Bronchitis

Eine Bronchitis gehört zu den häufigsten Atemwegserkrankungen. Der Mediziner unterscheidet zwischen akuter und chronischer Bronchitis. Bei beiden Formen ist Husten mit Auswurf das Leitsymptom. Während die akute Bronchitis während einer Erkältung auftritt und innerhalb von zwei Wochen wieder ausheilt, tritt die chronische Form oft nach Zigarettenkonsum oder hoher Feinstaubbelastung in mindestens zwei aufeinanderfolgenden Jahren auf. Im Anfangsstadium ist eine chronische Bronchitis heilbar, sie kann aber in eine chronisch-obstruktive Bronchitis übergehen, bei der die Atemwege irreversibel verengt bleiben.


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Zuletzt aktualisiert: 10. Juli, 2023



Wichtige Punkte zusammengefasst

Das Wichtigste zusammengefasst

Es gibt zwei Formen von einer Bronchitis, die akute Form, die vor allem bei einer Erkältung auftritt und eine chronische Bronchitis, die oft durch Rauchen oder Feinstaubbelastung entsteht


Das Hauptsymptom bei beiden Formen ist Husten mit Auswurf, des Weiteren kommen bei der akuten Bronchitis Erkältungsbeschwerden wie Schnupfen, Halsschmerzen, Heiserkeit und Fieber dazu


Gerade bei älteren Patienten, Patienten mit Vorerkrankungen oder einer Immunschwäche besteht das Risiko einer Komplikation, wie eine Superinfektion mit Bakterien, eine Lungenentzündung oder auch eine chronische Bronchitis. Bei einer chronischen Bronchitis kann es zu einer chronisch obstruktiven Bronchitis oder chronisch obstruktiven Lungenerkrankung mit Lungenemphysem kommen


Eine akute Bronchitis heilt meistens innerhalb von zwei Wochen aus, ein lang anhaltender Reizhusten ist möglich. Eine chronische Bronchitis kann im Anfangsstadium noch ausheilen. Wenn sie sich in eine chronisch-obstruktive Bronchitis entwickelt, ist die Verengung der Bronchien nicht mehr heilbar. Wenn sich ein Lungenemphysem, eine Verwachsung der Lungenbläschen bildet, kann sich die Lebenserwartung verkürzen

ICD-10-GM-2020 J20.

Was versteht die Medizin unter einer Bronchitis?

Die Luftröhre zweigt sich in zwei Hauptbronchien auf, die in die Lungen hineinziehen. Dort teilen sich diese Bronchien in viele kleine Verästelungen auf, die sogenannten Bronchiolen, die in den Lungenbläschen (Alveolen) münden. Die Lungenbläschen sind von vielen Blutkapillaren (Blutgefäßen) umgeben, die den Sauerstoff der Luft aufnehmen und Kohlendioxid abgeben.
 
Bei einer Bronchitis handelt es sich um eine Erkrankung der Atemwege
 
Die Schleimhaut in den Bronchien besitzt viele kleine Flimmerhärchen, die mit ihrer Bewegung Staubpartikel, Fremdkörper und Schleim aus den Atemwegen abtransportieren. Entzündet sich diese Schleimhaut, kommt es zu einer Atemwegserkrankung.
 
Die Bezeichnung der Erkrankung richtet sich nach dem entzündeten Abschnitt. Bei einer Bronchitis sind die Bronchien betroffen, eine Tracheitis bezeichnet eine Luftröhrenentzündung. Oft sind sowohl die Bronchien als auch die Luftröhre entzündet, in diesem Fall spricht der Mediziner von einer Tracheobronchitis. Eine Bronchiolitis hingegen bezeichnet eine Entzündung der Bronchiolen. In der Regel sind bei einer Bronchitis die größeren Bronchien betroffen.

Welche Formen der Bronchitis gibt es?

Der Arzt unterscheidet zwischen akuter und chronischer Bronchitis.
 
Akute Bronchitis
Die akute Bronchitis ist eine der häufigsten Atemwegserkrankungen. Sie tritt plötzlich während einer Erkältung auf. Oft ist bei einer Bronchitis eine akute Bronchitis gemeint.
 
