Verletzt und krank in Hollywood – und wie es in der Wirklichkeit abläuft
Ohne Schießereien, Explosionen & Co wäre Hollywood nicht Hollywood
Sie sorgen schließlich für all die spannenden Momente, die einen kurz den Atem anhalten lassen. Hauptfiguren, die scheinbar tot sind, beginnen plötzlich wieder zu atmen. Nach wilden Kämpfen auf Leben und Tod haben die Actionhelden keinen Kratzer und dann wäre da noch so manche einzigartige Todesart, um die du dir glücklicherweise im echten Leben keine Sorgen machen musst, von tödlichen Zaubersprüchen bis hin zum Erfrieren im Weltall. Ganze 179 verschiedene Arten zu sterben hat Hollywood mittlerweile hervorgebracht – Tendenz steigend. Doch selbst, wenn die Verletzungen, Krankheiten oder Todesarten nicht allzu unrealistisch sind, werden sie in den Filmen und Serien meist in ein falsches Licht gerückt. Es lohnt sich deshalb, an dieser Stelle genauer hinzusehen, um zwischen Fiktion und Realität (besser) unterscheiden zu können.
1. Schusswunden – Hollywoods Klassiker
Die mit Abstand meisten Todesfälle passieren in Hollywood durch Schusswaffen. Manchmal sind die Figuren sofort tot, in andere Fällen sterben sie in Folge der Verletzungen. Mindestens ebenso viele, wenn nicht sogar noch mehr, Schusswunden werden jedoch von den Charakteren überlebt. Angeschossen zu werden, gehört in den Hollywood-Filmen und -Serien heutzutage beinahe zum guten Ton. In Wirklichkeit ist diese Gefahr zum Glück deutlich geringer. Zudem unterscheiden sich die tatsächlichen Auswirkungen einer Schussverletzung von jenen im Fernseher. Selbst, wenn die Schusswunde nicht sofort zum Tod führt, drohen nämlich verschiedene kurz- und längerfristige Folgen, die ebenfalls tödlich sein können. Folgen, die in Hollywood meist nicht thematisiert werden.
In der Realität wird bei Schusswunden unterschieden zwischen einem Durchschuss, einem Streifschuss, einem Steckschuss und einem Prellschuss. Je nachdem, wo und wie die Person von dem Geschoss getroffen wird, können sich unterschiedliche Folgen ergeben. Ein schneller und unvermeidlicher Tod tritt meist im Kopf- oder Herzbereich auf. Dennoch gibt es sogar bei einem Kopfschuss noch eine Überlebenschance von rund 50 Prozent. Ganz so unrealistisch erscheint es daher nicht, dass in Hollywood viele Protagonisten eine Schussverletzung überleben, sofern sie schnelle Hilfe erhalten. Was jedoch oftmals vernachlässigt wird, sind die Langzeitfolgen solcher Verletzungen, die vor allem bei einem Kopfschuss schwerwiegend sein können. Zudem kann sich verzögert eine Infektion entwickeln, die mindestens ebenso gefährlich werden kann wie die Schussverletzung selbst. Die oftmals unprofessionelle Verarztung der Verletzten in Hollywood wäre daher im echten Leben wohl kaum ausreichend.
2. Explosionen
Wann immer es in dem Film oder der Serie etwas actionreicher zugeht, dürfen in Hollywood die Explosionen nicht fehlen. Sie passieren meist in unmittelbarer Nähe zu den Protagonisten, sodass diese von der Druckwelle erfasst oder unter einem einstürzenden Gebäude begraben werden. Meist kommen sie mit wenigen Schrammen, aber ohne größere Verletzungen davon. In einigen Fällen wird suggeriert, dass sie zeitweise ein lautes Piepen im Ohr hören – doch auch dieses verschwindet meist innerhalb von Sekunden wieder. Daraufhin stehen die betroffenen Personen wieder auf und gehen direkt auf Verbrecherjagd oder ähnlichen Tätigkeiten nach. Das führt dazu, dass viele Menschen die Gefahr einer Explosion im wahren Leben drastisch unterschätzen.
