Schizophrenie

Schizophrenie ist eine schwere psychische Störung, die jedoch – im Gegensatz zum allgemeinen Sprachgebrauch – nichts mir Persönlichkeitsspaltung zu tun hat. Vielmehr haben Betroffene Wahnvorstellungen, die dazu führen, dass sie die Realität anders wahrnehmen als der Rest der Gesellschaft. Was Schizophrenie tatsächlich ausmacht, durch welche Symptome sie sich äußert, aber auch wie sie behandelt wird und wie man selbst damit umgehen kann, findest Du in dem folgenden Artikel heraus.


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Zuletzt aktualisiert: 2. März, 2023



Wichtige Punkte zusammengefasst

Das Wichtigste zusammengefasst

Die Schizophrenie ist eine schwerwiegende psychische Krankheit, die ein Leben lang behandelt werden muss. Betroffene erleben die Realität oft anders als der Rest der Menschheit und leidet aus dem Grund nicht nur unter dem sozialen Abstieg, sondern auch an einem ständigen Misstrauen den Mitmenschen gegenüber.


Die Krankheit wird in drei Subtypen gegliedert, wobei einer hauptsächlich die Motorik und einer die Gefühlswelt betrifft, während der dritte Typus sich hauptsächlich durch Wahnvorstellungen auszeichnet


Generell sind die möglichen Symptome sehr vielfältig. Typisch für die Krankheit sind Schlafstörungen, Reizbarkeit, Misstrauen, nicht nachvollziehbares Verhalten und auch Halluzinationen oder das Hören von Stimmen. Die Krankheitsbilder können aber sehr unterschiedlich verlaufen und die Ursachen für die Entstehung sind bis heute nicht wirklich klar


Schizophrenie diagnostizieren Experten mithilfe von verschiedenen Fragebögen in Form eines Gesprächs. Üblicherweise müssen Betroffene Medikamente zur Behandlung einnehmen. Dies wird dann durch eine Psychotherapie unterstützt

ICD-10-GM-2020 F20.

Was versteht die Medizin unter der Schizophrenie?

Die Schizophrenie zählt zu den schweren psychischen Störungen, genauer gesagt zu den endogenen Psychosen. Das bedeutet, dass Betroffene die Realität verändert wahrnehmen oder verarbeiten. Endogen bezieht sich dabei darauf, dass die Erkrankung von innen entsteht und sich aus verschiedenen Faktoren ergibt. Das heißt wiederum, dass es keine erkennbare körperliche Ursache gibt und auch kein Zusammenhang mit bestimmten Erlebnissen vorliegt.
 
Erkrankte leiden massiv an ihren veränderten Gedanken, Gefühlen und Wahrnehmungen. Das kommt auch nach außen hin zur Geltung: Ihr Verhalten ändert sich drastisch und wirkt auf andere beängstigend oder bizarr. Bei einer Schizophrenie handelt es sich also nicht, wie oftmals vermutet, um eine gespaltene Persönlichkeit, bei der die unterschiedlichen Persönlichkeiten abwechselnd zum Vorschein kommen.
 
Die Schizophrenie zählt zu den schweren psychischen Störungen, genauer gesagt zu den endogenen Psychosen

Wie sehen die Symptome einer Schizophrenie aus?

Die Symptome einer Schizophrenie sind sehr vielfältig. Jeder Patient entwickelt ein individuelles Krankheitsbild. Vor allem für Außenstehende, die nicht viel über diese Krankheit wissen, wirken einige Symptome der psychischen Störung sehr beängstigend.
 
Manche Anzeichen treten bereits vor der eigentlichen Schizophrenie auf. Dazu zählen unter anderem Schlafstörungen, Reizbarkeit und Anspannung. Betroffene Personen reagieren auch häufig sehr empfindlich auf Geräusche oder auch auf Licht. Außerdem isolieren sie sich, da sie anderen Menschen gegenüber Misstrauen entwickeln. Dieses Misstrauen kommt vor allem dadurch zustande, dass Betroffene eine andere Realität erleben und daher schlussfolgern, dass ihre Mitmenschen sie anlügen.
 
