Die digitale Transformation in der Medizin: Warum Datensicherheit unverzichtbar ist

Die Digitalisierung verändert auch den Bereich der Medizin tiefgreifend. Von der digitalen Patientenakte bis hin zu telemedizinischen Anwendungen werden heute immer mehr Prozesse in Kliniken, Arztpraxen und Laboren digitalisiert. Diese Entwicklung bietet enorme Vorteile: Die Abläufe gestalten sich effizienter, medizinische Informationen sind schneller verfügbar und der Austausch zwischen Fachpersonal wird erleichtert. Für Patient*innen bedeutet das eine schnellere und oft auch präzisere Behandlung. Gleichzeitig bringt die zunehmende Vernetzung allerdings auch Herausforderungen mit sich, die nicht ignoriert werden dürfen – insbesondere im Bereich der Datensicherheit.


AUTOR

Medizinischer Experte

CO-AUTOR

Online-Redaktion

Dieser Text wurde nach höchsten wissenschaftlichen Standards verfasst und von Medizinern geprüft.


Zuletzt aktualisiert: 23. September, 2024



Wichtige Punkte zusammengefasst

Das Wichtigste zusammengefasst

-


-


-


-

Die Risiken der Digitalisierung im Gesundheitswesen

Gesundheitsdaten gehören grundsätzlich zu den sensibelsten Informationen überhaupt. Sie enthalten hochgradig persönliche und intime Details über den Gesundheitszustand, die Behandlungen und die Krankengeschichten von Patient*innen.

 

Im Rahmen der Digitalisierung und dem damit verbundenen Datenaustausch steigt natürlich das Risiko, dass diese Informationen in die falschen Hände geraten. Hackerangriffe auf Kliniken und Gesundheitseinrichtungen sind mittlerweile längst keine Seltenheit mehr und haben in den letzten Jahren weltweit zugenommen.

 

Nach einem erfolgreichen Hackerangriff auf Gesundheitsdaten können Kriminelle die sensiblen Informationen auf verschiedene Arten missbrauchen. Zum einen können sie die persönlichen Daten wie Namen, Adressen oder Versicherungsnummern für einen Identitätsdiebstahl nutzen, um so finanzielle Transaktionen in fremdem Namen durchzuführen. Zum anderen lassen sich detaillierte medizinische Informationen auf dem Schwarzmarkt verkaufen, wo sie für Betrügereien im Gesundheitswesen, gefälschte Rezepte oder unautorisierte Behandlungen verwendet werden. Darüber hinaus besteht auch das Risiko der Erpressung: Patient*innen oder medizinische Einrichtungen könnten bedroht werden, damit ihre Daten nicht veröffentlicht oder an Dritte verkauft werden.

 

Dies stellt das Gesundheitswesen vor große Herausforderungen: Einerseits muss der Datenschutz für die Patientinnen garantiert werden, andererseits darf die Sicherheit nicht zulasten der medizinischen Versorgung gehen.

 

 

Professionelles Informationssicherheitsmanagement als Schutzschild

Um diese Herausforderungen erfolgreich zu meistern, spielt ein gutes ISMS (Informationssicherheitsmanagementsystem) eine zentrale Rolle. ISMS sind darauf ausgelegt, sämtliche Prozesse und Strukturen innerhalb einer Organisation zu sichern, die mit sensiblen Daten arbeiten.

 

In der Medizin bedeutet dies, dass sämtliche Datenflüsse – angefangen von der Patientenaufnahme über die digitale Dokumentation der Behandlung bis hin zur Abrechnung – vor unbefugtem Zugriff geschützt werden. Ein gut implementiertes ISMS sorgt damit nicht nur für die Sicherheit der Daten, sondern auch dafür, dass medizinische Einrichtungen im Ernstfall, wie bei einem Cyberangriff, schnell und effektiv reagieren können.

 

Es geht im Kern demnach darum, potenzielle Risiken möglichst frühzeitig zu erkennen und effektiv abzuwehren, bevor sie Schaden anrichten.

 

Die Notwendigkeit eines umfassenden Sicherheitskonzepts

Ein ISMS allein lässt sich jedoch nicht als Allheilmittel betrachten. Die Absicherung von Patientendaten erfordert vielmehr ein ganzheitliches Sicherheitskonzept, das alle Mitarbeitenden und alle Bereiche der Einrichtung einschließt.

 

Von der Verwaltung bis hin zur IT-Abteilung müssen alle Mitarbeitenden ein Bewusstsein dafür entwickeln, wie wichtig der sorgfältige Umgang mit sensiblen Daten ist. Das fängt bei einfachen Maßnahmen wie sicheren Passwörtern an und reicht bis hin zu einer regelmäßigen Schulung der Mitarbeitenden in Bezug auf die aktuellen IT-Sicherheitsstandards.