Eine Explosion kann im Körper nämlich größten Schaden anrichten. Das gilt nicht nur, aber vor allem, wenn sich diese in unmittelbarer Nähe abspielt. Einerseits können herumfliegende Gegenstände zu Geschossen werden und dadurch ähnliche Verletzungen hervorrufen wie bei einer Schusswunde. Andererseits kann die Druckwelle Gewebe zerreißen, was vor allem das Trommelfell, aber auch die Lunge und den Bauchraum betrifft. Sie kann also zu schwersten inneren Verletzungen führen, die häufig den Tod nach sich ziehen. Unterschieden wird deshalb zwischen drei Zonen bei einer Explosion:
- Todeszone, in der die meisten Menschen sofort tot sind oder tödlich verletzt werden.
- Zone mit kritischen Verletzungen mit mehr Überlebenden, die jedoch meist mehrfach und schwer verletzt sind.
- Zone mit Gehverletzten, in der die Opfer zwar Verletzungen erleiden, die aber nicht lebensbedrohlich sind. Bei ihnen darf jedoch das psychologische Trauma nicht unterschätzt werden.
Wie groß die einzelnen Zonen sind, hängt von verschiedenen Faktoren wie der Größe der Explosion ab. Fakt ist aber, dass sich viele Hollywood-Figuren eigentlich innerhalb der Todeszone befinden würden, wenn der Film oder die Serie realistisch wäre. Anschließend mit nur wenigen Kratzern einfach wieder aufzustehen, ist daher alles andere als realistisch.
3. Diverse Krebserkrankungen
Krebs ist die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. In den Filmen und Serien von Hollywood spielt die Erkrankung trotzdem meist nur eine untergeordnete Rolle. Das liegt vor allem daran, dass sie langwierig und wenig „actionreich“ ist, sodass sie nur schwer im Plot untergebracht werden kann. Eine Explosion oder Schussverletzung hat schließlich einen deutlich größeren Wow-Effekt. Häufig wird daher nur erwähnt, dass beispielsweise ein Elternteil der Protagonisten an Krebs verstorben ist. Demgegenüber gibt es nur wenige Filme oder Serien, in denen eine Krebserkrankungen zentral sowie realistisch dargestellt wird.
Gerade, weil es sich um eine so häufige Erkrankung handelt, wäre es jedoch wichtig, das Thema auch in Hollywood mehr zu thematisieren. Die Filme und Serien könnten dann nämlich wertvolles Wissen vermitteln, um die Zuschauer für Vorsorgeuntersuchungen oder typische Symptome zu sensibilisieren. Bei einer frühzeitigen Erkennung sowie Behandlung besteht bei den meisten Krebsarten nämlich eine gute Heilungschance. Zu den häufigsten Krebsarten gehören Prostata-, Brust-, Lungen- und Darmkrebs. Ein gesunder Lebensstil sowie regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen können deren Risiko deutlich senken. Dass die Hauptfiguren in den Hollywood-Filmen und -Serien heutzutage nur noch selten rauchen, ist daher zumindest ein Schritt in die richtige Richtung, schließlich hat Hollywood auch eine gewisse Vorbildfunktion und sollte sich dieser bewusst sein.
4. Stürze und ähnliche Unfälle
Da auch sie für einen Nervenkitzel vor der Leinwand sorgen, sind Stürze oder spektakuläre Unfälle ein beliebtes Szenario in Hollywood. Manchmal springen die Charaktere sogar bewusst aus großer Höhe, um beispielsweise einem Verfolger zu entkommen. Auch aus solchen Situationen gehen sie meist unverletzt oder mit nur leichten Schrammen hervor und verfolgen anschließend wieder ihre eigentliche Mission – ganz ohne Einschränkungen.
In Wirklichkeit wäre das in den meisten Fällen nicht möglich. Schließlich kann schon ein Sturz aus 0,5 Metern Höhe für schwere Verletzungen sorgen, wenn der Stürzende falsch aufkommt oder auf ein Hindernis fällt. Ab acht Metern Höhe ist es ein absoluter Ausnahmefall, wenn dieser (fast) unbeschadet überstanden wird. Typische Sturzverletzungen sind Frakturen am Schädel oder an der Wirbelsäule mit Folgen wie Hirnblutungen oder Querschnittslähmungen, aber auch schwerste innere Verletzungen. Bei Stürzen aus großer Höhe tritt der Tod meist unmittelbar ein. Selbst, wenn die Personen auf weichem Untergrund landen, wie in Hollywood oft üblich, ist es äußerst unwahrscheinlich, den Sturz aus solchen Höhen unverletzt – oder überhaupt – zu überleben. Einzig Wasser kann einen solchen Sprung tatsächlich abfangen, aber auch tödlich enden, falls der Körper mit einer zu großen Fläche auftrifft. Nachmachen ist daher keinesfalls zu empfehlen!