Selbst das eigene Erscheinungsbild können Erkrankte vernachlässigen, genau wie die Arbeit oder auch die Schule. Diese Vor-Symptome können sich über Monate, aber auch über Jahre erstrecken, bis sie dann schließlich in die akute Phase übergehen.
 
Auch wenn jeder Betroffene sein eigenes Krankheitsbild entwickelt, so gibt es doch auch typische Symptome, vor allem in der Akutphase.
 
Dazu zählen Wahn- oder andere Denkstörungen, Apathie, Aufmerksamkeitsstörungen, Anhedonie, Stimmenhören, Verfolgungswahn und auch Beeinträchtigungs- oder sogar Liebeswahn. Des Weiteren sind Halluzinationen, affektive Störungen, Ratlosigkeit, depressive Verstimmungen oder auch Euphorie keine Seltenheit.

Wie grenzt sich die Schizophrenie von anderen Erkrankungen ab?

Schizophrenie ist eine schwere psychische Erkrankung und ähnelt in ihren Symptomen anderen Krankheitsbildern. So folgen beispielsweise auf eine Akutphase der Schizophrenie oftmals depressive Phasen, in denen die Betroffenen in eine tiefe Antriebslosigkeit und Hoffnungslosigkeit fallen. Dies ist auch typisch für Depressionen, die aber im Gegensatz zur Schizophrenie meist ohne Wahnvorstellungen und Halluzinationen vorkommen.
 
Auch die Bipolare Persönlichkeitsstörung zeigt sich durch ähnliche Symptome. Beispielsweise ist in beiden Fällen das Arbeitsgedächtnis stark beeinträchtigt. Bei dieser Erkrankung wechselt der Betroffene jedoch zwischen depressiven Tiefs und manischen Phasen. In diesen ist der Erkrankte wiederum meist überaktiv, euphorisch und in einem extremen Hochgefühl.
 
Die Borderline-Störung auf der anderen Seite äußert sich in Form von einer sehr instabilen Persönlichkeit. Das heißt, dass Betroffene zwischen depressiven Phasen, Hochgefühlen, Aggressionen oder auch innerer Leere schwanken und unter diesen Umständen extrem leiden. Oftmals kommt es bei dieser Krankheit zu inneren Spannungsverhältnissen.
 
Die wohl am schwierigsten, von der Schizophrenie abzugrenzende, psychische Störung ist die Paranoia. Das liegt vor allem daran, dass die paranoide Schizophrenie (eine genauere Erklärung findest Du im nächsten Absatz) nicht nur die häufigste Form ist, sondern der Paranoia in fast allen Symptomen ähnelt. Der deutlichste Unterschied liegt darin, dass sich die Wahnvorstellungen in ihrer Wahrscheinlichkeit differenzieren. So sind die des Paranoikers deutlich realistischer und leichter nachzuvollziehen als die des Schizophrenen. Selbst Experten haben häufig Schwierigkeiten diese Krankheiten auseinanderzuhalten.

Welche Formen der Schizophrenie gibt es?

Experten teilen die Schizophrenie aufgrund der in der Akutphase vorherrschenden Symptome in drei Subtypen ein: die paranoide, die hebephrene und die katatone Schizophrenie. Trotz dieser weiteren Gliederung gibt es keine genaue Einteilung, da die Symptome häufig übergreifend auftreten.
 
Die paranoide Schizophrenie tritt am häufigsten auf. Charakteristisch für diese Form ist, dass die Betroffenen paranoide Wahnvorstellungen entwickeln und sich aufgrund dessen häufig verfolgt fühlen. Außerdem denken sie oftmals, dass sie verfolgt werden oder andere ihnen etwas antun wollen. Diese Form der Schizophrenie wird auch von akustischen Halluzinationen, wie dem Hören von Stimmen, oder auch Wahrnehmungsstörungen begleitet. Gefühle, Sprache und Bewegung der Erkrankten sind jedoch meist kaum bis gar nicht beeinträchtigt.
 
