Skin-Bleaching vs. Bräunungsspritze: gefährliche Beautytrends

Der Sommer ist da und vielleicht hast Du Dich schon gefragt, wie Du dieses Jahr südländische Bräune und einen Look, wie frisch aus dem Urlaub, auf Deine Haut zauberst. In der westlichen Welt gehört ein gebräunter Hautton zu den Beautytrends schlechthin. Stolz präsentieren wir nach dem ersten Sonnenbad unsere Bikinistreifen und immer mehr Menschen helfen der Bräune auch mit dem einen oder anderen Mittel nach. Neben Solarien und Selbstbräuner greifen einige Menschen jedoch noch zu extremeren Maßnahmen, um die gewünschte Hautfarbe zu erreichen. Aber nicht überall auf der Welt ist die sonnengeküsste Bräune auch erwünscht. In afrikanischen und asiatischen Ländern ist der Markt für Beautybehandlungen, wie Skin Bleachings, am Boomen. Wir haben uns die beiden Extreme rund um unsere Hautfarbe genauer angesehen.


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Online-Redaktion


Zuletzt aktualisiert: 30. Mai, 2023

INHALTSVERZEICHNISInhaltsverzeichnis

Schönheitstrends kommen und gehen, häufig bestehen auch zwei gegensätzliche Trends gleichzeitig – so wie der Wunsch nach einer sonnengeküssten Haut und der nach einer blassen Porzellanhaut. Um dieses Ideal zu erreichen, entscheiden sich einige Menschen für ein Bleaching der Haut oder eine sogenannte Bräunungsspritze.

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Ein Skin-Bleaching zielt auf eine Reduktion des Melanins im Körper ab. Es soll also eine Verringerung der Konzentration oder Produktion von Melanin in der Haut stattfinden. Hautbleichmittel reduziert die Anzahl der Melanozyten, ebenso soll das verantwortliche Enzym für die Melanin-Bildung gehemmt werden.

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Die Risiken bei einem Skin-Bleaching bestehen vor allem bei nicht-zertifizierten Produkten und unprofessionellen Ärzten, die nicht über die notwendige Expertise verfügen. Viele dieser Produkte beinhalten Bleichmittel, deren Bestandteile gesundheitliche Folgen wie Hautirritationen, Ekzeme oder Allergien auslösen können. Die Chemikalien schädigen Atmungs-, Nieren- und Fortpflanzungsorgane und können sogar zu Krebs führen.

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Achte unbedingt darauf, dass Du qualitativ hochwertige Produkte verwendest und Dein Arzt über eine entsprechende Reputation und Kompetenz verfügt. Wenn Du Skin-Bleaching-Produkte eigenständig anwenden möchtest, solltest Du im Vorfeld unbedingt Rücksprache mit einem Arzt halten.

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Bei der Bräunungsspritze kommt ein Wirkstoff namens Afamelanotid. Dabei handelt es sich um ein Hormon, welches in der Sonne freigesetzt wird, sobald Du diese der Sonne aussetzt und die Melaninproduktion anregt.

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Da die Bräunungsspritze noch relativ neu auf dem Markt ist, sind deren Langzeitfolgen noch relativ unerforscht. Experten vermuten jedoch, dass es zu Schäden am Immun- und Herzkreislaufsystem kommen kann.

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Wer auf einen braunen Teint trotzdem nicht verzichten möchte, findet zahlreiche ungefährlichere Möglichkeiten, seine Haut zu bräunen. Neben dem professionellen Spray-Tanning gibt es auch die günstigere Alternative für zu Hause mit Selbstbräunungscremes. Für eine helle Haut solltest Du primär Sonne vermeiden und einen hohen Lichtschutzfaktor verwenden.

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Haut bleichen oder bräunen.

Woher kommt der Wunsch nach einer Hautfarbe, die in das eine oder andere Extrem geht und was treibt uns Menschen dazu, unsere Hautfarbe überhaupt verändern zu wollen?
 
