Mythen und Fakten über Gesundheit und Ernährung
INHALTSVERZEICHNIS
Schwarztee und Kaffee sind schlecht für die Zähne
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Alkohol schadet der Gesundheit
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Schokolade macht glücklich
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Salat ist besonders gesund
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Magnesium hilft gegen Muskelkrämpfe
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Fruchtzucker ist besser als Industriezucker
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Wasser trinken hilft gegen Kopfschmerzen
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Je mehr Vitamine, desto besser
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Schlaf kann man nachholen
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Das Wichtigste zusammengefasst
Schwarztee Kaffee sind aber nicht nur unproblematisch, sondern sogar gesund für die Zähne und die Mundflora. Die enthaltenen Tannine sorgen nämlich nicht nur für Verfärbungen, sie sind außerdem nützlich.
Der Konsum von Alkohol beziehungsweise Wein ist kein Ausgleich zu einem ungesunden Lebensstil.
Die meisten glücklich machenden Substanzen verstecken sich in Bitterschokolade mit mindestens 60 Prozent Kakaogehalt. Inzwischen gibt es sogar Schokoladensorten, die aus 85 bis zu 90 Prozent Kakao bestehen.
Der Körper eines Erwachsenen besteht zu 50 bis 60 Prozent aus Wasser, beim Gehirn sind es sogar 75 Prozent. Fehlt dem Organismus Wasser, wird das Blut dickflüssiger.
Schwarztee und Kaffee sind schlecht für die Zähne
Stimmt nicht. Rund um das Thema Zahngesundheit ranken sich einige Mythen. Unter anderem wird gerne behauptet, dass Schwarztee und Kaffee schlecht für die Zähne sind. Das stimmt so nicht.
Die Vermutung ist vermutlich entstanden, weil Schwarztee und Kaffee unschöne gelbliche oder bräunliche Verfärbungen auf den Zähnen verursachen können. Genauer gesagt lagern sich die enthaltenen Tannine auf dem Zahnschmelz ab. Zudem verändert die Kaffeesäure den pH-Wert im Mund, was die Zähne empfindlicher macht. Verzichte daher nach dem Kaffee auf saure Lebensmittel. Bei einer guten Zahnhygiene ist das aber nicht weiter dramatisch und Verfärbungen, die durch Tee oder Kaffee entstanden sind, lassen sich einfach wegpolieren.
Mit Tee und Kaffee gegen Karies angehen
Schwarztee Kaffee sind aber nicht nur unproblematisch, sondern sogar gesund für die Zähne und die Mundflora. Die enthaltenen Tannine sorgen nämlich nicht nur für Verfärbungen, sie sind außerdem nützlich: Sie verhindern, dass sich die Bakterien vermehren können, die Karies und Mundgeruch begünstigen. In Schwarztee ist außerdem Fluorid enthalten, das den Zahnschmelz stärkt.
Alkohol schadet der Gesundheit
Stimmt bedingt. In Maßen genossen, kann Alkohol sogar förderlich für die Gesundheit sein. Ganz besonders, wenn es um Wein geht. Alkohol regt die Durchblutung an und verringert das Risiko für einen Herzinfarkt und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zusätzlich befinden sich im Wein die natürlichen Inhaltsstoffe der Traube.
Das tägliche Glas Wein wirkt positiv auf die Zusammensetzung der Blutfette und hilft beim Abbau des schädlichen LDL-Cholesterins. Außerdem verbessern sich der Blutfluss und die Gerinnungseigenschaften des Blutes. Dadurch sinkt nebenbei die Gefahr von Thrombosen.
Allerdings gibt es diese positiven Effekte nur bei gesunden Menschen. Der Konsum von Alkohol beziehungsweise Wein ist kein Ausgleich zu einem ungesunden Lebensstil.
Die Menge macht’s
Ein zu häufiger und zu hoher Alkoholkonsum hat einen negativen Einfluss auf Deine Lebensqualität: Er kann sich schädlich auf Deine Organe auswirken, gefährliche Krankheiten verursachen und sogar Deine Persönlichkeit verändern. Nicht zuletzt kann sich aus dem Gewohnheitstrinken mit der Zeit eine Alkoholabhängigkeit entwickeln.