5. Schlägereien
Du kennst sie und vielleicht liebst du sie: Die Szenen mit wilden Schlägereien aus zahlreichen Hollywood-Streifen. Sie sorgen für Action und lassen die Hauptperson noch beeindruckender wirken. So mancher will sich daher auch im echten Leben fühlen wie ein Superheld und die wilden Schlägereien nachstellen. Schließlich passiert in den Filmen und Serien meistens nicht mehr als einige blaue Flecken oder ein geschwollenes Auge. Die Schlägerei wird also verharmlost und die Filmfiguren können anschließend wieder unbeschadet ihrer Mission nachgehen.
Tatsächlich sind Schlägereien aber gar nicht so harmlos. Abgesehen von den potenziellen juristischen Folgen drohen den Beteiligten einer Schlägerei schwerste, manchmal sogar tödliche Verletzungen. Dazu gehören:
- gebrochene Knochen, häufig im Gesicht wie der Nase oder dem Kieferknochen
- ausgeschlagene Zähne oder aufgebrochenes Zahnfleisch
- Gehirnerschütterungen bis hin zu bleibenden Hirnschäden
- Augenverletzungen, manchmal mit folgender Erblindung
- weitere innere Verletzungen je nach betroffener Körperstelle
Vor allem im Gesicht sowie im Brust- und Bauchbereich können die Folgen einer Schlägerei somit verheerend, manchmal sogar tödlich sein. Es ist deshalb keinesfalls ratsam, den Hollywood-Protagonisten nachzueifern und die Auseinandersetzung mit der Faust zu suchen. Sollte es trotzdem dazu gekommen sein, ist eine schnelle sowie gründliche ärztliche Untersuchung wichtig, um eventuelle innere Verletzungen zu erkennen und zu behandeln, bevor sie bleibende Schäden oder den Tod nach sich ziehen.
6. Herzstillstände
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigste Todesursache. Dazu zählt auch der Herzstillstand, der durch verschiedenste Gründe hervorgerufen werden kann. In Hollywood gehört dazu häufig, dass die betroffenen Figuren lange Zeit nicht atmen konnten, beispielsweise durch Würgen oder Ertrinken, und dadurch einen Herzstillstand erleiden. Aber auch in Folge von Verletzungen und Unfällen wird häufig ein Herzstillstand simuliert. Seltener handelt es sich um einen Herzinfarkt. In den meisten Fällen können die Protagonisten aber reanimiert werden und wachen nach einiger – gefühlt sehr langer – Zeit wieder auf, ohne bleibende Schäden und ohne weitere Einschränkungen. Sie stehen einfach wieder auf und machen weiter, als wäre nichts passiert.
Das ist natürlich alles andere als realistisch. Ein Herzstillstand bedeutet, dass sämtliche Organe sowie das Gehirn nicht mehr mit Sauerstoff versorgt werden. Dadurch stellen sie ihre Funktion ein und nach etwa acht Minuten tritt der unvermeidliche Tod ein. Nach fünf Minuten hat das Gehirn in der Regel irreparable Schäden davongetragen. Findet die Reanimation schneller statt, stehen die Chancen gut, dass die betroffene Person überlebt. Meistens trägt sie aber trotzdem Folgeschäden davon, zum Beispiel neurologische Störungen wie bei einem Schlaganfall oder ein Wachkoma. Diese sind schon nach drei Minuten ohne Herzschlag wahrscheinlich. Wichtig ist deshalb, die Anzeichen für einen Herzstillstand frühzeitig zu erkennen und richtig zu reagieren. Dann stehen die Chancen, diesen unbeschadet zu überleben, zwar immer noch schlechter als in Hollywood – aber sie sind zumindest gegeben.
