Schönheitsideale im Wandel der Zeit

In diesem Beitrag geben wir euch einen Überblick der verschiedenen Schönheitsideale, welchen westlichen Idealbildern nachgeeifert wird und welche extremen Schönheitsideale es auf der Welt gibt.


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Medizinischer Experte

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Online-Redaktion


Zuletzt aktualisiert: 19. Juli, 2023

Stilikonen der letzten 100 Jahre wie Marilyn Monroe oder Naomi Campell könnten unterschiedlicher nicht sein. Von spindeldürr bis kurvig war alles dabei! Je nach Kultur gibt es unterschiedliche Ideale und Traditionen, welche teilweise seit Jahrhunderten aufrechterhalten werden.Während es in den letzten Jahrzehnten immer wieder ein klares Schönheitsideal gab, so ist dies heute nicht mehr der Fall. Jeder nimmt Schönheit unterschiedlich wahr und so gilt: schön ist, was gefällt!

Durch die moderne ästhetische und plastische Chirurgie können Patienten mit einem Wunsch nach Veränderung ihrem Ideal näherkommen! Gerade Operationen im asiatischen und arabischen Raum haben oftmals einen ethnischen Hintergrund und werden aufgrund von westlichen Idealbildern durchgeführt. In Europa und Amerika hingegen führt man Korrekturen vor allem zur Verbesserung des äußeren Erscheinungsbildes durch.

In diesem Beitrag geben wir euch einen Überblick der verschiedenen Schönheitsideale, welchen westlichen Idealbildern nachgeeifert wird und welche extremen Schönheitsideale es auf der Welt gibt.

Schönheitsideale von damals bis heute.

Das Idealbild der Frau hat sich im 20. Jahrhundert nahezu ständig verändert.

Bei Frauen in den 20er Jahren war das Ideal kurz geschnittene Haare, rote Lippen, schwarzer Lidschatten und Eyeliner sowie eine flache Brust. Durch einen sogenannten Leibgürtel wurde die Brust damals flach gedrückt. Generell war ein zartes, eher burschenhaftes Erscheinungsbild bei Frauen erstrebenswert.

Nach dem zweiten Weltkrieg entwickelte sich das Ideal in Richtung mehr weibliche Rundungen. Brigitte Bardot und Marilyn Monroe waren die Stilikonen der damaligen Zeit. Ein üppiges Dekolleté, eine betonte Taille und ein wohlgeformter Hintern waren damals die typischen Kennzeichen.

In den 80er und 90er Jahren war die „Model-Ära“. Models wie Claudia Schiffer, Linda Evangelista, Naomi Campell und Cindy Crawford waren die großen Stars ihrer Zeit. Sie alle waren schlank, hatten eine sportliche, kurvige Figur und entsprachen den Maßen „90-60-90“.

Heutzutage ist es sehr schwierig, ein einheitliches Schönheitsideal festzulegen. Die Schere könnte nicht weiter auseinandergehen. Zum einen werden Size Zero Models wie Kendall Jenner und Gigi Hadid in den Himmel gefeiert, zum anderen begeistern Stars wie Beyonce, Kylie Jenner und Ashley Graham mit ihren Kurven!

Derzeit sehen viele einen schönen, großen Hintern als Ideal an. Wer von Natur aus nicht mit einem wohlgeformten Po gesegnet ist, geht häufig zum Schönheitschirurgen. Seit einigen Jahren erlebt das Brazilian Butt Lifiting einen wahren Boom. Dabei saugt der Arzt Fett ab, bereitet es auf und spritzt es anschließend in die Pomuskulatur. Wenn zu wenig Eigenfett bei der Patientin vorhanden ist, kann der Chirurg auch Silikonimplantate verwenden.

Neben der Körperform sehen auch viele Kulturen die Hautfarbe als Schönheitsideal.

In Asien gilt seit Jahrhunderten helle Haut als attraktiv. Die Frauen versuchen ihre Haut so gut es nur geht vor Sonneneinstrahlung zu schützen und verlassen das Haus meist nur mit Sonnenschirm, Hut und Stoffhandschuhen. Die helle Haut ist dort ein Symbol für Wohlstand, da sie nicht in der Sonne arbeiten müssen.

Der sogenannte „Schneewittchen-Teint“ wird auch in der westlichen Welt immer beliebter. Hollywood-Stars wie Dita van Teese und Madonna schwören auf die noble Blässe und setzen auf den ebenmäßigen Teint! Damit tun sie ihrer Haut auch viel Gutes. Durch zu langes Sonnen altert die Haut wesentlich schneller und es können Hautschäden wie Pigmentstörungen oder auch Hautkrebs entstehen.