Die paranoide Schizophrenie tritt am häufigsten auf. Charakteristisch für diese Form ist, dass die Betroffenen paranoide Wahnvorstellungen entwickeln und sich aufgrund dessen häufig verfolgt fühlen
 
Im Gegensatz dazu steht die hebephrene Schizophrenie. Bei dieser Form der Krankheit ist vor allem die Gefühlswelt betroffen. Die Gefühle sind wenig ausgeprägt oder unangemessen, es fehlt an organisiertem Denken und auch die Sprache ist beeinträchtigt. Ein weiteres Symptom für eine hebephrene Schizophrenie ist, dass Erkrankte verantwortungslos oder unvorhersehbar verhalten oder auch bizarre Bewegungen machen, die vor allem für Außenstehende nicht nachvollziehbar sind. Patienten, die von dieser Form der Schizophrenie betroffen sind, neigen dazu, sich sozial zu isolieren und oft sind Jugendliche oder junge Erwachsene betroffen. Halluzinationen und Wahnvorstellungen kommen hier kaum vor.
 
Der dritte Subtyp der Schizophrenie ist die katatone Schizophrenie. In diesem Fall ist vor allem die Motorik der Patienten betroffen. Das zeigt sich durch merkwürdige Bewegungen im Armen, Händen und auch den Beinen. Dabei schwanken Erkrankte zwischen extremer Erregung und kompletter Starre, auch Stupor genannt. Sie neigen dazu Zwangshaltungen einzunehmen und auch automatisiert Befehlen zu folgen. Des Weiteren sind sie extrem misstrauisch, leiden unter Verfolgungswahn und leisten Widerstand gegen die Aufforderung oder den Versuch, sich zu bewegen. Diese Form der Schizophrenie kann auch mit szenischen Halluzinationen und Traum ähnlichen Zuständen einhergehen.

Welche Ursachen hat eine Schizophrenie?

Die genaue Ursache für die Schizophrenie ist unbekannt. Gewiss ist jedoch, dass mehrere Faktoren, wie genetische, biologische und psychosoziale, einen Einfluss darauf haben.
 
Genetische Vorbelastungen spielen auf jeden Fall eine große Rolle bei der Entstehung einer Schizophrenie. So besteht ein Risiko von rund 45 Prozent, die Krankheit zu bekommen, wenn auch beide Elternteile darunter leiden. Falls nur ein Elternteil betroffen ist, so liegt das Risiko immer noch bei 12 Prozent.
 
Ein Symptom für Schizophrenie ist oftmals die empfindliche Reaktion auf Stress. Dies kann auch schon vor dem Ausbruch der Krankheit der Fall sein, weswegen bei zu großer Belastung Stress auch zum Auslöser werden kann.
 
Auch kritische Lebensereignisse können zum Ausbruch der Krankheit führen. Das müssen nicht nur Erfahrungen wie der Verlust einer nahestehenden Person oder auch berufliche Hindernisse sein. Auch positive Erlebnisse wie eine Geburt können für Stress sorgen.
 
Neurotransmitter, also Botenstoffe im Gehirn, spielen mit großer Wahrscheinlichkeit auch eine Rolle beim Ausbruch der Krankheit. Dopamin beispielsweise ist vor allem für den inneren Antrieb, die Motivation, aber auch die Steuerung der Motorik wichtig. Versuche haben gezeigt, dass der Körper von Erkrankten, die Amphetamine nehmen, mehr Dopamin ausschüttet und sich dadurch die Symptome der Schizophrenie verschlimmern. Auch Glutamat und Serotonin dürften Einfluss auf die Krankheit haben.
 
Experten konnten feststellen, dass Schizophreniepatienten häufig veränderte Gehirnstrukturen aufweisen. Das betrifft vor allem das limbische System, welchen für die Regulierung der Gefühle zuständig ist.
 
Ob ein direkter Zusammenhang zwischen dem Konsum von Drogen und der Krankheit besteht, ist noch unklar. Einige Experten vermuten es jedoch, vor allem bei Mitteln wie LSD, Kokain, Amphetaminen und auch Cannabis. Die Einnahme dieser Drogen führt zu Zuständen, die den Symptomen der Krankheit ähneln, beispielsweise Halluzinationen oder Wahnvorstellungen. Diese lassen jedoch nach einiger Zeit wieder nach. Untersuchungen zeigen auf jeden Fall, das sich der Krankheitsverlauf beim Konsum von Rauschgiftmitteln deutlich verschlechtert.

Wer ist am häufigsten von einer Schizophrenie betroffen?

Das Risiko irgendwann im Laufe Deines Lebens an Schizophrenie zu erkranken, liegt bei etwa 0,5 bis 1 Prozent.
 
