Ein Tag mit… Dozent Dr. Georg Huemer, MSc, MBA

Wir haben Dr. Georg Huemer besucht und ihm einige Fragen zu seinem Arbeitsalltag gestellt.


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Online-Redaktion


Zuletzt aktualisiert: 26. August, 2020

Vor einigen Wochen haben wir Dozent Dr. Georg Huemer in seiner Ordination in Wels besucht und ihm einige Fragen zu seinem Alltag als Plastischen Chirurgen gestellt. Wer für seine Berufswahl verantwortlich ist, was seine Lieblingsoperationen sind und welche Trends er in der Plastischen Chirurgie und ästhetischen Medizin feststellt, verrät er uns in diesem Interview!

Stellen Sie sich doch bitte einmal kurz vor.

Mein Name ist Dozent Dr. Georg Huemer, MSc, MBA. Ich bin Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, sowohl an der Kepler Universität Klinik Linz, als auch in meiner Privatordination in Linz und Wels.

Wieso sind Sie Arzt geworden?

Ich war schon als Kind naturwissenschaftlich interessiert und es war vor allem meine Mutter, die dies erkannt und gefördert hat. Sie war es auch, die mir dann zum Medizinstudium geraten hatte. Somit stellte sich eigentlich bei mir nie die Frage der Berufswahl und ich habe diese Entscheidung auch bis heute nicht bereut.

Der Wunsch, Plastischer Chirurg zu werden hat sich dann im Studium ergeben. Zunächst wollte ich gerne Herzchirurg werden aber aufgrund einer persönlichen Begegnung mit meinem späteren Mentor war für mich klar, dass ich Plastische Chirurg werden wollte. Nach einem Forschungsaufenthalt in den USA hatte ich das Glück, ohne viele Umwege die Ausbildung an der Universitätsklinik Innsbruck zu beginnen. Im Alter von 30 Jahren habe ich dann meine Facharztausbildung abgeschlossen. Zwei Jahre später konnte ich mich dann auch zum Universitätsdozent habilitieren.

Seit 2008 ist es mein Ziel, an der Kepler Universitätsklinik in Linz eine eigene Abteilung für Plastische Chirurgie zu etablieren. Daneben liegt meine Leidenschaft in der Privatordination, wo vor allem Belange der Ästhetik im Vordergrund stehen.

Wie sieht ein typischer Tag bei Ihnen aus?

Ein typischer Tag beginnt bei mir um circa 5:30 Uhr. Nach einem kleinen Frühstück, bei dem Nachrichten und Mails gecheckt werden, helfe ich noch beim Fertigmachen meiner beiden Zwillinge für die Schule. Danach geht es ab ins Krankenhaus, wo der Tag um 7:00 Uhr mit der morgendlichen Visite beginnt. Je nachdem bin ich dann entweder im Operationssaal, in der Ambulanz oder habe auch Schreibtisch-Arbeit zu erledigen. Nach getaner Arbeit im Krankenhaus geht es dann in meine Ordination entweder nach Linz oder Wels. Der Tag in der Ordination beginnt in der Regel am Nachmittag und geht bis ca. 20:00 Uhr. Die Operationstage in der Ordination sind meistens dienstags und samstags.

Gibt es ein Erlebnis, dass Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?

In der Plastischen Chirurgie ist man glücklicherweise oft in der Lage, schöne Erlebnisse haben zu dürfen. Da wir als Plastische Chirurgen durch unsere Eingriffe vor allem Patientinnen und Patienten wieder mehr Lebensqualität schenken, ist es sehr schön zu sehen, wenn wir sie glücklich machen können. Dies ist sowohl in der Ästhetischen Chirurgie, aber auch in der Rekonstruktiven Chirurgie der Fall. Durch meine bereits langjährige Tätigkeit sind bereits sehr viele schöne Erlebnisse zusammengekommen.

Aber auch bei Vorträgen unter Kollegen gibt es sehr schöne Erlebnisse, wenn das Vorgetragene im Publikum gut ankommt oder wenn eine sehr aufwändige Studie letztendlich von einem hervorragenden Journal gedruckt wird.

Haben Sie Lieblingseingriffe oder -behandlungen?

Für den Plastischen Chirurgen ist die Brust generell ein Objekt der chirurgischen Begierde, das ist für mich nichts Anderes. Eine wohl geformte Brust nach dem Eingriff ist ein sehr befriedigendes Ergebnis. Daneben hat sich die Nase immer mehr zu einer meiner Lieblingsoperationen entwickelt.

Die aktuellen Trends liegen sicherlich in den minimal-invasiven Behandlungen wie zum Beispiel Faltenkorrekturen im Gesicht mittels Botox und Fillern, als auch die Lippenvergrößerung.

Bei den ästhetisch-chirurgischen Eingriffen ist nach wie vor die Brustkorrektur, zum Beispiel nach der Schwangerschaft, ein Dauerbrenner. Der Trend geht hier in Richtung kleinere Implantate (“ Mini Boobjob“) mit einer sehr raschen Genesungszeit. Auch die Körperformung mittels sehr effektiven und modernen Techniken der Fettabsaugung ist derzeit sehr gefragt.

Das bereits totgesagte Facelifting erlebt eine neue Renaissance. Das kommt dadurch, dass immer mehr Leute eine effektive Faltenbehandlung wünschen. Ein modernes Facelifting verjüngt das Gesicht sehr effektiv und auch langanhaltend und ist durch eine minimal-invasive Behandlung zu ersetzen.

Welche Veränderungen in der Plastischen Chirurgie und Ästhetischen Medizin können Sie beobachten?

Die Entwicklung in der Plastischen Chirurgie und der ästhetischen Medizin gehen sicherlich immer mehr in Richtung Natürlichkeit. Es soll in der Öffentlichkeit nicht auffallen, dass etwas gemacht wurde.

Die Patientinnen und Patienten erwarten sich immer häufiger, dass durch kleine, minimal-invasive Behandlungen, ein maximaler Effekt zu erzielen sei. Dies ist jedoch, zumindest derzeit, nicht realistisch. Dennoch kann mit modernen Operationsmethoden bei maximaler Effizienz auch ein sehr natürliches Ergebnis erzielt werden.


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