Hyperemesis gravidarum (extreme Schwangerschaftsübelkeit)

Die Hyperemesis gravidarum beschreibt eine schwere Form der häufig auftretenden Schwangerschaftsübelkeit. Während von der „normalen“ Schwangerschaftsübelkeit über die Hälfte aller Frauen betroffen ist, tritt die Hyperemesis gravidarum deutlich seltener auf und betrifft in etwa ein bis zwei Prozent aller Schwangerschaften. Da es durch häufiges Erbrechen über mehrere Tage und Wochen hinweg zum ausgeprägten Flüssigkeitsverlust bis hin zur Dehydratation kommen kann, besteht bei Verdacht auf eine Hyperemesis gravidarum unbedingt Behandlungsnotwendigkeit. Nicht selten müssen betroffene Schwangere auch stationär aufgenommen werden. Das Krankheitsbild ist in der Regel rasch und nebenwirkungsarm behandelbar, häufig kommt es innerhalb weniger Tage zur Besserung der Beschwerden.


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Zuletzt aktualisiert: 28. Juli, 2023

INHALTSVERZEICHNISInhaltsverzeichnis

Der Begriff Hyperemesis gravidarum bedeutet übersetzt „übermäßiges Erbrechen in der Schwangerschaft“. Mediziner sprechen dann von einer extremen Schwangerschaftsübelkeit, wenn sich Betroffene fünfmal am Tag oder häufiger übergeben müssen, keinerlei Nahrung oder Flüssigkeit mehr behalten können und das Erbrechen auch bei nüchternem Magen nicht aufhört.

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Meist tritt die Krankheit im ersten, in manchen Fällen auch im zweiten Schwangerschaftsdrittel auf und klingt im Regelfall bis zur zwanzigsten Schwangerschaftswoche wieder ab.

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Im Gegensatz zur normalen Schwangerschaftsübelkeit, welche zwischen der zweiten und sechzehnten Woche auftritt und bei der sich Schwangere vorwiegend morgens übergeben, allenfalls Sodbrennen bekommen und etwas an Gewicht verlieren, zeigt eine Hyperemesis gravidarum stärkere und längere Symptome

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Die Frage, wie es zu einer übermäßigen Schwangerschaftsübelkeit kommt, konnten Mediziner bis heute noch nicht vollständig klären. Als Hauptursache für eine extreme Schwangerschaftsübelkeit gelten die körperlichen und hormonellen Umstellungsprozesse während der Schwangerschaft. Vor allem der steigende Spiegel des Schwangerschaftshormons HCG, Humanes Choriongonadotropin, scheint dabei eine bedeutende Rolle zu spielen, da es die Reizschwelle des Brechzentrums im Gehirn sinken lässt und die Geruchsempfindlichkeit erhöht.

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Laut der derzeitigen Expertenmeinung spielen bei der Entstehung einer Hyperemesis gravidarum meist mehrere Risikofaktoren zusammen. So haben Frauen, die schon in früheren Schwangerschaften an einer extremen Übelkeit gelitten haben oder Reiseübelkeit oder Migräne sowie eine Lebererkrankung oder Funktionsstörungen der Schilddrüse hatten, ein erhöhtes Risiko, eine Hyperemesis gravidarum zu bekommen. Weitere Faktoren, die ein Auslösen der Krankheit begünstigen können, sind:

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Bei der Mutter kann es aufgrund der Mangelerscheinungen zu einer körperlichen Schwäche und einer starken psychischen Belastung kommen.

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Wenn Du Dich mehrmals am Tag übergeben musst und nichts mehr essen oder trinken kannst, solltest Du ehest möglichst einen Arzt aufsuchen.

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Dein Arzt wird in erster Linie ein ausführliches Anamnesegespräch mit Dir führen und Dich nach Deinen Symptomen befragen. Danach folgen eine ausgiebige körperliche Untersuchung sowie eine labordiagnostische Überprüfung Deiner Blutwerte. Dazu zählen Entzündungs-, Elektrolyt-, Leber-, Nieren- und Schilddrüsenwerte. Eine Urinprobe kann dem Arzt Hinweise darüber geben, ob Ketonkörper, das sind Stoffe, die beim Abbau von Fettsäuren im Körper entstehen, im Urin enthalten sind oder nicht.