Der Wunsch nach einer bestimmten Hautfarbe ist tief in unsere Kultur verankert. In den früheren Epochen, etwa zur Zeit des Kolonialismus, galt ein weißer Hautton als Schönheitsideal. Zu dieser Zeit wurde eine helle Haut mit Wohlstand in Verbindung gebracht, denn jemand der zur Arbeit ins Freie musste, konnte unmöglich seine helle Haut behalten. Damals wurde die Sonne gemieden und Puder und Bleichcreme zur Erhaltung der hellen Haut verwendet. Davon kommt auch der Ausdruck, wenn man von „nobler Blässe“ spricht.
 
Im europäischen Raum werden Hautaufhellungsmittel vor allem in der Behandlung gegen Pigmentflecken, Leberflecken und bei ungleichmäßigen Teint eingesetzt. Immer beliebter wird das Anal-Bleaching, bei dem die dunkel pigmentierte Haut in der Analgegend aufgehellt wird.
 
In Afrika und Asien kommen Mittel zur Hautaufhellung recht häufig zum Einsatz. In einigen Regionen Afrikas verwenden sogar 80% der Bevölkerung Hautaufheller, um sich dem angeblichen gesellschaftlichen Ideal einer möglichst hellen Haut, anzunähern. Und auch am asiatischen Kosmetikmarkt zählen Bleachingprodukte für die Haut zum festen Bestandteil im Sortiment. Ziel der Behandlungen sind bessere Chancen auf dem Heirats- und Arbeitsmarkt und um dem dort herrschenden gängigen Schönheitsideal zu entsprechen.

Im asiatischen Raum gehört eine sehr helle Haut zum Schönheitsideal.

Wie funktioniert Skin-Bleaching eigentlich?

Die meisten Skin-Bleaching-Produkte zielen auf die Reduktion des Melanins im Körper ab. Grundsätzlich funktioniert Skin-Bleaching immer auf dieselbe Art und Weise: Es soll eine Verringerung der Konzentration oder Produktion von Melanin in der Haut stattfinden. Hautbleichmittel reduziert die Anzahl der Melanozyten, ebenso soll das verantwortliche Enzym für die Melanin-Bildung gehemmt werden.
 
Wie viel Menge an Melanin in Deiner Haut vorkommt, ist hauptsächlich durch die Genetik bestimmt. Ebenso beeinflussen Hormone, Sonnenlicht und bestimmte Chemikalien die Melanin-Produktion. Der Großteil an Skin-Bleaching-Produkten kommt in Form von Cremen auf den Markt. Aber immer mehr Personen greifen auch zu drastischeren Maßnahmen und schlucken Tabletten, spritzen sich die Melanin-reduzierenden Wirkstoffe oder nehmen ein professionelles Skin-Bleaching, in Form von chemischen Peelings oder Laserbehandlungen, bei einem Arzt in Anspruch. 

Welche Risiken gibt es beim Skin-Bleaching?

Während sich wohlhabendere Personen in teure Schönheitskliniken begeben und Tausende von Euros für Skin-Bleachings ausgeben, können sich viele Personen aus ärmeren Regionen keine zertifizierten Produkte leisten. Der Schwarzmarkt boomt und viele Bleaching-Cremes sind billig Fakes, die nicht registriert sind. Dabei enthalten viele dieser Produkte Bleichmittel. Bestandteile sind etwa Steroide, Hydrochinon oder Quecksilber. Die Anwendung solcher Mittel kann gesundheitliche Folgen haben. Hautirritationen, Ekzeme, Krustenbildung und auch Allergien können davon ausgelöst werden. Die Chemikalien schädigen Atmungs-, Nieren- und Fortpflanzungsorgane und können sogar zu Krebs führen.

Eine natürliche und schonendere Art sich zu bräunen ist das Sonneliegen.

Worauf sollte ich beim Skin-Bleaching achten?

