Pseudokrupp (stenosierende Laryngitis/ Kruppsyndrom)

Wenn Dein Kind nachts mit einem bellenden Husten aufwacht und Probleme beim Atmen hat, kann ein Pseudekrupp-Anfall der Grund dafür sein. Diese Viruserkrankung ist keine Seltenheit und erwischt jedes Kind im Durchschnitt ein- bis zweimal im Leben. Im Regelfall heilt die Erkrankung von selbst wieder ab. In einigen Fällen kommt es jedoch zu akuter Atemnot, was vor allem für Kleinkinder ein hohes Risiko birgt. Wie Du Dich bei einem plötzlich auftretenden Pseudokrupp-Anfall verhalten solltest und was bei dieser Erkrankung sonst zu beachten ist, liest Du hier.


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Zuletzt aktualisiert: 19. Juli, 2023



Wichtige Punkte zusammengefasst

Das Wichtigste zusammengefasst

Pseudokrupp ist eine Virusinfektion der oberen Atemwege


Betroffen sind vor allem Kinder im Alter von eins bis fünf Jahren


Die Erkrankung heilt meist innerhalb weniger Tage von selbst wieder ab


Ein akuter Pseudokrupp-Anfall kann zu Atemnot führen und tritt meist nachts auf

ICD-10-GM-2020 J38.5
 

Was versteht die Medizin unter dem Pseudokrupp?

Der Pseudokrupp, auch bekannt als stenosierende Laryngotracheitis, Laryngitis subglottica oder Laryngotracheobronchitis, ist eine Virusinfektion der oberen Atemwege, an der vor allem Kleinkinder bis zu fünf Jahren erkranken. Genauer gesagt beschreibt der Begriff eine akute Infektion des Kehlkopfes (Larynx) oberhalb der Stimmritze (Glottis) und der Luftröhre (Trachea). Diese wird meist durch Erkältungsviren ausgelöst, die die oberen Atemwege befallen. Durch diese Belastung entzünden sich die Schleimhäute in Hals, Nase und Rachen und schwellen erheblich an, wodurch sich die Atemwege verengen. Hinzu kommen Muskelkrämpfe (Spasmen) am unteren Kehlkopfausgang und im oberen Luftröhrenbereich. Umgangssprachlich ist der Pseudokrupp auch unter Kruppsyndrom, Krupphusten, viraler Krupp, Infektkrupp oder Kehlkopf-Katarrh bekannt.
 
Der Pseudokrupp, auch bekannt als stenosierende Laryngotracheitis, Laryngitis subglottica oder Laryngotracheobronchitis, ist eine Virusinfektion der oberen Atemwege, an der vor allem Kleinkinder bis zu fünf Jahren erkranken

Wie sehen die Symptome eines Pseudokrupps aus?

Charakteristisch für einen Pseudokrupp ist der sogenannte Krupphusten, der meist nachts auftritt. Dies ist ein anfallsartig auftretender, trockener, bellender Husten, der mit Atemnot und weiteren Symptomen einhergehen kann. Viele Eltern vergleichen den Husten mit dem Bellen eines Seehundes oder mit dem Geräusch, das entsteht, wenn man in einen Blecheimer hinein hustet. Zu den weiteren Symptomen zählen vor allem leichtes Fieber (bis 38°C), Heiserkeit, pfeifende Atemgeräusche, eventuell Schluckbeschwerden, Schwäche und ein allgemeines Krankheitsgefühl. Atembeschwerden treten vor allem beim Einatmen auf, während das Ausatmen keine Schwierigkeiten bereitet.
 
Der Pseudokrupp entwickelt sich meist infolge einer Erkältung, weshalb auch Schnupfen und normaler Husten im Anfangsstadium der Infektion zu den Symptomen zählen. Besondere Vorsicht ist bei auftretender Atemnot geboten, die sich in schweren Fällen durch bläulich verfärbte Lippen, schnellen Puls und Angst äußert. Der Betroffene atmet schnell und angestrengt mit geblähten Nasenflügeln und deutlichem Heben und Senken des Brustkorbs. Es können sich außerdem kleine Gruben in den Rippenzwischenräumen bilden. Die Symptome eines Pseudokrupps ähneln denen einer Kehldeckelentzündung (Epiglottitis), die sehr schnell lebensbedrohlich werden kann. Bei den ersten Anzeichen von Atemnot bei Dir oder Deinem Kind solltest Du deshalb sofort einen Arzt aufsuchen.
 
