Diabetische Nephropathie

Eine Nephropathie ist durch das Beschädigen der Filterfunktion der Nieren gekennzeichnet. Diese Schäden entstehen zumeist durch lang andauernden hohen Blutzucker oder Bluthochdruck. Eine diabetische Nephropathie ist die häufigste Form der Erkrankung. Sie wird häufig zufällig im Rahmen einer Blut- und Urinuntersuchung entdeckt. Ein wichtiger Hinweis auf die Krankheit ist das im Urin vorhandene Eiweiß Albumin. Der Körper scheidet zu viel Albumin mit dem Urin aus, was auf eine Filterfehlfunktion der Nieren hindeutet. Wie eine diabetische Nephropathie behandelt wird, was Du vorbeugend machen kannst und was die Risikofaktoren sind, erfährst Du im nachfolgenden Beitrag.


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Zuletzt aktualisiert: 7. August, 2023



Wichtige Punkte zusammengefasst

Das Wichtigste zusammengefasst

Die häufigste Form einer Nephropathie ist die diabetische Nephropathie. Sie entsteht infolge jahrelanger, schlecht eingestellter erhöhter Blutzuckerwerte, die die kleinen Blutgefäße der Nieren schädigen, was zur Folge hat, dass die Filterfunktion der Nieren nicht mehr intakt ist.


Ein erstes Anzeichen für die Erkrankung ist eine erhöhte Menge des Eiweißes Albumin im Urin. Der Körper scheidet verstärkt Albumin im Urin aus (Proteinurie), da die Filterfunktion der Nieren beschädigt ist.


Bei einer diabetischen Nephropathie äußern sich Symptome erst im fortgeschrittenen Stadium. Dazu gehören Hautjuckreiz, Leistungsschwäche, Blutarmut (Anämie), vermehrte Wassereinlagerungen (Ödeme) oder schäumender Urin.


Bei der Behandlung muss vor allem die Prävention im Vordergrund stehen – im Zuge des Vorbeugens müssen Betroffene darauf achten, dass sich ihre Blutzuckerwerte und ihr Blutdruck im Normalbereich befinden, und dass sie Nahrung mit hohem Eiweiß- und Cholesteringehalt vermeiden sowie ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen.

ICD-10-GM-2020 N08.3

Was versteht die Medizin unter einer Nephropathie und welche Formen gibt es?

Der medizinische Begriff Nephropathie umfasst alle nicht entzündlichen Erkrankungen der Nieren beziehungsweise deren Funktion. Unsere Nieren sind an der Regulierung des Blutdrucks, des Säure-Basen-Haushalts, des Flüssigkeits- und Elektrolythaushalts und der Bildung roter Blutkörperchen beteiligt. Sie filtern Abfallprodukte des Stoffwechsels aus dem Blut und produzieren Harn sowie verschiedene Hormone.
 
Die kleinen Untereinheiten der Nieren nennen wir Nephrone, deren wichtigster Teil ist das Nierenkörperchen, ein Knäuel feinster Blutgefäße, das das Blut filtert. Sind diese Nierenkörperchen beschädigt, so funktioniert die Filterfunktion der Niere nicht mehr so, wie sie soll. Ursachen dafür sind Bluthochdruck oder langjährige überhöhte Blutzuckerwerte. Früh erkannt, kann der Arzt eine passende Therapiemaßnahme verordnen und der Krankheitsverlauf der Nephropathie entwickelt sich meist positiv.
 
Bei einem starken Fortschreiten der Erkrankung muss sich der Patient gegebenenfalls einer Blutwäsche (Dialyse) oder einer Nierentransplantation unterziehen. Wird eine Nephropathie nicht rechtzeitig behandelt, so droht dem Betroffenen innerhalb von zwei bis drei Jahren ein Nierenversagen.
 
Eine Nephropathie taucht auch im Zusammenhang mit anderen Krankheiten auf. Weitere Formen einer Nephropathie sind zum Beispiel eine hypertensive Nephropathie, eine Nephropathie durch Giftstoffe oder Schmerzmittel, eine hyperkalzämische Nephropathie, eine HIV-assoziierte Nephropathie und eine schwangerschaftsbedingte Nephropathie.
 