Wer sich aber an die empfohlenen Tagesmengen hält, hat in der Hinsicht nichts zu befürchten und kann von den positiven Effekten es Alkoholkonsums profitieren. Welche Menge gesundheitsförderlich ist, lässt sich nicht genau sagen. Das hängt zum Beispiel vom Alter, Geschlecht und Erkrankungen ab. Studien schwanken zwischen 10 und 40 Gramm Alkohol pro Tag. Zum Vergleich: ein Glas Rotwein (200 Milliliter) enthält 20 Gramm Alkohol.
Weingenuss in Maßen
Gegen ein Glas Wein am Tag ist demnach nichts einzuwenden. Eine erfreuliche Nachricht, schließlich ist Wein mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von rund 20 Litern im Jahr (Stand 2019) hinter Bier das liebste alkoholische Getränk der Deutschen. Damit liegt Deutschland im Europavergleich hinter Frankreich und Italien an dritter Stelle. Wir gönnen uns gerne mal ein Glas – und wenn es dann auch noch gut für die Gesundheit ist, umso besser.
Es geht hauptsächlich darum, Alkohol in Maßen zu konsumieren. Um den Weingenuss auf einem gesunden Level zu halten, gibt es zwei Möglichkeiten, die ein großes Diskussionsthema sind: Insgesamt weniger Wein trinken oder auf alkoholreduzierte Weine zurückgreifen. Die Weine, die keinen oder nur sehr wenig Alkohol enthalten, haben einige entscheidende Vorteile, bringen aber auch Nachteile mit sich. Daher ist schwer zu sagen, ob es gesünder ist, weniger Wein zu trinken oder ob alkoholreduzierte Weine die bessere Alternative sind.
Schokolade macht glücklich
Stimmt bedingt. Wenn wir traurig oder frustriert sind oder einen schlechten Tag haben, greifen wir zu einem Stück Schokolade. Immerhin wird ihr nachgesagt, dass sie die Laune verbessert und sogar für Glücksgefühle sorgt.
Tatsächlich enthält Schokolade Substanzen, die glücklich machen. Gemeint sind Tryptophan und Phenylethylamin, die im Kakaopulver stecken. Sie sollen auf die Neurotransmitter im Gehirn wirken, sodass dort das Glückshormon Serotonin freigesetzt wird.
Die meisten glücklich machenden Substanzen verstecken sich in Bitterschokolade mit mindestens 60 Prozent Kakaogehalt. Inzwischen gibt es sogar Schokoladensorten, die aus 85 bis zu 90 Prozent Kakao bestehen.
Allerdings enthält Schokolade nur sehr wenig echten, naturbelassenen Kakao. Dadurch ist die Konzentration der Inhaltsstoffe viel zu gering, um wirken zu können. Streng wissenschaftlich betrachtet ist also kaum etwas dran an der Behauptung, Schokolade mache glücklich.
Eine Frage der Erwartung
Warum aber greifen wir trotzdem ausgerechnet zur Schokolade? Es geht dabei weniger um die Inhaltsstoffe, sondern mehr um die psychologische Wirkung. Anders gesagt: Schokolade macht glücklich, weil wir wollen, dass sie das tut. Viele von uns haben es schlicht gelernt, den süßen Genuss mit Glücksgefühlen zu verbinden.
Du assoziierst mit einem Stück Schokolade möglicherweise eine positive Emotion oder Erfahrung. Vielleicht erinnert Dich der Geschmack und Geruch an glückliche Erlebnisse aus der Kindheit, zum Beispiel Ostern oder Weihnachten. Oder die Schokolade wurde von Deinen Eltern als Belohnung oder Trostpflaster eingesetzt.
Auch, weil sie oft als Dankeschön oder Entschuldigung verschenkt wird, verbinden viele von uns mit Schokolade positive Gefühle.
Diese Erwartungshaltung in Verbindung mit Schokolade hat Dein Gehirn im Belohnungszentrum abgespeichert und ruft sie immer wieder auf, wenn Du Dich besser fühlen möchtest. Aus diesem Grund ist sind es nicht die Inhaltsstoffe, sondern die Erwartungshaltung, die kurzfristig für gute Laune sorgt.