Die Wahrscheinlichkeit, sich als Erwachsener mit einem Pseudokrupp anzustecken, ist deutlich geringer. Im Falle einer Erkrankung wirken sich die Symptome eines Anfalls auch um einiges schwächer aus als bei Kindern. Atemnot und bläuliche Verfärbungen von Haut und Schleimhäuten (Zyanose) treten fast nie auf. Typisch ist jedoch auch hier der trockene bellende Krupphusten, der vor allem nachts auftritt, sowie Heiserkeit und Mattigkeit.

Ist der Pseudokrupp ansteckend?

Ja, der Pseudokrupp ist wie eine normale Erkältung durch eine Tröpfcheninfektion übertragbar. Das heißt, erkrankte Personen können andere durch Niesen, Husten, Sprechen, etc. über ihren Speichel anstecken, wenn diese die Speicheltröpfchen einatmen. Auch das Weiterreichen von Gegenständen, die der Erkrankte berührt hat, kann zu einer Ansteckung führen. Die Speicheltröpfchen haften dann an der Haut an den Händen an und können so in die Schleimhäute gelangen, was zu einer Ansteckung mit Pseudokrupp auslösenden Viren führen kann.

Welche Schweregrade gibt es beim Pseudokrupp?

Der Pseudokrupp lässt sich in vier Schweregrade beziehungsweise Stadien einteilen. Im 1. Stadium tritt der bereits erwähnte bellende Krupphusten auf, begleitet von einer heiseren Stimme. Das 2. Stadium kennzeichnet sich durch hörbare Atemgeräusche beim Einatmen und sichtbares Einziehen des Brustkorbs bei der Einatmung. Das 3. Stadium geht mit Atemnot, erhöhtem Puls, Angst und einer blassen Gesichtsfarbe einher. Im 4. Schweregrad kommt es zu starker Atemnot und einem flachen und schnellen Puls. Außerdem werden die Atemgeräusche beim Ein- und Ausatmen lauter und es kann zu Bewusstseinsstörungen und einer Blaufärbung der Haut kommen. Bei Pseudokrupp-Anfällen im 4. Stadium solltest Du auf jeden Fall einen Notarzt rufen, da hier Erstickungsgefahr besteht.

Was ist der Unterschied zwischen einem Pseudokrupp und einem Krupp?

Während der Pseudokrupp eine Viruserkrankung der oberen Atemwege beschreibt, die meist innerhalb weniger Tage von selbst wieder heilt, handelt es sich beim „echten“ Krupp um eine potenziell lebensgefährliche Kehlkopfentzündung. Diese tritt vor allem im Rahmen einer Diphtherie-Erkrankung auf. Dank flächendeckender Impfungen gegen Diphtherie ist diese Infektion jedoch so selten geworden, dass der Begriff „Krupp“ umgangssprachlich als Synonym für den Pseudokrupp verwendet wird.
 
Während der Pseudokrupp eine Viruserkrankung der oberen Atemwege beschreibt, die meist innerhalb weniger Tage von selbst wieder heilt, handelt es sich beim „echten“ Krupp um eine potenziell lebensgefährliche Kehlkopfentzündung

Was ist die Ursache eines Pseudokrupps?

Die häufigste Ursache eines Pseudokrupps sind Erkältungsviren wie Parainfluenza-, RS-, Rhino-, Adeno- und Metapneumoviren. Seltener sind Masern-, Windpocken-, Herpes-simplex und Epstein-Barr-Viren der Auslöser. Während diese Viren bei vielen Kindern zu einer gewöhnlichen Erkältung führen, lösen sie bei besonders anfälligen Kindern einen Pseudokrupp aus. Infolge des Virenbefalls der Schleimhäute in Mund, Nase und Rachen schwellen die Stimmbänder und Schleimhäute unterhalb des Kehlkopfs an. Zudem sammelt sich Schleim in den Bronchien an, weshalb Symptome wie Heiserkeit oder Atemnot entstehen können. Manchmal kann ein Pseudokrupp auch bakteriell bedingt sein und durch eine Infektion mit dem Bakterium Staphylococcus aureus oder durch Pneumokokken ausgelöst werden.

Welche Risikofaktoren begünstigen einen Pseudokrupp-Anfall?