Chronische Bronchitis
Bei einer chronischen Bronchitis sind die Bronchien dauerhaft entzündet. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) liegt dann eine chronische Bronchitis vor, wenn die Symptome Husten mit Auswurf an den meisten Tagen der Woche, mindestens drei Monate pro Jahr durchgehend in zwei aufeinanderfolgenden Jahren bestehen. Andere Krankheiten, die ähnliche Symptome hervorrufen können, sollten vom Arzt ausgeschlossen sein.

Was sind die Symptome einer Bronchitis?

Das typische Symptom einer akuten wie auch chronischen Bronchitis ist Husten mit Auswurf. Da eine akute Bronchitis oft während einer Erkältung auftritt, verspüren Patienten anfangs typische Erkältungsbeschwerden wie Abgeschlagenheit, Halsschmerzen, Heiserkeit und Schluckbeschwerden, Schnupfen, erhöhte Temperatur, Kopf- und Gliederschmerzen. Hohes Fieber ist kein Zeichen einer Bronchitis, kann aber zum Beispiel im Rahmen einer Grippe auftreten. Dann entwickeln die Patienten einen starken trockenen und quälenden Reizhusten, der Schmerzen hinter dem Brustbein verursachen kann. Der Husten tritt vor allem nachts und am Morgen auf. Nach ein paar Tagen bildet die Bronchialschleimhaut ein Sekret, das als zähflüssiger Schleim abgehustet wird und rasselnde Geräusche beim Atmen verursacht. Der Arzt spricht in diesem Fall von Auswurf. Anfangs ist dieser Auswurf schleimig-glasig bis weiß, oft wird er gelblich-grün. Die Farbe ist nur bedingt ein Anzeichen der Erreger.
 
Dieser Husten kann über Wochen andauern, selbst wenn die Erkältung bereits ausgestanden ist, wobei er wieder in einen trockenen Reizhusten übergeht.
 
Atemnot hingegen ist kein typisches Zeichen einer akuten Bronchitis und deutet eher auf eine Lungenentzündung hin. Eine bestehende Atemnot durch eine Vorerkrankung der Lunge kann sich durch eine akute Bronchitis aber verstärken.
 
Bei älteren Patienten zeigen sich bei einer akuten Bronchitis mitunter ungewöhnliche Symptome wie Verwirrtheit oder schnelle Atmung statt Husten. Eine chronische Bronchitis macht sich ebenfalls mit Husten mit Auswurf, vor allem morgens, über einen längeren Zeitraum bemerkbar. Verspüren Patienten Kurzatmigkeit und Atemnot bei Belastung, kann sich bereits eine chronisch-obstruktive Bronchitis entwickelt haben.
 
Zu den Symptomen einer Bronchitis zählen unter anderem Histen, Fieber und ein allgemeines Unwohlsein

Welche Ursachen hat eine Bronchitis?

In den meisten Fällen sind Viren die Auslöser einer akuten Bronchitis. Bei Erwachsenen sind oft Adenoviren, Rhinoviren, Influenzaviren und Parainfluenzaviren, aber auch Coronaviren und der Humane Metapneumovirus (HMPV) verantwortlich. Coxsackieviren Echoviren, Adenoviren aber auch RS-Viren (Respiratory Syncytial Virus) lösen oft bei Kindern eine akute Bronchitis aus.
 
Selten sind Bakterien wie Pneumokokken, Haemophilus influenzae, Moraxella catarrhalis, Staphylokokken, Streptokokken, Chlamydien oder Mykoplasmen die Auslöser einer akuten Bronchitis. Zudem tritt eine akute Bronchitis auch im Rahmen von anderen Erkrankungen wie Windpocken, Keuchhusten, Masern, Tuberkulose oder Brucellose auf. Eine Soorbronchitis, ausgelöst durch Pilze wie dem Hefepilz Candida albicans, ist ebenfalls sehr selten und kommt öfters bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem vor. Reizstoffe wie Staub oder Gase können auch an der Entstehung einer akuten Bronchitis beteiligt sein.
 