Salat ist besonders gesund
Stimmt bedingt. Wer mehr auf seine Ernährung achtet, wählt öfter mal einen leichten Salat statt einer üppigen Mahlzeit. Schließlich ist Salat gesund und hat kaum Kalorien. An der Kalorienzahl gibt es nichts zu rütteln, allerdings ist Salat nicht ganz so gesund, wie viele meinen. Grüner Salat besteht zu 95 Prozent aus Wasser und enthält bei Weitem nicht so viele Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe, wie die grüne Farbe glauben macht.
Dafür liefert Dir Salat mehr Folsäure als andere Gemüsesorten und die sekundären Pflanzenstoffe sollen vorbeugend wirken gegen Bluthochdruck, Diabetes und manche Krebserkrankungen.
Wie viele Nährstoffe im Salat stecken, hängt von zwei Faktoren ab:
- Von der Sorte: Chicorée, Endivien und Radicchio gelten als besonders vitamin- und mineralstoffhaltig, der beliebte Kopfsalat schneidet dagegen eher schlecht ab.
- Von der Erntezeit: Eine Salatsorte, die gerade Saison hat, enthält mehr Nährstoffe als Salate aus dem Gewächshaus.
Salat ist am gesündesten, wenn er frisch vom Feld kommt. Deswegen sind Salate aus dem regionalen, ökologischen Anbau die beste Wahl. Optimal sind Freiland- und Bio-Salate, weil sie zusätzlich weniger schadstoffbelastet sind.
Vor allem im Winter sind Salate aus geraspelten rohen Möhren, Sellerie, Porree, Weiß- oder Rotkohl zu empfehlen. In diesen Gemüsesorten stecken nämlich große Mengen Ballaststoffe, die die Verdauung fördern. Außerdem enthalten solche Gemüsesalate im Vergleich zu Blattsalaten mehr ätherische Öle und ein Vielfaches an Vitaminen und Mineralstoffen.
Magnesium hilft gegen Muskelkrämpfe
Stimmt bedingt. Magnesium gehört zu den Mineralstoffen, die für die Funktionalität der Muskeln wichtig sind. Genauer gesagt, steuert Magnesium die Entspannung und Erregbarkeit der Muskeln. Wenn Du also Sport treibst, verbraucht Dein Körper besonders viel Magnesium und schwitzt es zusammen mit anderen Mineralstoffen aus. Ist Dein Körper nicht mehr ausreichend mit Magnesium versorgt, kann das Muskel- und Wadenkrämpfe verursachen, weil sich die Muskeln nicht mehr richtig entspannen können.
Deswegen glauben viele, dass Magnesium gegen Muskelkrämpfe hilft oder sie sogar verhindern kann. Das stimmt aber nicht ganz, und zwar aus mehreren Gründen:
Zunächst einmal äußert sich ein Magnesiummangel zwar häufig, aber nicht ausschließlich über Muskelkrämpfe. Es können auch andere Begleiterscheinungen auftreten, zum Beispiel
- Muskelzucken
- Kribbeln/Taubheitsgefühle
- Muskelverspannungen
- Kopfschmerzen
- Müdigkeit
- Herzrasen und
- Schwindel
Außerdem werden Muskelkrämpfe nicht allein durch Magnesiummangel verursacht. Dahinter kann auch der Mangel eines anderen Mineralstoffes stecken, etwa Natrium oder Kalium. Muskelkrämpfe können zudem völlig andere Ursachen haben:
- Zu wenig Bewegung
- unbequeme Schuhe
- Flüssigkeitsmangel
- Krankheiten (etwa Schilddrüsenunterfunktion, Stoffwechselstörungen oder Muskelentzündung)
- hormonelle Veränderungen (Schwangerschaft, Anti-Baby-Pille) sowie
- die Einnahme bestimmter Medikamente (Blutdrucksenker, Statine u.Ä.).
Daher hilft die zusätzliche Einnahme von Magnesium nur dann, wenn tatsächlich ein Magnesiummangel vorliegt. Bei einer anderen Ursache kann Magnesium nichts geen Krämpfe ausrichten.
Das hilft gegen Muskelkrämpfe
Du musst aber nicht erst die genaue Ursache für den Muskelkrampf ermitteln, um etwas dagegen tun zu können. Dehne die betroffenen Muskeln, um den Krampf zu unterbrechen. Viele machen das instinktiv und in der Regel hilft es.