Eine hypertensive Nephropathie entsteht durch zu hohen Blutdruck, der die Nierenkörperchen schädigt. Bei der Nephropathie, die durch Giftstoffe verursacht wird, ist die Rede von sogenannten toxischen Nephropathien. Die Ursachen hierfür sind Umweltgifte wie Blei, Quecksilber, Arsen oder Cadmium. Diese lagern sich im Körper an, insbesondere in den Nieren, und schädigen die Organe.
 
Eine sogenannte Analgetika-Nephropathie entsteht durch lang andauernden Missbrauch von Schmerzmittel wie zum Beispiel nichtsteroidale Antirheumatika oder Acetylsalicylsäure. Dieser Arzneimittelmissbrauch kann zu einer Nephropathie führen, besonders wenn mehrere unterschiedliche Medikamente zusammen eingenommen werden.
 
Eine hyperkalzämische Nephropathie entsteht durch einen erhöhten Kalziumspiegel im Blut (Hyperkalzämie) und führt dann häufig zu Störungen der Nieren. Eine schwangerschaftsbedingte Nephropathie kommt beispielsweise bei schwangerschaftsbedingten Bluthochdruckerkrankungen wie der Präeklampsie vor. Bei dieser Form von Nephropathie lagern sich Eiweiße in den Nierengefäßen ab und führen dazu, dass die Nieren beschädigt werden.

Die diabetische Nephropathie tritt als Komplikation bei Diabetes mellitus auf.

Was versteht die Medizin unter einer diabetischen Nephropathie?

Es gibt mehrere Formen einer Nephropathie, die häufigste ist die diabetische Nephropathie. Wie schon der Name verrät, tritt die diabetische Nephropathie als Komplikation des Diabetes mellitus auf. Dabei sprechen wir von einer Schädigung der Nieren infolge einer bereits langjährigen Diabetes-Erkrankung. Da der Blutzucker jahrelang schlecht eingestellt ist, beschädigt dies die kleinen Blutgefäße der Nieren. Die Erkrankung geht häufig auch mit einem erhöhten Blutdruck einher.
 
Eine diabetische Nephropathie entdeckt ein Arzt oft nur zufällig bei den regelmäßigen Urinuntersuchungen, die bei Diabetikern durchgeführt werden müssen. Denn durch diese Untersuchungen kann der Arzt eine diabetische Nephropathie frühzeitig erkennen und dementsprechend auch rechtzeitig eine Therapiemaßnahme veranlassen. Dazu muss er auch verschiedene Risikofaktoren überprüfen, um dem Patienten die bestmögliche Behandlung gewährleisten zu können.
 
Ein erstes Anzeichen für eine diabetische Nephropathie ist die erhöhte Menge eines bestimmten Eiweißes im Urin. Der Körper scheidet dieses Eiweiß namens Albumin verstärkt mit dem Urin aus (Proteinurie), da die Filterfunktion der Nieren gestört ist. Normalerweise ist der Urin frei von jeglichen Eiweißen, deshalb sind erhöhte Albuminwerte ein Anzeichen dafür, dass der Betroffene höchstwahrscheinlich an einer beginnenden diabetischen Nephropathie leidet.
 
Wird die Diagnose gestellt, so ist es wichtig, dass der behandelnde Arzt den Blutzucker des Patienten gut einstellt und dessen Blutdruck auf niedrigen Werten hält. Auf diese Weise ist es häufig möglich, weitere Nierenschäden zu verhindern.

Was sind die Symptome einer diabetischen Nephropathie?

In den meisten Fällen verläuft eine Nephropathie jahrelang schleichend und ohne spürbare Symptome oder Beschwerden. Das erste Anzeichen für eine diabetische Nephropathie ist eine erhöhte Menge eines bestimmten Eiweißes (Albumin) im Urin. Dabei scheidet der Körper verstärkt Eiweiß im Urin aus (Proteinurie), da die Filterfunktion der Nieren beschädigt ist.
 