Dennoch bevorzugen Menschen im westlichen Kulturkreis gebräunte Haut, da diese für Luxus steht. Leute verbinden braune Haut mit Urlaub, genügend Freizeit und Gesundheit. Für braune Haut muss man sich aber nicht stundenlang in die Sonne legen oder wöchentlich auf die Sonnenbank. Mittlerweile gibt es unzählige hautschonende Bräunungsmethoden wie zum Beispiel Selbstbräuner oder Bräunungsduschen.

Bei den Augen und der Nase lässt sich jedoch ein einheitlicher Trend beobachten! Viele Kulturen sehen das westliche Gesicht als Schönheitsideal an und versuchen diesem durch Operationen so nah wie möglich zu kommen. So sind zum Beispiel große Augen in vielen Kulturen ein Schönheitsideal. Daher sind vor allem im asiatischen Raum die Oberlidkorrekturen die am häufigsten durchgeführte Operation. Asiaten empfinden große Augen und Lidfalten als besonders attraktiv und möchten so ihrem westlichen Ideal näherkommen. Dabei lassen sie überschüssiges Gewebe entfernen, um so größere Augen zu bekommen.

Die meisten Nasenkorrekturen werden im Iran durchgeführt. Diese Operation gilt als absolutes Statussymbol und wird keineswegs verheimlicht. Am häufigsten lassen sich die Patienten einen Höcker entfernen, damit die Nase kleiner und zarter wirkt.

Extreme Schönheitsideale rund um die Welt.

Neben den „klassischen“ Schönheitsidealen gibt es auch in einigen Kulturen Ideale, die bei uns definitiv nicht als erstrebenswert angesehen werden. Diese Schönheitsideale haben meist einen traditionellen Hintergrund und werden bereits seit Jahrhunderten praktiziert.

Wir haben uns für euch vier extreme Schönheitsideale angesehen:

Der Giraffenhals: In einem Bergdorf in Myanmar gibt es den Stamm der Padaung. Dort tragen bereits Mädchen im Kindesalter schwere Messingspiralen um den Hals. Dadurch verformen sich die Schultern und der Hals wirkt wesentlich länger. Spätestens zur Hochzeit erhält die Frau eine Spirale, die sie meist ihr Leben lang tragen wird. Diese besteht aus 20-25 Windungen. Ein langer Hals gilt in der Kultur als schön und attraktiv.

Tellerlippen: Einige Stämmen auf der Welt sehen die sogenannte Tellerlippen als schön an. Dabei wird, meist bei Mädchen, die Unterlippe aufgeschnitten und mit flachen Tonscheiben gedehnt. Nach und nach tauscht man diese aus und nimmt immer größere Scheiben. Je größer die Scheibe bis zur Hochzeit ist, desto mehr Kühe erhält der Vater der Braut. Es geht also nicht nur um Schönheit, sondern auch um Reichtum und Existenz der Familie.

Skarifizierung: Die Vernarbung ist bei einigen Stämmen in Afrika eine Tradition und dient der Clanzuordnung sowie als Körperschmuck. Die Prozeduren sind äußerst schmerzhaft, gehören aber zu deren Kultur. Die Narben repräsentieren bei Männern Stärke und bei Frauen Stärke.

Lotusfüße: In China wurden die Füße von jungen Mädchen bandagiert und abgeschnürt, damit diese nicht mehr weiterwachsen können. Kleine Füße galten damals als ultimatives Schönheitsideal und waren ein Zeichen von Wohlstand. In China gab es mehrere Fabriken, die eigene Schuhe und Bandagen dafür anfertigten. Die Regierung hat diese Tradition in den 1950er Jahren abgeschafft und verboten.

Der Expertentipp kommt von Dr. Mehmet Atila, Facharzt für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie.

Expertentipp - Dr. Mehmet Atila

Durch kulturelle Eigenarten zeigen sich deutliche Unterschiede in der Vorstellung eines Schönheitsideals. Was in Deutschland als ästhetisch gilt, muss Menschen in anderen Ländern nicht gefallen. Während Europa durch ein schlankes und sportliches Idealbild geprägt ist, die Haut bevorzugt leicht gebräunt und die Haare eine füllige Pracht, darf in Südamerika beispielsweise der Po recht üppig sein. Vielen Menschen in Asien gefällt die doppelte Lidfalte, doch ist genau diese schätzungsweise nur bei 50 Prozent der Asiaten veranlagt.

Patienten empfinden oft das als schön, was für sie nicht alltäglich ist. Denn Schönheitsideale werden durch globale Medien sowie Multikulturalismus geprägt und wandeln sich stetig. Bei vielen ästhetischen Eingriffen geht es deshalb nicht darum, sich anzupassen, sondern vielmehr darum, aufzufallen und sich zu individualisieren.

Expertentipp – Dr. Mehmet Atila


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