Die Krankheit trifft vor allem junge Leute zwischen 15 und 25. In der Regel erkranken Männer genauso oft wie Frauen, bei denen die psychische Störung aber im Schnitt erst einige Jahre später auftritt. Die Ursache dafür ist Ärzten bis heute nicht klar.
 
Eine frühkindliche Schizophrenie hingegen ist eher selten. Es ist jedoch auch erwähnenswert, dass sie im jungen Alter schwierig zu erkennen ist, da sich die Persönlichkeiten der Heranwachsenden weiter entwickelt und verändert. Dadurch können Spezialisten die Symptome nicht immer klar erkennen.
 
Schizophrenie trifft vor allem junge Leute zwischen 15 und 25. In der Regel erkranken Männer genauso oft wie Frauen, bei denen die psychische Störung aber im Schnitt erst einige Jahre später auftritt

Welche Folgen kann eine Schizophrenie für die Betroffenen haben?

Kognitive und emotionale Defizite beeinträchtigen oftmals das soziale Leben Betroffener. Die Kommunikation und auch die Alltagsbewältigung sind somit für Erkrankte eine große Herausforderung. Nicht selten kommt es zum sozialen Abstieg von Schizophreniepatienten.
 
Auch die Wiedereingliederung in den Arbeitsalltag ist nicht einfach. Es gibt jedoch schon verschiedenste Angebote und Programme, die Betroffenen dabei helfen.
 
Schizophrenie verursacht extreme Ängste, weswegen Erkrankte oft nach den Akutphasen in eine Art depressive Phase fallen. Diese kann sogar zum Suizid führen. Die Suizidrate bei Schizophrenie-Erkrankten liegt bei rund zehn Prozent. Aus diesem Grund ist vor allem die Unterstützung aus dem Familien- und Freundeskreis besonders wichtig. Ein weiterer Aspekt, den man nicht außer Acht lassen darf, ist der, dass Personen, die an Schizophrenie leiden, auch für andere Erkrankungen anfälliger sind. Dazu zählen Stoffwechsel-, Herz-Kreislauf, Krebs- und auch Lungenerkrankungen.

Wie erfolgt die Diagnose der Schizophrenie?

Falls Du den Verdacht hast, an Schizophrenie zu leiden oder Du es bei einem Bekannten oder Verwandten vermutest, kannst Du Dich auf jeden Fall an eine Fachklinik für Schizophrenie oder auch einen Facharzt der Psychiatrie wenden.
 
Um eine Diagnose stellen zu können, muss der Spezialist zuerst ein ausführliches Gespräch mit dem Betroffenen führen. Hier geht der Arzt, mithilfe von festgelegten Kriterien und klinischen Fragebögen, vor allem auf die psychischen Symptome ein. Es gibt zehn Leitsymptome, nach denen gefragt wird. Dazu zählt unter anderem das Lautwerden von Gedanken, Kontrollwahn, kommentierende Stimmen, Halluzinationen und einiges mehr.
 
Es ist wichtig, dass der Spezialist andere Krankheiten, die ähnliche Symptome – beispielsweise Epilepsie oder Tumore – hervorrufen, psychische Störungen oder auch Rauschzustände ausschließen kann. Dafür sind in den meisten Fällen weitere Untersuchungen notwendig.
 
Um den Konsum von Drogen oder Medikamenten ausschließen zu können, führen Ärzte im Normalfall Blut- oder Urinuntersuchungen durch. Dies hilft zeitgleich etwaige Entzündungen oder Stoffwechselstörungen zu erkennen.
 
Mit bildgebenden Untersuchungen des Gehirns, beispielsweise einem CT, können Spezialisten Auffälligkeiten im Gehirn begutachten, die auf Schizophrenie hinweisen.
 
Außerdem werden häufig verschiedene Tests durchgeführt, mit denen der Arzt unterschiedliche Hirnfunktionen, wie die Konzentrationsfähigkeit oder das organisatorische Denken, überprüfen kann.

Wie lässt sich die Schizophrenie behandeln?

Eine typische Schizophrenie-Behandlung setzt sich aus Medikamenten und Psychotherapie zusammen. Falls jedoch die Gefahr besteht, dass der Betroffene sich oder andere verletzt, kann auch eine Zwangseinweisung in eine Klinik notwendig sein.
 
