Pollenallergie: Tipps und Tricks, die Dir die Heuschnupfenzeit erleichtern
Wann ist Heuschnupfenzeit und wann fliegen welche Pollen?
Da die Blütezeit der Pflanzen hauptsächlich von den Wetterbedingungen abhängt, wird das warme Wetter im Frühling als Heuschnupfenzeit bezeichnet. Zu dieser Zeit ist die Pollenbelastung besonders hoch.
Die meisten Pollen fliegen vor allem in den Monaten von März bis Mai. Hasel- und Erlenpollen sind jedoch schon früher, nämlich zwischen Januar und März, besonders aktiv. Birke- und Gräserpollen fliegen hingegen erst ab März und sind in einigen Gebieten meistens auch noch bis Anfang Juli zu finden. Der Blütenstaub von Roggen ist in den Sommermonaten Juli und August besonders schlimm für Betroffene. Von Juli bis September sind auch die Pollen der Ragweed-Pflanze aktiv.
Was ist unter einer Pollenallergie zu verstehen?
Eine Pollenallergie ist im Prinzip nichts anderes als eine Allergie gegen die Pollen, dem Blütenstaub, einer Pflanze. Das heißt, für die allergische Reaktion können sowohl Gräser, Getreide und Bäume, aber auch Kräuter, verantwortlich sein. Die Allergie äußert sich vor allem durch Niesattacken, eine verstopfte Nase, brennende und tränende Augen, Hustenreiz und eine erschwerte Atmung.
Dabei kommt es bei einer Pollenallergie zu einer Reaktion des Immunsystems, die durch ein Allergen ausgelöst wird. Das heißt, Dein Abwehrsystem reagiert mit einer Überempfindlichkeit. Der Körper stuft hierbei die normalerweise harmlosen Pflanzenpollen als gefährlich ein und versucht sie zu bekämpfen. Dadurch kommt es zu dem sogenannten Heuschnupfen. Er kann durch die verschiedensten Blüten verursacht werden. Das heißt, als Pollenallergiker reagierst Du nicht auf alle Pflanzenpollen mit einer Allergie, sondern nur auf eine gewisse Art.
Beim Erstkontakt mit den Proteinen, die auf der Oberfläche der Pollen sitzen, bildet der Körper bestimmte Antikörper, sogenannte IgE-Antikörper. Wenn Dein Körper ein weiteres Mal mit den gleichen Proteinen in Kontakt kommt, dann docken die IgE-Antikörper an die Mastzellen, die Abwehrzellen des Immunsystems, an. Diese schütten wiederum vermehrt Histamin und weitere Stoffe, wie Prostaglandin, aus. Dadurch schwellen die Schleimhäute an und die typischen Heuschnupfen-Symptome wie Juckreiz, Niesen und tränende Augen treten auf.
Histamin kommt fast überall im Körper vor, aber vor allem in den Mastzellen ist es zu finden. Bei allergischen Reaktionen wird das vorhandene Histamin in den Mastzellen freigesetzt und ruft so eine Entzündungsreaktion hervor.
Was kann ich tun, um die Symptome abzuschwächen?
Grundsätzlich sind sich die Ärzte einig, dass es bei der Pollenallergie drei unterschiedliche Methoden gibt, um die Symptome abzuschwächen. Die bekannteste Methode ist die sogenannte Allergen-Karenz. Dabei geht es darum, das auslösende Allergen zu meiden. Das heißt, Du versuchst, nicht mit den allergieauslösenden Pollen in Kontakt zu kommen. Bei Heuschnupfen stehen auch unterschiedliche Arzneimittel zur Verfügung, um die Allergiesymptome zu lindern. Dabei sind Antihistaminika die bekanntesten Medikamente. Zur Linderung der nasalen Beschwerden sind topische Cortisonpräparate wie Mometason am wirkungsvollsten.