Zu den typischen Risikofaktoren zählen alle äußeren Einwirkungen, die die Schleimhäute reizen können, wie zum Beispiel trockene Heizungsluft oder ein hoher Grad an Luftverschmutzung. Auch das Einatmen von Zigarettenrauch und bestehende Allergien gegen Katzenhaare und Hausstaub können das Risiko, an einem Pseudokrupp zu erkranken, erhöhen. Bei durch Allergien ausgelösten bellenden Hustenanfällen spricht die Medizin von spastischem Krupphusten.
 
Das Atmen durch den Mund, das gerade bei Kindern mit Atemwegsinfektionen häufig zu beobachten ist, führt dazu, dass die Schleimhäute zusätzlich anschwellen. Besonders hoch ist das Risiko für einen Anfall außerdem in der Nacht, wenn der Körper weniger Kortison produziert. Kortison ist ein körpereigener Stoff, der entzündungshemmend und abschwellend wirkt und in der Nebennierenrinde gebildet wird. Die Produktion des Stoffes ist Schwankungen unterworfen, die sich nach der Tageszeit richten. Während morgens das meiste Kortison gebildet wird, erreicht die Produktion um etwa Mitternacht seinen Tiefststand.

Wer ist am häufigsten von Pseudokrupp betroffen?

Am häufigsten sind Kleinkinder im Alter von eins bis fünf Jahren betroffen, wobei die Wahrscheinlichkeit bei Jungen etwas größer ist als bei Mädchen. Der Grund dafür ist, dass in diesem Alter die Anatomie im Kehlkopfbereich sehr eng ist und gleichzeitig die Schleimhäute der Kinder besonders heftig auf Infektionen reagieren. Der Durchmesser der Atemwege eines Kleinkindes beträgt etwa acht Millimeter, was ungefähr der Dicke eines Kugelschreibers entspricht. Zum Vergleich: Die Luftröhre eines Erwachsenen ist durchschnittlich 18 Millimeter breit. Ein Pseudokrupp ist keine Seltenheit. Im Gegenteil, im Durchschnitt bekommt jedes Kind ein- bis zweimal im Leben einen Krupphusten. Besonders häufig sind Kinder mit einer Asthmaerkrankung und Kinder mit Übergewicht betroffen. Eine Pseudokrupp-Erkrankung im Erwachsenenalter ist sehr selten, kommt aber vor. Die meisten Pseudokruppanfälle treten außerdem in den Herbst- und Wintermonaten auf.

Welche Folgen hat der Pseudokrupp für die Betroffenen?

Normalerweise heilt die Erkrankung innerhalb weniger Tage von selbst wieder ab und hat keine Folgen für die Betroffenen. Bekommt der Patient jedoch erneut eine Atemwegsinfektion, besteht vor allem bei Kleinkindern die Gefahr eines Rückfalls. Mit zunehmendem Alter werden die Rückfälle seltener, bis sie ab einem Alter von etwa fünf Jahren nur noch ganz selten auftreten. Durch das Wachstum verändern sich nämlich die anatomischen Verhältnisse im Kehlkopfbereich des Kindes und es kann nicht mehr so schnell zu einer Verengung der Atemwege kommen. In ganz seltenen Fällen kann ein Pseudokrupp zu Komplikationen wie einer Mittelohrentzündung oder einer Lungenentzündung führen.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Mit den weiter unten beschriebenen Maßnahmen wie dem Verabreichen von kühlen Getränken an der frischen Luft und dem Beruhigen des Patienten lässt sich ein leichter Pseudokrupp-Anfall normalerweise zu Hause beenden. Bei schweren Anfällen mit akuter Atemnot oder bei keiner sichtbaren Besserung der Symptome nach 30 Minuten solltest Du jedoch unbedingt die Rettung rufen oder mit offenem Fenster in eine Kinderklinik fahren.
 