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Es gibt verschiedene Therapiemöglichkeiten, die je nach Schwere der Symptome und Deinem Mangelzustand angewendet werden. Ziel der Behandlung sollte in jedem Fall das Stoppen des Brechreizes und das Auffüllen der Flüssigkeits-, Vitamin- und Elektrolytspeicher sein.

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Meistens kannst Du selbst einiges gegen die andauernde Übelkeit machen. Hierzu haben wir einige Tipps für Dich:

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Im Regelfall klingen die Symptome nach den ersten drei Monaten wieder ab. Im Falle einer extremen Schwangerschaftsübelkeit kann sich dies bis zur zwanzigsten Woche hinziehen.

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Bei einer frühzeitigen Behandlung können die Mangelzustände wieder ausgeglichen und der gesundheitliche Allgemeinzustand grundlegend verbessert werden. Bei schweren Verläufen können jedoch gesundheitliche Folgen wie ein Wassermangel, Elektrolytstörungen sowie ernährungsbedingte Mangelerscheinungen sowie ein Anstieg der Blutsäure auftreten.

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Die Kosten für eine Hyperemesis gravidarum können je nach Therapiemethode unterschiedlich ausfallen. So müssen in etwa einige Medikamente selbst bezahlt werden. Das Medikament Agyrax zum Beispiel kostet um die zehn Euro und muss meist im Ausland bestellt werden.

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Die Krankenkasse übernimmt im Normalfall die Kosten für jegliche Untersuchungen, die für eine Diagnose einer Hyperemesis gravidarum notwendig sind. Darüber hinaus werden viele Medikamente sowie komplementäre Behandlungsmethoden teilweise bis ganz von den Krankenversicherungsträgern übernommen.

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Wichtige Punkte zusammengefasst

Das Wichtigste zusammengefasst

Die Hyperemesis gravidarum beschreibt eine schwere Form des Schwangerschaftserbrechens, bei der es zu einer starken Übelkeit und einem besonders gehäuften (über fünf mal täglich) und über den ganzen Tag verteilten Erbrechen kommt. Infolge des Erbrechens und der verminderten Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme kann es zur Dehydratation und zu Stoffwechselentgleisungen kommen.


Während die als normal geltende Schwangerschaftsübelkeit (Emesis gravidarum) bei bis zu 80 Prozent der Schwangeren im ersten Schwangerschaftsdrittel auftritt, sind von der Hyperemesis zirka ein bis zwei Prozent aller Frauen im Laufe einer Schwangerschaft betroffen.


Die Ursachen des Schwangerschaftserbrechens und der Grund, weshalb manche Schwangere von einer Hyperemesis betroffen sind und andere nicht, ist weitgehend unklar. Angenommen werden neben einer genetischen Veranlagung bestimmte Hormone, die während einer Schwangerschaft in erhöhter Konzentration vorliegen.


Während die Emesis gravidarum keiner notwendigen Behandlung bedarf, sondern nur bei starkem Leidensdruck symptomatisch behandelt werden kann, muss bei einer Hyperemesis gravidarum eine stationäre Aufnahme erfolgen, im Rahmen derer betroffene Frauen rehydriert werden und Mangelerscheinungen ausgeglichen werden.

Was versteht die Medizin unter einer Hyperemesis gravidarum?

Unter einer Hyperemesis gravidarum wird eine während der Schwangerschaft verstärkte bis unstillbare Neigung zum Erbrechen verstanden.
 
Nicht jedes Erbrechen ist sofort eine Hyperemesis gravidarum, vielmehr ist ein gewisses Maß an Übelkeit und morgendlichen Brechattacken während des ersten Schwangerschaftsdrittels normal und dementsprechend nicht besorgniserregend. Man unterscheidet daher eine „normale“ Form (Emesis gravidarum) und die verstärkte bis lebensbedrohliche Form (Hyperemesis gravidarum). Eine exakte Grenze zwischen den beiden Diagnosen gibt es allerdings nicht, denn hier spielen neben der Häufigkeit des Erbrechens und unterschiedlichen Laborparametern vor allem auch der persönliche Leidensdruck und die genaue Symptomatik eine Rolle.
 