Eine chronische Bronchitis kann viele Ursachen haben, wobei Krankheitserreger selten sind. Eine der Hauptursachen ist Zigarettenrauch, daher wird eine chronische Bronchitis auch Raucherhusten genannt. Aber auch andere Reizstoffe wie Feinstaub, Gase und Dämpfe, mehrere bronchopulmonale Infekte, wie eine wiederkehrende akute Bronchitis, angeborene Fehlbildungen oder Stoffwechselerkrankungen sowie Allergien können eine chronische Bronchitis bedingen.

Welche Risikofaktoren begünstigen eine Bronchitis?

Die kalte Luft in den Wintermonaten, aber auch die Heizungsluft in Büros oder bei Langstreckenflügen trocknet die Schleimhäute aus und begünstigt damit ein Eindringen von Viren. Gewisse Reizstoffe wie Rauch, Feinstaub oder chemische Dämpfe können die Atemwege ebenfalls entzünden und zu ähnlichen Symptomen wie bei einer akuten Bronchitis führen. So haben Kinder rauchender Eltern ein höheres Risiko, eine akute Bronchitis zu entwickeln.
 
Eine chronische Bronchitis wird ebenfalls durch Rauchen begünstigt. Aber auch der Feinstaub in Städten wirkt sich negativ aus, so erkranken Menschen in Städten häufiger als Menschen am Land. Mit höherem Alter sowie bei Vorerkrankungen von Herz und Lunge, aber auch wiederkehrende Entzündungen der Atemwege wie eine akute Bronchitis, chronisches Sodbrennen (Reflux) oder eine Überempfindlichkeit der Bronchien (bronchiale Hyperreagibilität) wie bei Asthma oder Allergie steigt die Wahrscheinlichkeit, eine chronische Bronchitis zu entwickeln. Menschen, die an ihrem Arbeitsplatz Dämpfen und Reizstoffen ausgesetzt sind, sind ebenfalls gefährdet, an einer chronischen Bronchitis zu erkranken.

Wie ist der Krankheitsverlauf einer Bronchitis?

Oft beginnt eine akute Bronchitis mit einer Infektion der oberen Atemwege wie Nasen-, Mund- und Rachenraum, die danach auf die unteren Atemwege übergeht. Nach ungefähr zwei Wochen ist sie ausgeheilt, wobei die Schädigung der Schleimhaut der Atemwege längere Zeit anhalten kann. Daher ist auch ein anhaltender Reizhusten noch mehrere Wochen möglich.
 
In einigen Fällen kann eine akute Bronchitis in eine chronische Form übergehen. Anfangs lässt sich eine chronische Bronchitis schnell mal übersehen, da lang anhaltender Husten oft für eine verschleppte Erkältung gehalten wird. Im Anfangsstadium ist eine chronische Bronchitis heilbar. Unbehandelt kann sich eine chronische Bronchitis in eine chronische-obstruktive Bronchitis entwickeln, bei der die Atemwege irreversibel verengt bleiben. Schließlich kann sich diese zu einer COPD (chronisch obstruktiven Lungenerkrankung) entwickeln, bei der der Gasaustausch unheilbar eingeschränkt ist.

Welche Komplikationen können bei einer Bronchitis auftreten?

In den meisten Fällen heilt eine akute Bronchitis komplikationslos ab. Zeitweise kann es aber zu einer sogenannten Superinfektion oder Sekundärinfektion kommen. Bakterien können leichter in die von den Viren geschädigte Schleimhaut eindringen und eine zusätzliche bakterielle Infektion auslösen.
 
Vor allem Patienten mit einem geschwächten Immunsystem oder Vorerkrankungen von Lunge oder Herz können eine Lungenentzündung, Atemnot oder eine chronische Bronchitis entwickeln.
 
Bei kleinen Kindern kann es zu einer Entzündung der Bronchiolen kommen, meistens bei einer RS-Virusinfektion. Wenn sich diese verschließen, können sie kollabieren und ein Gasaustausch kann nicht mehr stattfinden. Bei der Abheilung kommt es oft zur Narbenbildung, die bis ins Erwachsenenalter die Atmung beeinflussen und eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) begünstigen können. Auch ein überempfindliches, hyperreagibles Bronchialsystem oder Asthma bronchiale kann die Folge einer obstruktiven Bronchitis mit verengten Atemwegen sein.
 