Beim Ausbruch einer Akutphase behandeln Spezialisten die Patienten in einer Klinik, um sie wieder zu stabilisieren. Ansonsten können Betroffene ihr Leben selbstständig organisieren und gestalten.
 
Je nach Form und Ausprägung der Krankheit verwenden Experten unterschiedliche Medikamentengruppen zur Behandlung von Schizophrenie. Neuroleptika beispielsweise reduzieren Spannungs- und Angstzustände, Wahnvorstellungen und Halluzinationen. Sie haben jedoch starke Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Zittern oder Gefühlsdämpfung. Eine Weiterentwicklung dieser Medikamente sind die Atypischen Neuroleptika, die weniger Nebenwirkungen auslösen und auch besser wirken. Oftmals verschreiben Ärzte zusätzlich zu den antipsychotischen Mitteln auch noch Antidepressiva, die die Stimmung aufhellen und auch die Leistungsfähigkeit steigern.
 
In Akutphasen setzen Spezialisten oft auf Beruhigungsmittel, da diese Phasen der Krankheit mit großer Angst verbunden sind. Diese Medikamente machen jedoch abhängig, weswegen Fachleute sie nur möglichst kurzfristig einsetzen.
 
Eine typische Schizophrenie-Behandlung setzt sich aus Medikamenten und Psychotherapie zusammen
 
Die Psychotherapie gewinnt zunehmend an Bedeutung in der Behandlung von Schizophrenie, da sie sich langfristig positiv auf den Krankheitsverlauf auswirkt. Eine derartige Therapie besteht aus verschiedenen Elementen. In der ersten Phase geben Experten den Betroffenen die wichtigsten Informationen zu ihrer Krankheit, um ihre Angst zu schmälern. Auch für Angehörige ist dies ein relevanter Schritt, da sie dann die Krankheit und die Bedürfnisse besser verstehen können. Hier ist besonders die Kommunikation wichtig.
 
Außerdem lernt der Patient auch mit Stress und belastenden Situationen umzugehen, um die Symptome nicht noch zu verschlimmern.
 
Zur allgemeinen Stabilisierung des Betroffenen trägt die Verarbeitung von beängstigenden Erlebnissen bei, die der Patient in akuten Phasen durchleben muss. Das geschieht in Form einer psychologischen Schizophren-Therapie.
 
Ein weiterer wichtiger Schritt ist es, die Frühwarnzeichen einer Akutphase zu erkennen und wenn möglich ihnen entgegenzuwirken. Auch das lernen Patienten im Rahmen ihrer Therapie. Dadurch können sie beispielsweise versuchen die Stressquellen zu reduzieren oder auch kurzfristig – in Absprache mit dem behandelnden Arzt – die Medikamentendosis zu erhöhen.
 
Oftmals brauchen Betroffene nach einem Klinikaufenthalt noch Unterstützung. Dafür gibt es Sozialpädagogen, die Patienten in ihrem Alltag unterstützen.
 
Besonders herausfordernd ist es Dinge im Voraus zu planen oder sich zu konzentrieren. Dafür gibt es die sogenannte kognitive Rehabilitation. Hier arbeitet man mit speziellen Trainings und Maßnahmen, um die Gedächtnisleistung zu verbessern und so den Wiedereinstieg in den Alltag oder den Beruf zu erleichtern.

Welche Risikofaktoren können eine Schizophrenie verschlimmern?

Du kannst einer Schizophrenie generell nicht vorbeugen. Es gibt aber bestimmte Faktoren, die den Verlauf der Krankheit negativ beeinflussen können und somit zu Risikofaktoren werden. Dazu zählen unter anderem Schlafmangel, beruflicher und auch privater Stress, ein belastendes familiäres Klima und auch eine schlechte soziale Anpassung. Diese Aspekte solltest Du also bei einer Erkrankung unbedingt genauer im Auge behalten, um den Verlauf Deiner Krankheit möglichst nicht zu verschlechtern. Auch der Konsum von Rauschgiften wie Kokain oder LSD ist auf jeden Fall zu vermeiden!

Wird die Schizophrenie mit dem Alter schlimmer?