 

Ein weiteres wichtiges Element besteht in der kontinuierlichen Überprüfung der Systeme. Im Gesundheitswesen entwickeln sich nicht nur die medizinischen Technologien, sondern auch die Bedrohungen durch Cyberkriminalität ständig weiter. Umso wichtiger ist es, dass die eingesetzten Systeme regelmäßig auf den neuesten Stand gebracht werden.

 

In der Praxis bedeutet das vor allem, dass die Sicherheitsupdates nicht vernachlässigt werden dürfen. Auch die eingesetzten Softwarelösungen müssen ständig auf ihre Sicherheitsleistung hin überprüft werden.

Überzeugende Vorteile der Digitalisierung im Gesundheitswesen trotz Sicherheitsrisiken

Trotz der großen Herausforderungen, die die Digitalisierung im Gesundheitswesen mit sich bringt, überwiegen die Vorteile.

 

Innovative digitale Systeme ermöglichen es, schneller und zielgerichteter zu arbeiten, was letztlich den Patient*innen zugute kommt. So können etwa Untersuchungsergebnisse schneller digital übermittelt und medizinische Behandlungen rascher eingeleitet werden.

 

Auch die telemedizinischen Angebote, die in den letzten Jahren stark zugenommen haben, wären ohne die digitale Infrastruktur nicht denkbar. Patient*innen, die aufgrund ihres Wohnortes oder vorhandener körperlicher Einschränkungen keinen direkten Zugang zu ärztlicher Versorgung haben, können durch diese Angebote dennoch eine hochwertige medizinische Betreuung erhalten.

 

Darüber hinaus eröffnet die Digitalisierung im Hinblick auf die Forschung einige neue Möglichkeiten. Der schnelle und sichere Austausch von anonymisierten Patientendaten beschleunigt die Entwicklung neuer Therapien und Medikamente enorm. Doch auch hier gilt: Die Sicherheit der Daten muss immer die höchste Priorität genießen.

Gesundheitsdaten: Vertrauen schaffen durch Sicherheit

Letztendlich hängt das Vertrauen der Patient*innen in die digitale Medizin maßgeblich von der Sicherheit ihrer Daten ab. Keine Patient*in möchte riskieren, dass die persönlichen Gesundheitsinformationen in die falschen Hände geraten.

 

Um dieses Vertrauen zu gewährleisten, sind Informationssicherheitsmanagementsysteme zu einem unverzichtbaren Bestandteil der modernen medizinischen Infrastruktur geworden. Sie helfen nicht nur dabei, Daten zu schützen − sie stärken auch das Vertrauen der Patientinnen in die medizinische Versorgung.

 

Die digitale Zukunft der Medizin ist bereits in vollem Gange. Doch nur durch den bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit den sensiblen Daten können die zahlreichen Vorteile dieser Entwicklung auch wirklich vollständig ausgenutzt werden.

 

Datensicherheit ist daher keine Option, sondern eine Grundvoraussetzung, um die Chancen der Digitalisierung im Gesundheitswesen voll auszuschöpfen. Ein gut strukturiertes und gepflegtes ISMS bildet dabei das Rückgrat einer sicheren und zukunftsorientierten medizinischen Versorgung.


Abonniere jetzt unseren YouTube-Kanal!

Über den Autor: Dr. med. Benjamin Gehl

Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie


Als Facharzt für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie liegt die Leidenschaft von Dr. Gehl schon immer im Bereich der medizinischen Contentproduktion.

Aufgrund seiner Ausbildung, einer langjährigen Einsatzzeit in der rekonstruktiven und plastischen Chirurgie, sowie zahlreichen Auslandseinsätzen in Indien, Afrika und Amerika weiß er, welche Techniken und Behandlungen für medizinische Indikationen international Anwendung finden und State of the art sind.

Weiterhin beschäftigt er sich täglich mit neuen Trends und Techniken in der operativen und nicht-operativen Chirurgie. Fortbildungen sowie Studien zählen genauso zu seiner Leidenschaft wie die Veröffentlichung wissenschaftlicher Arbeiten zu den neuesten fachspezifischen Themen.

Bitte beachte, dass sämtliche zur Verfügung gestellten Inhalte zu den einzelnen Behandlungen, Abläufen, Preisen etc. generelle Informationen sind und je nach Ärzt*in und individuellem Fall und Ausgangslage variieren können.

Für genauere Auskünfte frag bitte direkt bei dem/der von Dir ausgewählten Ärzt*in an.

Du hast Fragen?

Wir helfen Dir gerne weiter.

Frage an MOOCI

Du hast Fragen zu diesem Thema?

  • Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.
Abonniere jetzt unseren YouTube-Kanal!

Die Experten bei MOOCI beantworten Deine Fragen!

Frage an die MOOCI Experten stellen

Experten bei MOOCI

Schritt 1 von 2

Frage an MOOCI Experten stellen

Stelle hier Deine Frage!