Kokzidioidomykose

Die Kokzidioidomykose ist eine Pilzinfektion, die durch das Einatmen von bestimmten Sporen verursacht wird. Dieser Erreger kommt vor allem in Trockengebieten in Südamerika vor. Diese Infektion ist auch als “Wüstenrheumatismus” bekannt und äußert sich meistens wie eine normale Grippe. Nachfolgend kannst Du Genaueres über die Erkrankung erfahren.


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Zuletzt aktualisiert: 15. September, 2023



Wichtige Punkte zusammengefasst

Das Wichtigste zusammengefasst

Die Kokzidioidomykose ist eine Pilzinfektion und wird durch das Einatmen von bestimmten Pilzsporen verursacht


Der Pilz kommt vor allem in den Trockengebieten in Mittelamerika, Südamerika und im Südwesten der USA vor


Durch Bluttests kann der Arzt Antikörper gegen den Pilz feststellen und die Krankheit somit diagnostizieren


Eine akute Kokzidioidomykose verschwindet normalerweise ohne Behandlung, jedoch empfehlen Ärzte trotzdem eine medikamentöse Behandlung, damit sich die Infektion nicht weiter im Körper ausbreitet

Was versteht die Medizin unter einer Kokzidioidomykose?

Es handelt sich hierbei um eine Infektion, die durch das Einatmen von bestimmten Pilzsporen verursacht wird. Der Pilz kommt vor allem in den Trockengebieten im Südwesten der USA, wie beispielsweise in Arizona, Texas und Mexiko vor.
 
Auch in Mittel- und Südamerika tritt die Krankheit oft auf, da bei trockenem Klima die Pilzsporen aufgewirbelt werden und es dadurch zu einer Übertragung über die Atemluft kommt. Diese Infektion wird auch als „Talfieber“ oder „Wüstenrheumatismus“ bezeichnet und äußert sich meist wie eine Grippe.

Wie häufig ist eine Kokzidioidomykose und wie wird sie übertragen?

Vor allem in den USA werden jedes Jahr um die 25.000 Fälle gemeldet. Dabei sind vor allem Bauern und Personen, die in der Landwirtschaft tätig sind, am meisten gefährdet. Denn sie können die Sporen direkt einatmen und sich leichter infizieren.
 
Die Infektion wird über die Inhalation der Sporen ausgelöst, die sich vor allem nach starken Stürmen in der Luft befinden. Das heißt, die Erkrankung wird nicht von Mensch zu Mensch übertragen. Die Inkubationszeit beträgt hierbei ein bis drei Wochen.

Die Kokzidioidomykose wird durch Pilzsporen in der Luft übertragen.

Was sind die Symptome einer Kokzidioidomykose?

Die Symptome der Kokzidioidomykose hängen vor allem von der Form ab. Hierbei unterscheiden Ärzte zwischen zwei Formen.
 
Akute primäre Kokzidioidomykose
 
Bei dieser Form vergeht die Krankheit wie eine leichte Grippe. Es kann somit zu einer leichten Lungeninfektion mit Husten und Brustschmerzen kommen. In vielen Fällen verläuft die Erkrankung jedoch symptomlos und verschwindet auch ohne Behandlung.
 
Progressive Kokzidioidomykos
 
Die progressive Infektion hingegen führt zu einer stärkeren Lungenentzündung. Sehr häufig tritt begleitend hohes Fieber und eine Gelenkentzündung auf. Dabei kann es auch dazu kommen, dass ein starker Husten auftritt, der oft von einem blutigen Auswurf begleitet ist.
 
Zusätzlich können warzenartig- ulzerierende Hautdefekte auftreten, welche in seltenen Fällen auch primär als Eintrittspforte vorkommen können. Meist heilt die Kokzidioidomykose aber dennoch vollkommen ohne Folgen aus.
 
Nur in seltenen Fällen breitet sich die Infektion auf den ganzen Körper aus und verursacht eine Hirnhautentzündung (Meningitis). Diese ist besonders gefährlich und kann sogar tödlich verlaufen. Solche schweren Verläufe treten vor allem bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem auf.