Unbehandelt kann sich eine akute Bronchitis chronifizieren
 
Bei Patienten mit chronischer Bronchitis oder auch Asthma kann es im Zuge einer Entzündung der Bronchien zu einer Verschlimmerung der Symptome kommen. Dies bezeichnet der Arzt nicht als akute Bronchitis, sondern als Exazerbation.
 
Bei einer chronischen Bronchitis können sich die Atemwege dauerhaft verengen und zu einem Lungenemphysem führen. Dabei verlieren die Lungenbläschen ihre elastischen Eigenschaften, die Wände bauen sich ab und kollabieren leicht. Sie können auch zu einer großen Blase verschmelzen. In solchen Lungenbläschen kann kein Gasaustausch mehr stattfinden, die Blutgefäße werden abgebaut. Dadurch steigt der Druck auf das Herz und es kann zu einer Rechtsherzinsuffizienz (Cor pulmonale) und Atemnot kommen. In weiterer Folge können bösartige Tumore, wie ein Plattenepithelkarzinom (Bronchialkarzinom) entstehen.

Wann sollte ich einen Arzt aufsuchen?

Ein Arztbesuch bei einer akuten Bronchitis schadet in keinem Fall, um eventuelle Komplikationen oder andere schwerwiegende Erkrankungen auszuschließen. Auch wenn Du einer Risikogruppe angehörst, an einer Vorerkrankung wie Asthma oder einer Allergie, chronisch-obstruktive Bronchitis, Lungenfibrose, einer Immunschwäche oder Herz- oder Lungenkrankheiten leidest, solltest Du einen Arzt aufsuchen. Ein Besuch beim Kinderarzt ist für alle Kinder, besonders aber sehr kleine Kindern ratsam. Kinder mit sehr hohem Fieber oder blutigem Auswurf sollten ebenfalls zum Arzt.
 
Aber auch ohne Vorerkrankung ist eine Kontrolle beim Arzt sinnvoll, wenn sich die Erkältungssymptome nach ein paar Tagen nicht bessern oder Husten länger als acht Wochen anhält. Wenn Du neben Husten noch hohes Fieber, Nachtschweiß, Atembeschwerden oder Schmerzen beim Atmen verspürst, oder Atemgeräusche wie Keuchen oder Pfeifen bemerkst, ist eine rasche ärztliche Abklärung angezeigt.
 
Blutiger Auswurf ist im Rahmen einer akuten Bronchitis möglich, kleine Verletzungen der Schleimhaut, aber auch im Nasen- und Rachenraum können dafür verantwortlich sein. In manchen Fällen kann es aber auch ein Anzeichen einer schweren Erkrankung oder auch eines Fremdkörpers in der Lunge sein und sollte man daher mit einem Arzt abklären.
 
Auch wenn Du mehrmals im Jahr an akuten Atemwegsinfekten leidest, ist eine Kontrolle bei Deinem Arzt sinnvoll, um schwere Erkrankungen auszuschließen. Bei akuter Atemnot solltest Du unverzüglich einen Arzt oder das Krankenhaus aufsuchen.

Wie diagnostiziert der Arzt eine Bronchitis?

Die Untersuchung beginnt mit einer Anamnese, in der der Arzt nach den Symptomen, Medikamenteneinnahmen und den Rauchergewohnheiten fragt. Anschließend hört der Arzt die Lungen ab (Auskultation) und klopft das Lungen- und Bronchienareal ab (Perkussion). Zusätzlich untersucht er die Ohren, Nasennebenhöhlen, den Mund- und Rachenraum und die Lymphknoten am Hals.
 
Diese Schritte reichen bereits aus, um eine akute Bronchitis zu diagnostizieren.
 
Um den Erreger der Bronchitis zu bestimmen, kann der Arzt eine Probe des Nasen- oder Hustensekrets nehmen, das in einem Labor untersucht wird. Auch eine Blutuntersuchung kann neben allgemeinen Entzündungsparametern eine bakterielle oder virale Erkrankung erkennen.
 
Bei verschiedenen Symptomen wie hohem Fieber, Atemnot oder blutigem Auswurf wird der Mediziner weitere Untersuchungen empfehlen. So kann der Arzt ein Thoraxröntgen, ein Röntgen des Brustraumes anordnen, um eine Lungenentzündung, eine obstruktive Bronchitis, Lungenkrebs oder einen Fremdkörper auszuschließen.
 