Eine genaue Prognose der Schizophrenie ist nicht möglich, da das Krankheitsbild meist sehr stark variiert. Einige Betroffene erleben nur eine akute Phase, während sich die Krankheit bei anderen zu einer chronischen Schizophrenie entwickelt. In der Regel werden die akuten Symptome im Laufe der Zeit jedoch schwächer. Trotzdem müssen Schizophreniepatienten meist ein Leben lang behandelt werden.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten der Behandlung einer Schizophrenie?

Die Kosten für die ärztliche Untersuchung und auch Behandlung decken im Normalfall die Sozialversicherungsträger. Ob die Psychotherapie komplett übernommen wird, hängt von der vertraglichen Regelung ab. Du hast auf jeden Fall die Möglichkeit einen Antrag auf einen Kostenzuschuss durch die Krankenversicherung zu stellen. Wird dieser Antrag genehmigt, erhältst Du einen Teil des Honorars des Psychotherapeuten zurück.

Wohin kann man sich bei einer Schizophrenie wenden?

Wenn Du den Verdacht hast, an Schizophrenie zu leiden, oder aber, dass jemand aus Deinem Umfeld daran leidet und Hilfe benötigt, ist ein Facharzt für Psychiatrie immer die richtige Anlaufstelle. Du kannst Dich aber auch einfach an Deinen Hausarzt wenden und dieser leitet dann die weiteren Schritte ein. Für Jugendliche und Kinder gibt es oftmals eigene Spezialisten.
 
Bei einer Schizophrenie ist der Rückhlat aus dem sozialen Umfeld extrem wichtig
 
Die Krankheit ist nicht nur für den Betroffenen selbst belastend, sondern auch für die Angehörigen. Vor allem in den akuten Phasen erreicht man den Erkrankten in seiner eigenen Welt kaum noch, beziehungsweise begegnet er einem misstrauisch oder hat gar Angst vor einem. Dennoch sind Angehörige besonders aus dem Familien- und engen Freundeskreis eine bedeutende Stütze für den Betroffenen. Durch ihre Unterstützung kann der Krankheitsverlauf deutlich positiver ausfallen.
 
Falls Du also ein Angehöriger eines an Schizophrenie leidenden Menschen bist, solltest Du unbedingt ebenfalls Hilfe annehmen oder sogar aktiv suchen. Selbsthilfegruppen sind dabei eine große Stütze, da Du Deine Erlebnisse teilen kannst. Auch Informationen über die Krankheit sind für Dich wichtig, damit Du verstehen kannst, was in Deinem Freund oder Verwandten vorgeht und wie Du ihm helfen kannst. Du solltest auch ein Gespräch mit den behandelnden Ärzten und Therapeuten suchen, damit sie Dich zusätzlich unterstützen können.
 
Als Angehöriger bist Du mit Gefühlen der Überforderung, Ausweglosigkeit und auch Schuldgefühle oder Scham nicht allein. Gerade dann ist es hilfreich, wenn Du Dich an Personen wenden kannst, die in einer ähnlichen Situation sind.
 
Als Betroffener ist es wichtig zu wissen, dass Du Dich immer irgendwohin wenden kannst, auch für den Fall, dass mal kein direkter Angehöriger zur Verfügung steht. Hier eine kurze Auflistung mit Seiten und Nummern, bei denen Du Dich melden kannst. Auch als Angehöriger kannst Du Dich hier melden, um Informationen zu Angehörigengruppen, Selbsthilfegruppen oder auch einfach nur für Informationen zur Krankheit selbst zu erhalten.
 
Österreich
 

Deutschland
 

Schweiz
 

 


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Die Krankheit wird in drei Subtypen gegliedert, wobei einer hauptsächlich die Motorik und einer die Gefühlswelt betrifft, während der dritte Typus sich hauptsächlich durch Wahnvorstellungen auszeichnet


Generell sind die möglichen Symptome sehr vielfältig. Typisch für die Krankheit sind Schlafstörungen, Reizbarkeit, Misstrauen, nicht nachvollziehbares Verhalten und auch Halluzinationen oder das Hören von Stimmen. Die Krankheitsbilder können aber sehr unterschiedlich verlaufen und die Ursachen für die Entstehung sind bis heute nicht wirklich klar


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