7. Psychische Erkrankungen
In einer Hinsicht ist Hollywood nicht als negativ bewerten, sondern nimmt sogar eine Vorbildfunktion ein: Dort werden psychische Erkrankungen thematisiert, die im alltäglichen Leben als Tabuthema gelten. Haupt- oder Nebencharaktere, die beispielsweise unter Depressionen leiden, sind in Filmen und Serien heutzutage keine Seltenheit mehr. Auch Panikattacken erleidet so mancher Protagonist in schwierigen Situationen. Manchmal wird das psychische Leiden sogar zentral behandelt, beispielsweise der Suizid von Hannah Baker in „Tote Mädchen lügen nicht“. Allerdings wird kontrovers diskutiert, wie realistisch psychische Erkrankungen in Hollywood dargestellt werden und ob gerade beim Thema Suizid durch diese Darstellung vielleicht Nachahmungstaten riskiert werden.
Auch diesbezüglich ist Hollywood also keinesfalls perfekt. Wichtig und richtig ist aber, psychische Erkrankungen überhaupt zu thematisieren, denn in der Gesellschaft werden sie bis heute oft totgeschwiegen – und das, obwohl schätzungsweise jeder vierte Erwachsene zumindest zeitweise im Laufe seines Lebens von einer solchen betroffen ist. Besonders häufig sind dabei Depressionen, Angststörungen, Süchte oder Essstörungen wie die Bulimie. Die Filme und Serien aus Hollywood können diesbezüglich also das Bewusstsein schärfen, bei sich selbst oder Personen aus dem sozialen Umfeld auf entsprechende Anzeichen zu achten. Wichtig ist dann, sich frühzeitige und professionelle Hilfe zu suchen, um schlimmere Folgen wie eben eine Todesfolge zu verhindern, sei sie durch Suizid, durch Magersucht, durch eine Drogenüberdosis oder durch andere Ursachen.
8. Husten in jeglicher Ausprägung
Husten ist etwas, das die meisten Menschen aus eigener Erfahrung kennen – vielleicht auch du. Meistens ist er die harmlose Folge einer Erkältung oder Grippe und verschwindet mit Abklingen der Grunderkrankung wieder. In Hollywood wird der Husten deshalb eher selten thematisiert. Meistens wird er von den Charakteren nur vorgespielt, um eine Krankheit zu simulieren und dadurch beispielsweise der Arbeit fernbleiben zu können. Es gibt jedoch auch Szenen, in denen die Figuren plötzlich Blut husten, vielleicht im Alter oder nach einem Unfall. Sie sollen auf die Zuschauer alarmierend wirken und suggerieren, dass die Person lebensgefährlich krank oder verletzt sei. Aber stimmt das?
Wie bereits erwähnt, ist ein Husten in vielen Fällen harmlos. Das gilt vor allem, wenn er als Begleiterscheinung von anderen Erkrankungen auftritt und mit deren Abklingen wieder verschwindet, beispielsweise bei einer Erkältung, Grippe, Nasennebenhöhlenentzündung oder Bronchitis. Allerdings kann der Husten auch auf schwerwiegendere Ursachen hinweisen, zum Beispiel auf eine Lungenentzündung, auf COPD, auf eine Lungenembolie oder sogar auf Lungenkrebs. Wer Blut hustet, solltet daher tatsächlich unbedingt sowie schnellstmöglich zu einem Arzt. Selbiges gilt bei
- besonders hartnäckigem Husten
- Atemnot
- Schmerzen im Brustraum
- hohem Fieber,
- früheren oder bestehenden Krebserkrankungen
- Immunschwäche oder
- Kontakt mit einem Tuberkulose-Patienten
9. Alkoholismus und Drogenabhängigkeit
Süchte gehören zu den psychischen Erkrankungen, doch es lohnt sich, diese gesondert zu betrachten. Schließlich werden sie in Hollywood besonders häufig behandelt, sei es als zentrales Thema oder nebenbei. Einige Haupt- und Nebendarsteller trinken übermäßig viel Alkohol oder konsumieren Drogen. Ihre Sucht wird dabei nicht selten zum finanziellen oder gesundheitlichen Problem. In der Folge geraten die Protagonisten in schwierige Situationen wie zum Beispiel in Ärger mit einem Dealer. In Wirklichkeit sind solche Szenarien aber nicht das Hauptproblem entsprechender Süchte.