Die Hyperemesis gravidarum, also das starke bis unstillbare Erbrechen, kann wiederum in zwei Grade eingeteilt werden:
 

  • Grad 1: Beschreibt vor allem die vordergründige Symptomatik. Es treten Übelkeit, Erbrechen, Krankheitsgefühl und anhaltende Schwäche auf. Der Stoffwechsel ist noch nicht eingeschränkt, die Werte im Blut sind daher normal.
  • Grad 2: Zusätzlich zu der beschriebenen Symptomatik des 1.Grades kommt es zu Stoffwechselentgleisungen, die ohne Behandlung lebensbedrohliche Folgen haben können.

Eine Hyperemesis gravidarum kann unter Umständen bis in die letzten Schwangerschaftswochen andauern.

Wann tritt eine Hyperemesis gravidarum auf?

Das “normale” Schwangerschaftserbrechen tritt bei Schwangeren vor allem in der Frühschwangerschaft, meist ab der fünften bis sechsten Woche, auf und führt vor allem morgens zu starker Übelkeit und zum Erbrechen. Die Symptome lassen in der Regel nach der vierzehnten Schwangerschaftswoche nach.
 
Im Gegensatz dazu kann die Hyperemesis gravidarum auch über die vierzehnte Woche hinaus bestehen, somit also auch während des zweiten Trimenons vorhanden sein. Die Übelkeit und der Erbrechensdrang bestehen meist nicht nur morgens, sondern ziehen sich über den gesamten Tag. Seltener kommt es vor, dass Betroffene auch nachts erbrechen müssen.

Welche Ursachen hat die Hyperemesis gravidarum?

Die genauen Ursachen, die zur Entstehung einer übermäßigen Schwangerschaftsübelkeit und dem starken Erbrechen führen, sind nicht vollständig geklärt. Angenommen wird in erster Linie ein hormoneller Hintergrund. Unter Verdacht steht insbesondere das Hormon Beta-HCG, dessen Produktion wenige Tage nach der Befruchtung der Eizelle in die Höhe schnellt. Beta-HCG ist für die regelrechte Entwicklung des Embryos und die Funktion der Plazenta von hoher Bedeutung und ist jenes Hormon, das beim klassischen Schwangerschaftstest gemessen wird. Auch wird vermutet, dass hohe Östrogenspiegel, Progesterone und vor allem Schilddrüsenhormone eine wichtige Rolle spielen. Letzterer Verdacht liegt nahe, da Schwangere häufig an einer vorübergehenden Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) leiden.
Genetische Faktoren scheinen ebenfalls eine Rolle zu spielen, so wird angenommen, dass das Schwangerschaftserbrechen auch mit einer anlagebedingten erhöhten Sensitivität auf die erhöhten Beta-HCG- oder Östrogenspiegel zusammenhängt.

Was sind die Symptome einer Hyperemesis gravidarum?

Die klassische Symptomatik besteht aus starkem Unwohlsein, Übelkeit und mehrmals täglichem Erbrechen, bei der Hyperemesis auch bis zu zwanzig mal am Tag. Schwere Formen des Schwangerschaftserbrechens führen zur Dehydratation, die folglich zu Elektrolytentgleisungen und Nährstoffmängel führen kann. Störungen der Konzentrationen von Natrium und Kalium im Blut begünstigen Blutdruckentgleisungen und Herzrhythmusstörungen und müssen daher rasch behandelt werden. Während einer Schwangerschaft ist insbesondere die Konzentration von Vitamin-B1 wichtig, die im Rahmen der Hyperemesis gravidarum durch das häufige Erbrechen ebenfalls fallen kann. Die Gefahr des Vitamin B1 Mangels ist die Entwicklung einer sogenannten Wernicke-Enzephalopathie beim Kind, eine Erkrankung des Gehirns, die mit schweren neurologischen Symptomen einhergeht.
 