Bei schweren Anfällen mit akuter Atemnot oder bei keiner sichtbaren Besserung der Symptome nach 30 Minuten solltest Du jedoch unbedingt die Rettung rufen oder mit offenem Fenster in eine Kinderklinik fahren
 
Vor allem bei Anzeichen eines akuten Sauerstoffmangels wie blasser Haut, bläulich verfärbten Lippen, Atemnot und Herzrasen ist auf jeden Fall der Notarzt zu rufen. Weitere Alarmzeichen sind hohes Fieber, Bewusstlosigkeit, Aufmerksamkeitsstörungen und Nichtreagieren bei Ansprechen. Wenn das Kind eine verwaschene Sprache oder hohes Fieber hat, nicht mehr schlucken kann und ihm Speichel aus dem Mund läuft, könnte dies auf eine möglicherweise lebensbedrohliche Kehldeckelentzündung hindeuten, die unbedingt im Krankenhaus behandelt werden muss. Bei zunehmender Atemnot ziehen Kinder die Haut oberhalb des Brustbeins zwischen den Rippen ein und rutschen in einen Erschöpfungszustand. Babys und Kleinkindern haben noch sehr enge Atemwege. Deshalb kann schon eine geringe zusätzliche Verengung lebensbedrohlich sein.

Wie diagnostiziert der Arzt den Pseudokrupp?

Ein Arzt erkennt einen Pseudokrupp meist schon anhand des typischen Hustens und der pfeifenden Geräusche beim Einatmen. Zusätzlich erhebt er die Krankengeschichte (Anamnese) und stellt Fragen zu den Beschwerden. Die Fragen drehen sich um die Auftrittshäufigkeit und die Dauer der Hustenanfälle und/oder der Atemnot und um das mögliche Auftreten weiterer Symptome. Auch eine Halsuntersuchung und das Abhören der Lunge gehören normalerweise zur Untersuchung.
 
Anschließend ermittelt der Facharzt den Schweregrad der Erkrankung mithilfe des Wesley-Scores. Dieses Punktesystem, das auf der Schwere der Symptome beruht, ermöglicht dem Allgemeinmediziner die Diagnose eines milden, moderaten oder schweren Pseudokrupps. Beurteilt werden dabei die Atemgeräusche, Einziehungen der Haut, Atemnot, Blaufärbung der Haut und Schleimhäute sowie Beeinträchtigungen des Bewusstseins. Die schwere Form des Pseudokrupps ist durch akute Atemnot gekennzeichnet, die eine Behandlung im Krankenhaus erfordert. Diese kommt jedoch nur selten vor.
 
Wichtig bei der Diagnose eines Pseudokrupps ist das Ausschließen von einer Kehldeckelentzündung (Epiglottitis), die ähnliche Symptome auslöst, jedoch lebensbedrohlich sein kann. Diese Erkrankung ist aber zum Glück durch die Impfung gegen Hämophilus sehr stark zurückgegangen.
 
Bei der Untersuchung drückt der Arzt die Zunge des Patienten mit einem Spatel nach unten und begutachtet den Rachen. Dies dauert nicht lange und ist absolut schmerzfrei. In seltenen Fällen ist eine Blutprobe oder ein Rachenabstrich nötig, welcher im Labor auf eine bakterielle Infektion untersucht wird. Auch das Röntgen des Brustkorbes ist im Regelfall nicht notwendig, kann jedoch bei unklarer Diagnose erfolgen.

Wie lässt sich der Pseudokrupp behandeln?

In den meisten Fällen nimmt der Pseudokrupp nur einen leichten Verlauf an und lässt sich damit  zu Hause behandeln. Nach Möglichkeit sollte der Patient bei offenem Fenster schlafen und Faktoren, die einen Anfall begünstigen können, wie zum Beispiel Tabakrauch oder trockene Luft, vermeiden. Kortisonpräparate helfen gegen angeschwollene Schleimhäute und beugen Atemnot vor. Die Verabreichung erfolgt meist als Zäpfchen, können jedoch auch als Tablette, Injektion oder Inhalation zur Anwendung kommen. Das Kortisonpräparat wirkt erst nach etwa 20 bis 45 Minuten, kann jedoch einen Rückfall in derselben Nacht oder am darauffolgenden Tag verhindern.
 
Da eine Einmalgabe normalerweise ausreicht, sind keine Nebenwirkungen zu erwarten. Informiere Dich zur Sicherheit vor Verabreichung über die bestmögliche Dosierung und Anwendung der Präparate. Bei Bedarf kann der Patient auch ein fiebersenkendes Medikament mit Paracetamol oder Ibuprofen einnehmen.
 