Auch die Diagnose einer chronischen Bronchitis beginnt mit einer Anamnese, vor allem über das Rauchverhalten und dem Abhören der Lunge. Danach wird der Mediziner noch weitere Tests durchführen, um eventuelle andere Erkrankungen mit einer ähnlichen Symptomatik auszuschließen. Dazu gehören ein Blutbild, eine Blutgasanalyse, in der die Sauerstoffversorgung gemessen wird, wie auch ein Lungenfunktionstest. Den großen Lungenfunktionstest, auch Ganzkörperplethysmografie (Bodyplethysmografie) führt der Arzt in einer Kammer durch, in der er bei ruhiger und normaler Atmung eine Bronchialverengung und Ausmaß einer Lungenüberblähung messen kann.
 
Bei der Spirometrie, dem kleinen Lungenfunktionstest, pustet der Patient mit maximaler Kraft in ein Messgerät. Dies zeigt, ob die Atemwege verengt sind und wie sehr die Atmung beeinträchtigt. Mit dieser Untersuchung kann ein Arzt auch Asthma oder eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung erkennen. Ein Belastungstest (Fahrrad- oder Laufbandergometrie, Spiroergometrie) zeigt Veränderungen der Lungenfunktion. Bei einem Verdachtsfall kann der Arzt auch eine endoskopische Untersuchung der Atemwege, eine Entnahme von Gewebe, ein Röntgen sowie ein EKG (Elektrokardiogramm) und Echokardiografie anordnen.

Wie lässt sich eine Bronchitis behandeln?

Bei einer akuten Bronchitis erfolgt in erster Linie eine Linderung der Symptome, eine medikamentöse Behandlung ist meistens nicht erforderlich.
 
Da in den meisten Fällen Viren eine akute Bronchitis auslösen, helfen Antibiotika nicht. Die Behandlung mit Virustatika erfolgt nur selten, meist bei Patienten mit einer Immunschwäche. Sollten Pilze eine akute Bronchitis verursachen, werden sie mit einem Antimykotikum behandelt. Bei einer bakteriellen Ursache sind manchmal die Nebenwirkungen der Antibiotika höher als ihr Nutzen, wie durch die Bildung von Resistenzen, Widerstandsfähigkeiten gegen Medikamente. Bei einem sehr schweren Verlauf, einer Superinfektion mit Bakterien sowie bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem oder Herz- und Lungenerkrankungen ist eine Antibiotikatherapie sinnvoll. Eine Lungenentzündung wird ebenfalls mit Antibiotika behandelt.
 
Eine Bronchitis lässt sich unter anderem mit Medikamenten, wie beispielsweise Antibiotika, behandeln
 
Bei Fieber können fiebersenkende Mittel, wie Aspirin, Ibuprofen oder Paracetamol zum Einsatz kommen. Da Fieber aber hilfreich für das Immunsystem bei der Überwindung von Krankheiten ist, sollte man diese nur sparsam einsetzen. Ebenso verhält es sich mit Hustenmittel. Einerseits gibt es hustenstillende Mittel, die vor allem einen trockenen Reizhusten lindern sollen. Diese solltest Du nur nachts einnehmen, wenn der Schlaf unter dem Hustenreiz leidet. Keinesfalls darfst Du ein solches Hustenmittel bei schleimigem Husten verwenden, da Du in der Nacht den Schleim nicht abhusten kannst. Für diesen Fall ist ein schleimlösendes Mittel erhältlich, dass den Schleim verflüssigt und beim Abhusten hilft.
 
Bei einer chronischen Bronchitis ist die Vermeidung der Ursache, wie der Verzicht auf Tabakrauch, ein wichtiger Faktor, um ein Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern. Ein Inhalieren mit Bronchodilatatoren hemmt Entzündungen und weitet die Bronchien. Bei sehr langen und schweren Verläufen kann der Arzt auch Glukokortikoide wie Kortison, die entzündungshemmend wirken, verschreiben. Im Falle einer Exazerbation wird oft eine Antibiotikatherapie angewendet.

Was kann ich selbst gegen eine Bronchitis tun?

