Coronavirus – ernste Gefahr oder nur Panikmache?

Seit Anfang des Jahres sorgt ein neuartiges Virus weltweit für Aufsehen. Der offizielle Name der Erkrankung, die durch den Erreger SARS-CoV-2 ausgelöst wird, lautet Covid-19 und hat seinen Ursprung in der chinesischen Metropole Wuhan in der Provinz Hubei. Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) schätzt die Wahrscheinlichkeit für eine ernst zu nehmende und unkontrollierte Ausbreitung von Covid-19 und eine damit verbundene Pandemie jedoch als gering ein. Weltweit sind mehr als 80.000 Infizierungen und rund 2.700 Todesfälle bekannt, wobei der Großteil in China zu verzeichnen ist. 


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Zuletzt aktualisiert: 31. August, 2023

Was steckt hinter Covid-19?

Covid-19 gehört zu der umfangreichen Gruppe der Coronaviren. Coronaviren (CoV) bilden eine große Familie von Viren, die leichte Erkältungen bis hin zu schweren Lungenentzündungen verursachen können. Zu den derzeit bekannten Coronaviren zählen unter anderem MERS-CoV, das erstmals 2012 bei Menschen nachgewiesen wurde und das 2002 dokumentierte SARS-CoV. Wie gefährlich Covid-19 tatsächlich ist, ist momentan noch schwer abzuschätzen, da das Virus erst seit Anfang des Jahres im Umlauf ist. Dennoch schätzen Experten das neue Virus, mit einem Sterblichkeitsrisiko von ein bis drei Prozent, deutlich ungefährlicher ein, als etwa MERS (Sterblichkeitsrisiko bis zu 30 Prozent) oder SARS (bis zu zehn Prozent).

Covid-19 gehört zu der umfangreichen Gruppe der Coronaviren

Wie ist der Krankheitsverlauf bei Covid-19?

Die Infektion verläuft, den bisherigen Erkenntnissen zufolge, in 80 Prozent der Fälle mild und wird von Infizierten teilweise gar nicht bemerkt. Das macht eine Eindämmung der Erkrankung schwieriger, da dadurch eine unbemerkte Übertragung möglich ist. Das Übertragungsrisiko ist jedoch relativ gering und liegt nach derzeitigem Informationsstand etwas höher als jenes einer normalen Grippe. Covid-19 kann auch schwere Erkrankungen, wie eine Lungenentzündung, auslösen und auch eine Sepsis ist möglich. In Folge kann es zu Nierenversagen, Multiorganversagen und zum Tod kommen. Ein schwerer und ernst zu nehmender Verlauf der Krankheit ist aktuell in etwa 20 Prozent der Fälle zu verzeichnen.

Wie wird das Virus übertragen?

Grundsätzlich können sich alle Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infizieren, wobei, ähnlich wie bei der saisonalen Grippe durch Influenzaviren, vor allem ältere oder immungeschwächte Menschen anfällig sind. Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen einer Ansteckung und dem Ausbruch der Krankheit, wurde mittlerweile von 14 auf 27 Tage erhöht. Covid-19 vermehrt sich im Rachen. Von dort aus können die Viren durch Niesen, Husten oder Schnäuzen schnell wieder freigesetzt und weitergegeben werden. Der Erreger, dessen offizielle Bezeichnung SARS-CoV-2 lautet, kann auch auf Oberflächen gelangen und von dort per Schmierinfektion über Hände an Schleimhäute geraten. Das Virus kann von Mensch-zu-Mensch über eine Tröpfchen- oder Schmierinfektion übertragen werden.

Am meisten treten milde Verlaufsformen auf, die mit Symptomen einer leichten Erkältung, wie etwa Abgeschlagenheit und Müdigkeit, einhergehen.

Welche Symptome weisen auf eine Infizierung mit Covid-19 hin und wie werden sie behandelt?

Häufige Anzeichen einer Infektion sind unter anderem Fieber, Halsschmerzen, Husten, Kurzatmigkeit oder Atembeschwerden. In schwereren Fällen kann die Infektion eine Lungenentzündung, ein schweres akutes Atemwegssyndrom, Nierenversagen und, vor allem bei bereits bestehenden schweren Erkrankungen, den Tod verursachen. Am meisten treten milde Verlaufsformen auf, die mit Symptomen einer leichten Erkältung, wie etwa Abgeschlagenheit und Müdigkeit, einhergehen. Auch Kopf- und Halsschmerzen können auf eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus hindeuten. Es ist auch möglich, dass eine Infektion nicht bemerkt wird, da überhaupt keine Symptome auftreten.