Bei einem akuten Pseudokrupp-Anfall ist Ruhe zu bewahren und dem Patienten kühle Luft und kühle Getränke zuzuführen, um die Abschwellung der Schleimhäute zu begünstigen. Achtung: Hustenmittel oder bei Erkältungen gut wirkende Heilkräuter helfen bei Pseudokrupp nicht. Auch ätherische Öle dürfen auf keinen Fall eingeatmet werden, da diese die Schleimhäute reizen und die Schwellung verstärken können!
 
Kortisonpräparate helfen bei einem Pseudokrupp gegen angeschwollene Schleimhäute und beugen Atemnot vor. Die Verabreichung erfolgt meist als Zäpfchen, können jedoch auch als Tablette, Injektion oder Inhalation zur Anwendung kommen
 
Patienten mit einem mittelschweren oder schweren Pseudokrupp bleiben in einigen Fällen zur Behandlung im Krankenhaus. Dies kommt vor allem bei Kleinkindern vor, die aufgrund der engen Atemwege ein erhöhtes Risiko darstellen. So ist für Notfälle wie eine starke akute Atemnot sofort professionelle Hilfe verfügbar.
 
Die Behandlung besteht aus der Gabe von Medikamenten mit Epinephrin, Adrenalin und Kortison. Dies sind Wirkstoffe, die die Schleimhäute abschwellen lassen und die Luftwege innerhalb weniger Minuten erweitern. Als Nebenwirkungen können ein schneller Herzschlag und Zittrigkeit auftreten. Bei schwerer Atemnot mit akutem Sauerstoffmangel wird der Patient durch eine Sauerstoffmaske beim Atmen unterstützt. In Extremfällen machen Ärzte einen Luftröhrenschnitt und führen einen kleinen Schlauch ein, über den der Körper mit Sauerstoff versorgt wird (Intubation). Bei einem akuten Anfall erhält der Patient außerdem ein Beruhigungsmittel, falls dies nötig ist.
 
Obwohl deren Wirkung nicht vollständig wissenschaftlich belegt ist, gelten homöopathische Mittel als förderlich bei Pseudokrupp. In der Anfangsphase soll Aconitum napellus helfen, für die Nacht Spongia tosta und zur Vorbeugung eines erneuten Anfalls am Morgen Hepar Sulfuris, Aconitum oder Belladonna. Meist helfen diese Mittel, um den Patienten bei einem akuten Pseudokrupp-Anfall zu beruhigen. Bei einem leichten Verlauf kann dies schon ausreichen, um die Symptome in den Griff zu bekommen. Eine solche Therapie sollte jedoch immer nur begleitend eingesetzt und vorher mit einem Arzt abgesprochen werden.

Wie ist die Prognose bei einem Pseudokrupp?

Ein Pseudokrupp dauert meist zwischen zwei Tagen und zwei Wochen und heilt im Regelfall von selbst aus. Die Probleme können tagsüber deutlich abklingen, jedoch in der folgenden Nacht wieder auftreten. Die Beschwerden erreichen ihren Gipfel nach ein bis zwei Tagen, in 60% der Fälle verschwindet der bellende Husten innerhalb von 48 Stunden. Um die Heilung zu unterstützen, solltest Du Risikofaktoren wie trockene Luft oder Zigarettenrauch in Deiner Umgebung meiden.
 
Nur in seltenen Fällen treten Komplikationen wie eine Lungenentzündung oder eine Mittelohrentzündung auf. Leider kommt es nach einem überstandenen Pseudokrupp zu keiner Immunität gegen die Erkrankung. Im Gegenteil, da viele typische Viren die Ursache sind, ist vor allem in der kalten Jahreszeit mit neuen Krankheitsschüben zu rechnen.

Was kann ich selbst bei einem Pseudokrupp machen?

Ein Pseudokrupp-Anfall kann ganz plötzlich auftreten und sehr heftig ausfallen. Sollte Dein Kind oder sonst jemand in Deiner Umgebung einen Pseudokrupp-Anfall erleiden, bring den Betroffenen am besten an die frische, vorzugsweise kühle, Luft. Dazu ziehst Du Dein Kind warm an und setzt es zum offenen Fenster oder nach draußen auf den Balkon oder in den Garten. Zur Not reicht es oft auch aus, die kühle, feuchte Luft vor einem offenen Kühlschrank einzuatmen. Auch ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft hilft dabei, das Atmen zu erleichtern und dient gleichzeitig als Ablenkung und Beruhigung. In einer aufrechten Position kann das Kind besser atmen als im Liegen, weshalb es essenziell ist, dass Du das Kind hinsetzt oder auf den Arm nimmst.
 