Mit einer regelmäßigen körperlichen Bewegung sowie einer angepassten Ernährung stärkst Du Deine Abwehrkräfte und vermeidest akute Infektionen sowie eine chronische Bronchitis. Aber auch eine angenehme Luftfeuchte in den Räumen und die Vermeidung von Überheizen senkt das Risiko einer Atemwegserkrankung. Rauchen reizt die Schleimhäute und schwächt das Immunsystem, daher solltest Du darauf lieber verzichten. Eine Schutzimpfung gegen Grippe oder Pneumokokken kann vor allem bei Risikopatienten sinnvoll sein.

Welche Hausmittel helfen bei einer Bronchitis?

Die Verwendung von Hausmitteln solltest Du vorab mit Deinem Arzt besprechen, um unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden. Die wichtigste Therapie bei einer akuten Bronchitis ist körperliche Schonung und eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr in Form von Wasser oder ungezuckerten Tee. Damit wird der Schleim verflüssigt und das Abhusten erleichtert. Wenn Du an einer Herz- oder Nierenerkrankung leidest, solltest Du die Flüssigkeitszufuhr mit Deinem Arzt besprechen. Strikte Bettruhe ist allerdings nicht ratsam, leichte Bewegung ohne Überanstrengung hilft ebenfalls beim Abhusten. Auf Sport und das Rauchen solltest Du während der Erkrankung verzichten.
 
Ein gut bewährtes Mittel bei Bronchitis ist das Inhalieren mit Wasserdampf, aber auch eine Inhalation mit einer 0,9-prozentigen Kochsalzlösung befeuchtet die Schleimhäute. Kamille oder ätherische Öle können die Schleimhaut dagegen reizen und sollte man, besonders bei Kindern, eher vermeiden. Anstatt eines Inhalators kann man auch ein Topf mit einem Tuch darüber verwenden. Dabei besteht allerdings, vor allem bei Kindern, Verbrühungsgefahr.
 
Warme Brustwickel mit Quark, Kartoffeln oder Zwiebelsaft können ebenfalls angenehm sein. Fieber lässt sich mit Wadenwickeln senken, dies sollte aber nur bei hohem Fieber der Fall sein. Auch ein Hustensaft aus Zwiebel und Honig kann helfen, allerdings sollten Kinder unter einem Jahr keinen Honig zu sich nehmen.
 
Einfache Lutschbonbons aber auch Lutschpastillen mit Salz oder pflanzlichen Inhaltsstoffen lindern bereits Symptome wie Halsschmerzen und wirken schleimlösend. Pflanzliche Tees oder Präparate aus Primelwurzel, Thymian, Myrte, Eukalyptus, Efeublätter oder Pelargonienwurzel können schleimlösend, auswurffördernd, schleimhautschützend, krampflösend, hustenreizlindernd, entzündungs- und keimhemmend wirken. Hier solltest Du Dich von einem Apotheker beraten lassen.
 
Im Falle einer chronischen Bronchitis können spezielle Atemtechniken oder Körperhaltungen, die das Atmen erleichtern, Linderung bringen. Regelmäßiger Sport hilft bei einer chronischen Bronchitis, das Risiko einer Exazerbation zu senken. Der Sport sollte aber unter ärztlicher Anleitung erfolgen, um eine Überanstrengung zu vermeiden.

Ist eine Bronchitis ansteckend?

Eine akute Bronchitis ist ansteckend. Übertragen lassen sich die verursachenden Viren und Bakterien als Tröpfcheninfektion, wenn der Erkrankte Viren aushustet, niest oder beim Sprechen versprüht und ein gesunder Mensch diese einatmet. Als Schmierinfektion werden Krankheitserreger durch die Hände oder von der Hand in den Mund weitergegeben. Die Inkubationszeit ist je nach Erreger unterschiedlich. Bei den Erkältungsviren liegt sie zwischen einem und sechs Tagen. Bei einer bakteriellen Infektion kann sie bis zu zehn Tage dauern.
 
Im Gegensatz zur akuten Bronchitis ist eine chronische Bronchitis nicht ansteckend. Nur wenn zusätzlich eine akute Atemwegserkrankung mit Viren oder Bakterien vorliegt, kann diese ebenfalls ansteckend sein.