Vorsicht sollte vor allem bei Produkten geboten sein, die nicht von offiziellen Apotheken stammen. Grundsätzlich solltest Du die Verwendung von Bleichcremes zuvor mit Deinem Arzt besprechen. In vielen Cremes befindet sich der zugelassene Wirkstoff Hydrochinon, er steht unter Verdacht, eine krebserregende Wirkung zu besitzen, daher solltest Du Produkte wie diese nur für maximal drei Monate anwenden. Auch in Drogerien oder im Internet bieten Hersteller zahlreiche hautbleichende Hautcremes an, diese sind schwächer dosiert und die Wirkung stellt sich üblicherweise erst nach zwei Monaten ein. Durch die Verwendung von Bleichmittel wird auch Deine Haut empfindlicher für Sonneneinstrahlung, daher solltest Du zusätzlichen Sonnenschutz verwenden. Grundsätzlich solltest Du immer Rücksprache mit Deinem Arzt halten und die Cremes nach Vorgabe der Packungsbeilage, anwenden.

Was ist eine Bräunungsspritze und wie funktioniert sie?

Der gegenteilige Trend ist die Turbo-Bräune. In der westlichen Welt ist gebräunte Haut der Inbegriff für Schönheit, Attraktivität, Jugend und Spaß. Ein neuer und nicht ungefährlicher Trend erobert nun aber den Beautymarkt: die Bräunungsspritze.
 
Dabei handelt es sich um einen Wirkstoff namens Afamelanotid. Das ist ein Hormon, welches in der Haut freigesetzt wird, wenn diese der Sonne ausgesetzt ist. Das Hormon regt die Produktion von Melanin an. Ärzte spritzen dabei das Mittel unter die Haut, die Bräunung setzt nach wenigen Tagen ein. Die Bräunung soll bis zu zwei Monate anhalten.

Wie gefährlich ist die Bräunungsspritze?

Die Langzeitfolgen der Bräunungsspritze sind noch relativ unerforscht. Experten vermuten Schäden am Immun- und Herzkreislaufsystem. Zudem muss der Wirkstoffe mit Wasser verdünnt werden und das Infektionsrisiko ist hoch, da nicht allen Anwender die Anwendung unter sterilen Bedingungen gelingt. Die Gefahr sich HIV oder Hepatitis C durch eine unsaubere Nadel einzufangen ist daher groß. Die Bräunungsspritze kannst Du auch im Internet käuflich erwerben. Hierbei gilt ebenfalls Vorsicht, da in anderen Ländern unbekannte oder nicht zugelassene Inhaltsstoffe beigefügt werden können.

In einigen Ländern Afrikas erhoffen sich Frauen durch Aufhellen der Haut eine bessere Zukunft.

Wie kann ich meine Haut natürlich aufhellen oder bräunen, ganz ohne Risiken und Nebenwirkungen?

Wer auf einen braunen Teint trotzdem nicht verzichten möchte, findet zahlreiche ungefährlichere Möglichkeiten seine Haut zu bräunen. Neben dem professionellen Spray Tanning gibt es auch die günstigere Alternative für Zuhause mit Selbstbräunungscremes. Mit einem guten Produkt und bei richtiger Anwendung kannst Du ebenfalls schöne Ergebnisse erzielen. Des Weiteren gibt es auch Bräunungskapseln in Drogerien und Apotheken zu kaufen, viele davon gibt es auch auf natürlicher Basis. Der regelmäßige Konsum von Karotten lässt die Haut ebenfalls brauner wirken. Im Solarium lässt sich ebenfalls nachhelfen, jedoch sollte man dieses Vergnügen mit Vorsicht genießen, sowie Sonnenschutz beim Sonnenbaden verwenden.
 
Das Gleiche gilt auch für Personen, die sich eine hellere Haut wünschen. Vermeide die direkte Sonneneinstrahlung und verwende einen möglichst hohen Lichtschutzfaktor. Mit Strandtüchern & Co. kannst Du auch im Sommer Deine Haut bedeckt halten. Natürlich gibt es auch ungefährlichere Aufhellungscremes. Informiere Dich dazu am besten bei einem Hautarzt. Zudem gibt es Peelings auf Zitronenbasis oder Buttermilch, diese sollen vor allem Pigmentflecken verschwinden lassen.
 
Ganz gleich, ob Du Dir einen helleren oder einen dunkleren Teint wünschst: Deine Gesundheit geht dabei immer vor, weshalb Du unbedingt immer auf zertifizierte Produkte zurückgreifen solltest!


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