Auch kühle Getränke können dabei helfen, die auftretenden Symptome abzumildern. Kälte lässt die Atemwege nämlich abschwellen und den Anfall schneller abklingen. Wichtig für alle Beteiligten ist es, Ruhe zu bewahren und den Betroffenen zu unterstützen und zu beruhigen. Angst oder körperliche Anstrengung können dazu führen, dass sich der Kehlkopf verkrampft und sich die auftretenden Symptome verstärken. Schreien erhöht den Atemwiderstand, was die Atemnot zusätzlich begünstigt.
 
Wichtig bei einem akuten Anfall von Pseudokrupp ist, dass alle Beteiligten Ruhe bewahren und den Betroffenen unterstützen und beruhigen. Angst oder körperliche Anstrengung können dazu führen, dass sich der Kehlkopf verkrampft und sich die auftretenden Symptome verstärken
 
Ein leichter Pseudokrupp-Anfall lässt sich mit diesen Maßnahmen normalerweise wieder beenden. Nach einem Anfall sollte die Temperatur im Kinderzimmer kühl sein (nicht über 16 °C), auch eine halbsitzende Position hilft. Bei schweren Anfällen mit akuter Atemnot solltest Du jedoch sofort den Notarzt rufen. Bis heut gilt die Empfehlung, bei einem akuten Pseudokrupp-Anfall kühle, feuchte Luft einatmen zu lassen. Dies kann zum Beispiel durch das Anfeuchten der Luft mithilfe von Verneblern, Luftbefeuchtern oder feuchten Handtüchern bewerkstelligt werden.
 
Auf keinen Fall solltest Du die sogenannte Badezimmer-Methode anwenden und Dein Kind warmen, feuchten Dampf einatmen lassen. Auch wenn dies einige Internetseiten anpreisen, ist diese Methode veraltet. Nicht jedes Kind verträgt die warme Luft, was dazu führen kann, dass der Patient noch schlechter Luft bekommt.

Kann ich den Pseudokrupp vorbeugen?

Virusinfekte der oberen Atemwege lassen sich bei Kindern aufgrund des engen Kontakts zu anderen Personen nie ganz vermeiden. Es ist jedoch erwiesen, dass Passivrauchen die Häufigkeit von Erkältungen und anderen Infekten der Atemwege erhöht und die Selbstheilungskräfte der kindlichen Schleimhäute belastet. Ein Nichtraucherhaushalt ist also die beste Voraussetzung, um Pseudokrupp vorzubeugen.
 
Sollte Dein Kind anfällig sein und häufiger an Pseudokrupp erkranken, solltest Du die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung und vor allem im Kinderzimmer erhöhen. Dabei helfen oft einfach feuchte Tücher an den Fenstern oder ein Wäscheständer mit feuchter Wäsche im Kinderzimmer, vor allem bei ersten Anzeichen eines bevorstehenden Anfalls.

Was kostet die Behandlung des Pseudokrupps?

In den meisten Fällen nimmt der Pseudokrupp nur einen leichten Verlauf an und kann ohne Medikamente oder sonstige medizinische Hilfsmittel zu Hause behandelt werden, weshalb es zu keinen Behandlungskosten kommt. In manchen Fällen verschreibt der Arzt Kortisonzäpfchen, die im Falle eines erneuten Anfalls verabreicht werden sollen. Hier beläuft sich der Preis je nach Packungsgröße auf 18 bis 28 EUR pro Packung.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten der Behandlung des Pseudokrupps?

Die Behandlung eines leichten Pseudokrupps kann zu Hause erfolgen und verursacht keine Kosten. Nur in seltenen Fällen kommt es zu schweren Pseudokrupp-Verläufen, die einen kurzen stationären Krankenhausaufenthalt mit sich bringen. Hier kann Deine Krankenkasse einen Selbstbehalt von Dir verlangen. Auch die Kosten für Kortisonzäpfchen, die bei akuten Pseudokrupp-Anfällen helfen, werden nicht von der Krankenkasse übernommen.

 


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Ausfallzeit Ausfallzeit

Bis zu 14 Tage

Stationärer Aufenthalt Stationär

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