 

Da Covid-19 erst seit knapp zwei Monaten bekannt ist, kennt die Medizin das Virus noch nicht genau, weshalb es noch keinen Impfstoff gibt. Die Behandlung erfolgt deshalb momentan symptomatisch, das heißt durch Linderung der Krankheitsbeschwerden, wie zum Beispiel durch fiebersenkende Mittel.

Wie kann ich mich vor einer Infektion schützen?

Die empfohlenen Schutzmaßnahmen ähneln denen der saisonalen Grippe. Du solltest Deine Hände mehrmals täglich für mindestens 20 Sekunden mit Wasser und Seife oder einem alkoholhaltigen Desinfektionsmittel waschen. Falls Du niesen oder husten musst, benutze statt Deinen Händen entweder Deinen Ellenbogen oder bedecke Mund und Nase mit einem Taschentuch. Weitere Vorsichtsmaßnahmen sind, sich nicht mit ungewaschenen Händen ins Gesicht zu fassen und einen Abstand von einem Meter zu seinem Gegenüber einzuhalten. Der direkte Kontakt zu kranken Menschen sollte ebenfalls vermieden werden, sowie ein Besuch der Orte und Länder, die stark von Covid-19 betroffen sind. Einmal-Mundschutzmasken, die in vielen Geschäften ausverkauft sind, bieten keinen wirksamen Schutz gegen Viren oder Bakterien. Sie können bei einer bestätigten Infektion jedoch dazu beitragen, das Risiko einer Weiterverbreitung des Virus zu verringern.

Häufige Anzeichen einer Infektion sind unter anderem Fieber, Halsschmerzen, Husten, Kurzatmigkeit oder Atembeschwerden.

Das richtige Verhalten bei Verdacht auf Infizierung

Hast Du die Befürchtung, Dich mit dem Coronavirus infiziert zu haben, steht Dir in Österreich unter der Telefonnummer 1450 das Gesundheitstelefon rund um die Uhr zur Verfügung. Auch Experten der Agentur für die Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) geben unter der Telefonnummer 0800 555 621 Auskunft. In Deutschland hat das Bundesgesundheitsministerium eine eigene Hotline eingerichtet, welche Du unter folgender Nummer erreichen kannst: (030) 34 64 65 100. In der Schweiz kannst Du Dich mit folgender Nummer ebenfalls an das Bundesamt für Gesundheit wenden: +41 58 463 00 00.

 

Wer Symptome aufweist oder befürchtet, sich mit Covid-19 infiziert zu haben, sollte auf keinen Fall einfach zum Hausarzt oder ins Krankenhaus fahren, sondern Zuhause bleiben und den Kontakt zu anderen Personen minimieren. Bei einem Verdacht solltest Du Dich an die jeweilige Hotline Deines Landes wenden und die dort erhaltenen Anweisungen genau befolgen. Sobald eine Probe entnommen wurde, liegt nach spätestens 48 Stunden ein Ergebnis vor. Um eine Fehldiagnose zu vermeiden, werden in vielen Fällen zwei weitere Labortests durchgeführt. Das Sozialministerium hat eine Karte mit 59 Krankenhäusern veröffentlicht, die besonders gut für Verdachtsfälle und die Behandlung von Erkrankungen ausgerüstet sind. Grundsätzlich versorgt aber selbstverständlich jedes Krankenhaus infektiöse Patienten.

 

Bei all den kursierenden Meldungen und Berichterstattungen, solltest Du stets daran denken, dass das Coronavirus noch nicht ausreichend erforscht ist und ständig neue Erkenntnisse veröffentlicht werden können. Damit Du immer auf dem aktuellsten Stand bist und Dich dementsprechend Verhalten kannst, solltest Du regelmäßig offizielle Seiten lesen und Deine Informationen von dort beziehen. Wichtig ist, einen gewissen Hygienestandard beizubehalten und sich nicht in Panik versetzen zu lassen.

 

Verhaltensregeln zum Coronavirus

 

Damit Du immer auf dem neuesten Stand bist, empfehlen wir Dir, aktuelle Informationen von diesen Seiten zu beziehen:

 

Österreich:

AGES

Sozialministerium

WHO

Corona-Hotline: 1450, täglich 24 Stunden

Für allgemeine Fragen und Sorgen zum Coronavirus: 0800 555 621, täglich 24 Stunden

 

Deutschland:

Sozialministerium

Bundesgesundheitsministerium

Bundesministerium für Wirtschaft und Energie

Corona-Hotline: (030) 34 64 65 100, Mo-Do: 08:00-18:00, Fr: 08:00-16:00

In einigen Bundesländern gibt es weitere spezielle Hotlines, welche rund um die Uhr besetzt sind.

 

Schweiz:

Bundesamt für Gesundheit

Corona-Hotline: +41 58 463 00 00, täglich 24 Stunden

 


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