Du kannst auch versuchen, die Ursache so gut es geht zu bekämpfen. Mithilfe der sogenannten Hyposensibilisierung, die auch Allergie-Impfung genannt wird. Hierbei verabreicht Dir der Arzt das jeweilige Allergen regelmäßig in hohen Dosen. Die Hyposensibilisierung kann in Form von Tabletten oder Spritzen erfolgen. So trainierst Du Deinen Körper darauf, eine Toleranz zu entwickeln und die Pollen nicht mehr als Gegner oder Feind anzusehen. Das heißt, Dein Organismus wird sie dann auch nicht mehr bekämpfen wollen.
Lässt sich eine Pollenallergie komplett vermeiden?
Gerade bei Pollen kannst Du als Pollenallergiker den Kontakt mit den Blüten nicht komplett vermeiden. Anders ist es beispielsweise bei Lebensmittelallergien, wo Du auf die jeweiligen Allergene verzichten kannst, um die Allergie komplett zu vermeiden. Es gibt jedoch einige Tipps und Tricks, die Dir dabei helfen können, die Lebensqualität zu verbessern.
Tipps & Tricks
Versuche Dich in der Zeit, in der die Pollenbelastung hoch ist, möglichst wenig draußen im Freien aufzuhalten. Vermeide auch Sport und anstrengende Tätigkeiten, da Du dabei stärker einatmen musst und somit mehr Pollen in Deine Atemwege gelangen. Vor allem, wenn Du im Frühling mit dem Auto unterwegs bist, solltest Du die Fenster geschlossen halten. Denn durch die frische Luft und den Wind gelangen die Pollen ins Auto.
Auch in Deinen eigenen vier Wänden solltest Du Dich vor Pollen schützen, indem Du die Fenster Deiner Wohnung oder Deines Hauses nur zu pollenärmeren Tageszeiten öffnest. Pollenarme Zeiten in der Stadt sind meist zwischen sechs und acht Uhr morgens. Auf dem Land hingegen ist die Luft in der Zeit zwischen 19 und 24 Uhr am pollenärmsten.
Vor dem Schlafengehen solltest Du Dir die Haare waschen, denn im Haar sammeln sich leicht Blütenpollen und so können sie über die Atemwege Deinen Körper angreifen. Wenn es geregnet hat, kannst Du die Zeit nach dem Regen nutzen und einen ausgiebigen Spaziergang machen. Durch den Regen werden nämlich die Pollen aus der Luft gespült.
Solltest Du einen Urlaub planen, dann versuche, ihn möglichst in der Hochsaison der jeweiligen Pollen zu legen, um Dir eine Auszeit von der Heuschnupfenzeit zu gönnen. Am besten eignen sich dabei Inseln oder Gebirge als Reiseziel. Ein aktueller Pollenkalender kann Dir auch dabei helfen, zu erkennen, wann „Deine“ Blütenpollen am stärksten fliegen und wann somit eine hohe Aufmerksamkeit geboten ist. Denn durch den Klimawandel blühen die einzelnen Pflanzen meist schon früher und bleiben dafür auch für längere Zeit.
Wir hoffen, dass Dir die Tipps die unangenehme Heuschnupfenzeit etwas erleichtern können!
Im Frühling erfreuen wir uns an den ersten warmen Sonnenstrahlen und steigenden Temperaturen. Jedoch werden gerade Pollenallergiker in dieser Jahreszeit von juckenden und tränenden Augen geplagt. Meist kommt auch noch der unangenehme allergische Schnupfen hinzu, der sich durch eine ständig laufende und gereizte Nase äußert. Daher sorgt er bei den Betroffenen oft für eine Beeinträchtigung der Lebensqualität. Im Folgenden erfährst Du, wie Heuschnupfen überhaupt entsteht, und Du findest einige Ratschläge, die Dir die Pollenzeit etwas erleichtern.
AUTOR
Dr. med. Simone Hermanns
Medizinische Expertin
CO-AUTOR
Leonie Müller
Online-Redaktion
Zuletzt aktualisiert: 10. März, 2020