Erst wenn eine diabetische Nephropathie fortgeschritten ist, machen sich Symptome bemerkbar. Die Betroffenen berichten über Hautjuckreiz, milchkaffeefarbene Haut, Leistungsschwäche, Erschöpfung, Müdigkeit und Kopfschmerzen. Aber auch Blutarmut (Anämie), vermehrte Wassereinlagerungen (Ödeme), die sich vor allem an den Beinen bemerkbar machen; eine Gewichtszunahme, ein erhöhter Kreatininwert im Blut und schäumender Urin sind Symptome, die auf eine diabetische Nephropathie hinweisen.
 
Außerdem macht sich bei den Betroffenen eine Hyperlipidämie bemerkbar. Hyperlipidämie ist der medizinische Fachausdruck für erhöhte Blutfettwerte (Lipoproteine).

Welche Ursachen hat eine diabetische Nephropathie?

Die Ursache einer diabetischen Nephropathie liegt in einem dauerhaft erhöhten Blutzuckerspiegel. Durch diese erhöhte Blutzuckerwerte entstehen Ablagerungen, die zu Verengungen führen und den Blutfluss stören (Arteriosklerose). Die kleinen Blutgefäße der sogenannten Nierenkörperchen, die Glomeruli, werden geschädigt und dadurch steigt der Blutdruck innerhalb der Gefäße.
 
In weiterer Folge bilden sich Gewebeschäden in den Nierenkörperchen, was zur Einschränkung oder sogar Störung der Filterfunktion des Organs führt. Dadurch scheidet der Körper verstärkt Eiweiße (Proteine) namens Albumin mit dem Urin aus, der im Normalfall frei von jeglichen Eiweißen ist. Eine diabetische Nephropathie tritt häufig mit einem erhöhten Blutdruck auf, der aufgrund der Arterienverkalkung der Nierengefäße (Arteriosklerose) noch weiter ansteigt.

Es gibt verschiedene Risikofaktoren, die eine diabetische Nephropathie begünstigen, wie etwa das Rauchen.

Welche Risikofaktoren begünstigen eine diabetische Nephropathie?

Ist der Blutzucker jahrelang schlecht eingestellt, etwa infolge eines nicht erkannten Diabetes mellitus, beschädigt dies die kleinen Blutgefäße der Nieren, worunter die Filterfunktion der Nieren leidet. Aufgrund dessen ließe sich das Risiko für eine diabetische Nephropathie erheblich senken, wenn der Blutzucker optimal eingestellt wird.
 
Es gibt verschiedene Risikofaktoren, die eine Entwicklung der diabetischen Nephropathie beschleunigen oder begünstigen. Dazu zählt ein erhöhter Blutdruck (Hypertonie), denn dieser beschädigt die Nieren noch zusätzlich. Um das Risiko zu senken, muss auch dieser gesenkt werden. Bereits ein geringfügig erhöhter Blutdruck steigert die schädliche Wirkung des Blutzuckers weiter. Darüber hinaus stellen erhöhte Blutfettwerte (vor allem LDL-Cholesterin), Rauchen, hohe Eiweißaufnahme in der Nahrung und genetische Veranlagungen Risikofaktoren für die diabetische Nephropathie dar.

Wie diagnostiziert der Arzt eine diabetische Nephropathie?

Besteht der Verdacht auf eine Nephropathie, so führt der Arzt Blut- und Urinuntersuchungen durch, denn diese liefern erste Hinweise auf eine diabetische Nephropathie. Um die genaue Form der Nephropathie zu bestimmen, veranlasst der Spezialist gegebenenfalls bildgebende Verfahren. Verfahren wie Röntgen, eine Ultraschalluntersuchung (Sonografie) oder eine Computertomografie helfen vor allem beim Verdacht auf andere Nephropathie-Formen, wie zum Beispiel auf eine Analgetika-Nephropathie oder auf eine hyperkalzämischen Nephropathie, weiter.
 