Die anhaltende Übelkeit geht bei vielen Betroffenen mit Appetitverlust und einer deutlich verminderten Nahrungsaufnahme einher – Müdigkeit, Energielosigkeit und Schwäche sind die Folge. Bei längeren Hungerzuständen kommt es nicht selten zur Gewichtsabnahme, zudem besteht die Gefahr einer Entgleisung des Säure-Basen-Haushaltes (Ketoazidose).

Eine Hyperemesis gravidarum tritt vermehrt bei Frauen auf, die auch in früheren Schwangerschaften mit Übelkeit zu kämpfen hatten.

Welche Risikofaktoren begünstigen eine Hyperemesis gravidarum?

Da die Ursachen einer Hyperemesis gravidarum bislang nicht vollständig bekannt sind, sind auch Risikofaktoren nur schwer zu bestimmen und ergeben sich bislang aus Beobachtungen. Der Zusammenhang zwischen der Hyperemesis gravidarum und möglichen hormonellen Ursachen wurde insbesondere daraus gezogen, dass Faktoren oder Erkrankungen, die mit einer höheren hormonellen Belastung einhergehen, zu stärkerer Übelkeit und Erbrechen führen. Dazu zählen beispielsweise Mehrlingsschwangerschaften oder Erkrankungen wie die Blasenmole. Im Umkehrschluss sind diese Faktoren als Risikofaktoren zu werten. Als weitere mögliche Risikofaktoren gelten ein erhöhter Body-Mass-Index, bekannte Allergien, sowie ein geringes Alter der werdenden Mutter. Auch vorbestehende Erkrankungen des Magens, wie eine chronische Gastritis oder eine Gastritis, die durch das Bakterium Helicobacter pylori verursacht wird, scheinen das Risiko für das Auftreten eines verstärkten Schwangerschaftserbrechens zu erhöhen.

Ist eine Hyperemesis gravidarum für mich und mein Baby gefährlich?

Bei sehr ausgeprägten Formen, die mit Mangelerscheinungen aufgrund der verminderten Nahrungsaufnahme und Entgleisungen des Elektrolyt- und Säure-Basen-Haushaltes einhergehen, besteht rascher Handlungsbedarf. Länger anhaltende Mangelzustände können Störungen des Kreislaufsystems (Bluthochdruck) begünstigen, die wiederum ein erhöhtes Risiko für eine Präeklampsie darstellen.

Auf das ungeborene Kind können sich länger andauernde Mangelerscheinungen insofern auswirken, dass das Risiko von Frühgeburten und einer verzögerten körperlichen Entwicklung mit erniedrigtem Geburtsgewicht erhöht ist.

Wann sollte ich mit Schwangerschaftsübelkeit zum Arzt gehen?

Morgendliche Übelkeit und Erbrechen im ersten Schwangerschaftsdrittel sind bis zu einem gewissen Maß normal und benötigen keine Abklärung. Allerdings ist es allein durch die Symptomatik sehr schwierig, eine Grenze zwischen Emesis und Hyperemesis gravidarum zu ziehen, da individuelles Empfinden und Leidensdruck sehr unterschiedlich sein können. Daher gilt: Lieber einmal öfter beim betreuenden Gynäkologen nachzufragen, als zu lange zuzuwarten.
 
Spätestens bei einer Häufung der Brechattacken, verstärkter Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Gewichtsverlust solltest Du Dich an Deinen behandelnden Gynäkologen oder an das zur Geburt gemeldete Spital wenden.

Für Schwangere ist in dieser Zeit Ruhe und das Vermeiden von Stress essenziell.

Wie diagnostiziert der Arzt eine extreme Schwangerschaftsübelkeit?

Meist handelt es sich um eine sehr eindeutige Diagnose, die sich allein durch die Schilderung der Symptomatik der Patientin ergibt. Dennoch müssen andere Ursachen wie beispielsweise eine Entzündung des Magens (Gastritis) oder eine Entzündung der Gallenblase (Cholezystitis) ausgeschlossen werden.
 
Um die Diagnose abzusichern und vor allem den Schweregrad einschätzen zu können, wird eine Bestimmung des Urins durchgeführt und eine Blutabnahme muss erfolgen, durch die abgeschätzt werden kann, wie stark ausgeprägt die Stoffwechselentgleisungen und Mangelerscheinungen.
 
