriff auf Alkohol und Zigaretten zu verzichten, weil Nikotin die Durchblutung von Organen vermindern und in weiterer Folge die Wundheilung verzögern kann. Daher solltest Du vor allem in der Wundheilphase darauf verzichten.

Welche Risiken und Komplikationen können auftreten?

Bei beiden Behandlungsmethoden besteht das Risiko, dass die Xanthelasmen wiederkehren, sofern die Grunderkrankung nicht ausreichend behandelt wurde. Sonstige Nebenwirkungen der beiden Behandlungen sind allerdings sehr gering gehalten. Während bei der Skalpell-Methode sichtbare Narben entstehen können, kann es bei der Laserbehandlung zu Blutergüssen und Pigmentveränderungen der Haut kommen. Spreche gerne mit Deinem Arzt über neue Möglichkeiten und Techniken, um die Nebenwirkungen zu verringern.

Kann ich ein Xanthelasma vorbeugen?

Um Xanthelasmen vorbeugen zu können, solltest Du Dich in erster Linie ausgewogen und fettarm ernähren. Täglich fünf Portionen Obst und Gemüse, sowie Vollkornprodukte liefern Dir viele Vitamine und Nährstoffe und ist eine einfache Möglichkeit zur Vorbeugung, die Du aber am besten mit Deinem Arzt klärst. Auch genügend körperliche Aktivität wirkt sich günstig auf Deine Blutfette aus, um ebenfalls Xanthelasmen vorbeugen zu können.

Übernehmen die Krankenkassen die Kosten?

Bei der Operation von Xanthelasmen handelt es sich um einen rein kosmetischen Eingriff, daher werden die Kosten im Normalfall nicht von der Krankenkasse übernommen. Somit müssen Betroffene die entstehenden Kosten des Eingriffs selbst tragen. Hierbei können die Kosten stark schwanken, denn sie hängen von Größe und Anzahl der Xanthelasmen ab, aber auch von dem jeweiligen Therapieverfahren. Die Behandlung der Grunderkrankung wird im Normalfall allerdings sehr wohl von Deiner Krankenkasse übernommen!

 
 

Christoffersen M, Frikke-Schmidt R, Schnohr P, Jensen GB, Nordestgaard BG, Tybjærg-Hansen A: Xanthelasmata, arcus corneae, and ischaemic vascular disease and death in general population: prospective cohort study. BMJ 2011;343:d5497

Dirschka, T., Hartwig, R.: Klinikleitfaden Dermatologie. Urban & Fischer, München 2011

Rose EH et al. (1987) Unilateral invasive xanthelasma palpebrarum. Ophthal Plast Reconstr Surg 3: 91-94