Bei einer diabetischen Nephropathie prüft der Arzt als Allererstes die Albumin-Menge im Urin. Bei Albumin handelt es sich um ein Eiweiß, das in unserem Blut vorkommt. Im Normalfall ist der Urin frei von Albumin und anderen Eiweißen. Bei einer diabetischen Nephropathie ist im Urin eine erhöhte Menge des Eiweißes Albumin vorzufinden, dabei sprechen Ärzte von einer sogenannten Proteinurie.
 
Die erhöhte Albumin-Menge im Urin ist der erste und wichtigste Hinweis auf eine diabetische Nephropathie. Aus diesem Grund sollten Diabetiker regelmäßig ihren Urin darauf untersuchen lassen, ob ihr Körper nicht zu viel Eiweiß ausscheidet. Aber auch bereits Betroffene einer diabetischen Nephropathie sollten je nach Stadium der Erkrankung zwei- bis viermal eine Urinuntersuchung absolvieren.
 
Um die Menge des Albumins im Urin herauszufinden, hat der Arzt die Möglichkeit, einen Albumin-Schnelltest durchzuführen. Normalerweise sammelt der Spezialist jedoch den Urin über 24 Stunden an und untersucht ihn erst dann. Bereits eine geringfügig erhöhte Menge an Albumin im Urin weist auf eine Nierenschädigung hin.
 
Befinden sich die Werte zwischen 20 – 200 mg/l, so sprechen wir von einer Mikroalbuminurie, die auf eine beginnende Nierenschädigung hinweist. Eine sogenannte Makroalbuminurie bezeichnet steigende Werte von mehr als 200 mg/l Albumin im Urin. Überschreitet die Menge diesen Wert, so ist bereits eine fortgeschrittene diabetische Nierenerkrankung zu erkennen.
 
Darüber hinaus ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht hinter jeder erhöhten Ausscheidung des Eiweißes Albumin eine Nephropathie dahinterstecken muss. Die Werte können auch kurzzeitig durch körperliche Anstrengung, Harnwegsinfekte, fieberhafte Erkrankungen oder durch kurzfristig erhöhte Blutzuckerwerte erhöht sein. Aufgrund dessen muss der Arzt eine Kontrolluntersuchung durchführen, welche die Werte bestätigen muss. Der Arzt diagnostiziert eine diabetische Nephropathie, wenn die Albuminwerte bei mindestens zwei von drei Proben erhöht sind.
 
In weiterer Folge untersucht und bestimmt der Arzt die Nierenfunktionswerte im Blut. Dazu gehören vor allem die Werte Kreatinin, Harnstoff und Harnsäure. Wenn die Nieren nicht mehr richtig arbeiten, sind diese Werte erhöht. Daraufhin kann der Spezialist die Albuminwerte mit diesen Werten vergleichen und zusammensetzen und so den Schweregrad der diabetischen Nephropathie bestimmen.

Wie wird eine diabetische Nephropathie behandelt?

Im ganz frühen Stadium kann ein Arzt die krankhaften Nierenveränderungen mithilfe gewisser Maßnahmen sogar beheben. Um herauszufinden, ob der Blutzucker richtig eingestellt ist, muss der Arzt den Langzeit-Blutzuckerwert HbA1c beobachten. Dabei strebt er einen Wert von unter 7,0 Prozent an, damit er das Voranschreiten der Krankheit verhindern kann.
 
Die Grundlage einer Behandlung stellt neben dieser Blutzuckereinstellung auch die Normalisierung des Blutdrucks dar. Um dies zu erzielen, ordnet der Arzt eine blutdrucksenkende Therapie mit ACE-Hemmern oder AT-II-Antagonisten an. Diese haben eine spezielle Schutzwirkung auf die Niere.
 
Außerdem müssen Betroffene auf eine richtige Ernährung achten. Dabei muss der Patient die Eiweißzufuhr kontrollieren, diese darf pro Tag 0,8 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht nicht überschreiten. Darüber hinaus versucht der Arzt, das LDL-Cholesterin unter 100 Milligramm pro Deziliter abzusenken und verschreibt eventuell eine Behandlung mit Acetylsalicylsäure. Diese dient der Hemmung der Blutplättchen (Thrombozyten).
 