Welche Ursachen hat eine Kokzidioidomykose?

Wüstenrheumatismus entsteht durch das Einatmen der Sporen des Pilzes Coccidioides immitis . Der Pilz selbst gedeiht im Boden, allerdings können die Sporen unter trockenen Bedingungen und durch den Wind in die Luft gewirbelt werden. Im Normalfall vergehen ein bis drei Wochen von der Infektion bis zum Ausbruch der Symptome.

Wie ist der Krankheitsverlauf einer Kokzidioidomykose?

Die akute primäre Kokzidioidomykose verschwindet im Normalfall ohne Behandlung. Dennoch empfehlen Ärzte eine Behandlung, da in allen Fällen eine geringe Wahrscheinlichkeit besteht, dass sich die Infektion im Körper weiter ausbreitet. Zudem klingen die Symptome durch eine Behandlung schneller ab.
 
Die progressive Kokzidioidomykose hingegen darf nicht unbehandelt bleiben, da sie in der Regel ohne Behandlung tödlich ist. Vor allem wenn eine Immunschwäche vorliegt, so ist die Gefahr höher.

Wie diagnostiziert der Arzt eine Kokzidioidomykose?

Ein Arzt hat den Verdacht auf das Talfieber, wenn Du die jeweiligen Symptome entwickelst und kürzlich durch eine Region gereist bist, wo diese Infektion häufig vorkommt. Durch Bluttests kann er Antikörper gegen den Pilz feststellen.
 
Zusätzlich wird vor allem bei der progressiven Kokzidioidomykose eine Röntgenaufnahme des Brustkorbs durchgeführt, um charakteristische Auffälligkeiten zu erkennen. In einigen Fällen wird zusätzlich ein Test gemacht, bei dem die vom Pilz freigesetzten Proteine im Urin ermittelt werden, um eine sichere Diagnose zu stellen.

Die Kokzidioidomykose tritt vor allem in trockenen Gebieten wie Südamerika auf.

Wie wird eine Kokzidioidomykose behandelt?

Bei einem unkomplizierten Infektionsverlauf verschreiben Ärzte vor allem sogenannte Antimykotika. Die Antimykotika-Therapie erfolgt meist in Tablettenform und dauert hierbei mehrere Monate an. Auch bei leichten Symptomen verschreibt der Mediziner im Normalfall Antimykotika, damit sich die Infektion nicht weiter ausbreitet.
 
Speziell wenn bereits Vorerkrankungen vorliegen oder die Betroffenen an einem Immundefekt leiden, so ist die medikamentöse Behandlung dringend notwendig.
 
Die progressive Kokzidioidomykose hingegen erfordert eine Therapie mit Amphotericin. Dies wird in der Regel als Infusion direkt ins Blut verabreicht, denn die schwere Infektion ist grundsätzlich ohne Behandlung tödlich.
 
Wenn es durch das Talfieber auch zu einer Meningitis kommt, so kann es sein,dass die Betroffenen ihr Leben lang Medikamente einnehmen müssen.

Wie ist die Prognose bei einer Kokzidioidomykose?

Bei einer akuten Kokzidioidomykose ist der Verlauf meist unkompliziert, daher ist auch die Prognose gut. Nachdem die Infektion abgeklungen ist, haben die Betroffenen eine lebenslange Immunität. Nur wenn bei der betroffenen Person eine Immunschwäche vorliegt, so kann das Talfieber auch nach einer Heilung erneut auftreten.
 
Bei einem komplizierten Krankheitsverlauf hingegen ist die Prognose eher schlecht, wobei es davon abhängt, welche Organe in Mitleidenschaft gezogen wurden.

Übernehmen die Krankenkassen die Kosten?

Die Behandlungskosten werden im Normalfall von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Nur in seltenen Fällen musst Du die Kosten hierfür selbst tragen.
Du kannst dich aber schon im Voraus bei Deinem Versicherungsträger darüber informieren.

 

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Dauer Dauer

Je nach Krankheitsverlauf

Ausfallzeit Ausfallzeit

Keine

Stationärer Aufenthalt Stationär

Nicht notwendig

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