Routinemäßig wird Dein behandelnder Arzt zudem auch einen Ultraschall durchführen, der sowohl dazu dient, alle Organsysteme des Bauchraumes durchzuscannen, um nach differentialdiagnostischen Ursachen oder Begleiterscheinungen zu suchen, als auch um die regelrechte Entwicklung Deines Kindes einschätzen zu können.

Wie wird eine Hyperemesis gravidarum therapiert?

Die leichtgradige Form der Schwangerschaftsübelkeit gilt als ungefährlich und bedarf daher in der Regel keiner Therapie. Falls notwendig, könntest Du nach ärztlicher Absprache Antiemetika (Medikamente, die gegen den Brechreiz wirken) oder magenschonende Substanzen einnehmen.
Gängige Präparate gegen Übelkeit sind das Antihistaminikum Dimenhydrinat und der Dopamin-Blocker Metoclopramid.
 
Die Hyperemesis gravidarum stellt hingegen eine bedrohliche Erkrankung dar, die eine rasche Abklärung und Behandlung erfordert. Nach erfolgter Diagnostik und bestätigter Diagnose werden im Rahmen eines stationären Aufenthaltes Übelkeit und Erbrechen behandelt und Mangelerscheinungen durch spezielle Infusionen ausgeglichen. Verabreicht wird meist ein Cocktail aus Flüssigkeits-, Glukose, Elektrolyt- und Vitaminsubstitution. Darüber hinaus können intravenöse Medikamente verabreicht werden, die Sodbrennen und Schmerzen lindern und die Magensäureproduktion reduzieren.
 
Solange das Erbrechen während einer begonnenen Therapie noch anhält, sollte idealerweise eine komplette Nahrungskarenz eingehalten werden, sodass sich der Verdauungstrakt beruhigen kann. Mittels Glukoseinfusionen kann der Energiehaushalt aufrechterhalten werden, sodass eine weitere Gewichtsabnahme verhindert werden kann. Im Rahmen des stationären Aufenthaltes kann dann nach Besserung der Symptomatik ein langsamer Aufbau der Ernährung erfolgen.

Kamillen- oder Pfefferminztee kann bei einer Hyperemesis gravidarum ebenfalls Abhilfe verschaffen.

Wie kann ich selbst die Beschwerden einer Hyperemesis gravidarum lindern?

Bei leichter Schwangerschaftsübelkeit solltest Du insbesondere auf regelmäßige Flüssigkeitszufuhr und magenschonende Speisen (Verzicht auf sehr fettige, saure oder scharfe Lebensmittel) achten. Empfehlenswert sind mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt. Achte insbesondere darauf, vor dem Schlafengehen keine größeren Mengen zu Dir zu nehmen.
 
Einige Kräuter wie Kamille oder Pfefferminze sowie auch frischer Ingwer zeigen eine beruhigende Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt und können beispielsweise in Form eines Tees Wirkung zeigen.
 
Versuche, intensive Gerüche wie zum Beispiel von frischem Fisch oder stark riechenden Käse zu vermeiden, um Übelkeit und Erbrechen nicht zu triggern.
Auch komplementäre Methoden wie Akupunktur, Akupressur, Massagen und Triggerpunkttherapien haben sich in manchen Fällen als äußerst wirkungsvoll gegen die Übelkeit gezeigt.
 
Kommt es dennoch zu keiner Linderung der Symptomatik und besteht der Verdacht auf eine Hyperemesis gravidarum, solltest Du unbedingt ärztliche Hilfe suchen – Hausmittelchen oder Eigenbehandlungversuche zögern die Problematik nur hinaus und stellen keine adäquate Lösung dar!

Ab wann klingt die Hyperemesis gravidarum wieder ab?

Sowohl die Symptome der Emesis als auch der Hyperemesis gravidarum klingen in den meisten Fällen ab der vierzehnten Schwangerschaftswoche wieder ab, selten jedoch können sie auch bis zum dritten Trimenon anhalten.

Welche Folgen hat eine Hyperemesis gravidarum für Betroffene?