Außerdem muss der Arzt die Therapie des Diabetikers gewissermaßen anpassen, denn einige Medikamente, wie zum Beispiel Metformin, belasten die Nieren noch zusätzlich. Der Betroffene muss aus diesem Grund Schmerzmittel mit bestimmten Wirkstoffen, die den Nieren noch weiter zusetzen könnten, vermeiden.
 
Ist die Erkrankung bereits fortgeschritten, so muss sich der Patient gegebenenfalls einer Blutwäsche (Dialyse) unterziehen. Im schlimmsten Fall folgt eine Nierentransplantation. Wichtig ist aber: Vor allem die Prävention der Erkrankung sollte unbedingt im Vordergrund stehen!

Um einer diabetischen Nephropathie vorzubeugen, solltest Du vor allem auf eine eiweiß- und cholesterinarme Ernährung achten.

Wie ist der Krankheitsverlauf einer diabetischen Nephropathie?

Die Blutzuckerwerte und vor allem die Dauer, wie lange sie schlecht eingestellt waren, beeinflussen nicht nur die Entwicklung einer diabetischen Nephropathie, sondern auch den weiteren Krankheitsverlauf. Wird die Erkrankung rechtzeitig erkannt und die Blutzuckerwerte somit optimal eingestellt, lässt sich das Fortschreiten der Nierenerkrankung verhindern oder zumindest verlangsamen. Wichtig ist, dass die Behandlung rechtzeitig anfängt, denn nur so wird der Krankheitsverlauf positiv beeinflusst. Die Erkrankung kann jedoch auch schwer verlaufen. In so einem Fall führt sie zum akuten Nierenversagen.

Welche Stadien der diabetischen Nephropathie gibt es?

Eine diabetische Nephropathie wird in fünf verschiedene Stadien unterteilt. Diese fünf Phasen unterscheiden sich generell im Ausmaß der Nierenschädigung. Im ersten Stadium sind die Nieren bereits geschädigt, jedoch so, dass es der Betroffene meistens nicht bemerkt. In den Nieren kommt es zur verstärkten Durchblutung und Mehrfunktion, sie funktionieren jedoch noch weitgehend normal.
 
Das zweite Stadium spielt sich im Laufe der Jahre ab, in denen sich Veränderungen am Nierengewebe bilden, die aber noch keine Auswirkungen auf die Funktion oder Werte der Nieren haben. Auch diese bleiben von dem Betroffenen unbemerkt, denn nur ein Spezialist kann sie durch aufwendige Verfahren aufdecken.
 
Im dritten Stadium kommt es zu Veränderungen in den Nierenkörperchen. Dies führt zu einer vermehrten Ausscheidung des Eiweißes Albumin von unter 200 mg am Tag. Sind die Albuminwerte nur leicht erhöht, also unter 200 mg am Tag, sprechen wir von einer Mikroalbuminurie. Spätestens in diesem Stadium sollte der Arzt sofort eine Therapie anordnen, denn nur so ist noch eine Rückbildung der Nierenschädigung möglich.
 
Im Laufe des vierten Stadiums nimmt die Albumin-Ausscheidung deutlich zu – es wird über 200 mg am Tag ausgeschieden. Sind die Werte so stark erhöht, sprechen die Ärzte von einer Makroalbuminurie. Das fünfte Stadium zeichnet sich durch eine chronische Niereninsuffizienz (Nierenschwäche) aus. Hierbei sind sowohl der Blutdruck als auch die Albuminurie stark bis massiv erhöht. Auch der Kreatininwert im Blut ist stark erhöht und es ist von einer reduzierten Nierenleistung auszugehen. Dabei sprechen wir von einer leichtgradigen, mäßiggradigen oder hochgradigen Niereninsuffizienz.
 