Alkoholismus und Drogenabhängigkeit sind leider auch im wahren Leben weit verbreitet. Sie finden oft heimlich statt und werden daher vom sozialen Umfeld nicht oder erst spät wahrgenommen. Häufiger als Schießereien, Drohungen durch Dealer oder ähnliche Hollywood-Probleme sind durch solche Suchterkrankungen – zumindest in Deutschland – finanzielle und soziale Probleme. Die Betroffenen verlieren oft ihren Arbeitsplatz, ihre Ehen scheitern, sie geraten in finanzielle Nöte oder leiden unter den körperlichen Auswirkungen ihrer Sucht. Auch Unfälle in Folge von Alkohol- oder Drogenkonsum sind keine Seltenheit. Es ist daher erneut richtig und wichtig, dass diese Probleme in Filmen sowie Serien thematisiert werden, um das Bewusstsein dafür zu schärfen. Wichtig ist jedoch, die Süchte realistisch zu betrachten und professionell behandeln zu lassen, bevor sie schlimmere Folgen nach sich ziehen können.
Infektionskrankheiten
Infektionskrankheiten haben viele verschiedene Gesichter und daher ist es schwierig, diese zu verallgemeinern. Harmlose Infektionskrankheiten werden in Hollywood nur selten thematisiert, schließlich bringen sie keine Spannung in den Plot. In Serien gibt es aber immer häufiger einen Nebendarsteller mit tragischer Geschichte wie einer HIV-Infektion, um das Thema in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Das ist durchaus positiv zu bewerten – besser jedenfalls als überzogene Weltuntergangsszenarien, bei denen aufgrund eines erfundenen Virus plötzlich alle Menschen zu Zombies werden. Diese sind glücklicherweise als äußerst unwahrscheinlich einzustufen. Filme und Serien, die sich intensiver und realistischer mit schweren Infektionskrankheiten auseinandersetzen, stammen hingegen häufiger aus anderen Ländern oder der Arthouse-Sparte als aus Hollywood selbst.
Gerade, weil Hollywood bezüglich der Infektionskrankheiten nicht oder nur unzureichend aufklärt, ist es wichtig, eine eigene Recherche anzustellen. Vor vielen Infektionskrankheiten kannst du dich schließlich mit Vorsichtsmaßnahmen wie der richtigen Verhütung oder einer Impfung schützen. Prävention ist diesbezüglich also die beste Strategie und deshalb solltest du dich an dieser Stelle nicht von Filmen oder Serien leiten, sondern von deinem Arzt beraten lassen.
Fazit
Hollywood ist mit Sicherheit ein echter Meister darin, uns alle vor der Leinwand und dem Fernsehbildschirm hervorragend zu unterhalten. Allerdings sollte das nicht dazu führen, seine Wahrnehmung von Krankheiten, Verletzungen und deren Heilungsmethoden oder -chancen ebenfalls an Hollywood zu orientieren. Denn Filme leben davon, dass dort alles genau so passiert, wie es das Drehbuch und der Plot benötigen; ganz gleich, wie realistisch das ist. Das bedeutet im Klartext: Hollywood schafft es schon nicht, das Verhalten von Autos bei Verfolgungsjagden richtig darzustellen. Dementsprechend sollte wirklich niemand glauben, dass dort mit mehr Realismus auf Krankheiten und Verletzungen eingegangen wird. Im Zweifelsfall gibt es genau einen richtigen Ansprechpartner: Den Arzt – und zwar hauptberuflich und nicht nur für die Rolle gecastet.
Hollywood hat mit Sicherheit einige der kreativsten Methoden entwickelt, um Menschen entgegen der Realität zu heilen, umzubringen oder einsatzfähig zu halten, wo andere Personen (solche in der echten Welt) längst ohnmächtig wären. Leider hat das jedoch nicht nur einen unterhaltenden Effekt, sondern sorgt auch dafür, dass viele Menschen sich ihr Gesundheitswissen aus Filmen und Serien holen – was mitunter katastrophale Folgen haben kann. Um dir einen Blick in die medizinische Realität zu geben, vergleichen wir deshalb Hollywoods typische Diagnosen, die filmischen Auswirkungen und das, was in Wirklichkeit passieren würde.
AUTOR
Dr. med. Benjamin Gehl
Medizinischer Experte
CO-AUTOR
Leonie Müller
Online-Redaktion
Zuletzt aktualisiert: 19. Oktober, 2021