Das Dehnen beziehungsweise Anspannen des entgegengesetzten Muskels kann auch vorbeugend wirksam sein, zum Beispiel bei nächtlichen Wadenkrämpfen. Dazu jede Seite dreimal für je zehn Sekunden dehnen.
Was noch hilft, um die Muskeln zu entspannen, sind warme Wickel, eine Wärmflasche an der betroffenen Stelle oder ein heißes Bad.
Fruchtzucker ist besser als Industriezucker
Stimmt nicht. Fruchtzucker ist vor allem in Obst und in Honig enthalten. Daher glauben viele, dass dieser natürliche Zucker gesünder ist als Industriezucker – beispielsweise Haushaltszucker (Saccharose). Dieser besteht zur Hälfte aus Traubenzucker (Glucose) und zur Hälfte aus Fruchtzucker (Fructose).
Im Gegensatz zu Glucose wird Fructose direkt in der Leber abgebaut und hat nur einen sehr geringen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel, schmeckt aber doppelt so süß. Was die Kalorien betrifft, gibt es zwischen den verschiedenen Zuckerarten keinen Unterschied.
Im Prinzip müssten wir überhaupt keinen Zucker essen. Unser Körper verstoffwechselt Kohlenhydrate zu Energie – und zwar in Form von Glucose, also Traubenzucker. Er ist demnach in der Lage, den Zuckerbedarf selbst zu decken.
Fruchtzucker ist nur deswegen die bessere Wahl, weil die Obst- und Gemüsesorten, in denen er enthalten ist, dem Körper viele andere wichtige Nährstoffe liefern. Etwa Ballaststoffe, sekundäre Pflanzenstoffe, Vitamine und Mineralien.
Es geht beim Verzehr von Obst und Gemüse also in erster Linie darum, dem Körper gesunde Nährstoffe zu liefern und nicht darum, ihn mit Zucker zu versorgen. Aus diesem Grund gehören Obst und Gemüse zu einer ausgewogenen Ernährung dazu. Der Zucker, der hier in natürlicher Form ist dabei Nebensache und für einen gesunden Lebensstil nicht schädlich.
Zu viel zusätzlicher Zucker im Essen
Das Problem ist aber der versteckte Zucker in Lebensmitteln. Nicht nur, dass Haushaltszucker zur Hälfte aus Fructose besteht – einige Lebensmittel sind sogar damit angereichert. Das führt dazu, dass wir oft viel zu viel Zucker essen.
Dadurch, dass Fructose in der Leber abgebaut beziehungsweise in Fett umgewandelt wird, kann ein übermäßiger Konsum gesundheitliche Schäden verursachen. Das Fett wird in den Fettdepots gespeichert, gleichzeitig verhindert die Fructose die Fettverbrennung und blockiert das Sättigungsgefühl. In großen Mengen kann Fruchtzucker daher die Leber schädigen und eine Fettleber verursachen.
Aus diesem Grund solltest Du auch mit den Lebensmitteln sparsam umgehen, die mit scheinbar harmloser Fructose versetzt sind, und nicht davon ausgehen, dass Du Deinem Körper damit etwas Gutes tust.
Wasser trinken hilft gegen Kopfschmerzen
Stimmt bedingt. Wer anderen sein Leid über Kopfschmerzen klagt, bekommt als Antwort häufig „Du hast bestimmt zu wenig Wasser getrunken!“ zu hören. Flüssigkeitsmangel kann tatsächlich eine Ursache für Kopfschmerzen sein.
Der Körper eines Erwachsenen besteht zu 50 bis 60 Prozent aus Wasser, beim Gehirn sind es sogar 75 Prozent. Fehlt dem Organismus Wasser, wird das Blut dickflüssiger. Dadurch kann es die feinen Gefäße des Gehirns nicht mehr optimal mit Sauerstoff versorgen. Darauf reagiert das Gehirn mit Kopfschmerzen, wobei das Organ selbst keine Schmerzrezeptoren hat.
Mehr Wasser zu trinken, kann Dir in dem Fall also durchaus dabei helfen, Deine Kopfschmerzen wieder loszuwerden. Wenn Du ausreichend am Tag trinkst, kannst Du diesen Kopfschmerzen auch gut vorbeugen. Allerdings gibt es verschiedene Arten von Kopfschmerzen – und die lassen sich nur mit Wasser lindern, wenn ein Flüssigkeitsmangel der Grund dafür ist. Sei es, weil Du zu wenig Wasser getrunken hast oder Alkoholkonsum Deinem Körper Wasser entzogen hat.