Kommt es zu keiner Behandlung der diabetischen Nephropathie, so verschlechtert sich die Nierenfunktion immer weiter. Im Zuge dessen helfen nur noch eine Blutwäsche (Dialyse) oder eine Nierentransplantation. Eine diabetische Nephropathie ist die Hauptursache der Todesfälle bei diabetischen Patienten.

Kann ich einer diabetischen Nephropathie vorbeugen?

Da die diabetische Nephropathie das Risiko eines Herzinfarkts, eines Schlaganfalls oder einer diabetischen Folgeerkrankung (zum Beispiel die Augenerkrankung Retinopathie) erhöht, ist es besonders wichtig, dass die Erkrankung möglichst vorgebeugt oder rechtzeitig erkannt und entsprechend behandelt wird.
 
Die Krankheit lässt sich durch eine optimale Blutzuckereinstellung vorbeugen. Regelmäßige Früherkennungs- und Verlaufsuntersuchungen tragen dazu bei, dass die diabetische Nephropathie nicht weiter fortschreitet. Denn nur so kann der Arzt auf kritische Werte schnellstmöglich reagieren. Dabei kontrolliert der Spezialist vor allem den Blutzucker, den Blutdruck und die Blutfette (Cholesterin). Beim Letzteren ist vor allem der Wert des LDL-Cholesterins bedeutend. Dieser sollte unter 100 Mikrogramm pro Deziliter liegen.
 
Außerdem ist die Ernährung sehr wichtig – Ärzte weisen auf einen niedrigen Eiweiß- und Cholesteringehalt in der Nahrung hin.
 
Was vorbeugend jeder tun kann: Die Nieren gesund halten! Achte auf Deinen Blutzucker und Deinen Blutdruck und versuche beide Werte im Normbereich zu halten. Auch eine generell gesunde und ausgewogene Ernährung mit ausreichender Flüssigkeitszufuhr ist sehr wichtig und mehr als empfehlenswert.
 
Ansonsten solltest Du Dich auch mit der Einnahme von Schmerzmitteln zurückhalten. Nimm Medikamente nur nach ärztlicher Anweisung oder Vorschrift ein und informiere Dich über mögliche Neben- und Wechselwirkungen. Darüber hinaus solltest Du, sofern Dir dies möglich ist, unbedingt Schadstoffe vermeiden – verzichte am besten ganz auf das Rauchen und den Konsum von Drogen.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Behandlung einer diabetischen Nephropathie?

Die Sozialversicherungsträger übernehmen die Kosten für die Diagnose und die Therapie einer diabetischen Nephropathie. Das bedeutet, dass alle notwendigen und zweckmäßigen Maßnahmen die zuständige Sozialversicherung bezahlt. Jedoch kann es passieren, dass bei bestimmten Krankenkassen für Dich ein Selbstbehalt anfällt. Informiere Dich deshalb am besten direkt bei Deiner Krankenversicherung und lass Dich, wenn nötig, ausführlich beraten.


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Die häufigste Form einer Nephropathie ist die diabetische Nephropathie. Sie entsteht infolge jahrelanger, schlecht eingestellter erhöhter Blutzuckerwerte, die die kleinen Blutgefäße der Nieren schädigen, was zur Folge hat, dass die Filterfunktion der Nieren nicht mehr intakt ist.


Ein erstes Anzeichen für die Erkrankung ist eine erhöhte Menge des Eiweißes Albumin im Urin. Der Körper scheidet verstärkt Albumin im Urin aus (Proteinurie), da die Filterfunktion der Nieren beschädigt ist.


Bei einer diabetischen Nephropathie äußern sich Symptome erst im fortgeschrittenen Stadium. Dazu gehören Hautjuckreiz, Leistungsschwäche, Blutarmut (Anämie), vermehrte Wassereinlagerungen (Ödeme) oder schäumender Urin.


Bei der Behandlung muss vor allem die Prävention im Vordergrund stehen – im Zuge des Vorbeugens müssen Betroffene darauf achten, dass sich ihre Blutzuckerwerte und ihr Blutdruck im Normalbereich befinden, und dass sie Nahrung mit hohem Eiweiß- und Cholesteringehalt vermeiden sowie ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen.

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