Wird die Hyperemesis gravidarum früh erkannt und behandelt, ist weder mit bleibenden Schäden für betroffene Mütter noch für den Nachwuchs zu rechnen. Längerfristig unerkannt bleibt die Hyperemesis so gut wie nie, da die Symptome sehr belastend und einschränkend sind.
 
Die ständige Übelkeit, das Erbrechen und Unwohlsein bedeuten für Betroffene eine deutliche Einschränkung in ihrem Wohlbefinden und in alltäglichen Erledigungen, viele bevorzugen es, in der Nähe einer Toilette zu bleiben. Müdigkeit und Schwäche führen zu Konzentrationsproblemen, sodass meist ein Krankenstand notwendig ist. Je länger die Symptomatik andauert, desto schwieriger wird es, die Situation zu ertragen – für viele Betroffene ist die psychische Belastung groß.

Wie viel kostet die Behandlung einer Hyperemesis gravidarum?

Wie viel die Behandlung einer Hyperemesis gravidarum kostet, hängt insbesondere davon ab, welche Behandlungsschritte gesetzt werden müssen. Da dies meist im Rahmen des stationären Aufenthaltes erfolgt, gibt es meist keine genauen Auflistung der Kosten. Für verschreibungspflichtige Medikamente fällt meist nur die Rezeptgebühr an. Die Kosten für komplementärmedizinische Behandlungsschritte wie Akupunktur oder Akupressur sind vom behandelnden Arzt abhängig und beginnen in der Regel bei 80 Euro aufwärts.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Behandlung einer Hyperemesis gravidarum?

Da die Hyperemesis gravidarum sowohl für Mutter als auch Kind einen kritischen Zustand darstellen kann und unbedingt behandlungsbedürftig ist, werden in der Regel alle Therapiemaßnahmen im Rahmen des stationären Aufenthaltes sowie weiterführende Medikamente von den Krankenkassen übernommen. Komplementärmedizinische Maßnahmen sind hingegen privat zu zahlen.


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Über den Autor: Dr. med. Benjamin Gehl

Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie


Als Facharzt für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie liegt die Leidenschaft von Dr. Gehl schon immer im Bereich der medizinischen Contentproduktion.

Aufgrund seiner Ausbildung, einer langjährigen Einsatzzeit in der rekonstruktiven und plastischen Chirurgie, sowie zahlreichen Auslandseinsätzen in Indien, Afrika und Amerika weiß er, welche Techniken und Behandlungen für medizinische Indikationen international Anwendung finden und State of the art sind.

Weiterhin beschäftigt er sich täglich mit neuen Trends und Techniken in der operativen und nicht-operativen Chirurgie. Fortbildungen sowie Studien zählen genauso zu seiner Leidenschaft wie die Veröffentlichung wissenschaftlicher Arbeiten zu den neuesten fachspezifischen Themen.

Bitte beachte, dass sämtliche zur Verfügung gestellten Inhalte zu den einzelnen Behandlungen, Abläufen, Preisen etc. generelle Informationen sind und je nach Ärzt*in und individuellem Fall und Ausgangslage variieren können.

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Während die als normal geltende Schwangerschaftsübelkeit (Emesis gravidarum) bei bis zu 80 Prozent der Schwangeren im ersten Schwangerschaftsdrittel auftritt, sind von der Hyperemesis zirka ein bis zwei Prozent aller Frauen im Laufe einer Schwangerschaft betroffen.


Die Ursachen des Schwangerschaftserbrechens und der Grund, weshalb manche Schwangere von einer Hyperemesis betroffen sind und andere nicht, ist weitgehend unklar. Angenommen werden neben einer genetischen Veranlagung bestimmte Hormone, die während einer Schwangerschaft in erhöhter Konzentration vorliegen.


Während die Emesis gravidarum keiner notwendigen Behandlung bedarf, sondern nur bei starkem Leidensdruck symptomatisch behandelt werden kann, muss bei einer Hyperemesis gravidarum eine stationäre Aufnahme erfolgen, im Rahmen derer betroffene Frauen rehydriert werden und Mangelerscheinungen ausgeglichen werden.

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