Kopfschmerzen können verschiedene Ursachen haben
Kopfschmerzen lassen sich in zwei große Gruppen einteilen: primäre und sekundäre Kopfschmerzen. Man spricht von primären Kopfschmerzen, wenn keine anderen organischen Ursachen zugrunde liegen. Zu dieser Gruppe gehören
- Spannungskopfschmerzen,
- Migräne
- Cluster-Kopfschmerzen.
Das sind die drei häufigsten Arten von Kopfschmerzen. Sie können durch eine ganze Reihe an Auslösern verursacht werden, zum Beispiel
- Verspannungen der Nacken- und Rückenmuskulatur
- seelische Belastungen
- Schlafmangel
- Alkohol
- Nikotin
- Flüssigkeitsmangel
- schlechte Luft
- Lärm
- Wetterumschwünge
- Hormonschwankungen (etwa kurz vor Einsetzen der Periode)
Bei sekundären Kopfschmerzen dagegen ist immer eine andere Erkrankung die Ursache, zum Beispiel
- Erkältung/Grippe
- eine unbehandelte Sehschwäche
- ein Sonnenstich
- eine kleine Kopfverletzung
Diese Auslöser müssen gesondert behandelt werden, um dadurch letztendlich auch die Kopfschmerzen zu bekämpfen.
Je mehr Vitamine, desto besser
Stimmt nicht. Vitamine sind in vielfacher Weise wichtig für Deine Gesundheit und Leistungsfähigkeit, weil sie lebenswichtige Aufgaben im Körper erfüllen. Dazu gehören die Folgenden:
- Vitamine stärken das Immunsystem
- Sie stabilisieren die Knochen
- Sie helfen dabei, aus Kohlenhydraten, Fetten und Eiweiß Energie zu gewinnen
- Sie sind am Aufbau von Hormonen, Enzymen und Blutkörperchen beteiligt
Somit helfen sie bei der Verwertung von Nahrung, steuern viele biochemische Prozesse und schützen den Körper vor Schadstoffen. Vitamine sind insgesamt sehr wichtig für einen gesunden und intakten Organismus.
Allerdings kann der Körper die Vitamine nicht selbst herstellen. Die meisten muss er über die Nahrung aufnehmen – mit Ausnahme von den Vitamin D. Das kann der Körper mit Hilfe von Sonnenlicht (UV-Strahlen) selbst herstellen und dadurch den Großteil seines Bedarfs decken – zumindest bei ausreichender Sonnenbestrahlung. Eine Besonderheit stellt auch Vitamin K dar: Dieses Vitamin stammt entweder aus der Nahrung oder aus der Eigenproduktion von Darmbakterien.
Eine Überdosis kann gefährlich werden
Wie bei allen Nährstoffen besteht auch bei Vitaminen ein bestimmter Tagesbedarf. Von den meisten Vitaminen benötigen wir nur wenige Milli- oder Mikrogramm pro Tag. Bei einer ausgewogenen, abwechslungsreichen Ernährung ist es normalerweise kein Problem, den Bedarf zu decken.
Da Vitamine so viele wichtige Aufgaben im Körper erfüllen, verleitet das dazu zu glauben, dass es umso besser für den Körper ist, je mehr Vitamine er bekommt. Dem ist aber nicht so. Es ist in keiner Weise hilfreich, mehr als die empfohlene Tagesdosis an Vitaminen zu sich zu nehmen.
Der Körper kann wasserlösliche Vitamine nicht speichern. Bei übermäßiger Zufuhr wird der Überschuss einfach über den Harn ausgeschieden und hat damit keinen weiteren Nutzen für den Körper. Zu den wasserlöslichen Vitaminen gehören
- Vitamin C
- die Vitamine der B-Gruppe
- Folsäure
- Biotin
- Niacin
- Pantothensäure
Dagegen kann der Körper fettlösliche Vitamine im Fettgewebe speichern.