Wie ist die Prognose bei einer Bronchitis?

Die Prognose bei einer akuten Bronchitis ist gut. Eine akute Bronchitis heilt meist von allein ohne Komplikationen innerhalb von zwei Wochen aus. Bei älteren Menschen oder Menschen mit Vorerkrankungen kann sie länger anhalten und ernste Folgen haben. Eine akute Bronchitis kann sich auch zu einer chronischen entwickeln.
 
Eine chronische Bronchitis wie auch eine chronisch-obstruktive Bronchitis hat keine Auswirkungen auf die Lebenserwartung. Wenn sich aber eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung mit Lungenemphysem gebildet hat, ist auch die Lebenserwartung verkürzt. Andere Faktoren Über- oder Untergewicht können den Krankheitsverlauf ungünstig beeinflussen.
 
Bei Bronchitis kann es zu einer erhöhten Körpertemperatur kommen

Was ist eine spastische Bronchitis?

Bei einer spastischen (obstruktiven) Bronchitis kommt es zu einer Verengung der Atemwege, die die Atmung erschwert und Atemnot verursachen kann. Dies ist oft bei Kindern der Fall, da sie noch weichere Bronchien mit kleinerem Durchmesser als Erwachsene haben. Aber auch bei Erwachsenen kommt eine spastische oder obstruktive Bronchitis vor, wenn sich die Bronchialmuskulatur verkrampft. Aus einer spastischen Bronchitis kann sich Asthma bronchiale entwickeln.

Wo liegt der Unterschied zwischen einem Husten und einer Bronchitis?

Husten ist ein Symptom verschiedener Erkrankungen, aber keine eigenständige Krankheit. Er ist ein wichtiger Schutzreflex der Atemwege, um Fremdkörper, Krankheitserreger oder auch gebildetes Sekret hinauszutransportieren und die Atemwege zu reinigen. Es gibt verschiedene Formen von Husten, die sich je nach Erkrankung unterscheiden. Das kann trockener, unproduktiver Husten bei Allergien oder einer Reizung der Schleimhäute durch Rauch oder kalte Luft, bellend rauer oder heiserer Husten bei Entzündungen des Kehlkopfes oder schleimiger Husten sein. Eine akute Bronchitis hingegen ist eine Erkrankung und die Ursache von Husten mit Auswurf.

Wie viel kostet die Behandlung einer Bronchitis?

Die Kosten für die Behandlung einer Bronchitis variieren sehr stark. Sie sind abhängig von der Form der Bronchitis, den Erregern und der Therapie selbst.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für eine Bronchitis?

Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für die Therapie einer Bronchitis. Auch die Untersuchungen, um eine Bronchitis zu diagnostizieren, übernimmt der Versicherungsträger. Hier wird Dich Dein Arzt aber genauer aufklären, sollten bestimmte Tests nicht in den Leistungen der Krankenkasse inkludiert sein. Ausgenommen sind Hausmittel und pflanzliche Präparate aus der Apotheke, für die Du selbst aufkommen musst.

 


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Das Hauptsymptom bei beiden Formen ist Husten mit Auswurf, des Weiteren kommen bei der akuten Bronchitis Erkältungsbeschwerden wie Schnupfen, Halsschmerzen, Heiserkeit und Fieber dazu


Gerade bei älteren Patienten, Patienten mit Vorerkrankungen oder einer Immunschwäche besteht das Risiko einer Komplikation, wie eine Superinfektion mit Bakterien, eine Lungenentzündung oder auch eine chronische Bronchitis. Bei einer chronischen Bronchitis kann es zu einer chronisch obstruktiven Bronchitis oder chronisch obstruktiven Lungenerkrankung mit Lungenemphysem kommen


Eine akute Bronchitis heilt meistens innerhalb von zwei Wochen aus, ein lang anhaltender Reizhusten ist möglich. Eine chronische Bronchitis kann im Anfangsstadium noch ausheilen. Wenn sie sich in eine chronisch-obstruktive Bronchitis entwickelt, ist die Verengung der Bronchien nicht mehr heilbar. Wenn sich ein Lungenemphysem, eine Verwachsung der Lungenbläschen bildet, kann sich die Lebenserwartung verkürzen

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