Zu den fettlöslichen Vitaminen gehören
- Vitamin A
- Vitamin D
- Vitamin E
- Vitamin K
Die Speicherbarkeit ist aber nur bedingt ein Vorteil, denn durch eine übermäßige Zufuhr kann es zur Überdosierung (Hypervitaminose) kommen. Vor allem dann, wenn Du Vitaminpräparate oder Nahrungsergänzungsmittel einnimmst. Wird der Tagesbedarf an Vitamin A um ein Hundertfaches oder mehr überstiegen, kann das gesundheitliche Schäden und Beschwerden verursachen. Darunter sind
- Kopfschmerzen
- Übelkeit
- Erbrechen
- Schwindel
- Muskelkoordinationsstörungen
Eine leichte Überdosis, die dafür mehrere Monate oder Jahre andauert, kann sogar Vergiftungserscheinungen zur Folge haben.
Schlaf kann man nachholen
Stimmt bedingt. Zu wenig Schlaf kann auf Dauer krank machen und sogar das Sterberisiko erhöhen. Mögliche Folgen sind
- ein geschwächtes Immunsystem
- geringere Leistungsfähigkeit
- Gewichtszunahme und Übergewicht
- mehr Stresshormone
- erhöhte Reizbarkeit
- Kopfschmerzen
- ein erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt
- ein erhöhtes Risiko für Diabetes
- psychische Erkrankungen wie Angstzustände und Depressionen
Schon ab einer schlaflosen Nacht kann Deine Stimmung, Konzentration und Leistungsfähigkeit unter dem Schlafentzug leiden.
Geringen Schlafentzug aufholen
Wenn Deine Nächte aber nur vereinzelt etwas zu kurz ausfallen, kannst Du das Defizit beim Ausschlafen am Wochenende oder mit einem Mittagsschlaf in gewisser Weise ausgleichen. Grundsätzlich solltest Du aber darauf achten, jede Nacht ausreichend zu schlafen.
Wie viel Schlaf ist ideal?
Im Durchschnitt braucht ein Erwachsener etwa acht Stunden Schlaf. Einige kommen mit deutlich weniger aus, andere schlafen sogar mehr als neun Stunden. Wie viel Schlaf richtig ist, hängt also ganz von Deinem individuellen Schlafbedürfnis ab. Wichtig ist, dass Du Dich ausgeruht und fit fühlst.
Über den Autor: Dr. med. Benjamin Gehl
Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie
Als Facharzt für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie liegt die Leidenschaft von Dr. Gehl schon immer im Bereich der medizinischen Contentproduktion.
Aufgrund seiner Ausbildung, einer langjährigen Einsatzzeit in der rekonstruktiven und plastischen Chirurgie, sowie zahlreichen Auslandseinsätzen in Indien, Afrika und Amerika weiß er, welche Techniken und Behandlungen für medizinische Indikationen international Anwendung finden und State of the art sind.
Weiterhin beschäftigt er sich täglich mit neuen Trends und Techniken in der operativen und nicht-operativen Chirurgie. Fortbildungen sowie Studien zählen genauso zu seiner Leidenschaft wie die Veröffentlichung wissenschaftlicher Arbeiten zu den neuesten fachspezifischen Themen.
Bitte beachte, dass sämtliche zur Verfügung gestellten Inhalte zu den einzelnen Behandlungen, Abläufen, Preisen etc. generelle Informationen sind und je nach Ärzt*in und individuellem Fall und Ausgangslage variieren können.
Für genauere Auskünfte frag bitte direkt bei dem/der von Dir ausgewählten Ärzt*in an.
Jeder hat sich zwangsläufig schon mit dem Thema Gesundheit und Ernährung beschäftigt. Doch natürlich kann bei Weitem nicht jeder eine fundierte Ausbildung in diesen Bereichen vorweisen. Aus diesem Grund kursieren eine Menge Halbwissen und Unwahrheiten. Was ist dran an den Mythen? Wir sind für Dich der Frage nachgegangen. Dieser Artikel liefert Dir die Antwort.
AUTOR
Dr. med. Benjamin Gehl
Medizinischer Experte
CO-AUTOR
Leonie Müller
Online-Redaktion
Dieser Text wurde nach höchsten wissenschaftlichen Standards verfasst und von Medizinern geprüft.
Zuletzt aktualisiert: 8. Dezember, 2022